Viel zu früh mußte ich ihn gehen lassen.

  • liebe Helli,


    es ist schön das du noch eine kerze angezündet hast für Ralf.


    du stellst ja die frage, wie wohl ralf damit umgegangen wäre, wenn du vor ihm hättest gehen müssen... ich denke, er hätte nicht gut damit umgehen können, weil ja DU - seine Liebe - gegangen wäre...


    ich weiss noch, 2017, da musste ich mal wieder zur darmspiegelung, alles furchtbar, alles verwachsen im bauch, musste ausserdem eine nacht im krankenhaus bleiben. roger war ganz verdattert weil er alleine nach hause fahren musste, er blieb bis mittags bei mir und ich musste ihn fast zwingen, nach hause zu fahren und ich sagte ihm, das doch alles gut sei und er mich ja am nächsten morgen wieder abholen darf.


    am nächsten morgen dann, als ich ihn anrief war er SOFORT am telefon, ich glaube er hatte garnicht geschlafen... als er dann vor mir stand erdrückte er mich fast und es gab ständig küsschen, auf der heimfahrt dann kamen ihm die tränen und er erzählte mir das er abends im wohnzimmer saß, so ganz alleine und ihm plötzlich durch den kopf ging "was wäre wenn mein mausebär für immer weg wäre".... wow... das hat ihn dann sehr mitgenommen dieser gedanke, er sagte mir, das er dies nie ertragen würde...


    ach, helli, wohl würden unsere männer genauso da sitzen so wie wir jetzt hier sitzen und uns die augen aus dem kopf heulen und manchmal einfach nicht mehr weiter wollen geschweige denn können ;(;(;(


    lieber gruß von Bine

  • Hallo Bine!

    Ja da hast du wirklich recht.

    Wahrscheinlich,hätten sie es auch schwer verkraftet,aber mir wäre es lieber gewesen,vor ihm zu gehen.

    Wenn wir mal über das Thema geredet haben,dann sagte er ,ach ich gehe wiso eher und wenn ich mal nicht mehr da bin ,über die Beerdigung brauchst du dir keine Gedanken machen,da kommt wiso keiner,aber da lag er falsch,die Kappelle war voll.

    Morgen ist ein Grillfest,auch wenn ich keine große Lust habe ,gehe ich hin.Und am 25.9. machen wir einen Betriebsausflug mit den Angestellten und Ehrenamtlichen und alle sagten,das ich mitfahren sollte.Ja das mache ich auch.Wir sitzen schon jeden Tag,weinen fragen warum und sind verzweifelt wie es weitergehen soll und da braucht man mal eine Abwechslung,das hätte Ralf auch gut gefunden,das ich mal wieder an etwas teilnehme.Und schön,das du auch diese verständnisvolle Nachbarin hast.Ganz liebe Grüße Helga

  • liebe Helga,


    ich wünsche dir einen wunderschönen betriebsausflug mit schönen erlebnissen die dich ein bisschen ablenken können von deiner trauer um ralf. ja, unsere männer würden uns diese erlebnisse gönnen und sich wünschen das wir einfach mal einen klaren kopf wieder haben und auch mal lachen können :24:


    lieber gruß von Bine

  • Hallo Bine!

    Ja ich werde davon berichten,ist am 25.9.

    Und vorher fahre ich noch nach Hameln,da gibt es den Zweiten Second hand laden mit unserem Namen,und die haben dann Neueröffnung und wir wollen uns das mal ansehen.

    Und am Dienstag treffen wir uns mal so unter Kollegen von dem Laden,das ist dann der Stammtisch.

    Solange es alle vertraute Gesichter sind geht es und ich kann ja jederzeit gehen,dann sagt keiner etwas.Aber dann gehen auch die Tage rum.Und wir müssen ja auch mal wieder lachen,auch wenn uns zum weinen ist.Liebe Grüße Helga

  • Hallo ihr Lieben!

    Als ich eines Tages,wie immer traurig,durch den Park schlendete und mich auf einer Parkbank niederließ,um über alles nachzudenken was in meinem Leben schief läuft,

    setzte sich ein fröhliches Mädchen zu mir.

    Sie spürte meine Stimmung und fragte.

    Warum bist du traurig?

    Ach,sagfte ich,ich habe keine Freude im Leben.

    Alle sind gegen mich.Alles läuft schief.

    Ich habe kein Glück und weiß nicht wie es weitergehen soll.

    Hmmmmm,meinte das Mädchen,wo hast du dein weißes Tütchen?

    Zeig es mir mal.Ich möchte da reunschaun.

    Was für ein weißes Tütchen?fragte ich verwundert.

    Ich habe nur ein schwarzes Tütchen.

    Wortlos reichte es ihr.

    Vorsichtig öffnete sie mit ihren kleinen Fingern den Verschluß und sah in mein schwarzes Tütchen hineinIch bemerkte wie sie erschrak

    Es ist ja voller Alpträume,voller Unglück und voller schlimmer Ereignisse.

    Was soll ich machen?

    Es ist eben so.Daran kann ich nichts ändern.

    Hier nimm,sagte das Mädchen und reichte mir ihr weißes Tütchen.

    Sieh hinein.

    Mit etwas zittrigen Händen öffnete ich das weiße Tütchen und konnte sehen,

    das es voller Erinnerungen an schöne Momente des Lebens.

    Und das,obwohl das Mädchen noch sehr jung war.

    Wo ist dein schwarzes Tütchen?fragte ich sie.

    Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter darum,sagte sie.

    Für mich besteht der Sinn des Lebens darin,mein weißes Tütchen im Laufe des Lebens voll zu bekommen.

    Da stopfe ich soviel wie möglich rein.

    Und immer wenn ich Lust dazu habe oder ich beginne traurig zu werden,dann öffne ich mein Weißes Tütchen und schaue rein.

    Dann geht es mir sofort besser.

    Wenn ich einmal alt bin und mein Ende droht,dann habe ich immer noch mein weißes Tütchen.

    Es wird voll sein bis obenhin und ich kann sagen,ja ich hatte etwas vom Leben.Mein Leben hatte einen Sinn.

    Noch während ich verwundert über ihre Worte nachdachte gab sie mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden.

    Neben mir auf der Bank lag ein weißes Tütchen mit der Aufschrift.Für Dich.

    Ich öffnete es zaghaft und warf einen Blick hinein.

    Es war fast leer,

    bis auf den kleinen zärtlichen Kuss,den ich von dem kleinen Mädchen auf der Parkbank erhalten hatte.

    Bei den Gedanken daran mußte ich schmunzeln und mir wurde warm ums Herz..

    Glücklich machte ich mich auf den Heimweg,nicht vergessend,am nächsten Papierkorb ,mein schwarzes Tütchen zu erledigen.

    Ein großes weißes Tütchen für jeden von uns.

  • liebe Helga,


    danke dir für diese schöne geschichte, ich werde versuchen, mein weisses tütchen zu füllen :24:aber ob ich es schaffe das schwarze gleich in den müll zu werfen, weiss ich leider noch nicht 8| auch wenn es besser wäre...


    liebe umarmung von Bine

  • Ihr Lieben,


    darüber, wer von uns beiden den Tod des anderen besser verkraften würde, habe ich auch schon nachgedacht.

    Manchmal denke ich, vielleicht sollte ich diejenige sein, die noch hier bleibt, weil ich es irgendwie noch besser schultern kann?

    Wenn ich daran denke, dass mein Schatz auch mich hätte verlieren können, zerreißt es mir das Herz. Lieber ertrage ich es jetzt. Andersherum möchte ich es ihm gar nicht zumuten. Auch wenn es für mich kaum erträglich ist...

  • Liebe Tigerlily!

    Das Leben ist manchmal ungerecht.Auch bei dir war es war es ja sehr schlimm,Ja wir mußten alle viel durchmachen.Und die Zeit ist so schwer.Zu nichts hat man Lust und der Partner fehlt überall und die Sehnsucht ist so groß und ich kann es immer noch nicht glauben.Ja wir müssen ja nach vone schauen und das Leben geht weiter,auch wenn wir es gar nicht wollen,müssen wir.Und unser Partner hätten sich gewünscht.das es uns gut geht und wir wieder etwas Freude am Leben haben,aber das ist so schwer und es wird noch ein weiter Weg werden und ob es jemals besser wird,das wird sich zeigen oder nicht.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Sora,

    darüber denke ich auch oft nach - hätte ich besser gehen sollen? Wäre es besser für die Kinder? Habe oft Existenzangst, obwohl mein Mann uns gut abgesichert hat. Er war hoch intelligent und wusste zu jedem Thema, etwas zu sagen. Hatten die Kinder Fragen konnte er Ihnen (fast) alles erklären. Habe zwar auch studiert, aber ich kann da nicht mithalten. Auch habe ich von finanziellen Dingen keine Ahnung - bei ihm wären sie finanziell abgesichert aufgewachsen. Und von der emotionalen Seite her war er zu Ihnen nicht weniger liebevoll als ich. Aber vielleicht wäre er auch in seinem Kummer ertrunken. Natürlich sind das dumme Gedanken - denn ich bin hier und lebe. Aber manchmal, wenn die Verzweiflung besonders groß ist, kommen solche Ideen. Liebe Grüße an alle, Pauli

  • ihr Lieben,

    Mein Mann hat öfter mal zu mir gesagt " Schatzi, ohne dich könnte ich nicht leben " . Meine Antwort war jedes mal " ich kann mir ein Leben ohne dich auch nicht vorstellen " . Meine Kinder sind der 100 % Überzeugung, dass mein Mann allein nicht weiter gemacht hätte . Vielleicht sind wir Frauen was das anbelangt stärker , ich weiß es nicht .

    Wir sind jetzt die , die noch hier sind und müssen irgendwie versuchen das Beste daraus zu machen.


    Ganz liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Ihr Lieben!

    Ja Birgit,das hat mein Mann auch immer gesagt.Und wenn wir mal über das Thema Tod gesprochen haben,dann er auch gesagt,Schatz wenn du mal nicht mehr da bist,dann bist du trotzdem noch da und es wird nie eine anderen geben als dich,das möchte ich nicht und das habe ich auch zu ihm gesagt.Ja ich glaube wir Frauen,sind wirklich etwas stärker,was das anbelangt.Ich frage mich auch immer,wie wäre Ralf zurecht gekommen,wenn ich nicht mehr gewesen wäre.Wir müssen alle nach vorne sehen und es versuchen,das das Leben wieder etwas erträglicher für uns wird,auch wenn es noch ein langer Weg wird,aber wir werden auf jedem Schritt von unserem liebsten begleitet.

    Liebe Sora und Pauli!

    Ja mir wäre es auch lieber gewesen,das ich gegangen wäre,aber wie wären die Männer damit klar gekommen.Und für die Kinder ist der Verlust sehr groß,sie vermissen ihren Vater sicher sehr und es ist gut das sie so eine liebe Mutter haben,die sich trotz großer Trauer so liebevoll um sie kümmert,weil sie es brauchen und weil sie ihre Mutter lieben.Irgendwann werden wir hoffentlich auch mal wieder etwas Freude am Leben haben,auch wenn das noch lange dauern wird. .Liebe Grüße Helga

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich habe auch immer gesagt, wenn etwas mit ihm passiert wird es keinen Anderen mehr geben. Habe natürlich im Traum nicht daran gedacht, dass ich mit 55 plötzlich alleine da stehe. Die nächsten 30 Jahre allein??? Das ist für mich eine Vorstellung, die mir wahnsinnige Angst macht. Liebe Grüße, Pauli

  • Meine Lieben, liebe Pauli,

    Ich konnte mir auch ein Leben ohne meinen Mann nicht vorstellen , warum auch , er war immer da und so wird es bleiben , bis wir steinalt sind . Und dann wird dieser Traum zum Alptraum. Es passiert was , wo ich nie wirklich mit gerechnet habe und nun steht man allein da . Der Gedanke, noch 30 Jahre ohne Thomas Leben zu müssen , macht mir auch Angst.

    Einen anderen Mann kann ich mir zur Zeit überhaupt nicht vorstellen , Mein Herz ist ausgefüllt , mit meiner Liebe zu ihm , da ist kein Platz für etwas neues .


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Liebe Birgit,

    das ist genau das Problem. Man hatte die große Liebe, den Seelenverwandten, die zweite Hälfte gefunden. Das gibt es nicht nochmal. Und keiner kann diese Lücke schließen. Aber wie geht man alleine durch‘s Leben? Ich habe meinen Mann erst mit 34 Jahren kennengelernt, war in unserer Clique vorher immer der einzige Single bis auf kurze Zwischenspiele. Ich war das Alleinsein gewohnt wobei ich damals nie das Gefühl hatte, das fünfte Rad am Wagen zu sein. Und es gab immer irgendeine Freundin, die gerade mal Single war und mit der man in Urlaub fahren konnte. Für 21 Jahre hatte ich nun jemanden an meiner Seite, der mir zur Seite stand, mir immer geholfen hat, immer einen Rat hatte und mir täglich gezeigt hat, wie sehr er mich liebt. Für alle waren wir das Traumpaar. Für alle war ersichtlich wie sehr wir uns lieben und respektieren. So etwas erlebt man nur einmal im Leben. Da hat auch kein anderer Mann Platz. Meine Mutter meinte vor ein paar Tagen „jetzt siehst Du wie es mir gegangen ist, als Papa gestorben ist“. Da bin ich aus allen Wolken gefallen - meine Mutter ist mit fast 80 Jahren Witwe geworden!!! Wir werden sehen, was die Zukunft uns bringt. Alles Liebe, Pauli

  • Ihr Lieben,


    ein Leben ohne meinen Mann, konnte, kann ich mir nicht vorstellen. Seine Krankheit, sein Tod hat mich erstarren lassen. Er ging aufrecht zum Rettungswagen,

    eine halbe Stunde später war er im Koma, Ich kann diese Wochen nie vergessen, sie sind in meiner Seele eingebrannt. Mein Darling. der die Liebe

    meines Lebens war hat mich nach 3 Monaten verlassen.

    Ich habe mir immer vorgestellt, mit ihm alt zu werden.


    liebe Grüße Maike

  • liebe Pauli,


    mir geht es wie dir, ich möchte keinen anderen mann mehr in meinem leben, auch wenn roger und ich uns da einig waren, das der länger-lebende natürlich wieder einen partner haben darf.....


    auch ich bin 55 jahre alt und der gedanke noch 30 jahre am ende leben zu müssen ist kaum erträglich für mich. seit ich mich aber wirklich bewusst dafür entschieden habe, alleine zu bleiben, geht es mir irgendwie besser. ich fühle mich leichter. ich weiss, ich werde mein mausoleum weiter behalten können, mit allen bildern überall, mit seinen klamotten (vieles ist im sozialkaufhaus, aber für mich wichtiges habe ich behalten), seinen schuhen, seinen arbeitshandschuhen....


    hätte ich einen neuen mann, würde der sicher nicht wollen, das ich hier mit rogers "gegenwart" weiter lebe und da ich mir dies nicht nehmen lassen werde, ist meine entscheidung so oder so gefallen.


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Bine,

    an seine ganzen Sachen darf ich gar nicht denken. Bei uns ist es ja noch nicht lange her und es steht noch alles an seinem Platz und seine Sachen füllen noch die Schränke. Daran darf ich gar nicht denken!! Dazu die neue Skiausrüstung im Keller, das Mountainbike, die Golfausrüstung, seine Kamera, seine Schallplatten, seine Weinsammlung, sein Auto...Davon kann ich mich doch nicht trennen!! Das geht doch gar nicht😢😢😢. Alles so furchtbar!!! Lieben Gruß, Pauli

  • liebe pauli,

    lass dir damit zeit. bei mir sind es schon 11 monate und seine sachen sind noch an ihrem platz. ich brauche das so,

    ich habe platz und es stört niemand. vielleicht wird es mal anders und ich kann was weggeben, vielleicht auch nicht.

    liebe grüße

    flora