Verlust der Mutter und jetzt der Vater

  • Liebes Forum,


    meine Mutter ist am 21.9 in der Nacht verstorben. Sie ist einfach nicht mehr aufgewacht. Sie wurde 71 Jahre alt. Ich habe es auf der Rückfahrt aus dem Urlaub erfahren.

    Ich vermisse sie so. Niemand stand mir so nahe.

    Es fühlt sich so unwirklich an. Ich bin allein stehend und kann die Stille kaum ertragen. Wir hatten ein sehr enges Verhältnis.

  • Liebe Eva, ich weiß wie du dich fühlst, meine Mama ist 2017 im Alter von 68 Jahren an Krebs gestorben und ich vermisse sie immer noch sehr stark, ich unterhalte mich oft mit ihr, dann ist es leichter für mich, vielleicht hilft es dir auch. Lg. Silvia

  • Guten Morgen Eva87.


    Zuerst einmal Willkommen hier im Forum. Dein Verlust tut mir sehr leid. Ich wünsche dir, dass du hier einen Austausch findest, der dich ein wenig auf deinem Weg begleiten und stützen kann.


    Ich bin auch hier angemeldet weil meine Mutter vor ca 15 Monaten im Alter von 54 Jahren gestorben ist. Sie war meine engste Bezugsperson.

    Ich bin hier auf verständnisvolle Ohren (bzw Augen) gestoßen und fühlte mich somit zumindest verstanden.


    Ich wünsche dir viel Kraft


    Regentropfen

  • Vielen Dank für die netten Worte.


    Meine Mutter war immer eine lebenslustige, herzliche und kommunikative Frau. Bis vor 18 Monaten wohnten wir auch noch zusammen.

    Vor 2 Jahren veränderte sich ihr Zustand plötzlich abrupt.

    Sie lag nur noch im Bett, hat das Haus nicht mehr verlassen und zu niemanden mehr Kontakt gesucht.

    Ärztliche Behandlung hat sie ständig abgelehnt. Anti depressiva hat sie nicht nehmen wollen bzw nicht genommen obwohl verschrieben. Suizidal war sie aber nie.

    Sie hat in 2 Jahren extrem abgebaut. Zuletzt mit Pflegestufe.

    Die Todesursache ist unklar. Es wurde Fremdeinwirkung ausgeschlossen.

    Im Endeffekt denke ich, dass ihr Herz einfach aufgehört hat zu schlagen. Sie wollte auch nicht mehr, lag den ganzen Tag teilnahmslos im Bett.


    Ich frage mich immer warum. Warum sie nicht mehr am Leben teilnehmen wollte.

    Sie hat einige persönliche Enttäuschungen wegstecken müssen vor ihre Erkrankung. Aber sie hatte mich, wir waren immer füreinander da.

  • Liebe Eva, wie gut ich dich verstehen kann... Meine Mama starb in der nacht vom 24. auf den 25. September und heute ist die Trauerfeier... Sie war fast 84 - am 17.10. hätte sie Geburtstag. Dieser Verlust der Mutter ist unbegreiflich...ich finde keine Worte mehr... Nur den Tag bestehen und den nächsten und den nächsten... Fragen die in einem rumoren, das Gefühl des Vermissens und der Endgültigkeit... Fühl dich einfach nur gedrückt. Diese Wege sind die allerschwersten..

  • Vielen Dank, liebe Mirachen.

    Gerade rief die Haushaltshilfe an und berichtete, meine Mutter sei an ihrem letzten Tag gut drauf gewesen. Sie hätten gemeinsam Kuchen gegessen und viel erzählt.

    Seit dem Anruf geht es mir total schlecht.

  • Liebe Eva, bitte mach dir keine Vorwürfe! Es ist gut, dass deine Mama so einen schönen Nachmittag hatte! Freu dich darüber - ich weiß, es tut weh weil du nicht dabei warst... Meine Eltern leben bei mir im Haus, ich war Tag für Tag mit meiner Mama zusammen...und trotzdem nicht immer da wenn sie mich vielleicht gebraucht hätte.

    Sie war oft traurig...immer wieder sagte ich: Ach Mama lach doch auch mal.. denn im Grunde war sie wie deine Mama auch, lebenslustig und hatte Freude an anderen Menschen.

    Sie hat sich schon lange innerlich auf den Weg gemacht - und ich habe es nicht kapiert..!!! Wollte es nicht kapieren...

    War Besuch da, konnte sie lachen war leicht und befreit... Da dachte ich oft: mach ich was falsch, bedrücke ich sie... Nein! Wir machen nichts falsch! Aber bei uns können sie diese Gefühle frei lassen, ihr Angst und Sorge sichtbar machen - aber ganz oft nicht verbalisieren.

    Gestern hatten wir Trauerfeier. Und da wurde mir so viel bewusst! Trotz dem ganzen Schmerz!

    Unsere Lieben machen ganz leise Andeutungen, hinterlassen kleine Spuren die zusammengafasst ein Bild ergeben - wir spüren alles! Aber wir wollen es nicht wahrhaben! Wir denken es geht immer so weiter...ein bisschen kämpfen, ein bisschen zusammenreißen..dann wird das! Nein, wird es nicht. Und wir wissen das...

    Liebe Eva, versuche nicht bitter zu werden. Und vor allem mach dir keine Vorwürfe. Ich weiß, ich mache sie mir ja auch, aber es hat alles seine Ordnung, glaube mir...

    Wir müssen uns neu finden, neue Wege gehen, neue Strukturen entwickeln - unsere Mütter sind IMMER bei uns, wir sind Teil von ihnen und sie sind Teil von uns...

    Was dich zermürbt ist die Frage des Warums - du schreibst dass man nicht weiß woran deine Mama gestorben ist.

    Du weißt nicht was sie umgetrieben hat...welche Nöte sie durchlebte ohne mit dir zu sprechen. Sie wollen uns nicht belasten und uns nicht wehtun..

    Weißt du, was mich in allem tröstet ist, dass es eine große Wahrheit gibt, einen großen Plan den wir "erfüllen" dürfen... Und dieser Plan hat die Zeit festgeschrieben. Keinen Tag länger, keinen Tag weniger.

    Unsere Zeit ist begrenzt.

    Der Tag kommt und dann ist der Plan erfüllt...

    So oft habe ich das erlebt...und muss immer mehr sagen, es ist so! Meine Zeit, Herr, steht in deinen Händen... so steht es in der Bibel irgendwo...

    Fühl dich umarmt.

  • Liebe Eva !

    Mein aufrichtiges Beileid!

    Ja es tut sehr weh,wenn man seine Mutter verliert und sie war ja noch gar nicht so alt.Es tut mir sehr leid.Ich habe meine Eltern auch sehr früh verloren,und das schmerzt.Hier kannst du dir alles von der Seele schreiben.Liebe Grüße Helga

  • Hallo liebe Eva.

    Zu erst einmal möchte ich dir mein tiefstes Beileid aussprechen. Auch an alle anderen die ihre Mama verloren haben.

    Meine Mama starb am 13.4. um 8 Uhr nach einer Notoperation, nachdem 2 Ärzte 3 Tage vorher eine Magenperforation nicht erkannt haben. Am 10.4. war sie 2 mal im Krankenhaus aufgrund unerträglicher Rückenschmerzen die bis in den Bauch zogen. Dort wurde sie 2x mit unterschiedlichen Diagnosen entlassen. Die erste hieß Verspannungen. Meine Mutter und mein Stiefvater waren dabei die Küche zu renovieren, weswegen das gepasst hätte. Als die Schmerzen abends jedoch schlimmer wurden fuhr sie wieder hin. Sie wurde mit einer Nierenbeckenentzündung entlassen. Ich sagte ihr, dass das sehr schmerzhaft ist, aber mit den richtigen Medikamenten wird das in ein paar Tagen besser sein. Freitag Nachmittag rief mein Stiefvater an. Er sagte das er nicht weiter weiß, dass sie ein paar Minuten zuvor ohnmächtig geworden ist und sie auf dem Sofa liegt und nicht mehr aufstehen kann. Ich holte sie ans Telefon und sie sagte sie hat nichts, man hörte ihr aber an, dass etwas nicht stimmte. Ich zog mich an und fuhr sofort los. Da die beiden etwas außerhalb wohnen war ich 20 Minuten später da. Als ich ins Wohnzimmer kam, war meine Mutter kaum noch ansprechbar. Ich ruf sofort den Krankenwagen, versuchte meine Mutter anzuziehen. Als ich sie aufsetzte und ihr zumindest eine Hose halbwegs anziehen konnte sah ich wie schlimm es um sie stand. Ihre Augen standen hervor, sie war kreidebleich und ihr Gesicht war eingefallen. Sie kippte zur Seite aufs Sofa als der Rettungswagen eintraf. Sie sagte das sie auf Toilette muss und ein Rettungsassistent und ich haben versucht sie auf die Beine zu bekommen, sie schaffte 2 Schritte und wurde ohnmächtig. Wir legten sie hin und sie kam wieder zu sich. Als wir versucht haben sie wieder aufzusetzen wurde sie wieder ohnmächtig. Im Rettungswagen versuchten die Assistenten einen Zugang zu legen, was aufgrund ihres niedrigen Blutdruckes nicht gelang. Der Notarzt kam und legte ihr einen zentralen Venenkatheter. Im Krankenhaus angekommen wurde sie sofort ins behandlungszimmer gebracht. Sie sagte mir, dass sie Angst hat. Und ich sagte ihr das ich auch angst habe, aber das alles wieder gut wird. Das war das letzte mal das ich meine Mama lebend gesehen habe. Ich musste sie anmelden und durfte nicht zu ihr. Nach einer Stunde fragte ich was mit ihr passiert. Die Frau sagte mir, dass mir in so einem Fall erst was gesagt wird, wenn die Ärzte zu 100% wissen, was ihr fehlt. Ich verstand das und setzte mich ins Wartezimmer. 1,5 Stunden später rief meine Oma mich an. Sie sagte: Mama ist im Krankenhaus. Ich meinte, dass ich mit im Krankenhaus bin, aber ich mich nicht gemeldet hab, weil ich gerad nicht weiß was passiert und was sie hat. (dazu muss ich sagen, dass meine Oma etwas durcheinander ist, seitdem mein Opa vor 2 Jahren starb. Ich wollte sie nicht in Unruhe bringen, vielleicht war es nicht so schlimm, wie wir dachten).Meine Oma sagte, dass die Ärztin sie angerufen hat und Gesagt hat, dass meine Mama eine blutvergiftung hat. Ich sagte ihr, dass ich sie gleich zurückrufe. Ich stürmte in die Anmeldung und fragte diese unglaublich inkompetente Frau, die falsch in ihrem Beruf ist was ihr einfällt mir nichts zu sagen. Die blieb völlig ruhig und sagte mir das ich mich auf der Intensivstation melden muss. Ich rastete völlig aus und ging hoch. Der Arzt kam raus und erklärte mir, das meine Mutter sofort operiert werden musste, weil im CT ein riesiger Hohlraum gefunden wurde und niemand sagen kann wo das herkommt. Er erklärte mir, dass meine Mutter vor Montag nicht selbstständig atmen wird und musste mit ihm die ganzen Dinge durchgehen wie wer, wenn der Fall Eintritt entscheidet, wann die Maschinen ausgestellt werden ? Wer, wenn der Fall Eintritt, ist für sie als Betreuerin zuständig? Ich beantwortete alle Fragen mit „ich“ und wurde dann gebeten nach Hause zu fahren. Da war es ca. 21 Uhr. Um 00 Uhr rief mich die Ärztin an, die sie operiert hat. Sie erzählte mir, dass meine Mutter ein Magengeschwür hatte, was geplatzt ist. Durch das auslaufen des Mageninhaltes wurde 2/3 ihres Dünndarms zerstört wurde. Dass es meiner Mutter Schon wesentlich besser ging, als dieser Teil raus war. Allerdings konnte man zu dem Zeitpunkt nicht sagen, welche Auswirkung die blutvergiftung bereits hatte. Sie sagte mir, dass sie jetzt viel Ruhe braucht, sie immer noch in Lebensgefahr schwebt und ein paar Tage im künstlichen Koma bleiben wird um ihr hochdosiert Medikamente zu geben. Dann sagte sie mir etwas, was mir nie wieder aus dem Kopf gehen wird. Sie erzählte mir, dass sie zuvor mit meiner Oma telefoniert hat. Und ich sagte, dass ich im Wartezimmer saß und ich nur wusste was los ist weil sie mich angerufen hat. Die ärztin sagte dann: dass tut mir unendlich leid, hätte ich das gewusst, hätten sie ihre Mutter in denn OP begleiten können. Heute wiegen diese Worte unglaublich schwer. Als sie das aussprach war ich mir allerdings sicher, dass meine Mutter es schaffen wird. Sie war 52, hatte keine Vorerkrankungen und war fit. Eine Stunde später rief der Arzt der Intensivstation an. Er sagte,dass die Leber zu Versagen droht und dass sie die Nacht wahrscheinlich nicht überstehen wird. Er muss mich bitten ins Krankenhaus zu kommen, damit ich mich von ihr verabschieden kann. Ich fuhr mit meinem Stiefvater hin und der Arzt erklärte mir was passiert. Eine Niere versagte bereits, die Leberwerte wurden alle paar Minuten schlechter. Er erklärte mir, dass sie einen Nierentumor hatte und fragte uns ob wir etwas davon gewusst haben. Ich schaute meinen Stiefvater schockiert an, weil ich dachte, dass er etwas davon gewusst hat. Aber auch ihm war das neu. Der Arzt erklärte, dass sich die Polizei einschalten wird, wenn Patienten innerhalb von 24 Stunden nach einer OP versterben. Dieses Gesetz hab ich in der Form nicht gefunden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Arzt wusste was 3 Tage zuvor falsch gelaufen ist.

    Nach all den Gesprächen mit dem Arzt musste ich dann also den schwersten Schritt meines Lebens gehen. Meine Mama lag da, an 100 Schläuchen, schlafend. Trotzdessen sah sie im Gesicht wieder normal aus. Und das beruhigte mich irgendwie.

    Der Arzt sagte das wir auf ein Wunder hoffen. Auch er hatte die Hoffnung das sich alles dreht und wendet, weil sie vorher kerngesund war. Und ließ uns dann alleine. Nach einer halben Stunde bin ich mit meinem Stiefvater an die frische Luft gegangen. Er konnte nicht wieder hochgehen. Heute bereut er das zutiefst. Seine Hoffnung war zu groß, dass sie das alles übersteht. Ich ging alleine zu ihr hoch. Ich entschuldigte mich im stillen, für alles was ich jemals gesagt oder getan habe, wobei ich sie verletzt habe. Wie sehr ich sie liebe und das sie mich nicht alleine lassen darf. Mit 27 bin ich zu jung für sowas. Das Oma das nicht übersteht, wenn sie geht. Der Satz „ich liebe dich“ überschlug sich in meinem Kopf. Und irgendwo dazwischen machte sich bei mir die Hoffnung auf ein Wunder breiter, als die Tatsachen die gerade vor meinen Augen passierten. Ich rannte auf Toilette und übergab mich. Der Arzt sagte, dass ich bleiben kann, aber er es für das beste hält, wenn ich für 2-3 Stunden nach Hause fahre und ich meine letzten Kräfte sammel. Wenn ich das Verlangen danach habe darf ich ihn jederzeit anrufen. Meine beste Freundin kam sofort und unterstützte mich. Sie zwang mich zumindest was zu trinken, was nur ansatzweise klappte. Morgens um 7 rief ich den Arzt an. Er sagte mir, dass wir an dem Punkt angekommen sind an dem das Wunder ausgeschlossen ist. Die Leber versagt. Er weiß nicht wann und wie es passiert, aber er rechnet nicht all zu schnell damit. Ich sollte mir Zeit lassen bis ich sicher bin, dass ich mich Halten kann. Er es aber versteht wenn ich sofort komme. Ich hörte auf ihn. Ich sagte das ich in ca 2 Stunden da sein werde. Ich hatte nicht geschlafen, nicht gegessen und kaum getrunken und das Was ich getrunken habe kam sofort raus. Ich wollte erst hin wenn ich das unter Kontrolle bringen konnte. 45 Minuten später rief das Krankenhaus an. Der Arzt sagte, dass vor 2 Minuten das Herz meiner Mutter stehen blieb. Er wusste nicht recht was er sagen sollte. Er hätte so schnell nicht damit gerechnet. Er sagte mir, dass wenn ich sie sehen will, er sie an den Maschinen lässt, solange bis ich ins Krankenhaus zu komme. Das ich mir dabei auch Zeit lassen darf. Aber ich konnte das nicht. Ich hatte zu viel Angst davor, dass sie „Tod“ aussieht. Als ich sie verlassen habe, schlief sie. Und das Bild wollte ich mir so beibehalten. Das sie dann friedlich ging. Sie muss tagelang gelitten haben. Sie jetzt weiter an Maschinen zu lassen und sie nicht gehen zu lassen wollte ich nicht. Heute bereu ich das auf einer Seite. Aber ich hatte zu viel Angst vor diesem Bild. Die Tage danach waren nervenaufreibend. Da ich Einzelkind bin musste ich für die Beerdigung alles entscheiden. Ich musste mit der Polizei reden. Diese entschied das meine Mutter obduktiert wird. Seitdem kümmert sich die Staatsanwaltschaft um den Fall. Innerhalb von 2 Wochen musste ich sämtliche Sachen meiner Mutter entweder behalten oder wegwerfen. Meine Oma ist nicht mehr dieselbe. Meine Kolleginnen haben mir alle Zeit der Welt versprochen. 2 Tage nach der Beerdigung ging ich wieder arbeiten. Einen Tag später machte mein Körper aber völlig schlapp. Es ist nun knapp 6 Monate her und an manchen Tagen kommt es mir vor, als hätte ich sie letzte Woche erst gesehen und manchmal als wäre das alles vor Jahren passiert. manchmal kann ich über meine Mama reden, als wäre diese Geschichte nicht mir passiert. Und manchmal so wie jetzt, muss es einfach raus. Ich musste in der Zwischenzeit das erste mal Muttertag ohne sie verbringen und sowohl an ihrem als auch an meinem Geburtstag war sie nicht mehr da. Nun kommt Weihnachten. Für alle wahrscheinlich nochmal die schwerste Zeit. Ich denk an euch und drück euch in Gedanken ❤️

  • Oh liebe Sarii...so vieles was ich bei dir lese...habe ich auch vor ein paar Tagen gefühlt, gedacht...es ist einfach nur entsetzlich was du durchleben musstest. Fühl dich einfach ganz fest in den Arm genommen...

  • Liebe Eva,


    mein aufrichtiges Beileid. Ich fühle mit dir. Meine Mama ist am 07.05.2019 an Lungenkrebs verstorben. Sie war auch 71 Jahre. Am 27.09 hatte sie Geburtstag.

    So wie du hatte ich auch eine enge Bindung zu ihr und ich bin auch allein stehend. Sie fehlt mir immer mehr.

    Ich sende dir ganz liebe Grüße

    Sveti

  • Liebe Sarii,


    es ist furchtbar, was ihr da durchmachen musstest. Das tut mir sehr leid.

    Bei mir war es auch der erste Muttertag und Mamas Geburtstag ohne sie und jetzt ist bald Weihnachten und Silvester.....


    Liebe Grüße

    Sveti

  • Vielen lieben Dank Mirachen. Fühl auch du dich ganz fest gedrückt.
    Dankeschön Sveti. Ja über Weihnachten und Silvester mach ich mir die letzten Tage auch sehr viele Gedanken. Ich weiß gar nicht wie die Zeit werden soll. Allgemein die dunkle Jahreszeit jetzt. Die ist sowieso schon komisch und jetzt hat man noch so eine riesen Last auf sich.


    Die Zeit hat mir allerdings auch gezeigt, wie stark man sein kann. Durch ihren Tod bin ich so viel reifer und erwachsener geworden. Ich selbst hab das gar nicht so wahrgenommen, dass ich mich so sehr dadurch verändert habe. Ich weiß nicht mal wie ich vorher war. Ich weiß nur, dass ich anders bin als vor ihrem Tod. Geht das jemandem ähnlich ?

  • Liebe Sarii,


    du bist noch so jung mit deinen 27 Jahren und du hast als Einzelkind alles alleine bewältigen müssen. Das ist schon eine enorme Leistung und das hat dich reifer und erwachsener gemacht.


    Ja, und der Tod einer geliebten Person, verändert einen schon.

    Ich bin auch nicht mehr so wie ich vorher war. Sehe so einige Dinge aus einer anderer Perspektive und die Gefühlsebene ist auch anders.

  • Hab gelesen, dass so ein Prozess schon vorher im Gang war und durch so ein Erlebnis alles seinen lauf nimmt.


    Ich hab gerade festgestellt, dass jeder hier so seinen eigenen thread eröffnet und wollte nicht Eva in die „Quere“ kommen. Hab meinen eigenen thread jetzt eröffnet. Aber danke euch bisher für eure Worte ❤️

  • Lieben Dank für eure Worte.

    Die Urnenbeisetzung war sehr feierlich und würdevoll.

    Heute habe ich Dankeskarten für die Anteilnahme verschickt. Sie sind sehr schön geworden.

    Am Grab bin ich „gerne“ und kann auch gut dort mit ihr reden.


    Nach den ganzen Zuwendung kurz nach ihrem Tod habe ich den Eindruck, dass Freunde und Bekannte nach der Urnenbeisetzung denken der Prozess ist irgendwie abgeschlossen. Jedenfalls wird sich viel weniger bei mir gemeldet. Ich bin nicht sauer deswegen aber irgendwie ist es schon komisch. Manche haben wohl auch den Eindruck, dass eine Mutter sterben kann beziehungsweise das nicht so ungewöhnlich ist und darum nicht so sehr viel getrauert werden kann muss oder soll. Es ist ein komisches Gefühl.

  • Hallo liebe Eva, schön das die Urnenbeisetzung würdevoll und für Dich und "schön" gewesen ist. Und ich finde es auch gut das du gerne zum Grab hin gehst und dort zu deiner Mama reden kannst.


    Mir geht das ebenso, ich gehe gern zum Grab meiner Mama hin, ich rede dort zu ihr auch immer. Was mir allerdings jedes Mal in meiner visuellen Vorstellung kommt ist, dass ich meine Mama in den Sarg liegen sehe da ich sie vor der Beerdigung , noch ein letztes Mal einen Abend zuvor in der Laichenhalle sehen wollte.


    Wenn ich nun am Grab stehe sehe ich immer dieses Bild wie meine Mama im Sarg gelegen ist und dann werde ich sowas von traurig.

    Meine Mama sah aus als würde sie nur friedlich schlafen, so wie ich sie zuletzt im Leben gekannt und in Erinnerung habe. Und dann denke ich mir nur, nun liegst du dort einsam in dem dunkelen Sarg und spürst nichts mehr. Das kommt mir auch jetzt wo ich es schreibe , sowas von komisch vor, denn ich kann mich nur zu gut daran zurück erinnern, als ich mit meiner Mama hier zuletzt noch gesessen und ich zu ihr geredet habe.

    Und nun liegt sie dort "Unten"..aber trotzdem gehe ich gerne zu Mama ihrer letzten Ruhestätte und wenn ich mal an der Reihe bin, will ich dort auch begraben werden.


    Die Leute können schlecht mit dem Tod umgehen liebe Eva. Es erscheinen auch immer wieder dazu Beiträge im Internet das dem so ist und das man sich damit auseinandersetzen sollte und es nicht verdrängt.

    Wir sind ALLE vergänglich und Keiner bleibt ewig hier, unser Tod steht mit der Geburt schon fest.

    Der Eine früher, der Andere später wie meine Mama immer sagte, dran kommen tun wir Alle.


    Ich bin nach dem Tod meiner Mama so Alleine wie noch Niemals zuvor. Aber ich habe nichts Anderes erwartet wenn ich ehrlich bin...und Mama würde es ebenso nicht verwundern,wenn sie es denn nun noch miterleben würde. Aber es ist trotzdem schon sehr traurig und ernüchternd...


    Liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Eva....

    Traurigerweise hatte ich das bei der Beisetzung meiner Mutter und der Zeit danach genauso empfunden...

    Es ist auch heute, nach bald 16 Monaten noch so, dass ich mit meiner Trauer eher alleine bin...

    Mein Vater wird betrauert um den Verlust seiner Frau und dass er nun alleine ist und zu mir heißt es (wenn sich überhaupt jemand meldet), dass ich ja immerhin nicht alleine wäre...


    Ich habe, was Trauer angeht, das Gefühl, jeder muss da irgendwie alleine durch :33:. Vor allem wenn niemand in der Nähe ist, der den Schmerz des Velustes versteht.

    Mir hilft diesbezüglich oft das Lesen hier im Forum.... Da fühle ich mich irgendwie eine Zeit lang nicht mehr so alleine.


    Ich schicke dir eine liebe Umarmung :30::24: und wünsche dir weiterhin viel Kraft.