Mein Verlobter (31 Jahre) starb an einem Hirntumor

  • Hallo Leute,


    mein Verlobter starb am 07.03.2019 mit nur 31 Jahren an einem bösartigen Hirntumor. Er kämpfte 7 Jahre gegen den Krebs und starb qualvoll in der Palliativstation. 6 Jahre war der Hirntumor gutartig und entartete im 7ten Jahr zu einem Glioblastom Multiforme.

    Er musste viele Chemotherapien und Bestrahlungen über sich ergehen lassen, sowie 4 Operationen, bei denen ich nicht wusste, ob ich ihn wieder sehen werde. Zusätzlich litt er an epileptischen Anfällen, die trotz Antiepileptika nicht in den Griff zu bekommen waren. Ich war 7 Jahre ständig für ihn da und versuchte sein schweres Leben etwas besser zu machen. Zu seiner Familie hatte er kein besonders gutes Verhältnis und somit war ich sein ein und alles und er meins.

    Ich pflegte ihn bis zum Schluss, bis ich körperlich und psychisch nicht mehr konnte. 3 Wochen vor seinem Tod kam er auf die Palliativstation, er hatte mittlerweile eine halbseitige Lähmung und das Sprechen viel ihm schwer.

    Seine Eltern machten mir schlimme Vorwürfe, weil ich ihn nicht mehr alleine in unserer nicht-behindertengerechten Wohnung pflegen konnte und wurde von ihnen ignoriert, sein Schwager beschimpfte mich als Schlampe und ich solle statt ihm "verrecken".


    Mein Verlobter starb dann am 07.03.2019 letztendlich durch eine Lungenentzündung in meinen Armen.


    Als ob das nicht Albtraum genug wäre, ging der Streit mit seiner Familie erst richtig los. Ich stand nicht auf dem Partenzettel. Bei der Beerdigung wurde ich ignoriert und mit verachtenden Blicken gestraft. Der besagte Schwager meinte zu einem Freund von meinem Verlobten, wenn ich bei der Verabschiedung auftauche, bringe er mich um.

    Ich war hin und her gerissen und hatte zusätzlich zur immensen Trauer, auch noch Angst.

    Obwohl ich total fertig war, beschloss ich trotz alle dem auf seine Beerdigung zu gehen und es war die richtige Entscheidung.

    Kann es bis heute nicht fassen, was passiert ist, fühle mich wie in einem schlechten Film 😢

    Es gibt noch so viele einzelheiten, aber da könnte ich romane schreiben...


    Wünsch euch einen schönen abend

  • Hallo liebe Alva,

    Mein Mitgefühl für deinen Verlust. Das du zusätzlich zu deiner großen Trauer so viel mitmachen musstest tut mir sehr leid.


    Hast du nun Ruhe vor der Familie? Und gibt es jemanden in deinem Umfeld der dich unterstützt? Konntest du dich trotz der Umstände gut verabschieden von deinem Verlobten?


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit und schreib hier jederzeit rein was dich beschäftigt. Wir gehen gern ein Stück des Weges mit dir <3

    Isabel

  • Hallo Alva,


    meine Verlobte verstarb ebenfalls Anfang des Jahres an einem Glioblastom. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du alles durchgemacht hast. Schlimm ist, dass die Familie Deines Verlobten so mies mit Dir umgeht.


    Ich wünsche Dir viel Kraft.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Alva, was du gerade erlebst, klingt schrecklich. Dass dein Verlobter nicht mehr da ist, ist schlimm genug und dann noch so viel Streit und Hass um dich herum. Ich hoffe, dass du inzwischen nichts mehr mit der Familie zu tun haben musst, um zumindest in der Hinsicht ein wenig zur Ruhe kommen zu können.


    Liebe Grüße, Sturm

  • Danke für die lieben Worte von euch allen und auch mein Beileid für euren Verlust.

    Ich werde seit der Beerdigung ignoriert, als hätt es mich nie gegeben. Zur Ruhe gekommen bin ich schon, leb leider noch immer in unserer Wohnung mit vielen Erinnerungen, habe versucht etwas auszumisten, habe unser Auto verkauft und einen neuen Job begonnen. Gut ist, dass unser Hund, ein Border Collie mich immer auf Trab hält und ich durch ihn immer beschäftigt bin.


    Unterstützung bekomme ich von meinen Eltern, rund um die Uhr. Sie versuchen mich ständig aufzubauen, mittlerweile habe ich gute, aber auch schlechte Tage, wo alles zu viel wird.

    Von meinem Verlobten konnte ich mich verabschieden, ich war an dem Abend als er starb als Einzige bei ihm, seine Verwandten haben sich am Nachmittag verabschiedet und gingen dann wieder nach Hause. Es hört sich vielleicht blöd an, aber ich denke, er hat auf mich gewartet. Er lag die letzten 2 Tage im Koma und ist erst gegangen, als ich seine Hand hielt.


    Danke und liebe Grüße zurück 🙂

  • Liebe Alva,


    Auch von mir mein aufrichtiges Mitgefühl. Was du erlebt hast ist unglaublich und traurig zugleich. Es tut mir leid für dich , dass du zu deiner Trauer, welche allein schon schlimm genug ist , noch solch bösartige Menschen um dich hattest .

    Gut das es deine Familie gibt , die zu dir stehen .


    Hier im Forum bist du auch gut aufgehoben, kannst deinen Kummer von der Seele schreiben , es wird dich jeder verstehen.


    Fühl dich lieb gedrückt

    Birgit und Fine

  • Liebe Alva,


    Auch mein Beileeid zum Verlust Deines Verlobten. Hätte seine "tolle" Familie sich nur halb so wichtig gemacht, als er noch gelebt hat und sich um Euch gekümmert, wäre vielleicht vieles einfacher gewesen. Aber mit ihnen kannst Du jetzt abschliessen und es ist schön, dass Deine Familie so für Dich da ist.


    LG,

    Sky / Robert

  • @Sky

    Ja da hast du völlig recht, es tut sehr weh, weil ich weiß, dass ich alles getan habe was ich konnte und der Familie 7 Jahre einfach alles egal war. Ich bin froh, dass ich mit denen nichts mehr zu tun habe und was sie über mich reden, werde ich gott sei dank nie erfahren. Muss damit abschließen, auch wenn es nicht leicht ist.


    LG

  • Liebe Ava!

    Mein aufrichtiges Beileid.Du hast alles genau richtig gemacht.Und es ist schön,das du dich von ihm verabschieden konntest.

    Du warst die ganzen Jahre für ihn da und seine Familie macht dir Vorwürfe.Die wissen gar nicht was du alles für ihn

    gemacht hast und er hätte doch zum Schluß sicher gar nicht mehr die Kraft gehabt zuhause gepflegt zu werden,

    aber es ist immer wieder so ,das die Familie alles besser weiß.Das tut sicher sehr weh und gut das du so liebe

    Eltern hast die dich unterstützen.Ivh hoffe,das du seinen Eltern nicht so oft begnest und wenn dann ignoriere

    sie ,wenn du kann,denn sie sind es nicht wert,du hast alles gegeben und sie ,nicht viel.Und dein Verlobter

    war noch so jung,aber dir bleiben die erinnerungen an die vergangenen schönen Zeiten die du mit ihm

    verbracht hast,wenn die Zeit auch viel zu kurz war.Er wird dich auch weiterhin auf jedem deiner Schritte

    begleiten und wäre stolz auf dich und er wäre böse auf seine Eltern,das sie sich so unfair dir

    gegenüber verhalten haben.Jetzt muß du erst mal an dich denken und schön,das du noch

    den Hund hast,das tut gut und du mußt mal raus mit ihm.Ganz viel Kraft wünsche ich dir .Liebe Grüße Helga

  • Mein Verlobter starb dann am 07.03.2019 letztendlich durch eine Lungenentzündung in meinen Armen.

    Solche Schreckensbilder treiben mich auch um, ich habe meine Partnerin schon tot sehen müssen, als ich in ihre Augen und den Mund sah.


    Das mit den Schuldvorwürfen kenne ich leider auch, Die können böse zusetzen.


    Mein Beileid und Trost

    Matthias

  • hasi , danke, da hast du vollkommen recht, tut gut zu hören, dass mich andere Leute verstehen. Hab schon oft an mir selbst gezweifelt.

    Nein sehen werde ich sie wahrscheinlich nie mehr, sie wohnen 50 km von mir entfernt, dass müsste schon sehr blöd zugehen.

    Mein Verlobter hat es verstanden, dass es alleine nicht mehr geht, er wollte selbst auf die Palliativ... Nur seine Eltern waren einfach unmöglich. Gut dass ich mit niemandem mehr Kontakt haben muss.


    mlederer . Ich weiß, das war für mich auch schrecklich anzusehen und die Bilder und letzten Minuten verfolgen mich bis heute.

  • Hallo Alva!

    Da kannst du ja froh sein,das sie nicht in deiner Nähe wohnen.Das ist auch nicht nett,anstatt dir beizustehen

    in diesen schweren Stunden,weisen sie dich ab.Gut das du keinen Kontakt zu ihnen hast.

    Dein Verlobter hat es gespürt,und hätte nie gewollt,das du ihn zuhause gepflegt hättest und das

    wäre auch gar nicht gegangen und so war er immer unter Beobachtung.Ja mein Mann ist am

    24.12.2018 verstorben und war es war kurz vor einem Herzinfarkt.Ja die Welt ist ungerecht.

    Liebe Grüße Helga:30:

  • Danke Alva!

    Ja das wird noch schwer,aber da muß ich durch,auch

    wenn es noch so weh tut.Sonst haben wir Weihnachten geliebt,

    das schmücken und der Weihnachtsmarkt und jetzt hassich es

    und bei mir sieht es auch nicht weihnachtlich aus.

    Und im Jahr davor,waren wir auch nur im Krankenhaus,

    da war die Mutter von Ralf,die dann im Januar 2018

    verstorben ist und dann Ralf im Dezember undfür meinen

    Schwiegervater war es auch sehr schlimm.Dir auch alles gute Helga

  • Verstehe dich, ich hab weihnachten auch immer geliebt und alles dekoriert, das letzte weihnachten hab ich mit meinem verlobten verbracht, danach gings körperlich rasant bergab. Jetzt kann ich die Weihnachtslieder im radio nicht mehr hören und Weihnachtsbaum wird auch keiner gekauft. Bin sowieso nicht in der Wohnung sondern bei meiner Mutter zu hause, nur wie das werden wird, keine Ahnung...