Mein geliebter Mann ist plötzlich verstorben, ich bin fassungslos

  • Oh, Du glaubst gar nicht, wie gut ich Dich verstehen kann. Bei mir war es genauso. Ich ließ von Mutti auch alles so stehn und

    liegen, wie es war, als sie mich verlassen hatte. So war sie irgendwie immer noch bei mir und ganz im Stillen hoffte ich,

    dass sie wieder zurück kommt und sich freuen würde, wenn ich an ihren Dingen nichts geändert habe. Aber da ich ja auch

    umziehen musste, so wie einige hier, da musste ich mich leider auch von sehr vielen Dingen trennen. Es war wieder

    ein erneuter Abschied und dabei liefen die Tränen und mein Herz blutete . Und ich spürte immer deutlicher, sie wird

    nie mehr in fleischlicher Form zu mir zurück kommen. Diese zwei Worte - nie mehr-, brachten mich täglich, nein stündlich,

    nein jede Minute, fast um, und dann bin ich endlich, endlich, endlich wieder bei ihr. Bei meiner allerliebsten Mutti.

    Ja so ging es mir damals auch. Das war kein Leben mehr. Ich bin in der Hölle gelandet. Und kein Mensch, Keiner, kann

    das nach vollziehen, wo das nicht selbst erlebt und durchlebt hat. Keiner sagt Dir, wenn Du so sehr liebst, wirst Du, wenn

    Du diesen Menschen verlierst, sehr, sehr leiden. Und hätte es mir Einer gesagt, hätte ich es nicht geglaubt. Denn wirklich

    vorstellen, irgendwann ohne dem geliebten Menschen zu sein, kann man nicht, das muss man selbst erlebt haben.

    Auch ich wünsche Dir viel, viel, viel Kraft

    und auch Zuversicht für Deinen gar so

    unmenschlichen und nicht gewollten

    weiteren Lebensweg

    Kornblume

  • Ich danke euch allen für eure lieben Worte!

    Es war so selbstverständlich, dass mein Mann abends nach Hause kam, mit mir zu Bett ging und morgens mit mir aufstand.

    Jetzt ist nichts mehr selbstverständlich für mich, ich habe ungeheure Verlustängste entwickelt.

    Ständig mache ich mir Sorgen, dass einem meiner Kinder etwas zustoßen könnte, das würde ich nicht mehr überleben.

    Der Gedanke, dass meine Tochter im Frühjahr in den wohlverdienten Urlaub fliegt, treibt mir schon jetzt den Angstschweiß auf die Stirn.

    Ich versuche, mir das nicht anmerken zu lassen, aber es ist schlimm für mich.

    Wäre mein Mann noch da, würde er mich in den Arm nehmen und mich beruhigen.

    Wenn ich mich aufgeregt habe, hat er die Ruhe bewahrt, er war ein Ruhepol für mich.

    Ach, ich liebe meinen Mann über alles, der Gedanke, dass er nie mehr wiederkommt, macht mich geradezu krank.

    Nachher kommen meine Kinder, wenn wir auf dem Friedhof waren, werden wir abends sein Lieblingsgericht, Schäufle, essen.

    Ich hoffe, ich wünsche mir so sehr, dass er irgendwie noch dabei ist und fühlt, wie lieb wir ihn haben.

  • Da kannst Du ganz sicher sein, ER ist dabei. Das würde sich Dein Mann nicht entgehen lassen. Vielleicht gibt er

    Dir ein Zeichen. Ich wünsche es Dir aus ganzem Herzen.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Sabine,


    ich habe die Kleidung meines Mannes aufgehoben und träume mich zurück in die Zeit

    die glücklich war.

    ich bin immer noch fassungslos dass mein Mann nicht mehr bei mir ist.

    Selbst nach fast 9 Monaten habe ich es noch nicht begriffen. ich habe vieles versucht,

    aus dem schrecklichen Tunnel des Grauens Namens Trauer herauszukommen.

    Maximilian ist nicht weg, ich erzähle ihm regelmäßig wie es mir geht und was ich mache.

    Ich schlafe in seinen T- Shirts und seinen Boxershorts, trage Nachts seine Sportsocken.


    Hier im Haus stecken viele Erinnerungen, die ich nun hüte, in seinem Büro darf keiner

    rein, außer ich, seine Packung Taschentücher liegt noch so auf dem Schreibtisch,

    wie er sie hingelegt hat, seine Kulis ebenso.

    Seine Mäntel und Jacken hängen an der Garderobe, seine Lieblingstasse im Küchenschrank

    ( daraus trinke nur ich ) Wie Tereschkowa lasse ich nur notwendige Menschen ins Haus und die verfolge

    ich auf Schritt und Tritt.

    Der Stromableser fühlte sich deutlich unwohl in meiner Gegenwart.

    Ich komme mir immer noch vor, als wäre ich zweigeteilt.

    Auch habe ich schwere Schuldgefühle, die mich nie verlassen.


    alles Liebe Maike

  • Liebe Sabine ,


    Dein Mann wird bei allem was du / ihr macht dabei sein und heute sowieso . Fühl dich an diesem schweren Tag ganz lieb gedrückt :30: .

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und nicht nur für heute .


    Ganz liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Ich war heute bei meiner Tochter, wir haben ihren Geburtstag gefeiert.

    Das Nachhausekommen im Dunkeln ist für mich nach wie vor ganz furchtbar. Schon auf den letzten Metern bekomme ich Herzrasen, Beklemmungen und die Erinnerung an den schrecklichen Abend vor 3 Monaten legt sich wie eine schwere schwarze Decke auf mich.

    Damals bin ich auch nach einem schönen Tag nach Hause gekommen und habe meinen Mann verblutet aufgefunden.

    Jetzt sitze ich hier wieder mit Herzschmerzen, weine und schaue auf die Fotos aus unserer gemeinsamen schönen Zeit, wie aus einem anderen Leben.

  • Liebe Sabine,

    eben erst habe ich deinen Thread entdeckt und möchte dir mein herzliches Beileid zum Tod deines Mannes ausdrücken.

    Ja es ist unfassbar, bei mir auch nach eindreiviertel Jahren noch, der Verstand weiß es, aber das Herz kann es nicht fassen.

    Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft auf deinem schweren Weg! Gabi

  • In der letzten Woche hatte ich meinen ersten Termin bei einer Psychotherapeutin.

    Schon nach wenigen Worten haben sich die Tränenschleusen geöffnet und ich habe eine Stunde durchgeheult.

    So geht es mir immer, wenn ich über den Tod meines Mannes spreche.

    Hinterher bin ich dermaßen erschöpft, dass ich am liebsten ins Bett gehen würde.

    Die Therapeutin war durch meine Geschichte auch sehr mitgenommen und brauchte ein Taschentuch. Das ist mir lieber, als wenn jemand keine Gefühlsregung zeigt.

    Das Trauern kostet so viel Kraft. Im Moment habe ich nach der Arbeit keine Energie mehr, zu Hause bleibt viel liegen.

    Mir fehlt momentan total der Antrieb, ich hoffe, dass ich durch die Therapie wieder auf die Beine komme.

    Ich vermisse meinen lieben Mann so unendlich und weiß nicht, wie ich ohne ihn jemals wieder glücklich sein soll.

    Alles, was mir früher Freude bereitet hat, ist schal geworden ohne ihn.

  • liebe Sabine,


    du bist ausgepowert und leer nach solch einer sitzung, weil du dein innerstes nach aussen gekehrt hast und allen schmerz zugelassen hast der in dir ist :30:


    ja, das trauern kostet unendlich viel kraft und manchmal ist man so erschöpft das man einfach umfallen möchte.... aber alles ist unwichtig, die hausarbeit kann liegen bleiben.... nichts ist so wichtig wie DU SELBST.... gib dir die ruhe die du brauchst und vor allen dingen, gib dir die zeit die du brauchst um wieder ein bisschen auf die beine zu kommen.


    nein, nichts mehr macht freude, was vorher freude machte :33:


    eine liebe umarmung von Bine:30:

  • Liebe Sabine!

    Sicher ist es sehr schwer,jedes mal wieder über deinen Mann und den Tod zu sprechen,aber es gehört dazu.

    Ich habe auch keine Ahnung,ob es einem hilft,ob es gut tut.Ich wollte so etwas nicht,weil ich es irgendwie

    alleine schaffen wollte und nicht immer mit jemanden darüber sprechen wollte.Habe es auch gut

    hinbekommen.Aber gut,das es solche Leute gibt,den manche würden es alleine gar nicht schaffen

    und wenn es dir hilft,ist das gut.Jeder weiß am besten was ihm gut tut.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Sabine,


    kann dich total verstehen. Bei mir bleibt auch viel liegen, weil die Kraft gerade sehr knapp ist. Der Umzug kostet extrem viel. Manchmal lege ich mich auch noch einmal hin, wenn ich zu erschöpft bin, weil ich auf eine starke Erinnerung gestoßen bin.


    Wünsche dir viel Erfolg mit der Psychotherapeutin! Mir hilft es, manchmal wieder etwas Boden und einem Zeh zu bekommen.


    Fühl dich gedrückt!


    Liebe Grüße

    Markiin

  • Hallo ihr Lieben,
    die Tage vergehen, der Kummer bleibt.

    Ich zwinge mich dazu, am Leben teilzunehmen, mit Freundinnen etwas zu unternehmen, Einladungen anzunehmen.

    Es bereitet mir keine richtige Freude. Ich denke immer, ach, mit Jens wäre das so schön gewesen.

    Aber ich habe Angst, dass ich nicht mehr auf die Füße komme, wenn ich erst mal richtig am Boden liege.

    Ich hoffe darauf, dass ich mich mit der Zeit dran gewöhne und irgendwann auch ein bisschen Freude zurückkehrt.

    Meine Kinder sollen sich keine Sorgen um mich machen müssen. Sie haben ihren eigenen Schmerz.

    Am kommenden Sonntag will ich an einem geführten Trauerspaziergang unter Leitung einer Trauerbegleiterin teilnehmen.

    Ich denke, es tut gut, sich mit anderen Trauernden auszutauschen.


    Liebe Markiin, du bist ja mitten in den Umzugsvorbereitungen, dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft und Unterstützung!!


    Seid alle ganz lieb gegrüßt

    Sabine

  • Liebe Sabine!

    Ich hoffe,das du einees Tages wieder Freude haben wirst an Verantstaltungen.Ja das ist eine gute Idee

    mit dem Trauerspaziergang,das wird hier auch angeboten,aber das ist so weit von mir weg und sehr

    schlecht zu erreichen,sonst hätte ich das auch mal gemacht.Du kannst ja mal schreiben wie es war.

    Liebe Grüße Helga