Erstes Weihnachten ohne Eltern

  • Weihnachten ohne Eltern war heute vor einem Monat.

    Die stille Zeit war eine traurige. Eine, mit viel wehmütigen Erinnerungen. Eine, die mich schwermütig werden ließ.

    Und jetzt?

    Im Rückblick eine immer noch besinnliche Zeit, eine wertvolle und besondere. Zwar anders als früher, aber unersetzlich im Ablauf eines Jahres. Ich werde mich wieder auf das nächste Weihnachten freuen können, wenn auch mit Schmerz begleitet.

    Der Schwermut ist nur sehr langsam gewichen und immer noch spürbar. Das Jahr startete seinen üblichen Fortgang. Keine Stille mehr, kein Innehalten, dennoch wehmütig, da der so geliebte Mensch nicht mehr im Fortgang dabei ist.

    Alles und jeder läuft wie eh und je in meinem Leben einfach weiter. Nur nicht meine Mutter. Es fragt mich auch schon lange niemand mehr, wie es mir in der Trauer geht. Alles und jeder läuft einfach weiter.

    Diese Erkenntnis ist mir nicht neu, aber nach dem Innehalten in der stillen Zeit, wird mir das erneut so klar bestätigt.

    Weihnachten ohne Eltern ist verständlich schwer zu tragen, Januar ohne Eltern hat keinerlei Aufmerksamkeit, ist jedoch nicht leichter.

    Und Februar, und März,...

  • Diese Erkenntnis ist mir nicht neu, aber nach dem Innehalten in der stillen Zeit, wird mir das erneut so klar bestätigt.

    Weihnachten ohne Eltern ist verständlich schwer zu tragen, Januar ohne Eltern hat keinerlei Aufmerksamkeit, ist jedoch nicht leichter.

    Und Februar, und März,...

    Lieber Nico,

    Ja... Die Zeit heilt diese Wunde leider nicht. Ich beobachte, dass Trauernde die Feiertage ängstlich erwarten, eingestellt auf das schlimmste. Wenn jedoch die Feiertage vorbei sind, kommt oft die Erkenntnis, das es danach nicht besser ist, und die Enttäuschung ist oft groß. Zudem kommt, dass die Menschen im Umfeld wieder mehr in ihren eigenen Alltag und Routine gehen. Das scheint Trauernden so surreal, weil ein wesentlicher Teil fehlt <3


    Ich wünsch dir ein angenehmes Wochenende,

    Isabel

  • lieber Nico


    ich kann " nur" deine und Isabel^s Erkenntnis voll und ganz bestätigen und nachempfinden...

    Auch habe ich es in meinem Umkreis erlebt , dass die Gedenktage , an denen der geliebte Mensch gestorben ist mit grosser Angst oder Aengstlichkeit erwartet wurde...

    aber dieser Tag relativ "gut" überstanden wurde; es dann aber später eine Situation gab, die einen sehr emotional an den geliebten Menschen erinnerte, wo sich grosse Trauergefühle einstellten...


    liebe Grüsse sende ich dir und deiner Familie im "hiersein" und "dasein"

    deine Sverja

  • Subjektives Leid ist noch lange nicht objektiv. Das wird mir stets dann bewusst, wenn mir objektives Leid vor Augen geführt wird. Seit einem halben Jahr fühle ich mich in einem tiefen Tal. Die Mami fehlt mir so und auch kein Papi mehr da. Meine unbeschwerte Zeit und Lebensfreude sind dahin.

    Da ereilt meiner Schwiegermutter ein schweres Schicksal. Eine harmlose Verletzung am Knie entwickelt Komplikationen und ihr Bein muss amputiert werden. Jetzt liegt sie auf Reha, ist nur im Rollstuhl mobil und hadert nicht. Sie zeigt keinerlei Trübsinn und hätte allen Grund.

    Und dann sehe ich mich.

    Objektiv führe ich ein sorgloses Leben bei guter Gesundheit, mit Familie und zufriedener Arbeit.

    Subjektiv fühle ich mich schlecht. Der Verlust meiner Mutter wirft mich aus der Bahn.

    Und dann sehe ich meine Schwiegermutter.

    Ich muss erkennen, dass meine Sicht auf meine Situation nicht objektiv ist. Völlig klar, dass mein Umfeld mein Leid nicht mehr wahrnimmt. Es ist keines.

    Nur für mich.

    Der Blick auf wirkliche Schicksale lindert meinen Schmerz, weil er ihn einordnet.

    Zumindest rational.

    Glücklicher macht er mich nicht.

  • Lieber Nico,

    Ich empfehle immer das eigene Leid nicht dem Leid anderer zu vergleichen. Und dennoch hilft es manchmal hinzusehen, so wie du beschreibst, auch zu ordnen, eine neue Sichtweise zu bekommen, und vielleicht kommt sogar ein wenig Verständnis auf für die, die unser Leid nicht als solches wahrnehmen.


    Ich freu mich für dich, das du für dich eine Erkenntnis gewonnen hast. Wir dürfen das Schicksal anderer achten- aber auch unser eigenes <3

    Isabel

  • DANKE , Nico<3

    DANKE, Isabel<3


    immer wieder erkenne ich , was für ein <3 wunderbares GESCHENK<3 dieses Forum ist ...

    ich schreibe sogar

    diese Trauer und alle diese Berichte von uns hier sind ein GESCHENK...

    zu einem bestimmten , individuellen Zeitpunkt werden wir das erkennen... ohne zu vergleichen


    ich wünsche uns JETZT

    eine hoffentlich friedvolle Nacht

    <3lichst Sverja

  • Lieber Nico! Ich glaube, man kann kein Leid miteinander vergleichen! Es wird immer Schlimmeres geben und aber auch Schöneres!


    Trotzdem geht es gerade bei der Trauer nur um dich selbst, auch wenn du objektiv viele Dinge im Leben hast, die ja gut sind, kann es dir trotzdem schlecht gehen!

    Ich glaube, dass seelisches Leid viel weniger wahrgenommen wird als körperliches Leid, weil es nicht nach außen hin sichtbar ist!


    Aber es ist sicher auch wertvoll, wenn man auch auf andere Menschen achtet und auch sieht, wie sie mit Schicksalsschlägen umgehen!


    LG Andrea

  • Kennt ihr das?

    Nach Urlauben oder diverser Reisen zu Hause angekommen, war es ein nicht wegzudenkendes Ritual, die Mama anzurufen und zu erzählen, wie es war bzw dass man wieder wohlbehalten zurück ist.

    Jetzt , wo Mama nicht mehr ist, komme ich von diesen Reisen heim und ich vermisse das Ritual. Die Reisen wirken unvollendet, ohne Mami davon berichten zu können. Der Automatismus, sofort Mama anzurufen, ist ungebrochen und mein Mitteilungsbedürfnis bleibt seltsam auf der Stecke.

    So kam es, dass ich heute, nach einem Kurztrip übers Wochenende, mit Mama im Selbstgespräch telefoniert habe. Ihre üblichen Fragen habe ich beantwortet und mir vorgestellt, wie das Telefonat verlaufen wäre.

    Es war natürlich nur ein armseeliger Versuch, den Kurztrip mitzuteilen und zu vollenden.

    Mama anrufen ist nicht mehr.

  • Lieber Nico,

    Ja, die gewohnten Rituale waren immer eine schöne Verbindung. Jetzt verändert sich die Form. Du hast ja bereits versucht ein neues Ritual zu kreieren. Das fühlt sich vielleicht noch befremdlich an. Aber es ist gut, es immer wieder zu versuchen und eine neue Verbindung zu schaffen.


    Ich wünsch dir einen angenehmen Tag <3

    Isabel

  • Lieber Nico,

    Das fühlt sich vielleicht noch befremdlich an. Aber es ist gut, es immer wieder zu versuchen und eine neue Verbindung zu schaffen.

    Neue Rituale schaffen bedeutet für :!:mich:!: das "neue" Leben anzunehmen

    und

    durch diese Rituale eine trotz allem Schmerz , liebevolle Verbindung zu dem <3 gegangen , geliebten Menschen zu haben<3

    Danke , für das teilen deiner Empfindungen mit uns hier auf deinem Trauerweg


    ich wünsche dir einen friedvollen Tag

    deine Sverja

  • Das kenne ich.

    Letzte Woche hatte ich einen wichtigen Termin und als ich raus kam, hat meine Mutter mir so sehr gefehlt.
    Sonst hätte ich ihr als erstes erzählt, wie es gelaufen ist.
    Sie wäre auch die erste gewesen, die es interessiert hat.

    Ihre bedingungslose Zuneigung fehlt mir.

  • Nach nunmehr einem halben Jahr Trauer beschäftigt mich die Frage, ob es besser ist, Loslassen zu lernen oder der Vergangenheit steten Platz einzuräumen. Auch im Hinblick auf diverse Beiträge hier im Forum, fürchte ich, dass man sich mitunter keinen Gefallen tut, wenn man verzweifelt nach Wegen sucht, die Verstorbenen wieder zurück in sein Leben zu holen. Sei es durch Kontaktversuche mit dem Jenseits, Warten auf Zeichen, Beschäftigung mit Wiedersehenstheorien nach dem Tod etc.

    Natürlich alles völlig verständlich.

    Nur sind das vielleicht Sackgassen in der Trauerbewältigung? Gibt es Studien oder Erfahrungswerte, die dazu raten, den Verlust akzeptieren zu lernen und Loslassen zu können, sind die einzig weiterführenden Wege aus der Krise?

    Auch ich hänge mit meinen Gedanken ständig in der Vergangenheit und versuche krampfhaft alles zu behalten und zu bewahren, was mich an das Leben mit meiner Mutter erinnert. Ist das zielführend? Wäre es nicht besser, sich von vielen Dingen zu lösen, die Erinnerungen und Schmerz hervorrufen? Muss ich jedes Kleid, jede Pflanze, jeden Stift meiner Mutter weiter Platz in meinem Leben geben, mit der Folge, dass sie mir immer wieder den Verlust vor Augen führen?

    Wäre ich ein Therapeut, würde ich mir raten, lass los! Akzeptiere! Fang dein anderes Leben an! Gib ihm eine Chance! Sonst lebst Du nur Dein altes Leben, das nie wieder so schön sein wird, weil der eine Mensch, den Du ständig suchst, nicht mehr kommen wird.

    Wie sind die Meinungen hier im Forum, in dem ja viel über Therapie diskutiert wird?

  • Finde deinen Beitrag irgendwie gut , diese Gedanken gingen mir auch schon durch den Kopf , wobei ich sagen muss , dass ich genau weiß und merke , dass ich noch lange nicht an diesen Punkt bin um zu sagen , „ lass los „

    Ich kann noch nicht mal die zu klein gewordenen Anziehsachen meines Sohnes aus dem Schrank räumen, die meine Mutter ihm geschenkt hat. Ich bin noch lange nicht an dem Punkt zu akzeptieren, weil ich es als so falsch empfinde so früh aus dem Leben gerissen zu werden. Auch ich hänge in Erinnerungen fest und finde die Erkenntnis so schlimm, dass keine neuen Erinnerungen mit meiner Mutter entstehen können. Man hat das Gefühl, dass man ja „nur“ noch das hat, die Erinnerungen mit dem geliebten Menschen. Aber auch die Gedanken an die Zukunft machen mir schwer zu schaffen, weil es weiterhin so unbegreiflich ist, dass es so bleibt, dass sie nie wieder kommt. Gleichzeitig wie du es auch schon schreibst, wird das Leben nie mehr wie es war.
    Kontaktversuche mit dem Jenseits , ja wie soll ich es sagen, ich denke dafür muss man auch selbst sehr stark dran glauben. Ich befürchte jedoch , dass die Verzweiflung Hinterbliebener ausgenutzt wird. Wenn man z.b. Solche Veranstaltungen betrachtet.
    Ein Zeichen , wie ich mal hier in einen Beitrag gelesen habe , an dem Tag der Beerdigung eine Wolke in der Form von einem Herz, kann man als Zeichen oder Zufall betrachten. Aber sowas finde ich einfach nur schön und ich denke , dass es einem viel Kraft geben kann. Man versucht ja alles aufzusaugen.Jeder versucht seinen Weg zu finden mit dem Schmerz umzugehen, ich habe meinen noch nicht gefunden und habe auch Angst keinen Weg zu finden.

  • Auch ich hänge mit meinen Gedanken ständig in der Vergangenheit und versuche krampfhaft alles zu behalten und zu bewahren, was mich an das Leben mit meiner Mutter erinnert. Ist das zielführend? Wäre es nicht besser, sich von vielen Dingen zu lösen, die Erinnerungen und Schmerz hervorrufen? Muss ich jedes Kleid, jede Pflanze, jeden Stift meiner Mutter weiter Platz in meinem Leben geben, mit der Folge, dass sie mir immer wieder den Verlust vor Augen führen?

    Wäre ich ein Therapeut, würde ich mir raten, lass los! Akzeptiere! Fang dein anderes Leben an!

    ....das sehe ich ähnlich. Wir müssen irgendwie wieder ins Leben zurückfinden... Ich überlege auch immer wieder, was behalte ich unbedingt und was könnte ich auch wegtun... Es soll ja kein Museum entstehen oder wie soll ich es nennen. Meine Mama sagte einige Monate vor ihrem Tod zu mir, als ich mir Sorgen um ihren gesundheitlichen Zustand machte und sie nicht gerne alleine lassen wollte...: "Ach Schätzle...es ist alles in Ordnung! Du musst DEIN Leben leben...ich schaff das schon..." Dieser Satz kommt mir immer wieder: Lebe DEIN Leben....

    Ja, aber das braucht Zeit und kann auch nur Stück für Stück verändert werden.

    WEG sind sie ja nicht wirklich, unsere Lieben. Und ich glaube, je krampfhafter man auf Zeichen wartet, sucht, macht und tut desto fester wird die Wand zwischen uns und den Gegangenen... So nach dem Motto: Druck erzeugt Gegendruck. Je verbissener ich etwas will desto schwerer wird alles. Aber dieses Loslassen geht halt auch nicht soooo einfach... Es wird wohl noch ein schwerer Weg.

  • Ein Zeichen , wie ich mal hier in einen Beitrag gelesen habe , an dem Tag der Beerdigung eine Wolke in der Form von einem Herz, kann man als Zeichen oder Zufall betrachten. Aber sowas finde ich einfach nur schön und ich denke , dass es einem viel Kraft geben kann.

    Auf jeden Fall!!! Und meist geschehen solche kleinen "Wunder" wenn man überhaupt nicht daran denkt... Eben im Zustand des "loslassens" - dann ist man weich und offen...und dann kann auch etwas von drüben zu uns herwehen... <3

  • Was bedeutet eigentlich wirklich - dieses loslassen-?

    Ich musste mich von sehr vielen Dingen von Mutti trennen, weil ich in eine kleinere Wohnung umgezogen bin. Aber auf meinem

    Nachttischchen habe ich ein Bild von Mutti stehen und ein paar kleinere Erinnerungsstücke von ihr. Das wird auch so

    stehen bleiben, so lange ich noch lebe. Bedeutet - loslassen- auch nicht an den Verstorbenen zu denken? Wenn ja, also

    das geht bei mir gar nicht. Mutti ist so tief in meinem Herzen verankert, das bleibt so und das könnte ich auch nicht

    ändern, denn dann würde ich mich nur selbst belügen und betrügen und mir was vormachen. Also diese kleine Ecke

    bleibt. Und natürlich denke ich auch viel an meine Mutti. Heißt loslassen, ich muss jetzt mein Gehirn vergewaltigen, um

    nicht mehr an meine Mutti zu denken? Das könnte ich nicht. Das würde mir auch ganz und gar nicht gut tun, diese Verbunden-

    heit in meinen Gedanken und in meinem Herzen, diese bleibt bestehn. Und ich denke auch, dass sich meine Mutti in ihrer

    neuen Welt freut, wenn sie spürt, dass ich noch an sie denke und sie nicht vergessen habe. Das geht einfach nicht bei mir,

    so eine Liebe kann man einfach nie vergessen und ich finde das auch absolut in Ordnung. Diese Gefühle zu leugnen, würde

    nur noch alles viel schlimmer machen. Ich möchte für nichts auf der Welt meine Mutti vergessen müssen. Das würde alles

    noch viel, viel schlimmer machen, wie es eh schon ist und um ganz ehrlich zu sein, das würde ich nie schaffen, meine Mutti

    zu vergessen. Also was bedeutet nun eigentlich dieses -Loslassen-. Ich hab auch schon mit verschiedenen Menschen über meine Mutti

    gesprochen und da hörte ich auch schon immer wieder mal diesen merkwürdigen Satz: Du musst sie loslassen.

    Also wenn loslassen wirklich bedeuten sollte, nicht mehr an meine Mutti zu denken, nicht von ihr zu reden, einfach so zu ver-

    halten, als wenn es sie nie gegeben hätte, muss ich ganz ehrlich sagen: das kann ich nicht und das möchte ich auch nicht.

    Diese Verbundenheit über den Tod hinaus, in kleinen Dingen, das tut mir gut und ist Balsam für meine Seele. Das hilft mir

    mehr als irgend ein Psychologe. Liebe kann man nicht loslassen, die wächst weiter und wird größer von Tag zu Tag.

    Aber wahrscheinlich sieht das auch wieder jeder ein bisschen anders, weil wir Menschen total verschieden sind.,

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Kornblume! Nein! Um Gottes Willen - das meine ich so absolut nicht! Das könnte ich auch niemals!!! Meine Mama hat auch ihren festen Platz und wird ihn immer behalten...so lange ich lebe!

    Was ich meinte, ist ein krampfhaftes festhalten all dessen, was sie hier auf Erden ausgemacht hat (ich finde gerade keine passenden Worte dafür...hoffe du weißt was ich meine...) denn dann lassen wir ihre Seelen nicht frei!

    Ich denke, loslassen ist nicht gleichzusetzen mit "vergessen"! Das wäre ja schrecklich... Nein, das meine ich absolut nicht!!!! Und das will ich so auch nicht verstanden wissen...sonst lösche ich den Text lieber gleich wieder...

    Aber ich sehe es auch etwa so: Ich bleibe mit meiner Mutter mein ganzes Leben lang innig verbunden - aber wir beide müssen nun neue Wege gehen. Sie "im Himmel" und ich "auf der Erde"...bis wir uns eines Tages wiedersehen...

    Das hat mit Gefühle leugnen oder vergessen absolut gar nichts zu tun!!!!

    Das ist eine Herzensverbindung auf Lebenszeit.

    Liebe wächst - auch da hast du recht! Auch über den Tod hinaus. Aber trotzdem darf ich diese gegangene Seele nicht festbinden. Weißt du wie ich meine??? Festbinden im Sinne von eben nicht frei lassen!

    Wenn eine Mutter ihr Kind ziehen lässt, dann bedeutet das nicht, dass sie es weniger liebt - im Gegenteil! Was ich in Liebe loslassen kann, kann auch wieder zu mir zurück kommen....

    Es ist schwer auszudrücken und die richtigen, vor allem geschriebenen Worte zu finden...ich will nicht verwirren...

  • Meine Lieben,


    ich bin auch oft hin - und hergerissen.


    Gibt es ein Wiedersehen... ist Heinz nur in einer anderen Dimension... im Himmel oder in einer vergleichbaren Dimension?


    Habe ich die Zeichen wirklich wahrgenommen? Oder ist es Wunschdenken?


    Ich weiss nur mit Sicherheit, dass er mir irgendwie helfen würde, wenn es in seiner Macht liegt.


    Auch lebe ich viel in der Vergangenheit und flüchte mich in Erinnerungen, aber ist das für mich gut?


    Seine Anziehsachen konnte ich nicht im Schrank sehen, habe sie schnell abgegeben. Sie täglich anzusehen, wenn ich den Kleiderschrank öffnete um mich morgens anzukleiden, hat mich stark belastet und äußerte sich in Panikattacken.


    Ganz anders ist es mit seinen anderen Sachen... Computer... Werkzeug... seinen Büchern. Da bin ich wie gelähmt, schaue sie nur aus der Entfernung an, kann sie nicht berühren, weil seine Handspuren auf ihnen sind.


    Aber es wäre wohl besser für mein "anderes" Leben, wenn ich loslassen könnte.


    Aber alles, was er noch berührt hat, bringt mich immer zum Weinen. Zum Beispiel ist gestern eine Leuchte in der Stehlampe ausgegangen. Ich musste sie ersetzten und die alte noch von Heinz eingeschraubte, rausdrehen. Ich konnte es fast nicht...

    Das sind so Erinnerungen, die mich anfallen und mir weh tun. Solange es so ist, kann ich nicht loslassen und ein anderes Leben führen.


    LG Luise

  • Liebe Mirachen, ich glaube , ich weiß jetzt was Du meinst. Sie so loszulassen, dass sie in der anderen Welt auch

    ihr Leben leben kann und wir hier unseres. Mutti und ich haben schon lange vor ihrem Tod ausgemacht, dass

    der wo von uns Beiden zuerst geht, sich von der anderen Welt meldet oder sich bemerkbar macht, aber nur wenn

    es dem in der anderen Welt dabei nicht schadet. Man bin ich froh, dass wir diese Sache vorher geklärt haben.

    Jetzt versteh ich besser, was Du mit loslassen meinst. Ja, Du hast ja so recht, Eltern müssen ihre Kinder auch

    los lassen und trotzdem sind sie auf Ewig verbunden. So wie wir jetzt mit unseren Mutti´s. Da bin ich jetzt

    aber erleichtert. Ich danke Dir von ganzem Herzen und

    alles, alles Liebe

    Kornblume:8: