Aus dem Leben gerissen, Mama plötzlich und viel zu jung verloren. Sie war grad erst stolze Oma . Jetzt ist sie weg

  • Hallo Julia,


    auch ich habe meine Mama im Dezember 2019 mit 62 Jahren verloren. Sie war jahrelang sehr krank und hat doch jeden Tag das beste daraus gemacht. Ich selbst bin 32 Jahre.

    Die anfängliche Trauer hat mir sehr viel Grübeln abverlangt...doch ich merke das es besser wird. Auch sie war meine beste Freundin und wir hatten ein tolles Verhältnis zueinander. Die letzten Jahre sind wir unheimlich zusammen gewachsen. Ich könnte mich auf ihr gehen vorbereiten...trotzdem ist man nie vorbereitet,wenn's soweit ist.

    Mittlerweile sind knappe 3 Monate vergangen und ich hab das Gefühl die Zeit rast an mir vorbei. Anfangs hatte ich noch das Gefühl das sie schon lange nicht mehr da ist..jetzt ist es.. wow..doch schon so lange. Mir hat die letzten Wochen sehr geholfen das ich fest daran glaube das sie immer bei mir ist. Wenn morgens die Sonne aufgeht,dann sag ich ihr immer guten Morgen. Sie wurde im Wald an einem Baum begraben. Regelmäßig, mindestens einmal die Woche fahre ich zu ihr und erzähle ihr was mein Leben so treibt und wünschen ihr das es ihr gut geht,da wo sie jetzt ist. Die ersten Blumen fangen an zu blühen..sie liebte Blumen und dann ist sie ganz nah bei mir. Auch ich warte auf ein Zeichen von ihr..aber denke mir..sie ist noch nicht lange unter der Erde und hat erstmal genug zu tun und nachzuholen,jetzt wo sie endlich schmerzfrei ist. Sie hat hier runter geschaut und gesehen das es uns soweit gut geht. Sie wird sich melden,da bin ich fest von überzeugt. Es gibt gute und nicht so gute Tage. Ich lese hier immer Mal wieder im Forum und es tut einfach unheimlich gut,das man nicht alleine ist. Ich kriege meinen Alltag gut geregelt..schwer ist es meistens am morgen...arbeite oft alleine..bin in ein Hotel im Frühstücksservice am arbeiten und da kommen viele Gedanken,wenn wenig zu tun ist.

    Meine Eltern waren 42 Jahre und 15 Tage verheiratet. Ich finde mein Papa stemmt das ganz gut. Er sagt das er oft abends am Grübeln ist und schlecht schläft. Er hat ziemlich schnell Sachen entsorgt und verändert. Ich finde das völlig in Ordnung. Jeder geht damit anders um.

    Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und Pass auf dich auf. Es geht alles weiter im Leben,auch wenn man es nicht wirklich will.

    Liebe Grüße Carina

  • Liebe Julia<3


    lange habe ich dir nicht geschrieben, aber an dich immer wieder gedacht....

    Immer spürt man aus deinen HERZENS<3Beiträgen die tiefe LIEBE<3<3 und Verbindung die du zu deiner Mama hattest und ja hast...

    leider nicht mehr körperlich...


    Ich bin immer ganz erfriffen von deinen mehr wie Worten<3<3

    ich sende dir liebe Verbundenheitsgefühle<3:30:<3

    deine Sverja

  • Liebe Julia,


    ich möchte Dir mein tiefes und Herzlichstes Beileid aussprächen. Die eigene Mama zu verlieren tut weh auch spüre ich aus deinem Text welch liebevolle Verbindung Ihr beiden mit einander hattet und hast Ihr habt viel miteinander geteilt das ist sehr schön. Was hilft Dir im kleinen das Dich in deiner Heilung der Trauer unterstützen kann? Vielleicht schreibst Du deiner Mama noch mal einen ganz persönlichen Brief und verbrennst in. Gibt es Trauergruppen bei dir in der Nähe? Hast Du Freunde oder Menschen mit denen Du offen über deine Trauer reden kannst? ich freu mich von Dir zu lesen.


    Trauergrüße der Verbundenheit sendet Dir

    Maik

  • Ich danke euch allen für eure Beiträge .
    ich weiß garnicht was ich schreiben soll. Ich spüre einfach , dass ich einfach nicht ins normale Leben finde . Meine Gedanken gehen weiterhin und ständig um meine Mutter . Um das was sie durchmachen musste, um das „warum“ sie nicht überlebt hat, um das , warum sie sterben musste so früh. Es quält unwahrscheinlich. Ich stehe damit auf und gehe mit den Gedanken und schlimm aushaltbaren Gefühlen ins Bett . Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich war . Wie auch? Meine Mutter ist nicht mehr an meiner Seite . Früher hab ich morgens gerne Musik und Radio gehört , so hat mein Tag gut gelaunt begonnen, das kann ich heut nicht mehr . Ich stehe neben mir , das schöne Wetter was wir hier haben , macht mir alles noch schwerer . Ich habe gehofft , das es mir dann besser gehen wird , leider genau das Gegenteil. Weil es auch ihre liebste Jahreszeit war , der Frühling , der Sommer. Ich merke wie ich realisiere, was es bedeutet sie nicht mehr zu haben. Nicht nur für mich , für uns alle . Meine Geschwister , meinen Vater . Ihm sieht man auch in letzten Tage den Verlust immer mehr an . Er lädt einen Status mit Bildern meiner Mutter bei WhatsApp hoch. Einen Abend bin ich noch spät abends zu ihm hin gefahren, nachdem er kommentarlos ein Bild meiner Mutter in unsere große familiengruppe geschickt hatte bei WhatsApp.Er fragte nicht danach, aber ich hatte das Gefühl das er grad nicht allein sein sollte. Wir redeten nicht über meine Mutter an dem Abend, aber wir waren ne gute Stunde Abends noch zusammen Ich kann ihn nicht trösten , er weint vor uns nicht . Wir halten als Familie zusammen, sehen uns mehrmals wöchentlich. Aber es ist einfach nichts mehr wie es war. Ich fass es weiterhin nicht , dass sie gestorben ist. Ich bekomm es nicht zu greifen . Dieses hinnehmen , es annehmen das es so ist , ich schaff es nicht . Ob ich Hilfe dabei brauche ? Ich weiß es selbst nicht . Wenn ich an die Vergangenheit denke weine ich, wenn ich an die Zukunft denke weine ich ebenfalls. Teilweise habe ich das Gefühl es wird nie mehr normal werden .

  • Liebe Julia,

    so, wie es einmal war, wird es nie wieder werden, denn Deine geliebte Mutter ist gestorben. Das muss das Herz erst mal

    so richtig annehmen. Irgendwie, kann man es zuerst gar nicht glauben oder fängt erst langsam an zu realisieren, was

    das bedeutet. - Meine geliebte Mutter ist tot- tot - tot. Sie ist nicht im Urlaub oder besucht eine liebe Freundin und kommt

    bald wieder zurück. Nein, diesmal kommt sie nie wieder. Das muss erst mal so richtig ankommen und das brauch Zeit.

    Sehr viel Zeit. Meine Mutti ist im Mai 7 Jahre tot und ich denke noch jeden Tag an sie und sie wird mir immer fehlen.

    Aber ich habe gelernt damit zu leben. Die Mama bleibt eben die Mama. Mama´s sind einmalig auf dieser Welt. Keiner

    kann sie ersetzen. Oft merkt man erst, was für einen tollen Schatz man da an seiner Seite hatte, wenn der geliebte Mensch

    nicht mehr da ist. Und diese endgültige Wahrheit ganz anzunehmen, das brauch Zeit. Sehr viel Zeit. Das geht nur stückchen-

    weise, so wie es Dein Herz ertragen kann. Gib Dir die Zeit Julia, so viel wie Du brauchst, denn Trauerarbeit ist wirklich

    Schwerstarbeit für Körper, Geist und Seele. Und man kann sie nicht einfach umgehen, nein, da muss jeder durch, ob man

    will oder nicht, denn unsere Mama´s werden nicht wieder lebendig. Unsere Mama´s sind jetzt zuhause bei Gott angekommen.

    Sie sind voraus gegangen und irgendwann, wenn unsere Zeit hier auf Erden um ist, werden sie uns abholen und dann trennt

    uns nichts mehr. Aber unsere Liebe, die stirbt nicht, diese bleibt bestehn, bis zu unserem Wiedersehn.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Hallo Julia,


    ich kann dich sooo gut verstehen! Es ist einfach so furchtbar...

    Und für unsere kleinen tut es mir auch so leid, dass sie das erste Lebensjahr nicht mit einer unbeschwerten, super glücklichen Mama verbringen können!

    Ich drück dich ganz doll und möchte dir einfach nur noch einmal sagen, wie leid es mir tut!!!


    Liebe Grüße,

    Linda

  • Liebe Julia<3:30:<3


    ich glaube ich schreibe jetzt gar nicht mehr ...

    weil Linda D. eigentlich in der ähnlichen Empfindungslage...Empfindungsgefühl ist...wie du

    doch

    Er lädt einen Status mit Bildern meiner Mutter bei WhatsApp hoch. Einen Abend bin ich noch spät abends zu ihm hin gefahren, nachdem er kommentarlos ein Bild meiner Mutter in unsere große familiengruppe geschickt hatte bei WhatsApp.Er fragte nicht danach, aber ich hatte das Gefühl das er grad nicht allein sein sollte. Wir redeten nicht über meine Mutter an dem Abend, aber wir waren ne gute Stunde Abends noch zusammen Ich kann ihn nicht trösten , er weint vor uns nicht .

    das ist immer wieder sehr berührend für mich...

    es gibt so selten noch solche Familien

    Fühl dich lieb umarmt<3...und ich hoffe das die Corona Pandemie euch nicht extrem belastet... das hoffe ich wirklich NICHT

    deine Sverja

  • Man lebt wie in zwei Welten. Auf der einen Welt geht das Leben so gnadenlos weiter . Die Sonne scheint , die Vögel zwitschern, die ersten Blüten zeigen sich, man spürt den kommenden Frühling . Es ist eine Jahreszeit zum Genießen , abgesehen von der Corona Krise . Aber genau das macht mich so wahnsinnig fertig . Auf der anderen Welt sind die Erinnerungen , die ja eigentlich schön sind , aber so schlimm schmerzen. Die Gedanken an die Zukunft sind ebenso schmerzhaft . Es sind schon so viele Dinge geschehen , von denen meine Mutter nichts weiß . Schöne Dinge , worüber sie sich so gefreut hätte . Diese Gefühle fahren Achterbahn und haben mich voll im Griff . Ich spüre einfach ,dass ich nicht mehr der Mensch bin der ich einmal war . Weiterhin ist es für mich so absurd , dass meine Mutter nicht mehr zurück kommt. Jegliche Probleme die man im Leben hat sind lösbar . Aber Krankheit und Tod nicht . Wie kann so etwas so plötzlich ohne Ankündigung passieren? Wieso gab es keine kleinen Anzeichen? Solch ein Herzinfarkt dieses schlimmen Ausmaßes kommt von jetzt auf gleich? Selbst die Ärzte waren schockiert , so einen schlimmen Infarkt haben sie selten gesehen, und das meine Mutter es damals noch Intensivstation geschafft hat ? Obwohl keine Zeit verloren wurde , sofort Maßnahmen erste Hilfe Krankenhaus Wiederbelebung , OP , und trotzdem hat sie es nicht geschafft. Immer wieder kreist es in meinem Kopf . Manchmal habe ich den Hörer In der Hand und bin kurz davor im Krankenhaus in Bad oyenhausen anzurufen um zu fragen warum sie trotz geglückter OP mit dieser Herzmaschine es nicht überlebt hat. Aber was bringt mir das ??? Nichts !!! Das weiß ich . Keine Antworten bringen sie mir zurück .
    weiterhin begleiten mich schlimme Träume . Wie ich sie wiederbelebe, mir es aber nicht gelingt. In einem anderen Traum ist sie wieder da und alles ist gut. Man Mama ich vermisse dich so sehr . Wie gern würde ich deine Stimme hören und dich einfach nur fest in den Arm nehmen. Die Liebe die wir hatten zerreißt mich . Ich möchte leben , glücklichen Leben , aber es gelingt mir nicht.

  • Liebe Julia,


    Ich kann dich so verstehen. Das Leben da draussen geht einfach so weiter. Als ob nichts passiert ist. Einfach weiter. Ich würde auch gerne wieder so Leben wie vorher,aber es ist nichts mehr so wie vorher.Mam will glücklich sein und denkt gleichzeitig an dem Verstorbenen. Ich hoffe einfach, das es uns allen bald besser geht und wir damit irgendwie Leben können.

    Und genau wie du, frage ich mich, wieso man einfach so plötzlich aus dem Leben gerissen wird, ohne Vorerkrankung. Einfach weg...von heute auf morgen. Es ist einfach unbegreiflich. Gerade noch da und dann einfach weg. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du irgendwann mit dem schrecklichen Verlust umgehen kannst


    Liebe Grüsse

    Anita

  • Immer wieder schwirre ich hier durch dieses Forum , lese viele Beiträge. Es ähnelt sich so viel in der Trauer .

    Es sind wieder Tage und Wochen vergangen. Ostern steht vor der Tür , aber es ist nicht mein Ostern wie es immer war . Ich erinner mich schmerzvoll an letztes Jahr Ostern. Da hatte ich meinen Sohn noch in meinem Bauch , es war sehr warm. Wir waren mit der Familie zusammen. Wir hatten so einen schönen Tag zusammen. Den ganzen Tag saßen wir im Garten, meine Mutter und ich nebeneinander . Unsere Gespräche an dem Tag gingen nicht aus , wie immer . Wir hatten immer was zu bereden . Wir genossen das Wetter , aßen lecker . Und dieses Jahr ? Es ist das erste Ostern von meinem Sohn , ohne seine Oma . Alles das erste mal und nicht einmal konnten wir das zusammen genießen. Wir stellten uns letztes Jahr vor wie es sein wird wenn wir das nächste Ostern zusammen feiern , mit Kindern . Beide Enkel sind da . Der Sohn von meinem Bruder der im Oktober letztes Jahr kam und mein Sohn. Und keiner ahnte das die Uhr tickt , jeden Tag lauter .Es treibt mich weiter so in den Wahnsinn , dass einfach nix daran zu ändern ist. Sie wird nie ein Fest zusammen mit uns und ihren geliebten Enkeln erleben . Ich schaue mir Bilder von ihr an und verstehe es nicht , wie so ein junger Mensch , so fit und voller leben so plötzlich sterben kann. Je mehr Wochen und Monate vergehen , desto bewusster wird es mir wie sehr sie fehlt . Die Sehnsucht sie nochmal zu spüren bei mir zu haben , zu uns , unserer Familie wo sie verdammt nochmal hingehört schmerzt einfach so ungemein. Es ist nicht in Worte zu fassen was das mit einem macht . Wenn diese Augenblicke kommen wo einem so klar wird das sie nie wieder zurück kommt , da bin ich immer wieder aufs Neue einfach so geschockt . Der Kopf die Gedanken kommen damit nicht klar , wollen es anscheinend auch immer noch nicht . Es geht durch den ganzen Körper .
    meinem Vater sehe ich den Verlust auch immer mehr und mehr an. Er hat viel abgenommen und ist verständlicherweise nicht mehr wie er war . Wie wir alle nicht . Besuche sind von ihm nur kurz , er stellt täglich Bilder bei WhatsApp rein. Wenn ich das sehe würde ich ihm so gern helfen , aber eine Stütze bin ich ihm nicht . Ich bin nur froh das er sich nicht den ganzen Tag in der Wohnung verkriecht . Er sagt er ist gerne dort weil er spürt das Mama da ist. Ich würde ihn nur noch mehr runter ziehen. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht weine .
    letzte Nacht hab ich von Mama geträumt , wir drückten und küssten uns . Danach war die Nacht vorbei. Meine Schwester brachte heut ein ostergeschenk für meinen Sohn. Ich bin so stolz auf meine jüngere Schwester . Es ist einfach nur bitter und schmerzt .
    Mama ich liebe dich , aber das brauch ich dir nicht sagen. Wir wussten es beide !!!

  • Liebe Julia,

    Deine Worte sind so voll Schmerz, und gleichzeit von so viel Liebe erfüllt. Man spürt direkt eure Verbindung zueinander. Leider gibt es keine Umwege in der Trauer... keine Abkürzungen die man nehmen könnte.


    Hast du es mal mit einer Trauerbegleitung versucht?


    Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft <3

    Isabel

  • Liebe Julia! Ich fühle auch deinen großen Schmerz in deinem Beitrag! :30: Deine Erzählungen über deine Mama sind voller Liebe und sie muss ein toller Mensch gewesen sein! Ich kann dich auch nicht wirklich trösten, aber lasse dir eine liebe Umarmung da! :30: LG Andrea

  • Liebe Julia,

    ich fühle tief in dir mit, wie schmerzvoll und tief deine Trauer ist.

    Aus deinen Worten spürt man sehr wie tief Eure Liebe und Verbindung zueinander war.


    Ich sende Dir weiterhin viel Mut und Kraft zu.


    Mitfühlende Grüße zu Dir

    Maik

  • Ich bin einfach nur ratlos , fassungslos , planlos ... erschüttert und voller Unglaubwürdigkeit, dass es wirklich so ist , dass es wirklich so bleibt .

    Die Taufe unseres Sohnes ( wenn sie dann stattfindet - Corona ) rückt näher und selbst das wird ohne meine Mama statt finden. Alles Themen die wir besprochen haben. Alles Dinge die wir geplant haben. All das findet ohne sie statt. Im Juni wird mein Sohn 1 Jahr alt , noch nicht mal dieses ersten Geburtstag darf sie mitfeiern. Es tut so weh. Es ist wieder nicht auszuhalten. Diese widerliche Erkenntnis des nicht ändern können . Begreifen zu müssen was „ nie wieder“ heißt. Ich geh ein daran .ich bin voller Wut und Verzweiflung das ich meine Mutter nicht mehr zurück bekomme.
    So viele schlimme Schicksale, die man hier im Forum liest , und jeder muss für sich da irgendwie mit zurecht kommen. Jeder macht diesen Horror durch. Und jeder von uns fragt sich , wie soll man das bloß schaffen.
    Es ist doch einfach zum verrückt werden. Das Leben ist einfach nicht mehr wie es war . Und man will es so einfach nicht .
    ich weiß nicht wohin mit mir . Heute bin ich wieder ab dem Punkt , wo ich denke , dass ich evtl . Hilfe brauche . Ich weiß es nicht .

  • Hallo liebe Julia,


    vielen Dank für deine Nachricht die Du geschrieben hast. Ich weiß sehr gut wie Du Dich in deiner Situation fühlst man weiß nicht wohin mit der Traulichkeit und der Wut und der Wechsel von Verzweiflung und dem Gefühl der Einsamkeit. Ich fühle mit Dir mit und weiß wie weh es tut einen Geliebten Menschen zu verlieren und wenn es dazu noch die eigene Mama ist das geht tief.


    Als ich mit 18 meinen besten Freund verloren habe hatte ich sehr ähnliche Gefühle und ich habe mich entschlossen mir professionelle Hilfe zu Suchen und kann Dir aus eigener Erfahrung sagen das es mir mehr als geholfen hat. Es war für mich der beste Weg. Allein zu akzeptieren das die Trauer und die daraus entstehende Gefühle auch ein teil von mir sind und ich diese annehmen darf und kann hat mir Erleichterung gebracht, verbunden mit den Ritualen die ich in meinen Alltag eingebaut habe und für mich gefunden und entdeckt habe waren sehr Heilsam.


    Nicht zu Letzt war es auch die Zeit in der ich mich über das sterben und das auseinandersetzten mit dem Tot meines besten Freundes befasst habe.


    Du hast in deiner letzten Nachricht geschrieben liebe Julia ,,dass ich evtl . Hilfe brauche" ich denke es gibt ein Anteil in Dir der sich das gerne wünscht und ich finde es eine gute Möglichkeit für Dich dies auszuprobieren. Mir hat es sehr geholfen und das wird es auch Dir.


    Es gibt Psychologen die sich auf Trauertherapie spezialisiert haben oder auch gute Trauer und Sterbebegleiter. Ich habe in der Zeit beides für mich gefunden und entdeckt. Schau gerne mal in deinem Gebiet was es für Dich an Möglichkeiten gibt.


    Ich freue mich von Dir liebe Julia zu lesen und bin auf deine weiteren schritte zur Unterstützung für Dich gespannt.


    Eine Umarmung des Mitgefühls für Dich

    Maik:5:


    Julia W.

  • Ich bin einfach nur noch verzweifelt . Jeden Morgen wach ich auf , jeden Morgen aufs Neue mit der schlimmen Erkenntnis das meine Mama nie wieder kommt.das seit 5 Monaten und 3 Tagen. Die Gedanken kreisen und viele Fragen beschäftigen mich so dermaßen. Im Moment ist die Trauer wieder so schlimm . In dieser Verzweiflung bin ich zu dem Hausarzt meiner Mutter gefahren. Ich musste alle meine Fragen und Zweifel klären. Warum hat sich solch ein massiver Infarkt nicht angekündigt??? Wie kommt dieser aus dem nichts ???? Meine Mutter war jedes Jahr routinemäßig zur Untersuchung . Ihr Arzt war ein Internist und untersuchte sie jährlich gründlich. Ekg , Belastungs- ekg , herzultraschall, Ultraschall der Schilddrüse ... alles war bestens . Keinerlei Beschwerden . Der Arzt nahm sich für meine Fragen Zeit , ich brachte den Krankenhaus Bericht mit . Den hatte er auch schon gelesen . Er erklärte mir alles . Er sagte mir das meine Mutter aus medizinischer Sicht in zwei Punkten wahnsinniges Pech hatte . Ja Pech. Wie kann man so ein Pech haben??? Zum einen die stelle am Herz wo sich der Infarkt ergeben hat und zum anderen das sich die Arterie von jetzt auf gleich verschlossen hat. Der Arzt sagte , dass sich eigentlich die Arterie in vielen Fällen langsam verschließt und somit Beschwerden hat. Aber nicht bei meiner Mutter . Da hätte man reagieren können und sie würde heute noch leben. Ich fass es nicht. Ich bin entsetzt !!! Es war hinzu eine Stelle die man im Ultraschall nicht erkennen kann. Ich erinner mich , dass meine Mutter an den Abend als es passierte 1 Minute vorher stark gestolpert ist , und dann begann alles. Es muss sich ein Propf daraufhin gelöst haben und dadurch kam der Infarkt . Aus dem Hinterhalt kam er . Nichts ahnend ist sie in ihr Schicksal gerannt. Ohne Ankündigung . Ein Drecks Infarkt , hinterhältig und so böswillig , der mir meine / unsere Mutter , Oma und Frau von meinem Vater nahm. Ich weiß das mir das Gespräch mit dem Arzt meine Mutter nicht zurück bringt . Aber ich brauchte antworten . Ich erinner mich wie sie an dem Abend noch meinem Sohn im Arm hatte , und auch den Sohn von meinem Bruder . Die engste Familie und Freunde , alle waren dabei. Ich seh ihre Panik in ihren Augen , als ich versuchte ihr zu helfen. Wie meine Schwester den Krankenwagen rief und ich dabei war meine Mutter liegend auf dem Boden zu beruhigen . Sie schnappte nach Luft , hatte schmerzen , Todesangst . Ich schnitt ihr die Kleidung schon auf weil ich wusste das der Notarzt gleich überall ran musste. Sie lebte noch schaute mich an , ich sagte immer wieder , Mama mach die Augen auf , und das tat sie . Sie kämpfte so stark . Ich machte das Fenster auf damit frische Luft rein kommt . Ich wartete fast darauf das ich sie wiederbeleben muss . Aber ihr Herz blieb erst im Krankenhaus völlig stehen. Sie hatte die besten Chancen von der Schnelligkeit unseres Handelns zu überleben . Aber dieser so grausame Infarkt wollte es anders. Ja zwei mal Pech gehabt . Ich kann es nicht fassen . Ich bin sprachlos . Wütend , verzweifelt . Ich sehne mich so sehr nach ihr . Ich will es Nicht wahrhaben. Ich vermisse sie so !!! Meine so geliebte Mutter. Wir haben immer gesagt. So schnell bringt uns nichts auseinander . Niemals !! Und dann kam er , der Tag ! Und keiner ahnte es.

  • Ich kann dich so , so , so sehr verstehen. Man ist einfach so hilflos. Dieses ' plötzlich ' ......von jetzt auf gleich. NICHT vorbereitet sein. Es ist so schrecklich. Die Antwort, warum Heinz einfach so eingeschlafen ist, konnte uns keiner Beantworten. Auch , ob es wirklich ein Infakt war oder vlt ein Aneurysma kann keiner sagen. Irgenwie möchte man das alles wissen, auch wenn es unsere Lieben nicht zurück bringt.

    Er zwar nicht mein Vater, aber im Herzen ist er es und wird es immer bleiben. Daher weiss ich zu gut wie du dich fühlst. Bei uns ist es jetzt etwas über 6 Monate her und es fühlt sich immer noch unreal an. Und wenn mich Nachts mein kleines Baby wach macht, kommen die Gedanken und ich fange an zu grübelt. Ich hoffe wir finden bald einen Weg damit besser umzugehen.


    Sei lieb gedrückt.


    Anita

  • Ja fragen über fragen . Und egal ob Antwort oder nicht . Unsere Lieben kommen nicht mehr zurück . Es ist so grausam . Es tut so weh .
    ja das hab ich auch wie du. Wenn mein Sohn nachts mal Wach wird sind es die ersten unglaublichen Gedanken. Man schläft so ein und wird so wieder wach. Und es zieht sich den Tag durch .
    mein Kern , also der Kern unserer Familie gibt es nicht mehr . Der Gedanke das mein Sohn in seinem Leben diesen wundervollen Menschen nie kennenlernt ist unerträglich. So ein Verlust für ihn.

  • Liebe Julia,

    Auch wenn es die Trauer nicht kleiner macht, finde ich es gut das du deine Fragen stellen konntest. Auch das dein Arzt sich die Zeit genommen hat sie zu beantworten...


    Ich schick dir eine liebe Trostumarmung... Aller Worte wären zu viel <3