Mein hübscher Mann fehlt mir so sehr

  • Liebe Markiin, wie schön, von dir zu lesen!

    Du hast eine eigene Wohnung gefunden, vielleicht sollte es so sein.

    Da musst du auf niemanden Rücksicht nehmen und kannst alles so machen, wie du es möchtest.

    Lass dir Zeit mit allem, Stück für Stück wirst du es schaffen.

    Ich gehe nach wie vor ins Büro, seit letzter Woche allerdings im Wechsel mit meiner Kollegin, damit wir immer allein im Zimmer sind.
    Das ständige Alleinsein macht mir zu schaffen. Mit meinen Kindern kann ich nur noch telefonieren.

    Auf der Straße, in der Bahn und in den Läden macht man einen großen Bogen umeinander.

    Mein Gerüst aus Ablenkungen ist zerbrochen, man kann ja nichts mehr unternehmen.

    Ich sehne mich so schrecklich danach, dass mich jemand in den Arm nimmt. MIt meinem Mann zusammen hätte ich diese Zeit besser überstanden, wir hätten uns gegenseitig gestützt, getröstet und es uns zu zweit gemütlich gemacht.

    Ich hoffe, deine Katze ist dir jetzt ein kleiner Trost und sie hilft dir dabei, dich ein bisschen heimisch zu fühlen.

    LIebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Markiin, Hallo Sabine.


    Zu dir Markiin.

    Freu dich dass du dich in der neuen Wohnung doch wohl fühlst.

    Dort erinnert dich nicht soviel an deinen Liebsten, ausser den Dingen du du von ihm noch hast.

    Und nimm die einfach die Zeit die du brauchst, es geht alles seinen Weg, leider oder Gott sei Dank0.

    Dir weiterhin alles Gute.


    Und zu Sabine.

    Ja, das alleinsein im Moment ist hart.

    Grad jetzt vor Ostern.

    Ich hab mich so auf meine Enkelin gefreut, beim Eier suchen, aber Shit happens.

    Da müssen wir jetzt alle sehr, sehr stark sein.

    Auch dir alles Gute


    Liebe Grüsse Dieter

  • Ach liebe Sabine,

    mir fehlen die Umarmungen meines Mannes gerade auch sehr. In seinen Armen war ich daheim. Jetzt alles alleine erleben und aushalten zu müssen, ist wirklich sehr schwer.

    Fühl dich von mir geknuddelt.


    Lieber Dieter,

    so funktioniert das leider mit den Erinnerungen nicht. Erinnerungen sind nicht auf die Sachen meines Mannes begrenzt. Mein Mann und ich waren 13 Jahre zusammen. In dieser Zeit haben wir viele Dinge angeschafft. Dabei ist es völlig egal, wer sie gekauft hat. Selbst Bilder, die ich in dieser Zeit gemalt habe, tragen Erinnungen an meinen Mann in sich. Auch Tätigkeiten oder Gewohnheiten. Plötzlich ist eine Erinnerung präsent und ich muss weinen. Manchmal kenn ich nicht einmal den Auslöser.

    Komisch finde ich, dass ich dir das erklären muss. Geht es dir denn nicht ähnlich?

  • Heute hatte ich die Erkenntnis, dass ich die Kartons nicht auspacken will. Immer wenn ich damit anfange, breche ich in Tränen aus und will nur noch heim. Und so kommt zur Trauer auch noch Heimweh dazu. Irgendwie bekomme ich vom Leben immer die Hardcore-Variante ab ... Die wichtigsten Kartons habe ich aber schon vor Tagen ausgeräumt. Da hatte ich dieses Problem noch nicht.


    Ich versuche mir vorzustellen, wie es mir gehen würde, wenn ich in "unserem" Haus wohnen bleiben hätte können. Wenn die vergangenen Monate nicht vom Einpacken der Sachen geprägt gewesen wären. Aber da mir diese Erfahrung fehlt, kann ich es mir irgendwie nicht wirklich vorstellen. Sicher hätte ich den Garten auf Vordermann gebracht. Vielleicht endlich meine Kräuterspirale gebaut. Vielleicht auch viel gemalt ...


    Wie Petronella kenne ich inzwischen auch das Tränenmeer. Weil ich mir die Taschentücher in diesen Spenderboxen zu je 100 Stück gekauft habe, weiß ich, dass ich bisher ca. 800 Taschentücher seit dem 27.11.19 verbraucht habe. Auf was für komische Dinge man nun so achtet.

  • Hallo Markiin.


    Wir hatten eine 38 jährige Beziehung, davon 33 Jahre Ehe.

    Natürlich empfinde ich das auch so, nur anders.

    Vielleicht habe ich das Glück in einem gewohnten Umfeld zu bleiben.

    Du hingegen musstest alles was dir/euch lieb und treu war, kurz nach dem Abschied anfassen und einpacken.

    In der fremden Wohnung wieder anfassen und auspacken, das macht die Trauer sicherlich stärker.


    Ich kann einfach alle so lassen wie es ist, noch.

    Als ich die ersten kleineren Dinge meiner Frau beseitigt habe, entschuldige die harte Ausdrucksweise, habe ich mich auch nicht gut gefühlt.

    Mir graut es jetzt schon, wenn ich an den Kleiderschrank gehe, aber das hat Zeit, ich muss es nicht jetzt tun.

    Niemand zwingt mich.

    Und wenn es jedesmal 2 Pullover sind, dann ist das so, EGAL.


    Auch dich zwingt keiner die Kartons sofort auszupacken, mach wie und wann du willst.

    Mal wird es dir nichts ausmachen und mal wirst du in Tränen versinken.


    Stückchenweise wird das Leben dich einholen, wahrscheilich nie ganz aber doch sehr viel.


    Das gehen unserer Liebsten wird immer eine Narbe in unserem Innersten bleiben, sie wird nur nicht mehr sosehr schmerzen, hoffe ich.


    Weiterhin alle sGute und liebe Grüsse

    Dieter

  • Liebe Markiin,

    dieses Jahr ist das Osterfest anders, für alle Menschen, aber ganz besonders für uns.

    Das erste mal erleben wir es ohne unseren Schatz, das ist so traurig. Wir wollten es ja unser ganzes Leben lang zusammen feiern.

    Es gibt kaum Ablenkung, man kann sich nicht mit Familie oder Freunden treffen und das Fest gemeinsam verbringen.

    Ich sitze hier vor den Fotos meines Mannes und erinnere mich an die Zeit, als es noch so selbstverständlich war, dass man zusammen ist.

    Mein Herz schmerzt in jeder Stunde des Tages vor Sehnsucht nach ihm!

    Hast du noch Kontakt zu deinen Schwiegereltern? Fragen sie nach, wie es dir geht?

    Sie tragen ihren eigenen Kummer, es ist schlimm, wenn ein Kind vor einem gehen muss, ganz gleich, wie alt es ist.

    Aber trotzdem können sie Mitgefühl zeigen und sich ein bisschen um dich kümmern.


    Lieber Dieter,

    dass du deine Enkelin nicht sehen kannst, ist wirklich hart, gerade in unserer Situation.

    Da bräuchte man eigentlich ganz viel Nähe und Umarmungen von lieben Menschen.

    Ja, wir müssen stark sein, aber es fällt schrecklich schwer.


    Dieses Osterfest wird nicht schön sein, aber ich wünsche uns allen, dass es sonnig und friedlich wird! :30:

  • Seit 2 Wochen geht es mir richtig schlecht. Kann kaum etwas hier in der Wohnung machen, ohne in Tränen auszubrechen. Selbst anziehen oder Zähne putzen ist für mich ein Trigger. Zähne putzen? Weil wir gerade an den Wochenenden oft gemeinsam im Bad standen und nebeneinander Zähne putzten. Nun hat es das Prädikat: Nie mehr und ist schmerzhaft.


    Ich vermute, dass es schlimmer wird, weil ich bis "vor kurzem" ja noch für den Umzug voll funktionieren musste und nun nach 4 Wochen hier in der neuen Wohnung sich langsam alles setzen kann. Von "zur Ruhe" kommen, mag ich dabei absichtlich nicht sprechen, weil es sich nicht so anfühlt. Es ist eher so, dass nun endlich mein Weinen zu meinen inneren Gefühlen passt. Vorher habe ich mich ja oft über mich selbst gewundert, warum ich nicht einfach nur weinend auf dem Boden liege... Ich war viel zu oft in der Meta-Ebene und konnte alles von oben aus betrachten. OK, ich lege mich immer noch nicht auf den Boden, aber ich weine nun viel viel heftiger und der Lebenswille ist gerade stark erschöpft. Erschöpft. Ich bin erschöfpt, an allen Ecken und Enden...


    Kartons kann ich daher gerade wirklich nicht auspacken. Es reicht schon, wenn ich auf den Etiketten lese, was darin verpackt ist. Das meiste Zeug brauche ich gerade eh nicht. Lebe hier quasi im Notbetrieb. Wegen Corona konnte ich die Küche nur provisorisch aufbauen, weil es keine Arbeitsplatten-Zuschnitte im Baumarkt gibt. Mikrowelle reicht mir, Frosta sei Dank ist es auch lecker und vollwertig. Meine alte Arbeitsplatte konnte vorübergehend noch so gut platziert werden, dass ich sogar eine funktionierende Spüle und Spülmaschine habe. Nur für die Herdplatten reichte es nicht mehr. Macht mir aber wirklich nichts aus. Möchte gerade eh nichts kochen.


    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Liebeskummer auch ein trauern ist. Und heute bemerkte ich, dass sich meine Trauer wirklich wie sehr starker Liebeskummer anfühlt. Wir wurden ja auch einfach getrennt. Nun hat meine Liebe keine Adresse mehr...

    Obwohl in einem Hypnose-Video für Trauernde immer wieder davon gesprochen wird, seine Trauer mit Liebe "aufzufüllen", Liebe hineinfließen lassen, funktioniert das bei mir wohl nicht so gut. Tja.


    Corona merke ich übrigens so gut wie gar nicht. Mir tun aber die vielen Hinterbliebenen leid, die sich nicht einmal von ihren Lieben richtig verabschieden dürfen... und was da sonst noch so alles gerade nicht mehr möglich ist. Leute, ich weine mit euch.

  • Liebe Markiin!'

    Ich kann mir vorstellen das es sehr schwer für dich ist,und es ist einem alles egal,mir ging es jedenfalls so.

    Immer wieder kommt der Gedanke,wie schön die Zeit war und was man alles zusammen gemacht hat.

    Sogar Zähne putzen,aber auch solche Sachen tu einfach weh und es wird einem immer mehr bewußt,

    das es wirklich so ist und man weiß das es nie wieder eine so schöne Zeit geben wird,aber das Gehirn

    will es nicht wahrhaben.Ich denke auch nach über einem Jahr noch,das er wieder kommt.

    Die Kartons tun keinem etwas und egal wie lange sie da stehen,das kannst du machen,wenn dir

    danach ist .Frosta schmeckt ganz gut.Ich koche auch nicht immer und manchmal gint es auch nur

    ein Brötchen,reicht mir auch.Ja es ist eine schlimme Zeit im moment und ich bin froh,das mein

    Mann nicht jetzt gestorben ist,dann wäre ich ganz alleine gewesen.keine Trauerfeier usw.

    Nein und er hätte diese Zeit auch nicht überlebt.Ich wünsche dir ganz viel Kraft und mach

    alles ganz in Ruhe,denke erst mal an dich.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Markiin,

    ich verstehe dich soooo gut. Diese früheren gemeinsamen Momente sind starke Trigger, die bodenlose Verzweiflung auslösen!

    Ja, Liebeskummer ist sehr ähnlich. Ich würde nicht so sehr leiden, wenn mein Mann und ich uns getrennt hätte, dann wäre er ja immer noch da,

    nur nicht mit mir zusammen.

    Aber er könnte sein Leben leben und ich weiß, dass er das Leben geliebt hat.

    Der Gedanke, dass er das nicht mehr kann, quält mich unendlich. Er hätte es verdient, sein Leben zu leben, er konnte so richtig gut genießen, auch die vielen kleinen Momente des Lebens. Lieber wäre ich an seiner Stelle gestorben!

    Aber jetzt muss ich für meine Kinder da sein. Manchmal erscheint mir das wie eine riesige Last.

    Ich bemühe mich wirklich, mich über Wasser zu halten, aber es ist so unendlich schwer, gerade in dieser ungewissen Zeit von Corona.

    Ich nehme dich virtuell ganz fest in den Arm!!

  • liebe Markiin,


    nun bist du endlich in deiner neuen wohnung, dieser stress ist von dir abgefallen und jetzt kommt die ganze trauer wieder mit aller wucht zum vorschein...


    deine liebe füllt dennoch jetzt schon dein herz... du trauerst aus liebe, du fühlst dich unendlich leer und einsam.... du liebst und dir fehlt die gegen-liebe, die nicht mehr spürbar ist, es schmerzt bis zum umfallen....


    mach' nur das nötigste, alles andere ist egal - gib dir zeit, lass deinen körper ein bisschen erholen vom umzugs-stress....


    der unterschied zur trauer und dem liebeskummer besteht lediglich in dem umstand, dass die trennung nicht freiwillig statt fand - das herz aber fühlt den gleichen schmerz....


    lieber gruß von Bine

  • Obwohl in einem Hypnose-Video für Trauernde immer wieder davon gesprochen wird, seine Trauer mit Liebe "aufzufüllen", Liebe hineinfließen lassen, funktioniert das bei mir wohl nicht so gut. Tja.

    Liebe Markiin,

    Für mich ist die Trauer bereits unser Ausdruck von Liebe. So wie du schreibst, ihr wurdet physisch getrennt, aber die Liebe hörte nie auf zu fließen...


    Ich schick dir liebe Grüße, und hoff das es bald ein wenig leichter wird <3

    Isabel

  • Danke liebe Isabel,


    leider ist es in letzter Zeit wieder die gesamte Wucht der Trauer, die mich fast aus den Socken reißt und lähmt.


    Vor ein paar Minuten erst wurde mir bewusst, dass ich gerade alles gleichzeitig empfinde: Trauer, Angst, Sehnsucht, Flucht, Kampf, Rückzug... und gefühlt noch 100 weitere. Gefühls-Chaos pur, was natürlich zur totalen Verwirrung führt. Das auszuhalten ist nicht ohne. Man möchte ja auch alles gleichzeitig: Weinen, Schreien, rennen... verkriechen.


    Daher bin ich hier, um mich mit Schreiben zu fokusieren und abzulenken. Wieder einer der Momente, wo ich froh bin zu wissen, dass das ganz normal ist und ich nicht die Männer in den weißen Kitteln und weißen Turnschuhen anrufen muss. Dennoch habe ich das Gefühl verrückt zu werden, jeden Moment muss es soweit sein... bestimmt.


    Ok, dann werde ich mich jetzt mit Meditationsmusik noch weiter runterfahren.


    Kommt alle gut durch diese Nacht.

  • Liebe Markiin,

    Emotionen kosten auch viel Kraft. Und je mehr wir verschiedene von ihnen gleichzeitig haben, desto anstrengender wird es.


    Ich geb Klienten gern eine Übung mit um sich zu fokusieren. Auf einen großen Zettel eine Emotion aufschreiben zb Wut. Und dann versuchen sich nur auf das eine zu konzentrieren. Und alles was dir dazu einfällt kannst du aufschreiben, herausschreien, in den Polster boxen, wonach dir immer ist. Bis sich ein Gefühl der Erleichterung einstellt. Diese Übung kann sehr anstrengend sein, deshalb empfehle ich immer nur eine Emotion pro Tag in den Fokus zu nehmen.


    Wäre vielleicht einen Versuch wert.

    Alles Liebe <3

    Isabel

  • Herzlichen Dank liebe Isabel, für diese Übung. Allerdings gelingt mir das wohl nur außerhalb so einer Gefühlsattacke.


    Während dieses Gefühls-Chaos vorgestern, war es diese gefühlte innere Zerrissenheit, die so schwer auszuhalten ist. In diesem Moment ein bestimmtes Gefühl zu "greifen" ist sehr schwer. Das war gestern meine erste Attacke dieser Art und es dauerte ein paar Momente, bis ich überhaupt erkannte, was los ist.


    Das wirklich alle Gefühle gleichzeitig so geballt aufflammen können, hätte ich nie für möglich gehalten. Bisher waren es vielleicht zwei, drei Gefühle gleichzeitig. Aber bisher stand dabei ein Gefühl im Vordergrund und die anderen waberten halt so latent mit... wie Kaffee mit Milch und Zucker.


    Heute geht es mir endlich mal wieder etwas besser. Habe mir Bücher von Chris Paul gekauft, die mir meine örtliche Trauerbegleiterin empfohlen hat, weil ich ja auch immer analysiere, was da in und mit mir passiert. Und da werde ich heute anfangen zu lesen.


    Alles Liebe und bis bald ♥

  • liebe Markiin,


    ich kann mir vorstellen wie schwer es ist diese gefühle alle gleichzeitig zu ertragen.... man sieht kein land mehr.....


    an mir selbst merke ich in letzter zeit dass ich vieles nicht mehr auf längere zeit ertragen kann, sei es beduselung durch den tv, oder durch radio oder ein buch... nach ein paar minuten habe ich das gefühl als würde ich im ameisenhaufen sitzen..... ich möchte nur noch weg laufen.


    ich wünsche dir das die bücher helfen werden.


    lieber gruß von Bine

  • Danke schön, Andrea und Bine. ♥


    Ich schaffe es nicht, die Bücher zu lesen, weil ich mich nicht darauf konzentieren kann. Das ist jetzt neu, bisher konnte ich noch lesen ...


    Warum ist es so verdammt schwer, sich in diesem "neuen" Leben zurecht zu finden? Immer noch bin ich verwirrt und irritiert. Ist es unglaublich, unverständlich, dass gerade mein Schnuffi nicht mehr lebt! Ausgerechnet er?!


    Obwohl das alles so unendlich traurig und unglaublich schmerzhaft ist, möchte ich es als Chance sehen. Doch auf die typischen Fragen

    Wo möchte ich zukünftig leben?

    Was möchte ich berufliche machen?

    Worauf hätte ich Lust, was würde mich "rocken"?

    habe ich keine Antworten.


    Niemand kann mich trösten, nirgends fühle ich mich geborgen oder sicher. Egal wohin ich mich wende, kein Schutz, keine Heimat. Also kann ich auch gerade da bleiben, wo ich bin. Doch hier möchte ich nur dem Schmerz endlich entkommen und suche einen Ausweg. Und die Katze beißt sich in den Schwanz.

  • liebe markiin,


    genau DAS ist es leider.....


    Doch hier möchte ich nur dem Schmerz endlich entkommen und suche einen Ausweg. Und die Katze beißt sich in den Schwanz.

    leider können wir dem schmerz nicht entkommen, und wenn wir es doch gegen alle regeln schaffen würden, würde der schmerz uns irgendwann wieder einholen zu einer zeit, zu der wir garnicht damit gerechnet hätten.


    der schmerz lässt sich nicht betrügen, er lässt sich nicht herein legen.... er ist standhaft und starrsinnig und will einfach nur sein recht, GEFÜHLT und durchlebt zu werden.


    wir können uns auf den kopf stellen, wir kommen da nicht drum herum :30::30::30:


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Markiin,

    was Mausbär-Bine schreibt, ist richtig. Wir können dem Schmerz nicht entfliehen, er kommt auch durch die Hintertür wieder rein.

    Unser Befinden wechselt wie das Wetter von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde.

    Gerade hat man noch gedacht, es geht ein bisschen besser, im nächsten Moment überwältigen uns wieder die schmerzhaften Gefühle

    und alles erscheint schwarz und sinnlos.

    Obwohl ich immer so gerne und viel gelesen habe, schaffe ich im Moment kaum mehr als 2-3 Seiten, dann werde ich unruhig und die Gedanken schweifen ab.

    Genau wie du habe ich Schwierigkeiten, mich längere Zeit zu konzentrieren und bin schon durch kleine Probleme überfordert.

    Es ist, als hätte ich irgendwo einen Riss, durch den meine Kraft ständig raussickert.

    Warum ausgerechnet unsere lieben Männer? Diese Frage kreist auch in meinem Kopf.

    Du hast nach seinem Tod viel geschafft, musstest sogar umziehen. Das wäre auch ohne den Verlust super anstrengend gewesen und hat dich unendlich viel Kraft gekostet.

    Du hast dieses "neue" Leben nicht gewollt, es ist dir gegen deinen Willen aufgebürdet worden.

    Meine Psychotherapeutin sagt, man soll einfach Dinge tun, auch wenn sie einem keine Freude bereiten und man eher wie eine Maschine funktioniert,

    mit der Zeit setzt Gewöhnung ein. Auch das fällt schwer.

    Der erste Himmelfahrtstag ohne ihn, der erste Vatertag ohne ihn für meine Kinder. Ja, es ist einfach nicht zu fassen!

    Man denkt daran zurück, wie schön diese Feiertage früher zusammen waren und wie sehr wir das Beisammensein genossen haben.

    Ich weiß auch noch nicht, wie ich dieses neue, andere Leben leben will/muss. Vielleicht ist es noch zu früh, darüber nachzudenken?

    Vielleicht müssen wir im Moment einfach nur von Tag zu Tag überleben.


    Liebe Markiin, ich wünsche dir Kraft und drücke dich fest,

    Sabine