Hallo Zusammen ich habe mich heute erst angemeldet und ich weiß nicht ob ich hier richtig bin. Mein Mann ist Anfang 2018 nach schwerer Krebserkrankung verstorben obwohl er immer alle Vorsorgeuntersuchungen gemacht hat. Ich habe bislang alles mit arbeiten verdrängt auch weil mein Mann sagte es müsse alles weitergehen wie bisher aber das funktioniert nicht. Ich war noch nie in einem Forum und möchte schauen ob es mir ein wenig hilft. LG Ik
Ein Versuch die Trauer zu verarbeiten
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Liebe Ik2018,
Jeder ist hier willkommen. Mein Mitgefühl zu deinem Verlust. In der Trauer gibt es leider weder Umwege noch Abkürzungen. Das verdrängen funktioniert nur eine Zeit lang, bis es einen wieder einholt. Nur trauern heilt Trauer.
Vielleicht kannst du für dich Möglichkeiten finden deine Trauer auszudrücken? Dem einen hilft schreiben, anderen Musik, Kunst, eine Trauerbegleitung... Es ist ein neuer Weg, ein entdecken des Lebens ohne den geliebten Menschen.
Du kannst hier alles schreiben was dich bedrückt. Es gibt hier immer ein offenes Ohr für dich
Isabel
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Liebe Ik2018
fühle dich sanft und liebevoll hier in deiner begreiflichen Trauer willkommen geheissen. Du bist hier völlig, völlig richtig. Jeder Trauernde ist hier richtig, da es für mich kein falsch in der Trauer gibt.
Ja, ich kann dir nur zustimmen, genau wie alle anderen hier... es geht nicht dass alles so weitergeht wie bisher...
Ich hoffe , dass du dir dieses Forum , wie allen hier, die schon einmal hier gewesen sind und absolut alle, die jetzt hier schreiben, ein Gefüh der Zusammengehörigkeit , der Verbundeheit , geben können...
Aus unser aller Erfahrung heraus ist es sehr hilfreich, viele Gedanken und Gefühle und Erlebnisse hier zu teilen. Fühle dich in diesem Kreis , wenn du es dir vorstellen kannst geborgen
liebe , verbundene Grüsse dir sendend
deine Sverja
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ich möchte mich bedanken dass ich so lieb aufgenommen wurde. Ich fühlte und fühle mich so hilflos und alleine. Ich habe wenige Freunde und viele Bekannte aber ich bin die erste, die den Partner verloren hat und das ändert alles. Es tut weh
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Liebe Ik2018
es ist "schön" dass du dich hier lieb aufgenommen fühlst. Das kannst du auch absolut
Gerade jetzt , wo erst seit kurzem diese hoch emotionalen Feiertage vorbei sind und auch gerade der auch manchmal durch seine Ungewissheit, wie sich das neue Jahr für uns entwickeln wird angefangen hat...
Du schreibst, dass du in deinem kleinen Kreis von Freunden und Bekannten die erste bist, die ihren Partner hat verabschieden müssen. Das ist traurig und zusätzlich nicht einfach....
Ja, es ändert ALLES...
Gerade deswegen... natürlich wirklich nur wenn du willstVielleicht magst du auch ein bisschen uns über dein Leben mit deinem geliebten Partner erzählen
schreibe immer, wenn du das Gefühl eines Austausches verspürst... Manchmal gibt es eine kurze Zeit, wo du nicht gleich eine Antwort bekommst...aber du wirst immer eine bekommen.
Manchmal, aber da musst du genau in dich hineinfühlen ob das eine Möglichkeit für dich ist kannst du auch in andeern threads schon lesen, welchen Weg die anderen Trauerndenhier gegangen sind und dort ein kleineren oder sogar grösseren Beitrag schreiben...
aber wirklich...
das ist vielleicht noch zu früh...Deswegen schrieb ich, horche in dich hinein.
liebe , sich verbunden mit dir fühlende Grüsse
sendet dir Sverja
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liebe Ik,
mein tiefes beileid zu deinem verlust.... es ist oft schwer für menschen die noch nie dieses leid selbst erlebt haben, zu verstehen, dass man dieses leid verarbeiten muss - wie lange das dauert weiss man nie....und viele von uns fühlen sich von der "aussenwelt" alleine gelassen weil eben das verständnis für unsere trauer fehlt...
und herzlich willkommen hier im forum.... es ist ein guter schritt den du gemacht hast, denn verdrängte trauer macht dich irgendwann krank... hier kannst du über alles schreiben was dich bewegt, über deine sorgen und gefühle schreiben...
hier bekommst du trost soweit es möglich ist und hast immer ein offenes ohr...
lieber gruß von Bine
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Hallo einen frühen guten Morgen. Das sind auch Nebenwirkungen, Schlafstörungen. Ich kann nachts sehr schlecht schlafen und bin tagsüber müde. Irgendwie habe ich den Rhythmus verloren. LG ik
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Liebe ik,
es tut mir sehr leid, dass dein Mann sterben musste. Dennoch willkommen hier!
Irgendwie habe ich den Rhythmus verloren.
Entschuldige die womöglich blöde Frage, aber musst du (derzeit) einen Rhythmus aufrecht erhalten? Du schreibst, du würdest sehr viel arbeiten. Klar, Alltag, Arbeit, irgendwie muss das alles sein und wenn es dir gut tut, ist das sicher auch richtig so. Aber vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen? (Falls das für dich in Frage kommt.)
Ich frage das, weil ich an mir gerade merke, dass ich mich körperlich etwas besser fühle, wenn ich nicht den Druck habe den alten oder auch nur irgendeinen Rhythmus zu leben. Momentan habe ich frei und daher die Möglichkeit, den Rhythmus selbst zu bestimmen. Morgens kein Weckerklingeln, nicht unter größter Anstrengung eine Außenfassade aufbauen und über den Tag hinweg aufrecht erhalten, abends rechtzeitig einschlafen, um das ganze am nächsten Tag wieder von vorne zu beginnen. Heute Nacht war ich fast drei Stunden spazieren, wenn es später nötig ist, kann ich einfach tagsüber schlafen und dann vermutlich besser, als wenn ich mich gestern Abend dazu gezwungen hätte. So bekommt zumindest der Körper das, was er braucht, zu dem Zeitpunkt an dem er es braucht. Dass es in so einer Extremsituation keine alltagstauglichen Zeitpunkte sind, finde ich nicht verwunderlich.
Vielleicht ist das ein blöder Gedanke, es ändert ja nichts an deiner Traurigkeit und schon gar nichts an deinem schlimmen Verlust.
Liebe Grüße, Sturm
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Danke für deine Nachricht. Ich habe auch schon überlegt, eine Auszeit zu nehmen aber dann denke ich wieder dass geregelte Strukturen auch wichtig sind. Ich habe meine Arbeitszeit schon um einen Tag reduziert um auszutesten was mir gut tut. Aber diesen freien Tag verbringe ich meistens auf der Couch. Gerade in dieser dunklen Jahreszeit fehlt mir der Antrieb. LG ik
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Hallo einen frühen guten Morgen. Das sind auch Nebenwirkungen, Schlafstörungen. Ich kann nachts sehr schlecht schlafen und bin tagsüber müde. Irgendwie habe ich den Rhythmus verloren. LG ik
Liebe lk,
Hast du es abends schon mal probiert mit Atemübungen, und schlaffördernden Tee? Ich hab damit sehr gute Erfahrungen. Vielleicht hilft es dir auch.
Die Tage sind so kräfteraubend, da ist etwas Schlaf wirklich viel wert in der Trauerarbeit.
Ich wünsch dir einen angenehmen Tag
Isabel
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ich habe gerade nochmal intensiv nachgedacht. Du hast völlig recht, dass man jeden Morgen eine Fassade aufbaut um den Tag zu überstehen. Das ist auf Dauer sehr anstrengend. Mein berufliches Umfeld ist auch (denke ich) der Ansicht , dass nach fast 2 Jahren die Trauer vorbei ist. Das ist aber definitiv nicht so. Wahrscheinlich bin ich an meiner aktuellen Situation nicht unschuldig weil ich die Trauer lange lange unterdrückt habe. LG ik
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liebe Ik2018
JETZT unterdrückst du nicht mehr deine Trauer , sondern "setzt" dich mit ihr auseinander...
und ja, das ist gleichzeitig Kräfte zehrend und dennoch auch mehr und mehr erleichternd. Gut , dass du schon einen Tag dir gönnst, wo du entspannen kannst. Es ist völlig normal , dass du dann genau an diesem Tag gar nicht viel machst, sondern dich ausruhst...
Dein Körper braucht diese Ruhe.
Ja, beruhigende Rituale am Abend ..., jedes ruhige Ritual bringt dir eine sanfte Energie , wenn man es täglich in sein Leben integriert. Das ist auch meine Erfahrung.
Ich schreibe jetzt dennoch einmal:
" ich freue mich über den jetzt regen Austausch in deinem Herzensthread"
liebe Energiegrüsse
sendet dir Sverja
die jetzt einkaufen fährt
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ich habe gerade nochmal intensiv nachgedacht. Du hast völlig recht, dass man jeden Morgen eine Fassade aufbaut um den Tag zu überstehen. Das ist auf Dauer sehr anstrengend. Mein berufliches Umfeld ist auch (denke ich) der Ansicht , dass nach fast 2 Jahren die Trauer vorbei ist. Das ist aber definitiv nicht so. Wahrscheinlich bin ich an meiner aktuellen Situation nicht unschuldig weil ich die Trauer lange lange unterdrückt habe. LG ik
Liebe ik,
ich glaube nicht, dass ich recht habe - ehrlich gesagt, weiß ich selbst nur selten, was für mich gut und was nicht gut ist. Man muss das vielleicht, zumindest merke ich das an mir, auch immer wieder neu ausloten. Oft ist das, was grade gut ist, auch nur eine Momentaufnahme und fühlt sich später nicht mehr richtig an.
In den ersten, sehr, sehr schlimmen Wochen "danach", war ich zu gar nichts fähig und irgendwann hat mir die Struktur im Job geholfen, wieder zurück aus der Trance zu kommen. Vor allem auch die Tatsache, dass ich während der Arbeit vollkommen beansprucht werde und an gar nichts anderes denken kann. Mit der Zeit hat das Gefühl, mir würde das helfen, aber wieder abgenommen und der Job wurde bis jetzt mehr zur Be- als zur Entlastung. Sich zusammenreißen, bis zu einem gewissen Grad funktionieren und natürlich auch einen akzeptablen Job liefern - was schwierig ist, wenn einem plötzlich alles egal ist.
Derzeit fühlt es sich für mich irgendwie besser an, nichts zu müssen. Müdigkeit und Schlaf kommen zu lassen oder auch nicht, nicht für andere funktionieren. Aber vielleicht empfinde ich es auch bald wieder anders und fühle mich mit Alltagsroutine besser. Irgendwie ist es auch nicht einfach, das zu erspüren und zu wissen. Meist stolpere ich eher in diese Phasen und merke erst dann, ob das besser oder schlechter ist als vor diesem Stolperer.
Wenn du merkst oder glaubst, dass grade die Anstrengung überwiegt, kannst du dich vielleicht für ein paar Tage krankschreiben lassen (oder freinehmen, je nachdem, wie du das lieber handhaben möchtest) und schauen, ob dir das gut tut. Wenn nicht, war es zumindest einen Versuch wert.
Ja, dass dein berufliches Umfeld wenig oder kein Verständnis hat, kann ich mir gut vorstellen. Wie sollen sie auch verstehen, ihr Leben läuft ganz normal weiter und was dein Leben, wie es vorher war, für immer verändert und beendet hat, ist für viele nicht mehr als eine Randnotiz. Sie nehmen es wahr, registrieren es, sind betroffen, fühlen mit - und dann geht alles wieder seinen gewohnten Gang. Irgendwie kann man das wahrscheinlich auch niemandem zum Vorwurf machen, aber trotzdem fühlt man sich gerade dadurch so abgeschnitten und abgekapselt von allen und allem. Wie ein Außerirdischer in einer plötzlich so fremdartigen Welt.
Liebe Grüße, Sturm
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Liebe IK,
sei willkommen in diesem Forum, wo du deinem Schmerz und deiner Trauer Ausdruck verleihen kannst.
Wir alle hier fühlen mit dir, weil wir wissen, was du durchmachst.
Jeder Mensch trauert so lange, wie er es braucht, da gibt es keine Grenze, kein richtig oder falsch.
Der Austausch darüber hilft ein bisschen, weil man sich der Gemeinschaft Trauernder nicht so furchtbar einsam fühlt.
Jeder Mensch ist anders, dem einen tut es gut, sich viel zu beschäftigen und zu arbeiten.
Andere wiederum brauchen es, sich zurückzuziehen, eine Auszeit zu nehmen.
Tu das, womit du dich etwas besser fühlst, dann ist es richtig für dich.
Den fehlenden Antrieb in der dunklen Jahreszeit kenne ich auch. Es kostet viel Überwindung, auch nur die allernötigsten Sachen anzufangen.
Vielleicht hilft dir eine Tageslichtlampe? Ich habe auch schon darüber nachgedacht, mir eine anzuschaffen.
Der fehlende Schlaf ist purer Stress für deinen Körper und die Seele.
Wie Isabel schrieb, kannst du es mit Atemübungen und schlaffördernden Tees, Schüssler-Salzen oder ähnlichem versuchen.
Auch eine Psychotherapie kann dir helfen, die Trauer zu verarbeiten und damit umzugehen.
Vielleicht täte es dir aber auch gut, ein Antidepressivum zu nehmen?
Ich habe eins verschrieben bekommen, was nicht abhängig macht, sondern vor allem den Schlaf anstößt.
Nach der ersten Tablette habe ich fast 12 Stunden am Stück geschlafen, daran habe gemerkt, wie ausgelaugt und erschöpft ich inzwischen war.
In den Tagen danach hat sich das eingespielt, jetzt schlafe ich ganz normal meine 7-8 Stunden, bin dazwischen auch 1-2 mal kurz wach, kann aber immer gleich wieder einschlafen, weil das Gedankenkarrussel in meinem Kopf nicht kreist. Dafür bin ich sehr dankbar.
Tagsüber trauere ich, weine viel und habe so schreckliche, unstillbare Sehnsucht nach meinem Mann. Aber der Schlaf hilft mir dabei, diese Tage durchzustehen, ohne zusammenzubrechen oder gar krank zu werden.
Im nächsten Monat werde ich eine Psychotherapie beginnen und hoffe, dass ich irgendwann auch ohne ein Antidepressivum wieder zu einem normalen Schlafrythmus finde.
Ich hoffe, du hast liebe Menschen, Familie oder Freunde um dich, die dich ein bisschen unterstützen!
Sei lieb gegrüßt
Sabine
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Liebe ik!
Herzlich willkommen hier im Forum.Hier bist du genau richtig und kannst dir alles von der Seele schreiben.
Es hat mir schon sehr geholfen,weil hier alle zusammenhalten und die tröstenden Worte helfen sehr
und man freut sich darüber.Jeder hier hat ein schweres Schickasal zu tragen und wir alle helfen uns
gegenseitig .Wenn ich hier nicht wäre,dann würde es mir sehr viel schlechter gehen.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Liebe Grüße Helga