Mein lieber Andreas, die Liebe meines Lebens, ist nicht mehr

  • liebe lilifee eine nette Geschichte aber wie du schon geschrieben hast ich weiß für mich. Die trauer wird mich bis zum letzten Atemzug begleiten. Es kann keine neue große Liebe mehr geben, kann ich mir absolut nicht vorstellen und will ich auch nicht. Bei mir wird das auch nie und nimmer so sein

    Ja und das ist das Schlimme, heute vor 1 Jahr da war Dorits Körper noch da-----und hätte man mich gefragt----ich hätte vermutlich gesagt, in einem Jahr da lebt Dorit wieder bei mir, aber das ist so unrealistisch wie diesen Schlag, der mein Leben kaputtgemacht hat, jemals überwinden zu können..


    Matthias

  • liebe Lilifee,


    wir können leider nicht in die zukunft gucken, was mal sein wird... aber ich selbst weiss für mich, das die trauer immer da sein wird. schon oft haben wir hier gehört, die trauer wird irgendwann sich weicher anfühlen, nicht mehr ganz so der spitze, scharfe schmerz sein.


    ja, so könnte ich es mir vorstellen, das die trauer irgendwann wie die hintergrund-strahllung im weltall in mir wohnen wird. aber verschwinden wird sie nie.


    meine wünsche an das leben haben sich relativiert seit Rogers tod. ich strebe garnicht mehr nach glück, ich wünsche mir nur irgendwann wieder ein bisschen zufriedenheit in mir.... zufriedenheit, dass ich ein so schönes leben hatte mit Roger, dass ich liebe im leben hatte, dass ich eine zeitlang eben glücklich war....


    lieber gruß von Bine

  • Lieber Matthias,

    auch ich hatte große Hoffnung, vor allem hatte ich mir von der geplanten Reha einiges erhofft. Mir war schon bewußt, daß es ein langer steiniger Weg werden würde, aber für meinen lieben Andreas wäre ich ihn sehr gerne gegangen. Und die Kraft dazu hätte ich gehabt, das weiß ich, denn für den geliebten Menschen ist sehr viel möglich. Wenn auch leider nicht alles, wie wir und die anderen hier sehr schmerzlich erfahren mußten. Und Du hättest auch alles für Deine Dorit getan. Aber wir haben nicht die Chance bekommen diesen Weg zu gehen. Unser Weg ist leider ein anderer geworden, in eine Richtung in die wir nie wollten, und in ein Leben das wir so nie wollten. Den Verlust der großen Liebe werden wir nie verwinden, daß sehe ich genau wie Du. Wie sollte das auch möglich sein. Unsere Partner sind uns genommen worden, und niemand gibt sie uns in diesem Leben zurück. :33: Das zu realisieren ist verdammt schwer. Für mich ist es auch manchmal noch sehr abstrakt, daß Andreas nicht mehr da ist, und ich denke, das kann doch gar nicht sein. Wir hatten doch noch einiges zusammen vor. Aber er ist nicht mehr da, und damit muß ich nun leben. Frag nur nicht wie, und hoffentlich ist es nicht mehr so lang, dieses ungewollte Leben. :4:

    Ich fühle mit Dir und :24:Dich

    Lilifee

  • lieber Matthias, liebe Lilifee,


    bei mir fing das wirkliche begreifen der realität erst mit dem zweiten trauerjahr an. im ersten jahr war das unfassbare nicht wirklich greifbar in meinem kopf.


    letztes jahr dachte ich oft, es KANN nicht sein..... es kann einfach nicht sein, das ist ein IRRTUM....:33:


    und irgendwann dieses jahr fing es an, sich völlig zu realisieren in mir, in meinem kopf.... das hat es nciht besser gemacht. im gegenteil.... wenn die erkenntnis einmal gegriffen hat, dass es kein zurück mehr gibt, dann knallt man nochmal so stark auf dem boden auf.


    wohl daher kommt es, das viele im zweiten trauerjahr noch tiefer in den abgrund fallen. man denkt im ersten jahr, noch tiefer kann es ja garnicht mehr gehen, aber das ist ein irrtum. wenn das wirkliche begreifen einsetzt, geht man nochmal so arg durch die hölle....


    ich selbst war in den letzten wochen mehrmals so tief unten, dass ich dachte ich komme da niemals mehr heraus.


    seit ich aber von Matthias' Palmblatt-lesung weiss, versuche ich mir klar zu machen, dass alles seinen sinn hat und die trauer nun mal jetzt der sinn von allem ist. besser geht es mir dadurch nicht wirklich - aber es gibt mir einen grund, einfach weiter zu machen.


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Bine,

    das wird wohl so sein, kann ich mir jedenfalls gut vorstellen. Wenn man den Verlust endgültig realisiert ist das wie ein Doppelschlag in den Magen. Man knickt ein, und ist nur noch hilflos. Und da habe ich noch einiges vor mir, denn es ist ja noch kein halbes Jahr her. Obwohl es gefühlt schon eine kleine Ewigkeit ist, daß ich ohne meinen lieben Andreas weiterleben muß. Ihr seid schon um einiges weiter, aber es ist für euch noch nichts leichter geworden, geschweige denn besser. Besser wird es ja ohnehin nicht mehr, aber wenigstens etwas leichter, das wäre ja schon was.

    Die Palmblattlesung fand ich auch sehr interessant, da traue ich mich aber nicht dran. Man sagt ja, daß nichts auf der Erde ohne einen Sinn ist, aber wo der Sinn der Trauer ist, das habe ich noch nicht herausgefunden. Wozu soll es gut sein, daß Trauernde sich so quälen müssen? Wird man dadurch ein besserer Mensch? Vielleicht. Also machen wir einfach weiter, was anderes bleibt uns ja eh nicht, und hoffen daß es wirklich einen Sinn hat.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Wir hatten doch noch einiges zusammen vor. Aber er ist nicht mehr da, und damit muß ich nun leben. Frag nur nicht wie, und hoffentlich ist es nicht mehr so lang, dieses ungewollte Leben.

    Ja dieser Satz der könnte auch genauso von mir über Dorit stammen. Welche Ereignisse lagen vor uns, schon fest gebuchte Ostsee-Reise und natürlich fieberten wir gemeinsam unserem 'Silbernen' entgegen. Stattdessen ist sie tot für immer und ewig auf dem Gehweg liegengeblieben, und ich habe es nicht gleich kapiert und deshalb viel zu spät Rettungsmassnahmen ergriffen und deshalb war ihr Gehirn zulange ohne Sauerstoff und mit herkömmlichen Ärzten war dieses Hirnödem nicht behandelbar und Dorit musste sterben. Ich hatte mich auch verpflichtet, in jedem Fall, wenn Dorit auch mit Hirnschäden überleben sollte, ihre Pflege zu übernehmen, egal was das für eine Belastung gewesen wäre, immer noch besser als jetzt mit dieser Schuld des zu späten Einleitens der Rettungsmassnahmen mit dem Partnerverlust bis ans Lebensende klarkommen zu müssen und jeder Moregen, vor dem mir eigentlich jetzt schon wieder grauen müsste,


    der ist die Hölle pur, vor allem auch deshalb weil ringsherum alles Egomanen sind, die nicht das mindeste Mitgefühl haben, protzend mit ihren Partnern

    herumrennen und die Arbeitswut herauslassen und ich muss dsitzen, weinend, schreiend, trampelnd. Das ist Hölle und Strafe genug.


    Als damals meine Mutter mit ihrem schweren Diabetes zu Hause lag und etwas Ruhe gebraucht hätte, da haben diese Nachbarn Krawall ohne Ende gemacht, sodass manchmal die Polizei gerufenh werden musste, die laufen eute aber immer noch grosskotzig herum. Da fragt man sich doch:


    Warum werde ich für kleinste Nachlässigkeiten in Bezug auf meine liebe Dorit so hart bestraft UND DIE NICHT, das ist doch keinerlei Gerechtigkeit.


    Du hast schon Recht, wenn Du einmal geschrieben hast, wir haben lebenslänglich, ohne jemals etwas verbrochen zu haben.


    Ich sitze jetzt am Burgsee auf meiner Bank und habe schon Dorit zu mir gebeten, auch für Dich und Andreas ist noch Platz auf der Bank.


    Alles Liebe

    Matthias am 19.Mai, als seine liebe Dorit vor einem Jahr offiziell noch lebte in Wirklichkeit sie da schon nicht mehr zu retten war:19:

  • Lieber Matthias,

    da kommen wir doch gerne zu Dir auf die Bank. Dorit und Andreas verstehen sich ja auch ganz gut. Und mit der Gerechtigkeit ist es so eine Sache. Offenbar gibt es die nicht für jeden in diesem Leben. Warum auch immer. Ich weiß es nicht. Und ob es irgendwann später mal so etwas wie eine ausgleichende Gerechtigkeit gibt, da bin ich mir auch nicht immer so sicher. Aber darüber zu grübeln ändert leider nichts und bringt daher nicht wirklich was. Jetzt sitzen wir erst mal mit euch auf der Bank am Burgsee und finden vielleicht etwas Ruhe.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • <3 Lieben heißt,

    das größte Glück zu empfinden, das Gott uns geschenkt hat.

    <3 Lieben heißt,

    einander anzunehmen, mit allen Stärken und Schwächen.

    <3 Lieben heißt,

    sich anzusehen und zu wissen was der andere fühlt.

    <3Lieben heißt,

    sich über jeden gemeinsamen Tag zu freuen.

    <3 Lieben heißt,

    gemeinsam lachen und gemeinsam traurig sein.

    <3 Lieben heißt auch,

    loszulassen, wenn der Tag gekommen ist.

    <3 Lieben heißt auch,

    zu trauern, weiterzuleben, in der Hoffnung sich wiederzusehen.

    <3 Das ist meine Liebe. <3

    Maria Höll-Fiebrandt

  • liebe lilfee

    das ist ein schönes gedicht - und so wahr - so empfinde ich es auch, aber loslassen müssen wir den geliebten menschen zum glück nicht, weil wir immer im herzen verbunden bleiben, ihn nie verlieren und bestimmt wiedersehen - nur so ist es mir irgendwie möglich weiter zu leben ohne den halt völlig zu verlieren

    Lg BRIJA

  • ihr lieben,


    für mich bedeutet das wort "loslassen" einfach nur, den gedanken loslassen, dass unsere liebsten eines tages körperlich durch die tür spaziert kommen.


    loslassen - von den gemeinsamen plänen die wir noch hatten (auch Roger und ich hatten ja für 018 schon unseren ostsee-urlaub gebucht)...


    loslassen - vom gemeinsamen leben, so wie wir es gewohnt waren und auch zukünftig leben wollten...


    loslassen heisst für mich NICHT, sie zu vergessen oder sie aus dem herzen auszuradieren (was eh nicht funktioniert)....


    loslassen heisst für mich, in der neuen realität auf andere art mit unseren liebsten zusammen zu sein....


    lieber gruß von Bine

  • Ihr Lieben!

    Oft,wenn ich bei der Sterne Schein.

    Zum Kirchhof meine Schritte lenke.

    Und mich so tief,so ganz hinein,

    In jene sel"ge Zeit versenke.

    Wenn wir zusammmen Hand in Hand.

    Hier wandelten in stillem Wehe,

    Da ist mir,als ob das Band.

    Noch immer fortbestehe.

    Wir gehen fort und immer fort,

    Und schau´n die Gräber in der Runde,

    Du hast für jegliches ein Wort.

    Und sprichst es aus mit sanftem Munde,

    Du sprichst vom frühen Schlafengehen.

    Und von der Eitelkeit der Erde.

    Und von dem großen Wiedersehn,

    Das Gott uns nicht versagen werde.

    Und kommt zuletzt dein eigen Grab,

    So rufst du aus:Wir müssen scheiden!

    Der Vater ruft die Tochter ab,

    Wir wussten´s längst,und wollten´s leiden!

    Und ruhig wandle ich hinaus.

    Wie einst aus deines Vaters Garten,

    Wenn er dich heimrief in das Haus,

    Du aber sprachst,ich solle warten.


    Friedrich Hebbel

    LG Helga

  • Liebe Bine, liebe Brija,

    loslassen bedeutet NICHT vergessen, das hat Bine wieder sehr treffend formuliert. So kann ich "loslassen" akzeptieren. Vergessen werde ich meinen Andreas nie, dafür haben wir uns viel zu sehr geliebt. Und nur mit der Hoffnung auf das Wiedersehen ist es mir möglich, dieses elende ungewollte Leben irgendwie zu ende zu leben.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Ein großes <3, das stets Liebe und Geborgenheit gegeben hat
    kann nicht sterben
    Es schlägt weiter in meinem Bewußtsein
    wenn ich nur fest daran glaube


    Du mußtest gehen, Deine Zeit war vorbei :33:
    Doch unsere Liebe ist so stark
    die reißt niemand entzwei
    Deine Taten, Deine Worte, sie alle sind geblieben
    Deine Stimme in meinem Herzen
    die hat der Tod nicht vertrieben

    Meine Liebe nahmst Du mit
    Deine trage ich in meinem Herzen


    Erinnerungen erzählen von Liebe <3
    von Nähe und all dem Glück
    das wir durch einen geliebten Menschen erfahren durften

  • Liebe Mausebär-Bine, das mit dem Loslassen hast du sehr gut und wunderschön beschrieben!

    Ich glaube, das ist es, was uns letztendlich hilft, weiterzuleben und irgendwann ohne diesen furchtbaren Schmerz zurückzublicken.

    Stattdessen mit Liebe und Dankbarkeit für die Zeit, die wir gemeinsam hatten.

    Ich glaube, im ersten Trauerjahr, wenn man die Endgültigkeit noch nicht vollständig begriffen hat, kann und will man nicht loslassen.

    Durch den Schmerz erhält man seinen Liebsten irgendwie noch am Leben, konserviert ihn sozusagen, so geht es mir jedenfalls.

    Und wenn dann irgendwann das Begreifen kommt, ja, dann fällt man wahrscheinlich noch mal in ein tiefes Loch.

    Ich hoffe so sehr, dass ich danach an einen Punkt komme, wo ich lerne, damit zu leben und die schönen Erinnerungen mich trösten und mir Kraft schenken.

    Vergessen werden wir nie, unsere Männer werden immer immer immer ein Teil von uns sein!

  • Liebe Kohlrabenschwarz,


    ich lebe nun seit seit 388 Tagen mit diesen Schmerz.

    Wir können gewissermaßen gar nicht entscheiden, ob wir trauern wollen oder nicht. Sie sucht uns heim und steckt in uns.


    Liebe Grüße

    Maike

  • Liebe Maike, ich glaube auch nicht, dass wir das bewusst entscheiden können.
    Ich hoffe einfach nur, dass es irgendwann von allein so kommt.
    Die Trauer an sich wird uns wohl nie verlassen, aber vielleicht wird sie später mehr zu Wehmut und ist besser zu ertragen.

  • Liebe Maike, liebe Kohlrabenschwarz,

    der Gedanke ist mir so noch nicht gekommen, aber es stimmt. Wenn wir bewußt trauern würden, könnten wir ja auch bewußt wieder damit aufhören. Aber so geht es eben nicht. Wie Du es schreibst, liebe Maike, die Trauer sucht uns heim, und entscheidet selbst wie lange sie bleibt. Und das ist eben oft genug lebenslänglich. So empfindet ihr es und ich auch.

    Ich wünsche uns, daß es aber irgendwann doch wenigstens ein wenig leichter wird.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Das größte Geheimnis ist das Leben

    Das tiefste Geheimnis ist die Ewigkeit

    Das schönste Geheimnis ist die Liebe - <3

    ein Geheimnis, dem selbst der Tod machtlos gegenübersteht


    Ganz leise ohne ein Wort

    gingst Du für immer von mir fort :33:

    Es ist so schwer dies zu verstehen

    doch einst werden wir uns wiedersehen


    Den Weg, den Du gegangen bist kennt keiner

    Nie ist ihn einer so gegangen wie Du

    Es war Dein Weg :5:


    Nach einem schönen viel zu kurzen Leben mit Dir

    wird es "Zukunft" nicht mehr für mich geben


    Ich sehne mir ein Loch ins <3

    das Sehnen hört nicht auf

    ich lenk mein Sehnen himmelwärts

    und weiß, Du sehnst Dich auch

  • Liebe Lilifee,


    dieses Gedicht ist einzigartig und trifft genau ins<3


    Darf man fragen, woher Du es hast oder stammt es von Dir, dann hättest Du dichterisches Format....


    Matthias wieder mit Dorit auf einer Bank am Burgsee sitzend.

  • Lieber Matthias,

    dichterisches Format habe ich bestimmt nicht. Ich stöbere nur öfter nach Trauersprüchen, lasse mich inspirieren, bastele mir was zusammen, und ergänze es. Allerdings nur von Sprüchen für die kein Verfasser angegeben wurde, und die frei verwendet werden dürfen. Sonst schreibe ich den Verfasser schon dazu. Ich habe ja auch schon komplette Gedichte mit Verfassernamen eingestellt. Diesen Text gab es so nicht. Den habe ich mir auch mit Änderungen, Anpassungen und eigenen Zeilen zusammengestellt.

    Liebe Grüße

    Lilifee