Danke, Lilifee, vorallem auch für deine aufmunternden Worte!
Wo waren sie in der Zwischenzeit?
Das weiß ich natürlich nicht.
Vor vielen Jahren hat ein Arzt meiner Mutter gesagt, er wüsste nicht, ob ich überleben würde, die nächsten 24 Stunden wären entscheidend. Ich hatte aber keine Nahtoderfahrung und kann daher nur meine Phantasie bemühen.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Tod, der plötzlich eintritt, auch für den Sterbenden erstmal "verwirrend" ist. Manche Menschen mit Nahtoderfahrung erzählen, sie wüssten erst nicht recht, was da gerade passiert.... bei manchen dauerte es, bis sie begriffen, sie hätten ihren Körper verlassen und würden gerade beobachten, was um sie herum passiert... Vielleicht trifft das auch für Menschen zu, die sich sehr gewehrt haben, lange gekämpft haben und nicht gehen "wollten".
Als ich bei meiner sterbenden Mutter im Krankenhaus saß und eigentlich bis zu ihrem letzten Atemzug bei ihr bleiben wollte, hatte ich plötzlich das Gefühl, ich würde sie hier festhalten. Meine Anwesenheit würde verhindern, dass sie sich von hier lösen kann und würde ihr Leid verlängern... Ich verabschiedete mich von ihr und ging... in dem Wissen, ich würde sie nie wieder sehen in dieser Welt. Du kannst dir sicher vorstellen, wie schwierig dieser Moment war, aber von meinem Empfinden her notwendig. Dass sie gehen wollte, war mir klar - ich glaube nicht, dass sie lange gebraucht hat, um "auf der anderen Seite anzukommen".
Wobei "lange" und "Zwischenzeit" natürlich wieder irdische Begriffe sind, die "dort" keine Bewandtnis haben...
Es wäre aber auch vorstellbar, dass unsere Lieben gar nicht ohne uns ankommen wollen? Dass sie quasi warten, bis wir nachkommen... Zeit spielt ja nun dort gar keine Rolle....
Mit Freundinnen, die auch einen Verlust zu verkraften haben, hab ich mir mal ein Spaß daraus gemacht, mir vorzustellen, wie unsere Männer auf der Wolke sitzen, die Beine baumeln lassen, miteinander lachen und glücklich sind, während unter ihnen unser Leben vorbeirauscht und sie nur darauf warten, dass wir nachkommen...
Ich denke, alles, was uns unsere Tage einfacher macht, ist erlaubt - auch die noch so naive, kindlichste Phantasie.
Ich bin eine, die gerne Erklärungen hat und ergründen will. In Sachen "was ist nach dem Tod" setzt uns wirklich nur unsere Phantasie Grenzen, denn auf Tatsachen können wir ja nicht zurückgreifen. Also mache ich es wie Pipi Langstrumpf: "... ich mach mir die Welt... wide... wide... wie sie mir gefällt...."
Deshalb ist der Lichtfleck an der Decke dein Andreas gewesen, jede Feder, jedes Vogerl oder Blatt, ein Bild in den Wolken, ein Rauschen in den Bäumen... alles, was hier schon beschrieben wurde, sind Zeichen.... Alles, was unser Herz wärmt und uns weiterträgt... bis wir ankommen
Puzzle