Mein lieber Andreas, die Liebe meines Lebens, ist nicht mehr

  • Das Auswärtige Amt gönnt sich eine Maskenbildnerin für 137.000 Euro

    Ich wäre gerne die Maskenbildnerin… bissi mit Mascara pfuschen und so viel verdienen, wie ich mit ehrlicher Arbeit in 5 Jahren….nicht einmal Auftragskiller sind so teuer….

    Spaß beiseite.
    Es wäre interessant, in welche Tasche diese Summe geflossen ist und welche illegale Aktion damit vertuscht werden sollte…

  • Lieber Mario,


    Du hast so recht, und das ist so erschreckend. Man muß sich wirklich fragen, kann in diesem Land mal wieder was richtig und gut laufen. Und kann mal wieder so etwas wie soziales Gleichgewicht hergestellt werden. Ich sehe das nicht.


    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Liebe Puzzle,


    aus unserem Trauerforum soll natürlich kein politisches Diskussionsforum werden. Da wir aber alle noch in dieser Welt leben, und die Welt nicht nur aus unserer Trauer besteht, sollte es möglich sein sich auch mal über solche Dinge auszutauschen. Was unsere Damen und Herren Politiker betrifft, niemand wurde dazu gezwungen in die Politik zu gehen. Deshalb habe ich auch kein Mitleid mit ihnen. Ich kritisiere auch nicht, daß es nicht immer oder schnell eine Lösung gibt. Ich kritisiere aber, daß Ideologien mit der Brechstange, ohne Rücksicht auf Verhältnismäßigkeit und ohne Sinn und Verstand durchgesetzt werden sollen. Das ist blinder Aktionismus, und genau das passiert gerade bei uns. Diese Ideologien werden uns noch teuer zu stehen kommen, und Menschen die nicht so begütert sind in den finanziellen Ruin treiben. ;(


    Wenn das einzelne Schicksal als Teil des Ganzen nicht unerheblich ist, und da stimme ich Dir voll und ganz zu, dann kann mein Umgang damit aber auch nicht ganz unerheblich sein. Du schreibst ja selbst, wer weiß welchen Einfluß Dein Umgang mit Schicksalsschlägen auf Deine Umgebung hat. Und welche weitergehenden Auswirkungen es vielleicht gibt, die Du nicht sehen kannst. Das sehe ich genauso. Dem Schicksal ist es aber ziemlich egal, wie es dem Einzelnen dabei geht. Könnte man jedenfalls meinen. Vielleicht irren wir uns da aber, und es ist nicht egal ob Einzelne unglücklich sind. Vielleicht spielt das sehr wohl eine Rolle und soll so sein, auch wenn wir das nicht verstehen können.


    Natürlich kann etwas das uns erst mal schlecht erscheint letztlich doch gut sein. Dein Beispiel mit dem Hausprojekt beschreibt das ja sehr anschaulich. Ihr hattet Pläne, die euch sehr gut gefallen haben und die auch sehr viel Charme hatten. Doch diese Pläne haben sich zu eurem Verdruß zerschlagen. Und das war im Nachhinein ein großes Glück. Heute bist Du froh, daß aus euren Plänen nichts geworden ist. Für den Firmenchef und die Mitarbeiter war der Konkurs natürlich schlimm. Das ist ja bei jedem Konkurs so, und oft genug bleibt Schlechtes einfach nur schlecht. Es wird nicht immer oder für jeden etwas Gutes daraus. :(


    Wir Menschen sind alle nur kleine Rädchen im Getriebe des Schicksals. Trotzdem ist jeder wichtig, nicht nur die Menschen die sich für den Nabel der Welt halten, und das gilt natürlich auch für Dich. Ohne Dich, Deine Handlungen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf andere würde im großen Ganzen etwas fehlen. Du willst nicht im Mittelpunkt stehen, das ist auch nicht mein Bestreben, aber einen Grund hat unser Dasein auf der Erde trotzdem und ist deshalb sehr wohl wichtig.


    Ein Perspektivwechsel kann manchmal sehr hilfreich sein, das wird niemand bestreiten. Deine Strategie zu sagen, es gibt einen guten Grund warum ich jetzt unglücklich bin, ist schon richtig. Wenn ich mir das klarmache ist zwar nichts wieder gut, aber ich kann trotzdem anders mit dem Unglück umgehen. Eine bessere Strategie fällt mir auch nicht ein. Und die Hoffnung, daß es wirklich für alles einen guten Grund gibt und wir diesen irgendwann erfahren, trägt auch.


    Irgendwie ist es schon seltsam. Das Bestreben glücklich zu sein haben wir in den Genen, aber im Schöpfungsplan ist wohl nicht vorgesehen daß der Mensch glücklich ist.




    So kann man es vielleicht auch sehen.


    Der Mensch an sich ist auch ein soziales Wesen und weiß, alleine kann ich nicht existieren. Das haben schon die Steinzeitmenschen erkannt. Trotzdem kann die Menschheit keinen Frieden halten. Gibt es für diese Diskrepanz auch einen guten Grund, und soll das wirklich so sein? Darüber könnte man ewig nachdenken und diskutieren. :/ Eine Antwort wird es hier aber nicht geben.

    Eines aber ist gesichert: möchte ich heute noch etwas essen, muss ich mir ein Essen richten. Das ist also das nächste, was ich mache…. Mit vollem Bauch ist dann der nächste Schritt vielleicht leichter entschieden…. Schritt für Schritt kennen wir ja…

    Wie gut daß auch solche banalen Dinge entschieden werden müssen, und daß es dafür eindeutige Antworten gibt. :P Ich hoffe Dein Essen hat gemundet. Und dann immer weiter, Schritt für Schritt. Das kennen wir alle hier nur zu genau. Das Ende des schweren einsamen Weges kommt aber jeden Tag ein kleines Stückchen näher, und das finde ich sehr tröstlich. :5:


    Liebe Grüße und ein ruhiges Wochenende

    Lilifee

  • Liebe Lilifee,


    du hast recht, wir leben in dieser Welt und politische Entscheidungen beeinflussen unser Leben. Es ging mir nicht darum, dass hier niemand über Politik diskutieren soll. Wer bin ich, dass ich eine solche Aussagen treffen dürfte?
    Nein, so meinte ich meine Aussage nicht. Ich möchte nur nicht mitdiskutieren. Es ist leicht, sich von der Masse der Kritiker anstecken zu lassen und quasi mit zu schimpfen - und genau das würde mir passieren, wenn ich in die Kritik einstimme. Deshalb halte ich mich zurück und versuche, erst dann mitzureden, wenn ich die passende Lösung habe.


    Mitleid habe ich auch keines. Ich habe den dringenden Verdacht, dass die meisten Politiker nur deshalb den Beruf gewählt haben, weil sie Geld scheffeln wollen. Ich habe auch den Eindruck, dass jene, die in der Öffentlichkeit stehen, nur Marionetten einer von der Wirtschaft bestimmten Macht sind, die Politiker für ihre Interessen benutzen. Die Menschen, die wir täglich in den Medien reden hören, sind nicht die, die Entscheidungen treffen, sie sind nur Boten und Diener der Wirtschaft. Unsere Kritik prallt an ihnen ab, hat keine Wirkung. Auch das ist ein Grund, warum ich nicht mitdiskutieren möchte; wir setzen den Hebel am falschen Punkt an, denke ich. Vielleicht bin ich paranoid, das kann sein….

    Wenn das einzelne Schicksal als Teil des Ganzen nicht unerheblich ist, und da stimme ich Dir voll und ganz zu, dann kann mein Umgang damit aber auch nicht ganz unerheblich sein. Du schreibst ja selbst, wer weiß welchen Einfluß Dein Umgang mit Schicksalsschlägen auf Deine Umgebung hat. Und welche weitergehenden Auswirkungen es vielleicht gibt, die Du nicht sehen kannst. Das sehe ich genauso. Dem Schicksal ist es aber ziemlich egal, wie es dem Einzelnen dabei geht. Könnte man jedenfalls meinen. Vielleicht irren wir uns da aber, und es ist nicht egal ob Einzelne unglücklich sind. Vielleicht spielt das sehr wohl eine Rolle und soll so sein, auch wenn wir das nicht verstehen können.

    Du hast die gleiche Diskrepanz in meinen Gedanken gefunden, die mir auch aufgefallen ist, als ich meine Zeilen schrieb. Und doch fühle ich mich unwichtig… nein, verkehrt, nicht ICH bin unwichtig, sondern wie es mir mit meinem Schicksal geht.

    Ein Beispiel: mein Ehemann und Vater meiner Kinder verließ mich (und darüber war ich sehr erleichtert, es war mein Wunsch, dass er geht), als meine Kinder (und es sind MEINE Kinder, weil er sich sein Leben lang nie um sie gekümmert hat) 4 und 8 Jahre alt waren. Er eröffnete mir, dass er gehen würde, exakt drei Tage bevor er ging. Ich hatte also drei Tage Zeit, eine Beaufsichtigung für meine Kinder zu finden, denn schließlich musste ich zur Arbeit. Wir waren gerade erst ins Haus übersiedelt, noch fremd in der Gegend, wir hatten noch keinen Kindergartenplatz für meine Tochter, keinen Schülerhort für meinen Sohn. Es war schwierig. Meine Mutter half mir aus dieser misslichen Lage.
    Unser Haus war zwar innen bewohnbar, aber außen noch wie wir es gekauft hatten. Die alte Eternitfassade hing in Fetzen von den Wänden, die Dachrinnen hatten keine Fallrohre, die Wildnis, das Unkraut wuchs in die Ziegelwände… Der Garten war eine Kraterlandschaft aus umgeschnittenen Bäumen und Wildnis. So stand ich da.

    Die nächsten Jahre verbrachte ich meine gesamte Freizeit damit, das Chaos irgendwie in den Griff zu bekommen. Dafür, dass ich kein Geld hatte, gerade so über die Runden kam und daher alles selbst machen musste, dafür hatte mein (inzwischen Ex-)Mann schon gesorgt <X

    Jedenfalls plagte ich mich mit Gartengeräten, von denen ich keine Ahnung hatte. Ich erinnere an das erste Mal Rasenmähen, als ich den verfluchten Rasenmäher nicht starten konnte… ich erinnere mich an hunderte Bagatellverletzungen, weil ich den Umgang mit all dem Kram erst lernen musste…

    Nebenan wohnte eine nettes Ehepaar. Sie war mehr so das Püppchen, aber sehr nett, ihr Mann ein robuster Bär, der alles für sein Prinzesschen tat (und das meine ich nicht so abfällig, wie es klingt). Ich mochte beide gern.

    Eines Tages aber hatte er einen Unfall und starb. Wir kennen das Drama, das nun auf sie hereinbrach… sie zog sich für Monate zurück, reagierte abweisend auf meine Angebote, ihr beizustehen (vielleicht hab ich mich mangels Erfahrung auch völlig falsch verhalten, das kann sein…).
    Nach einigen Monaten konnte sie wieder reden, da haben wir uns unterhalten. Unter anderem sagte sie mir, sie würde das Haus nun verkaufen, sie wollte hier nicht allein leben, sie sehe ja, wie ich mich hier plage und das wollte sie nicht für sich.
    Mein Schicksal hatte Einfluss auf sie. Aber wieviele Abende ich verzweifelt weinend unter Existenzängsten gelitten hatte, weil ich nicht wusste, wovon ich die nächste Rechnung, den nächsten Schulausflug oder auch nur die nächste Mahlzeit bezahlen soll, das hat weder das Schicksal noch das große Ganze interessiert. Und die verwitwete Nachbarin wusste das nicht.


    Vielleicht steht auch im Großen Plan: „Jetzt hauen wir sie so richtig in die Pfanne und sie wird sich wieder aufrappeln und gestärkt daraus hervorgehen, denn wenn dann ihr *werauchimmer* in die Situation kommt, wird sie dafür sorgen, dass der/die nicht untergeht.“


    Das, was andere mitbekommen, das, was sie beeinflussen kann, die Art, wie sie mich wahrnehmen, das, was etwas bewirken kann, hat nichts damit zu tun, wie es in mir aussieht, wie sehr es schmerzt, wie viele Ängste damit verbunden sind. Niemand fühlt meinen Schmerz, wie ich ihn fühle - auch das Schicksal nicht. Es hat kein Mitgefühl und auch kein Mitleid.

    So erklärt sich die Diskrepanz, die wir beide in meinen Worten gefunden haben.


    Nun ist es aber Zeit, dass ich meine Ausführungen beende, denn gerade hat sich sehr netter Besuch angekündigt, der mir heute helfen wird, das Chaos, das die Bauarbeiter angerichtet haben, zu beseitigen. Bei uns scheint heute die Sonne, also werden wir die Wildnis im Garten heute wieder etwas zurückdrängen.

    Hab ein ruhiges Wochenende, das wünsche ich dir und unseren Lesern.

    Alles Liebe

    Puzzle 8)

  • Ihr Lieben,


    nennt man auch den Schmetterlingseffekt " ein Schmetterling schlägt in Brasilien mit dem Flügel und löst in Texas einen Tornado aus"

    Kleine Ursache große Wirkung Schicksal oder Zufall Wahrscheinlichkeit.

    Ich glaube schon daran das wir selbstbestimmt leben ohne festgelegten Plan, ich glaube aber das wir ab und zu gelenkt werden von unseren Lieben oder unsere guten Wesen/Engel aus welchen Gründen auch immer.


    Vlg. Linchen

  • Hm,

    muss mich auch ein wenig einmischen.

    So lange jeder/jede glaubt, dass wir unwichtig sind in dem politischen Getriebe, so lange lassen wir inkompetente Politiker in dem Glauben, sie könnten alles tun und machen, was sie wollen. Und das tun sie dann auch mit Inbrunst, ob gesteuert oder selbst fabriziert.

    Und wir können uns hinterher nicht damit rausreden, wir wollten das nicht. Wir müssen reden, auf Fehler hinweisen und das unermüdlich, bis wir gehört werden.

    Sonst sind wir ebenso mitverantwortlich für das, was geschieht. Wir können und dürfen nicht "faul" zuschauen, denn das öffnet die Tore für noch mehr Dummheit.


    Mena

  • Ihr lieben, das mit dem Schicksal, ist ein interessantes Thema, und wenn ich darf, würde ich da auch gerne meine Meinung dazu Kund tuen.


    Vor kurzem hatte ich mit einem Gast, keinen mir gut bekannten, genau deshalb ein langes Gespräch. Das Schicksal sei ein mieser Verräter, ein Spruch der ja oft so Mal dahin gesagt wird, und er setzte dieses, "und egal was du dagegen unternehmen willst, denjenigen dem es einmal erwischt hat, lässt es nicht mehr los", oben drauf." Nun das würde ja heißen das man sich ihm ergeben muss", war meine Antwort und ja damit startete ein interessantes Gespräch.


    Mein Leben ist von Schicksalsschlägen direkt gepflastert, und nur kurze Zeit war alles so wie ich mir ein leben erhofft hatte, und dann schlug mein nächster, gewaltigster, Schicksalsschlag zu. Natürlich scheint es so, als würde das was dieser Mann gesagt hat, dann zutreffen, aber ich verbleibe ja nicht, ständig in dieser Situation. Von außen wirkt es wahrscheinlich, wenn jetzt jemand mein Leben lang an meiner Seite gewesen wäre, und somit mein ganzes Leben beurteilen könnte, als würde ich ständig erwischt werden, als würden mich die Krallen des Schicksals immer wieder aufs neue zu Boden reisen.

    Ich persönlich sehe in der Tatsache, das ich sechs Geschwister habe, und aus wirklich ärmlichen Verhältnissen Stamm, nicht als Schicksalsschlag. Meine Eltern waren gut zu mir, und ich hatte bis auf die Ausnahme der Ausgrenzung der wohlhabenden Kinder, eine wunderschöne behütete Kindheit. Vielmehr half mir diese Tatsache, denn als dann die Zeit des Haus Bauens da war, mit vier eigenen Kindern, da war mir das jeden Schilling, damals waren es noch Schilling, drei Mal umdrehen, bekannt, und ich konnte gut damit umgehen. Nicht einmal war die Frage im Raum, essen wir etwas, oder Kauf ich Windeln. Heute für mich unvorstellbar, aber meine Kindheit war quasi der Grund warum ich das ertragen konnte, und es mir erheblich leichter viel als meinen damaligen Mann.


    Meine Kinder sehen das anders, als ihren Schicksalsschlag, denn dadurch wiederholte sich das ärmlichen Verhältnissen Debakel, und sie geben uns die Verantwortung dafür, mit Recht. Heute möchte ich keines meiner Kinder missen, egal wie schicksalhaft es für sie und mich war.


    Dies und viele andere Beispiele könnte ich aus meinem Leben jetzt erzählen, ist für mich der Beweis, das das schlimme, oft etwas gutes mit sich trägt. Der Tod meines Mannes, trägt nichts gutes mit sich, der Tod generell nicht, so empfinde ich es. Er gehört ertragen, und zu unserem Leben nun Mal dazu, aber etwas gutes, sehe ich nicht am Tod meiner Eltern, Verwandten, Freunde, und schon gar nicht an dem meines Mannes.


    So nun gut, aber warum verbirgt sich in einem Schicksalsschlag, der was weiß ich, dein Leben jetzt massiv beeinträchtigt, etwas gutes, auf lange Sicht gesehen, und bei einem anderen nicht. Sind das eine Schicksalsschläge, das andere nicht,?. Was ist ein solchiger eigentlich. Als ich mich scheiden ließ, war das einer für meinen Ex Mann. Heute ist er glücklich verheiratet. Als das Haus verkauft wurde, in dem ich jede Fliese gelegt habe, den Garten gepflegt habe, mein Fingerabdruck dieses Haus an jeden Winkel war, rieß es mir das Herz heraus. Heute lebe ich in dem Haus das Walter Stein auf Stein gebaut hat, und mein damaliges Zuhause, verbinde ich größtenteils mit negativen Erlebnisse, obwohl meine Kinder dort natürlich ihr Zuhause hatten, und ihre Kindheit meine schönsten Erinnerungen in diesem Zuhause sind.


    Der drei jährige kampf, mit meinem Kindern, für die die Trennung zwischen ihren Eltern, die alleine mir obliegt, weil ich es so wollte, lange Zeit nicht verkraften konnten, mich deshalb nicht ertragen konnten. Ist das nun alles Schicksal, oder sind das Lebensabschnitte, die hausgemacht sind, und nur der Tod ist Schicksal. Wobei, hätte, hätte, Fahrradkette, und schon ist selbst der Tod, nicht vermeidbar, aber doch verzögerbar.


    Was wenn wir, das Schicksal sind. Jede Entscheidung, geh ich nach links oder nach rechts hat mein Leben zu dem gemacht was es jetzt ist. Wäre ich Walter niemals begegnet, weil ich anstatt nach rechts nach links gegangen wäre, würde mein Leben ohne Trauer verlaufen. Sicher ich hätte dann diese unsagbare liebe niemals gehabt, aber ich wäre meinem jetzigen Schicksal entronnen.


    Oder??

  • Liebe Puzzle,

    Deine Zeilen lese ich immer sehr gerne.

    Deinen Humor lieb ich.

    Heute, abgesehen von diesem ganzen Politikwirrwar, fühle ich mich in deinen Zeilen zuhause.

    Alleinerziehend mit Christoph, ein altes Haus, undichtes Dach, Eternitplatten und oft wußte ich nicht wie ich den Monat finanziell schaffen sollte. Er war auch immer MEIN SOHN. Sein Vater hat nicht nach uns geschaut. Selbst als meine Mutter starb, kam von "Vater's Seite" NICHTS. Existenzängste,Tränen damals um meine Mutter. Und doch, Christoph war da, 3 jährig, und wenn er mir mit seinen Händchen über mein Gesicht fuhr, wars wieder gut.

    Er ging letztes Jahr im August mit 38 Jahren, für immer. Ich wünschte mir noch einmal die Zeit in meinem alten Haus zurück.

    Lieber Gruß Kathi

  • ;(;(;(<3:24:

  • Liebe Puzzle,


    nun muß ich mich aber doch entschuldigen weil ich so lange nicht geantwortet habe. :4: Mich hat der Frühjahrsblues geplagt, und mein Hirn war wie leergefegt. Im Forum war ich auch kaum, aber ich glaube jetzt geht es wieder.


    Über unsere Politiker denke ich am besten nicht mehr nach, sonst kommt mir gleich die Galle hoch. Was Du über sie geschrieben hast sehe ich genauso. Es geht ihnen aber nicht nur um Geld, sondern mindestens wenn nicht noch mehr um Macht. Die Vorbildfunktion die sie haben sollten ist bei den meisten nicht mehr gegeben. Wo man hin guckt ist Lug und Trug. Nur der eigene Vorteil zählt. Jetzt ist auch unser Vorzeige-Grüner Robert Habeck mehr als unangenehm aufgefallen, und wenn er noch etwas Anstand hat müßte er zurücktreten, was er freiwillig wohl nicht tun wird.:( Inzwischen steht es auch bei uns in der Zeitung:


    Neun Stellen ohne Ausschreibung besetzt - Habeck führt sein Ministerium wie einen Clan

    Artikel von Von FOCUS-online-Autorin Sarah Werner (Bremen)


    In Habecks Ministerium findet sich ein kompliziertes Familiengeflecht: Die Staatssekretäre sind verschwägert und Familienmitglieder liefern dem Bundeswirtschaftsminister Gutachten. Aber Habeck scheint damit davonzukommen.


    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck steht wegen seiner familiären Verflechtungen rund um das Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium in der Kritik. Wie aus einer schriftlichen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervorging, hat der Grünen-Politiker neun Referatsleiterstellen eigenmächtig besetzt, obwohl diese ausgeschrieben werden mussten.“


    Ich hoffe, er kommt nicht damit durch. :4:


    Alles Schicksal. Was immer wir über das Schicksal denken oder zu wissen glauben sind ja nur menschengemachte Vermutungen. Wir haben nun mal das Bedürfnis Erklärungen zu finden, damit wir mit dem was uns im Leben so widerfährt wenigstens halbwegs umgehen zu können. Da bleiben Diskrepanzen natürlich nicht aus. Und da jeder ein Schicksal hat und es irgendwie meistern muß wird es auch immer unterschiedliche Sichtweisen geben. Vielleicht setzen wir mit unserem kleinen menschlichen Verstand den Hebel genauso am falschen Punkt an, wie bei unseren Politikern. :/


    Du hast sehr anschaulich beschrieben, wie es Dir nach der Trennung seelisch und finanziell gegangen ist. Um es mal vorsichtig auszudrücken, es ging Dir nicht gut. Was auch sehr verständlich ist, und Du meinst es wäre unwichtig für das große Ganze wie es Dir gegangen ist. Ganz so unwichtig kann es aber nicht sein, denn Dein Umgang mit den Schicksalsschlägen macht Dich ja mit zu dem Menschen der Du aktuell bist, beeinflußt auch das Verhalten anderen gegenüber, und das hat immer Auswirkungen. Ob sie für Dich sichtbar sind oder nicht.


    Der eine wird nach Schicksalsschlägen großherziger und hilfsbereiter, der andere verbittert. Aber alles wirkt sich in irgendeiner Form aus. Die verwitwete Nachbarin wußte natürlich nicht wie es Dir alleine gegangen ist, wie schlimm diese Zeit für Dich war, und wie es in Dir ausgesehen hat. Trotzdem hat es einen Einfluß auf Dein Verhalten und wie andere Dich wahrnehmen. Niemand kann fremde Schmerzen so fühlen wie die eigenen, aber man kann versuchen bestmöglich mitzufühlen, vor allem wenn man selbst solche Schmerzen kennt. Auch das wirkt sich aus. Und was das Schicksal fühlt, oder auch nicht können wir nur vermuten aber nicht wissen. :/

    Vor kurzem hatte ich mit einem Gast, keinen mir gut bekannten, genau deshalb ein langes Gespräch. Das Schicksal sei ein mieser Verräter, ein Spruch der ja oft so Mal dahin gesagt wird, und er setzte dieses, "und egal was du dagegen unternehmen willst, denjenigen dem es einmal erwischt hat, lässt es nicht mehr los", oben drauf." Nun das würde ja heißen das man sich ihm ergeben muss", war meine Antwort und ja damit startete ein interessantes Gespräch.


    Liebe Renate,


    hab Dank für Deinen Beitrag mit den vielen interessanten Fragen und Überlegungen. Darüber könnte man sehr lange nachdenken und diskutieren. Der Tod unserer Liebsten hat für uns natürlich nichts Gutes, aber hat er das wirklich generell nicht? Der Tod kann auch Befreiung bzw. Erlösung sein. Sowohl für den Verstorbenen als auch für die Zurückbleibenden.


    Warum bringt der eine Schicksalsschlag mittel- oder langfristig etwas Gutes, und der andere nicht? Das wüßten wir wohl alle gerne. Ob Ereignisse wie eine Trennung oder daraus erfolgender Streß mit den Kindern hausgemachte Lebensabschnitte oder Schicksalsschläge sind ist natürlich eine Frage der Sichtweise. Ich würde es eher als Lebensabschnitte sehen. Ein Schicksalsschlag ist für mich etwas das unerwartet und ohne mein Zutun passiert. Weshalb ich auch kaum eine Chance habe diesem auszuweichen. Wie eben der Tod unserer Liebsten. Der ist vielleicht Dank moderner Medizin verzögerbar, aber nicht dauerhaft verhinderbar.


    Irgendwie sind wir schon unser Schicksal. Vielleicht nicht komplett aber teilweise. Wie Du es schreibst, die Entscheidung gehe ich nach rechts oder nach links hat Auswirkungen auf mein weiteres Leben. Puzzle läßt grüßen. Stehe ich morgens auf oder nicht, hat genauso Auswirkungen. Aber was bewegt mich dazu rechts oder links zu wählen, aufzustehen oder nicht? Ist das wirklich ausschließlich mein freier Wille?:/


    Dein Leben ohne Walter wäre natürlich anders verlaufen, aber woher willst Du wissen ob Dir Trauer erspart geblieben wäre? Das kann niemand wissen. Ich kann aus meiner Situation heraus mit Dir sagen, ohne Andreas hätte diese unsagbare Liebe niemals gehabt, aber ich wäre meinem jetzigen Schicksal entronnen, und mein Leben würde ohne Trauer verlaufen. Aber wäre das tatsächlich so? Vielleicht ja, vielleicht müßten wir aber auch den Tod eines anderen geliebten Partners verkraften. ;(


    Ich kann mir nicht helfen, das Schicksal ist für manche schon ein mieser Verräter. :(


    Liebe Puzzle,


    ich hoffe, Dein Besuch konnte Dir bei der Chaosbeseitigung helfen. Und der neue Job ist weiterhin interessant und für Dich richtig.


    Habt alle eine möglichst angenehme ruhige Woche, und vielleicht sogar einen Lichtblick.


    Alles Liebe

    Lilifee