Aus 4 Monaten wurde. Bereits 3,5 Jahre

  • Wir haben viel geredet. Aber mit Worten ist da nicht mehr geholfen. Alle Wörter sind wiederholt gesagt. Was bleibt ist der Verlust und mein Gefühl, meinen Sohn verloren zu haben. Ich hatte mich so um ihn gekümmert , wollte immer da sein.

    Es muss was Karmisches sein. Etwas wurde ausgeglichen. Aber mein Gleichgewicht ist erheblich in die Schieflage gekommen. Ich war einmal ein optimistischer Mensch. Offen für das Schöne. Und jetzt finde ich das Schöne nicht mehr

  • diese Gefühle haben leider die Meisten hier - Worte ... können eine wahnsinnig tiefe Bedeutung haben - die Leute erzählen viel, teils auch immer das Selbe - irgendwann schaltet man ab weil man merkt, es bringt eh nix <X weil außerhalb dieses Forums nur Wenige bis Keine/r verstehen können/kann, was sich in einem abspielt.

    der Verlust kann ja schließlich nicht kleiner geredet werden - so ähnlich wie Du/Dein Mann fühlt sich wahrscheinlich auch ein Zwilling, wenn der 2. verstorben ist :13:

    Eltern sollten niemals die Kinder überleben - egal, wie alt die Kinder sind/waren, sie bleiben immer die Kinder der entsprechenden Eltern.

    Hier wirst Du immer jemanden finden, die/der versucht zu helfen - verstehen, was in Dir passiert oder nicht passiert, kann hier so ziemlich jede/r

    Das Schöne - ja, wo ist es hin???

    in Deinem Herz/in unseren Herzen ist es dunkel geworden, das vernebelt uns die Sicht - wozu Schönes ansehen, es tut eh nur weh ... weil die verlorenen Person nicht dabei ist, empfinden wir es nicht mehr als schön - der zwischenmenschliche Austausch "schau mal, ist das nicht wunderschön ...?" fehlt, das gemeinsame Staunen über etwas Besonderes - oder einfach nur das Lächeln Deines Kindes - etwas GANZ Besonderes, einmalig, ein Unikum :33:

    es tut mir SOOO Leid :30:

    ich vermisse es auch, dieses feine Lächeln, das blinde Verstehen, das gemeinsame Empfinden und Bestaunen schöner Dinge, die jetzt nur noch grau sind :13::13:

  • Ich komme gerade wieder nicht zur Ruhe..Louis ist jetzt seit 7 Monaten tot. Er fehlt mir so sehr. Es wird immer stärker. Mir wird immer bewusster, dass er fort ist und ich muss lernen damit weiterzuleben..

    Meine Freude ist nicht mehr

    .ich bin total angeschossen.

    Morgen gehe ich zu einer Psychologin..doch was wird sie mir sagen können. Niemand , der kein Kind , dass er liebt , verloren hat kann doch keine Ratschläge zum.Weiterleben geben. Habe heute wieder daran gedacht mich umzubringen. Meine Sonne ist untergegangen. Mein.Sinn des Lebens ist fort

  • LIEBE Anja<3


    es geht meinem Gefühl nach nicht darum "zu Ruhe zu kommen"...

    Das geht nicht ...

    Das geht nicht...

    Das geht nicht ...

    D u hast dein Kind verloren ... du hast dein Kind erst vor 7 Monaten verloren... Das ist ein Bruchteil von dem Leben was ihr zusammen hattet...

    und

    JEDE Mutter oder jeder Vater fühlt sich bei einem Freitod des Kindes schuldig in gewisser Weise...

    es sind dieses "hätte und wenn" die einen ja trotz allem belasten...


    Liebe Anja<3

    ich bin im Moment in regen , durchaus traurigen intensiven Austausch mit der Familie eines Jungen, der 14jährig an den Folgen eines Verkehrsunfalls starb...

    und diese Trauernden nehmen trotz intensivsten Austausch von allen Trauergefühlen professionelle Hilfe ( Psychotherapeutin und Trauerbegleitung ) in Anspruch...

    und das ist gut<3:30:<3


    Gerade weil du ja auch nicht mehr leben willst ...

    Das haben viele Menschen in dem ersten Trauerjahr...

    Jeder fühlt sich doch schuldig , das er überlebt hat...

    Vor allem wenn es das eigene Kind zu betrauern gilt...

    Du stehst also nicht mit dem Wunsch , deinem Louis zu folgen alleine da<3:30:<3


    Diese Psychologin wird dir keine Ratschläge geben...

    Geschlagen /erschlagen in deinen Vorstellungen bist leider gerade Du<3


    Zuerst , wie ich dich las, bin auch ich in Panik und Betroffenheit und Besorgnis verfallen...

    Aber das hilft dir nicht und mir nicht...


    Die vorläufige Essenz ist VIELLEICHT

    " ich LEBE , darum BIN ICH"


    DU bist hier auf dieser Welt ... JETZT und JETZT und JETZT

    und morgen gehst du einfach ein bisschen offen und vielleicht den Gedanken im Kopf haben." da ist ein Mensch der nicht in dieser Trauer steht...

    also dir , ANJA<3 eine mögliche andere Sichtweise auf Dein Leben , DEINE Gefühle aufzeigen kann...


    So habe ich immer meine Therapeuten gesehen... als nicht Involvierte ... und das war HEILSAM für mich...


    und wie wäre es dennoch ... hier häufiger schreiben ?

    Ich würde sehr gerne wissen , eigentlich erfühlen , wie es dir morgen nach deiner ersten Sitzung mit der Psychologin geht...


    Das einzige worum ich dich BITTE, , mehr wie bitten kann ich dich ja nicht ....

    Nimm keine Antidepressiva...

    Schaue dir mit Hilfe dieser Fachfrau deinen Wunsch Louis zu folgen genau an... Gehe in disen Schmerz ...immer und immer wieder... Eerholungpausen wird dein Körper sich schon einfordern....

    LEBE MIT DEINER TRAUER... <3LEBE<3


    Ich schreibe sogar

    OHNE SINN UND VERSTAND ...

    aber Lebe die unvergängliche LIEBE


    und schreibe hier öfters ---zu Menschen die sooo viel mit-empfinden können.

    Besonders die Mamas von den Kindern die auch hier trauern<3:30::30::30::30::30:

    heute snde ich dir <3

    ich fühle mich mit dir verbunden<3<3

    deine Sverja

  • Liebe Mama von Louis

    Der Psychologe hört dir zu und wenn du Glück hast gibt er dir Tipps, klar kann er dir nicht helfen aber er hört zu. Ich weiß nicht warum du so spät erst einen Termin beim Psychologen bekommen hast und das tut mir sehr leid. Ich weiß wie ich vor dem schrecklichen Verlust über Psychologen gedacht habe und klar es fällt mir verdammt schwer jedesmal mir diesen Seelenstrippi zu geben.

    L.G. Sabrina

  • Liebe Anja, :30:


    wir sind alle in diesem Forum, weil wir dringend Gespräche, wenn auch im Schreiben, mit Menschen suchen, die uns verstehen, von denen der eine oder andere gute Tipps und Erfahrungen weitergeben kann, virtuell tröstende, wärmende Worte für uns hat, und auch auf Lebenswertes, Schönes und Helles zeigt. Jeder hat andere schlimme Erfahrungen gemacht, aber jeder gibt sein Bestes. Das alles tut gut und hilft wieder einen weiteren Schritt zu gehen.


    Bitte glaube mir, du bist nicht die einzige, die hin und wieder den Gedanken hat "was wäre, wenn..." Auch ich habe solche Gedanken, aber niemals würde ich "nachhelfen ". Es ist eher so, dass ich denke, wäre ich jetzt "dran"... Bitte schön. Ich habe keine Angst davor.


    Auch bei mir überwiegt JETZT die Fassungslosigkeit und ich habe das Gefühl, wieder ganz am Anfang zu stehen. Plötzliche Tränen, die schwer zu kontrollieren sind und immer in den unmöglichsten Situationen und an den unpassendsten Orten ausbrechen, ein absolutes NICHT Begreifen.

    Jedoch irgendwie müssen wir -du, ich, und alle hier- wieder den Boden unter die Füße bekommen. Die Patentlösung hätte ich auch gern. Doch diesen Wunsch erfüllt uns niemand. Wenn es geht, halte ich mich draußen an der Luft auf.


    Ich gebe Svenja vollkommen recht. Bitte gib nicht der Versuchung nach, dich mit Antidepressiva vollzustopfen. Tu es NICHT. Rede mit uns hier im Forum, rede mit der Psychologin. Es ist gut, dass sie eine neutrale Sicht hat! Das kann ein schlimmes Gedankenkarussell unterbrechen und deine Sicht ein wenig ändern.


    Liebe Anja, du hast eine Tochter und ich habe auch eine Tochter. Meine Tochter ist furchtbar traurig, weil sie ihren Bruder verloren hat. Ich würde NIEMALS auf die Idee kommen, ihr noch mehr zu schaden, indem ich freiwillig aus dem Leben gehe. Sie soll wieder ein glücklicher und fröhlicher Mensch werden. Vielleicht kannst du diesen Gedanken auch haben.


    Alles Liebe

    Iris <3

  • Ihr Lieben,

    der Tag ist bereits viergeschritten und ich danke Euch für die Worte, die mich zwar nicht trösten, die ich aber dankbar in mich aufnehme.

    Ich werde niemals Antidepressiva nehmen. Und wahrscheinlich werde ich mich auch nicht umbringen, denn das wäre für meine Tochter ja auf alle Fälle zu viel, denn ihre geliebte Oma , meine Mutter, starb ja 2 Monate vor Louis nach langer schwerer Krankheit bereits mit 70 Jahren.

    Ich habe gleich das Gespräch mit der Psychologin.

    Davor hatte ich ja bereits drei Sitzungen mit einer anderen Therapeutin, doch sie hatte keine Kapazitäten frei.

    Mal sehen wie es heute wird?

    Ja reden ist immer wichtig sonst stauen sich die Tränen so auf. Nach einer Trauerphase geht es ja auch meistens etwas leichter weiter. Aber ich denke halt wirklich jede Zeit an Louis. Es gibt immer wieder die Sätze, die schmerzen, und sich in mein Herz bohren. Das tut echt weh.

    Warum Fragen möchte ich mir keine mehr stellen, aber dann Tauchen sie doch auf.

    Ich konnte mich gar nicht verabschieden. Aber ich wollte mich ja auch gar nicht verabschieden. Er war doch mitten im Leben.

    Doch das Leben ist so unberechenbar, das habe ich jetzt als Erkenntnis. Von seinem Körper könnte ich mich ja verabschieden aber auch daran möchte ich nicht denken, die Bilder kommen aber immer wieder.

    Tja...... Weiter geht's....... Ich wünsche Euch Kraft und nochmals Danke für die Zeit, die Ihr Euch genommen habt , um mich zu stützen. Ich bete für uns alle.🙏

    Anja

  • Liebe Anja<3


    Danke das du deine Gedanken und Gefühle heute wieder mit uns geteilt hast...


    Es ist ja wirklich so ... Je mehr geschrieben wird umso besser kann man sich in die Gedanken- und Gefühlswelt des anderen hineinversetzen<3

    Nein , einen Trost gibt es nicht ...

    die ich aber dankbar in mich aufnehme.

    das finde ich wunderschön...und das trifft es so völlig...

    Ich bin auch sehr dankbar über ALLes was hier geschrieben wird da es immer für mich Herzensworte sind...

    Trauernde Herzensworte voller Liebe in Schmerz geschrieben...


    GUT , ja GUT das du keine Antidepressiva nimmst...

    Ich schreibe sogar es erfreut mich, weil es aufzeigt, dass du die Trauer nicht dämpfen willst...


    wahrscheinlich werde ich mich auch nicht umbringen, denn das wäre für meine Tochter ja auf alle Fälle zu viel,

    Ich habe die grosse Hoffnung, dass dieses "wahrscheinlich immer mehr mit der Zeit verschwindet <3


    Warum Fragen möchte ich mir keine mehr stellen, aber dann Tauchen sie doch auf.

    Von seinem Körper könnte ich mich ja verabschieden aber auch daran möchte ich nicht denken, die Bilder kommen aber immer wieder.

    Sie kommen und kommen bei UNS ALLEN , bei jedem Menschen auch ausserhalb dieses Forums...


    Es ist intensiver Weg bis man die Akzeptanz überhaupt ganz zart in sich spürt... unter all dem Schmerz und den Tränen...

    Doch erlebe ich es immer wieder bei mir,

    igendwann ist diese Akzeptanz da,

    genährt von der Liebe die ja die Trauer auch in sich birgt... Die Liebe...


    Gedankensprung und ja doch keiner<3

    Ich fände es schön wenn du uns schreiben würdest , wie heute diese Sitzung für dich war ?

    Alles Liebe dir<3 und allen Mamas <3

    wünscht euch Sverja



  • Ihr Lieben,

    die Sitzung bei der neuen Therapeutin, war gut. Wir haben uns ausgetauscht. Auch sie hat als damals 20 jährige ihren Geliebten im Freitod, er sprang vor die U- Bahn, verloren. Sie befand sich damals in der Entscheidung, wo sie beruflich lang wollte. Bis zu dem tragischen Unfall war sie sich fast sicher, Journalistin werden zu wollen. Doch dann entschied sie sich für das Studium zur Psychologin. Sie ist nun über 60 Jahre. Ich bin gespannt, was wir alles herausarbeiten

    Ich mag sie.

    Ja und nun muss ich aber etwas warten. Die nächste Sitzung ist erst am 20.7. ,da sie jetzt Urlaub macht.

    Ansonsten bin ich auf der Lauer. Ich funktioniere und werde mich einmal wieder in buddhistische Literatur einlesen. Heute schlafe ich auf meinem Boot und werde wie immer Louis dabei mitnehmen. Wie jede Zeit des Tages.

    Ich wünsche Allen ein halbwegs friedvolles Wochenende 🙏Anja

  • liebe Anja<3,


    ich schreibe es trotzdem so <3 es hat mich" gefreut" , das genau diese Therapeutin dich jetzt eine gewisse Zeit durch dein Leben begleiten wird...


    Es kommt sehr, sehr häufig vor , das nach einem selbst erlebten traumatischen Erlebniss ...wie bei deiner Therapeutin..., sich der Berufswunsch , bzw. der Beruf ändert ... Sie wollte fundiert helfen und das macht sie jetzt schon lange....

    GERADE

    euer ähnliches Schicksal gibt dir ja das Vertrauen für eure weiteren Sitzungen. Das wichtigste ist das Gefühl welches du ja hier geschrieben hast

    "Ich mag sie". Durch dieses Vertrauen werdet ihr sehr viel herausarbeiten können...

    Du hast "deine" Therapeutin gefunden !! Wieder schreibe ich "wie schön"...


    Ich finde das gerade bestimmte Ereignisse , Menschen zum genau richtigen Zeitpunkt sich finden !!<3

    Diese etwas mehr wie 3 Wochen werden schnell für dich vergehen, weil ja schon jetzt ein innerer Prozess stattfindet , was du mit ihr bearbeiten möchtest...

    Ich wünsche dir entspannte , möglichst friedvolle Zeiten auf deinem Boot mit Louis im Herzen und Leben...

    Namaste

    <3

    Sverja

  • Liebe Sverja,

    ich danke Dir wieder herzlichst für Deine wirklich genau überdachten Worte. Gestern Nacht kam wieder ein Traueranfall ,nachdem sich mein Exmann, Louis Vater das erste Mal über SmS schrieb, dass er das Dasein nicht begreife, und der Tod so nahe ist

    [27.6., 01:49] Hans: Ich habe keine Ziele mehr

    Der Verlust eines Kindes ist so viel Schlimmer als die Freude über seine Geburt

    Das ist nicht fair

    [27.6., 01:51] Hans: Es ist so einfach ein Kind auf die Welt zu bringen

    Warum tut es ein Leben lang weh wenn es wieder geht..ich muss dazu sagen,.dass.er bisher nie über seine Gefühle geredet hat..wir sehen uns auch gar nicht mehr..ich habe dann versucht zu trösten und ihm erklärt,.wie ich empfinde..doch dann bin.ich wieder so dermaßen in Wein und Schreiattacken hereingekommen und sitze jetzt mit angeschwollenen Augen.. Mein jetziger Partner, seit 10 Jahren kann mich dann nur umarmen und hält mich.

    [27.6., 01:56] Hans: Unsere Zeit mit den Kindern war das schönste in meinem Leben

    Ich habe viel Glück gehabt

    [27.6., 02:01] Hans: Louis war so tapfer

    Er ist den Weg vor uns gegangen

    Und er hatte keine Angst

    Er hat gestrahlt..das kam alles von Hans. So traurig und doch schön.

    Weitergehen müssen oder dürfen.wir. Eines Tages wird diese schmerzvolle Energie hoffentlich umgewandelt sein..Dir auch ein sonniges Wochenende 🙏 Anja

  • Liebe Anja<3


    auch deinen Beitrag... genauso wie der Beitrag von Sturm habe ich schon gestern Nacht gelesen... und wollte auch nicht gleich antworten , obwohl ich das Gefühl durchaus hatte.


    Ja , der leibliche Vater und ja dennoch auch irgendwannwar er der geliebte Mann für dich , den du zum Vater deiner Kinder innerlich gewählt hast, da bleibt immer eine gewisse Verbundenheit ..

    Da hast du gestern <3:30::30: wieder diesen emotionalen Seelenbereich betreten ...


    Ich kann es mehr wie verstehen<3

    Die Beziehungswelt hat sich sehr verändert und manche Männer die nicht der leibliche Vater sind , haben eine längere und sogar tiefere Bindung und dadurch auch Trauer wie der leibliche Vater.


    Ich DANKE dir für das teilhaben und die tiefen, schmerzvollen Erkenntnisse von Hans, dem Vater...

    Der Vater meiner Tochter sagte direkt nach der Geburt , bei der er dabei war...

    "ch werde NIE so völlig das Gefühl der Geburt so fühlen wie du es hast"...

    Das stimmt ja auch...


    Vielleicht kommt daher seine Erkenntis ( Hans `s ) dass der Verlust weitaus schlimmer für ihn war und ist als die Geburt...

    Es sind andere Gefühle die wir Mütter haben... Das ist keine Wertung... geschweige denn Abwertung ... Ich bin fest überzeugt von diesen unterschiedlichen Gefühlen...

    den ANDEREN Gefühlen ... nicht den "besseren oder schlechteren " Gefühlen ...


    Ja , ich wünsche euch und uns ALLEN


    " Weitergehen müssen und dürfen wir . Eines Tages wird diese schmerzvolle Energie hoffentlich umgewandelt sein"...


    Ich wünsche dir immer dennoch Ausruhezeiten zwischen diesen schmerzvollen Zeiten...

    und schreibe auch dir

    Ich begleite dich gerne durch die Verbundenheit der Trauer weiterhin ... <3<3

    und ja ich hatte gestern einen sehr schönen Tag mit meiner Freundin als wir an einem Wasserfall entlanggewandert sind... Natur ist immer heilend für uns beide...


    Alles Liebe

    <3Sverja

  • Hallo liebe Anja,


    es freut mich sehr zu lesen das es mit der Professionellen Unterstützung bei Dir geklappt hat. Sehr schön das Du so gut für Dich sorgen tust. Trauertherapie ist ein sehr gutes Tool es wird Dir ganz sicher gut tuen und Dir helfen deine Verlusterfahrung besser in Dir zu integrieren. Ich denke es ist auch eine sehr gute Basic das die Therapeutin und Du eine gemeinsame Verbindungserfahrung habt. Ich freu mich darüber von Dir zu lesen, schreib mir gerne wie deine Erfahrung im verlauf der weiteren Settings sind.


    Eine Herzliche Umarmung für Dich liebe Anja und weiter hin Mut und Offenheit deine Gefühle zu benennen.

    Lg Maik


    Louis Butzemann

  • Es ist der bald der 9. Monat. Ich mache alles weiter, wie davor, aber es gibt ein grosses Loch in mir. Darin bist Du verschwunden, ohne dass ich mich richtig verabschieden konnte.

    Jetzt bist du weg, wohin weiss ich nicht? Habe Wünsche diesbezüglich, hoffe dass es einen Plan gibt, eine Ordnung!

    Ich vermisse Dich und es ist einfach ungeheuerlich. Es hat so wenig mit meinen Vorstellungen von einem glücklichen Leben zu tun. Doch nun bin ich die, die es aushalten, die es verarbeiten muss. Wo Du bist weiss ich nicht.

    Ich weiss aber , dass ich eher mein Leben gegeben hätte, für Dich. So fühlen Eltern. Aber das Leben hatte auch die bittere Pille, dass Du an den Drogen Gefallen gefunden hast. Es hat nur ein halbes Jahr gedauert, bis du Heroin ausprobieren wolltest. Dann hat die Dosis dich umgebracht.

    Es hat so gar nichts mit meinem Inneren zu tun. Es ist so als gucke ich einen schlechten Film und doch hat es jetzt was mit mir zu tun. Mit mir und Deiner Schwester, mit deinem Papa mit so vielen Menschen. Wir müssen mit diesem schrecklichen Verlust umgehen, müssen lernen weiterzuleben ohne Dich. Oder nun anders mit Dir. Es ist ungeheuerlich. Aber es ist.

  • Liebe Anja<3


    JA,

    es ist eine vollkommene Zerstörung unserer bisherigen Gedanken- und Alltagswelt .... für eine lange Zeit...

    aber...

    nach grossen realen Bränden , die ja auch Grosses zerstört haben... es kommen die Pionierpflanzen und bringen Leben...

    Das ist das Wunder der Natur...

    und wir sind ein Teil der Natur ....

    <3<3Sverja

  • Ich bin seit einer Woche im Urlaub. Zusammen mit meinem Lebensgefährten, in Portugal. Hier wohnt mein Vater seit 30 Jahren in der Algarve. Hier habe ich viele, schöne Urlaube mit meinen 2 Kindern und dem Papa erlebt und mit meinem seit 11 Jahren neuen Lebensgefährten. Gestern spürte ich, dass ich nur an Louis denken muss. Dass er mir wieder so extrem fehlt. Ich habe am Abend im Internet nach einem Medium gegoogelt, ihr geschrieben, aber ich habe noch keine Antwort erhalten. Dafür ging es mir heute sehr sehr schlecht. Ich machte meinem Mann einen Tagesausflug Vorschlag, es benötigte eine Stunde im Auto. Doch ich wollte nicht reden, der Kloss im Hals schwoll gleichzeitig mit den Tränen an, die einfach so aus meinen Augen rollten. Irgendwann bemerkte es I-Chin und fragte mich, ob ich was Trauriges gelesen habe, da ich das Handy in der Hand hatte und in unserem Trauerforum stöberte. Ich verneinte und antwortete, dass Louis mir so dolle fehlt. Danach schwiegen wir wieder. Ich wollte einfach nichts sagen, gar nichts, weil ich mich nicht ablenken wollte.

    Währenddessen schrieb ich meiner Tochter eine SMS. Sie gab mir zu Verstehen, dass auch sie so empfindet wie ich. Dass sich sich Dokus von anderen Familien ansehe , und sie es so unwirklich findet, dass nun auch wir sowas erleben,.empfinden müssen. Man fühlt sich, als müsse man ausbluten. Man ist so allein mit dem Schmerz,.mit der Sehnsucht mit dem Verlust.

    Auch wenn man von Anderen liest, das Loch im Herzen muss man alleine aushalten.

    Ich suche schon lange Heil im.Buddhismus. Habe auch das tibetische Totenbuch vom Leben und Sterben mitgenommen und sauge alles auf. Dann schaffe ich es , die Trauer abzumildern, dann schaffe ich es, mich nicht getrennt zu fühlen. Doch auf einmal stürzen wieder diese Tage auf mich ein und mir wäre es Recht für immer zu gehen.

  • Hallo Anja, wir vermissen unsere Kinder so sehr das wir nach einen Ausweg suchen um das Kind wieder in den Armen zu halten und der einzige Weg der uns erscheint ist der Tod. Aber Leider haben wir nicht das Recht unseren Kindern unseren Liebsten das umzutun. Wie grausam wäre es das die uns auch noch verlieren, der einzige Weg ist darauf zu warten und versuchen zu leben. Liebe Anja als wir in den Urlaub gefahren sind habe ich nach dieser Inneren Ruhe gesucht... vergebens nein grade da holte mich die Trauer ein da man nichts zu tun hatte... das man sich ablenken kann. Meine sechsjährige Tochter stand mal vor dem Grab und fragte mich mit Tränen in den Augen warum wir kein Familiengrab haben? Den dann könnten wir endlich wieder zusammen sein, auch sie suchte nach einen Ausweg. Anja ich habe mich noch nie mit Buddhismus beschäftigt, werde mich aber mal einlesen. Es ist gut das es dir halt gibt.

  • Liebe Olga,

    danke für deine mitfühlende Antwort. Du hast es auch erkannt, im Urlaub ist man weniger abgelenkt und dann ist das Vermissen noch stärker spürbar. Heute geht es etwas besser aber es ist immer wie ein Schatten der auf mir liegt. Es wird mein Leben so sein, wird immer dazu gehören, die Warum-Frage immer im Kopf. Komm gut durch den Tag und umarme Deine Tochter von mir. Anja

  • Ich bin zurück aus dem Urlaub. Vor einigen Stunden habe ich meiner Therapeutin gesagt, dass ich ein Teil meiner Trauer in PORTUGAL , meine 2. Heimat gelassen habe. Ich war dort oft sehr traurig, wegen Louis, weil es kaum Ablenkung gab. In den 21 Tagen gab es drei dunkele Tage, an denen ich nur in Trauer war. Die anderen Tage ähnelten einer gewissen Halbstarre.

    Jetzt seit 4 Tagen in Berlin geht es wieder los mit ständigem Suchen im Forum, nach Menschen, die Ähnliches erleben müssen. Dann schaue ich bei Google nach Drogen Tod Betroffenen.

    Dann schaue ich mir Fotos von Louis an, und jetzt habe ich mir den letzten WhatsApp Verlauf mit Louis angesehen, einschließlich Audios. Es dreht sich im Kreis und ich finde keinen Ausweg. Gleichzeitig spüre ich ihn und oft will ich deshalb gehen. Auch sterben, weil es so hart ist. Dabei bin ich eine sehr positive , fürsorgliche Mama und Frau gewesen. Ich komme gerade nicht klar

  • Liebe Anja<3


    ich will für die Herzensbeiträge von dir und Olga jetzt gerade kein "ich verstehe dich" geben...

    Es geht tiefer...

    Ja, das kann ich mir mehr wie vorstellen , das du einen Teil der Trauer in Portugal gelassen hast...


    Für mich ist es in dem Sinne keine Erleichterung , sondern eine Ausweitung ... eine "Vergrösserung" der Liebe ins universelle SEIN...

    Vielleicht liebende Trauer verstreuen ?


    Jeder Trauernde brauch HALT, eine gewisse Struktur um zu überleben... und ich bleibe dabei , das der Tod der Kinder VOR dem eigenen Tod den Mamas und Papas eine besondere Trauer ist...

    Jetzt seit 4 Tagen in Berlin geht es wieder los mit ständigem Suchen im Forum, nach Menschen, die Ähnliches erleben müssen. Dann schaue ich bei Google nach Drogen Tod Betroffenen.

    ich finde das völlig ...völlig natürlich ... Du bist wieder im Alltag...

    Irgendwann wirst du es als Geschenk ansehen können , das du Whatsapp und Audios hast... jetzt imMoment noch nicht...

    Ich glaube dir absolut das du ein positiver Mensch gewesen bist , eine fürsorgliche Mama und Frau...


    Eigentlich bist du das noch immer...

    Sonst würdest du nicht hier schreiben ,

    deine Gefühle ausdrücken...

    und

    du bist ja nicht alleine nach Portugal gegangen

    Währenddessen schrieb ich meiner Tochter eine SMS. Sie gab mir zu Verstehen, dass auch sie so empfindet wie ich. Dass sich sich Dokus von anderen Familien ansehe , und sie es so unwirklich findet, dass nun auch wir sowas erleben,.empfinden müssen. Man fühlt sich, als müsse man ausbluten. Man ist so allein mit dem Schmerz,.mit der Sehnsucht mit dem Verlust.

    Das hat deine Tochter durch euren Austausch per SMS im Urlaub geschrieben...

    Dieser Austausch , auch wenn er nicht so häufig ist zeigt mir... ja das ist nur mein Gefühl kannst du sagen...

    das ihr beide , du und deine Tochter ja dennoch in der Trauer zwar verschieden ... aber es ja das grosse gemeinsame Trauern zwischen euch gibt...


    Es gibt keinen Trost , liebe Anja <3

    ich kann dir auch keinen geben...


    vielleicht kannst du dir vorstellen , das du irgendwann deine Liebe zu Louis überall "verstreuen kannst" ... in grenzenloser Liebe und dadurch Freiheit für dich und Louis

    NAMASTE<3

    Sverja