In den Tod geschickt

  • Ich war am Friedhof und habe Blumen zum Geburtstag gebracht, aber irgendwie finde ich an Gräbern keine Nähe. Zu Hause hatte ich dann eine Kerze ..Trotzdem war es irgendwie gut schöne Blumen zum Geburtstag zu bringen. Kerstin

  • Liebe Kikiro<3:30:<3


    Ja, manchmal gibt es hier Zeiten wo sich einige Menschen intensiv mit wenigen austauschen...

    aber das ändert sich auch wieder...

    Ich habe dir leider auch lange nicht geschrieben.

    Das liegt aber daran , das ich sehr wenig im Moment im Forum bin...


    Meiner Meinung nach waren deine Gedanken zu deinen inneren Erkenntnissen über das akzeptieren von sogenannten verrückten Menschen und das man sie einfach so:!: nehmen ...ANNEHMEN <3 sollte wie sie sind :!: gar nicht weinselig geschrieben...


    JA, sie einfach LIEBEND akzeptieren würde weitaus besser sein als sie mit vielen Mitteln zu betäuben...

    Vielleicht wird es wieder einmal eine solche Zeit geben...

    aber diese Zeiten gibt es noch nicht so...


    Du wirst es immer wieder lesen und auch diese Erfahrung machen...Alle ERSTEN Male von besonderen Tagen , wie Geburtstag , Festtage die sehr familiär verlaufen... der Todestag ...

    sie erfordern immer sehr, sehr viel Kraft <3

    und

    ein Meer von Tränen schlummert in uns und will geweint werden...

    Auch dir schreibe ich


    WEINE;(;(;( KLAGE;(;(;(

    es ist dennoch eine HEILUNG die dann einsetzt<3:30::30::30::30:<3


    Fühl dich lieb umarmt <3:30:<3

    deine Sverja

  • Fühle mich gerade sehr allein. Manchmal fühle ich mich hier sehr verstanden Im Moment habe ich gerade das Gefühl;"geschlosse Gesellschaft. "

    Liebe Kerstin

    ...das kann ich so gut verstehen...und manchmal fühlt man sich wirklich unglaublich alleine - egal an welchem Platz der Welt oder hier im Forum...

    Manchmal dreht man sich im Kreise, manchmal dreht man sich um sich selber und sieht nicht mehr links noch rechts...

    Manchmal aber steht man komplett still und hat das Gefühl, alles wächst über einem zusammen...

    Und trotz alledem: Wir sind nicht alleine! Niemals... Einer ist immer da und das sind die, die wir verloren haben, die wir nicht mehr spüren, sehen, riechen, sprechen...können. Aber sie sind DA...

    Auch ich hab manchmal das Gefühl, ich kann nicht auf den Friedhof gehen. Dann gehe ich auch nicht!

    Meine Mama hat hier zuhause einen ganz festen Platz - hier ist sie mir immer nahe, hier stelle ich immer Blumen hin, ein Kerzlein, ein schöner Stein..hier mache ich ihr ein "gemütliches" Plätzchen zurecht.... Obwohl: Nicht immer ist sie mir hier nahe! Auch hier hab ich manchmal das Gefühl, sie ist "weg"... Aber sie muss ja auch nicht ununterbrochen um mich sein! Wer weiß, was sie "da oben" so zu tun hat...

    Liebe Kerstin, wenn hier auch nicht immer alle überall schreiben so hat das nichts zu bedeuten - schon gar nicht, dass man einander nicht mag oder achtet...

    Ich selber kann nicht immer auf alles antworten - manchmal fehlen mir einfach die Worte...

    Aber gelesen wird glaube ich hier immer alles...


    Ja, und so wie Sverja schreibt, weine einfach wenn dir danach ist... in den letzten Tagen weine ich auch immer wieder - aus heiterem Himmel! Geht vorbei... Die Tränen putzen die Seele, schemmen den Kummer ein wenig weg und erleichtern... Sehnsucht werden wir IMMER haben... die geht nicht weg.

    Aber wir "lernen" sie in unser Leben zu integrieren. Wir bauen unser Leben neu und mit der Trauer im Gepäck gehen wir unsere Wege weiter - bis wir uns eines Tages wieder sehen. Wann immer das sein wird...

    Liebe Kerstin ich wünsche dir für heute eine friedliche Seele und einen Moment, in dem du in dir stille werden darfst. Es ist alles GUT... und es darf alles SEIN...

    Sei behütet <3:30:<3



  • Ich möchte gerne was erzählen was um mich herum keiner Recht hören möchte. Der letzte Moment mit meiner Schwester war in ihrer Wohnung. Wir waren mit Polizei, Feuerwehr und Sanitätern in ihre Wohnung eingedrungen. Sie lag in ihrem eigenen Urin es roch fürchterlich. Sie hat geweint .Kurz wollte ich sie so gerne in den Arm nehmen. Der Geruch hat mich kurz abgehalten und dann wurde ich von Fragen von allen bombardiert. Ob wohl schon so viele in der Wohnung waren musste dann noch ein psychatrischer Arzt kommen und ihre Mitnahme bescheinigen. Ich habe sie nicht mehr umarmt. 2 Stunden später war sie tot. Ich finde so schade dass ich sie nicht meinem Impuls gefolgt bin.

  • Liebe Kikiro!

    Ja das kann ich gut verstehen und das geht einem immer wieder im Kopf rum.Ich habe mich auch so oft gefragt,

    ob mein Mann Schmerzen hatte,und es vielleicht nicht sagen wollte,ob er irgendetwas gemerkt hat,aber

    es ging ja alles nicht,denn er war ja immer wieder in Untersuchung.Ich hätte ihn auch nochmal gerne

    in den Arm genommen ,aber der Arzt hat mir abgeraten,das wäre nicht mehr der Mann,den ich gekannt

    hätte,denn sie haben ja 2,5 Stunden versucht ihn zu reanimieren.Ja bei dir wollte defr Arzt auch nicht warten

    bis er eine Unterschrift bekommt und die ganzen Fragen die du beantworten mußtest.Irgendwann wird

    es besser und du lernst mit der Trauer zu leben,aber sicher werden die Gedanken die dir jetzt durch

    den Kopf gehen immer mal wiederkommen.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße Helga

  • Liebe Kikiro,

    Das kann ich gut nachvollziehen. Vielleicht kannst du es in einem inneren Zwiegespräch für dich nochmal an sie aussprechen.

    Bevor meine Freundin verstarb, wollte ich sie auch so oft anrufen, und es kam irgendwie immer was dazwischen- und plötzlich war es zu spät.


    Ich fands auch so schade... Vielleicht hilft dir das innere Gespräch.

    Alles Liebe <3

    Isabel

  • Ich kann nicht mehr. 2020 ist ein Drecksjahr.Auch ohne Corona. Meine Schwester tod. Januar. Mein bester Freund tod .Beide Herzinfarkt. Ein bisschen später erfahren das ein Jugendfreund mit 48 am Herzinfarkt gestorben ist .Seit 2 Tagen liegt mein über 20 Jahre längster und liebster Arbeitskollege im künstlichen Koma.Herzinfarkt.

  • Liebe Kikiro!

    Das kann ich gut verstehen.Das Jahr ist wieso schon so schlimm und dann noch soviele.Es muß so schwer sein

    für dich ,das alles zu verarbeiten.Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Kikiro,

    Das ist wirklich mehr als man tragen könnte. Das tut mir so leid für dich. Ich hoffe dein Arbeitskollege kann sich davon erholen.

    Gut das du deinen Mann an deiner Seite hat. Auch wenn es die anderen lieben Menschen nicht ersetzt <3

  • Danke für eure lieben Worte Wenn ich meinen Mann nicht hätte würde ich gerade durchdrehen. Aber ich habe auch gerade schreckliche Angst um ihn. Alle kriegen Herzinfarkt. Er ist da auch nicht gerade ungefährdet .Sein älterer Bruder ist vor 14 Jahren ganz kurz vor unserem Hochzeitstermin gestorben. Wir haben alles verschoben. Mein Schwiegervater hatte am Ende ein Kunstherz.Mein Mann und sein jüngerer Bruder haben beide Bluthochdruck.Ich habe im Moment das Gefühl das Herzinfarkt mein größter Feind ist. Ich habe Angst.

  • Liebe Kikiro,

    ich verstehe Deine Ängste, das tue ich wirklich!‘

    Auch mir ging es immer so, nach Todesfällen dachte ich; das passiert uns auch noch...

    Bitte Du musst versuchen, trotzdem das schöne am Leben zu sehen, vor allen Dingen mit Deinem Mann.

    Angst ist kein guter Begleiter fürs Leben, das hiesse ja, wir alle müssten jeden Tag mit dem Ende rechnen.

    Natürlich ist es auch so, aber kaum jemand tut es, weil unsere Seele sonst ernsthaft Schafen nimmt und wir keine Freude mehr empfinden könnten...

    Das Leben jedoch, ist niemals Vorhersehbar.

    Ich möchte behaupten; Das ist auch gut so!

    Gucke Deinen geliebten Mann an und erfreue Dich an ihm und euer gemeinsames Leben!

    Was die Zukunft bringt; Weiß keiner.

    Ich weiß es sind alles Platitüden, die Du bestimmt schon Eintausend Mal gehört hast, aber sie sind deshalb nicht weniger Wahr...

    Sei gedrückt und verstanden von

    Coco

  • Liebe Kikiro,


    vor fast 50 Jahren habe ich mir abgewöhnt, Angst vor Dingen zu haben, die mir vielleicht passieren könnten. Mein Chef war auf einer Geschäftsreise, und ich hatte einen wichtigen Termin vergessen. Da er, wenn er sich ärgerte, ziemlich unbeherrscht war, malte ich mir aus, was passieren würde, wenn er zurück käme. Bevor er es selbst bemerken konnte, habe ich ihm mein Versäumnis gebeichtet. Es gab keine Gardinenpredigt, keinen Zornesausbruch. Er sagte nur ganz ruhig: "Gut, dass Sie es mir gesagt haben." Und der Fall war erledigt. Seitdem warte ich ruhig ab, was passiert. Damit will ich nicht sagen, dass es mir bei Problemen gleichgültig wäre, aber ich gehe zuerst immer von der günstigsten Prognose aus.


    Damit möchte ich Dir nur sagen, neben all Deiner Trauer, die Du nicht beiseite schieben kannst und sollst, genieße die Zeit mit Deinem Mann. Auf das, was irgendwann einmal in unserem Leben passieren wird, haben wir keinen Einfluss. Und Angst nagt an uns und tut unserer Seele nicht gut.


    Einen lieben Gruß

    Luse (und Ich)