Erinnerungen an Liebgewonnenes

  • Mit einem schelmischen Lächeln behaupte ich: das war Absicht ;)


    Danke für die Geschichte. Sie ist so treffend und so wahr... und ich brauche immer wieder jemanden, der mir sagt: „immer langsam mit den jungen Pferden“. Wobei... bei mir muss es wohl eher heißen „....mit den alten Gäulen“ ;)


    Als ich nach der lebensrettenden OP diesen großen Bauchschnitt hatte, konnte ich nicht aufrecht stehen. Der Arzt sagte mir, damit die Naht hält, müssen sie die durchgeschnittenen Bauchmuskeln ein Stück übereinanderlegen. Das verkürzt den Muskel und macht es unmöglich aufrecht zu stehen, bis die Muskeln gedehnt sind.
    Was meinst du, wie oft ich rücklings an einer Wand stand und mich mit Gewalt gerade gezogen hab, egal, wie sehr die Wunde geschmerzt hat. Ich wollte einfach nicht bucklig gehen. Ich hab mich zum Glück nicht verletzt, aber gewarnt wurde ich oft..... ich bin ungeduldig.

  • Nein,aber ich kenne mich,am liebsten immer alles sofort.Dann gibt es einen Tritt vor das Schienenbein.

    Passiert,Tränen abputzen und weiter.

    Hört sich immer so gefestigt an,vieles mache ich mit mir selber aus.Bin halt auch ein zähes Weibstück.

    :24: :24: :24:

  • diese kleinen Schritte zu gehen, hab ich mit der 4 jahrelangen Krankheit von meinem Schatz gelernt...nichts andres mehr war wichtig, ausser das er wieder gesund wird. Tägliche Krankenhausbesuche und später die pflegende Unterstützung waren mir wichtiger. Trotzdem gab es immer noch vieles zu tun, wie Wäsche waschen, Einkäufe, Kochen, Bürokram, unsere Haustiere versorgen....ich hab in der Zeit fast 15 Kilo abgenommen, obwohl ich mich nur auf das Wichtigste beschränkt habe. Auch jetzt mach ich mir keinen Druck, denn jetzt ist sowieso vieles sinnlos geworden..

  • Auch jetzt mach ich mir keinen Druck, denn jetzt ist sowieso vieles sinnlos geworden..

    Ich würde nicht „sinnlos“ sagen. Wäschewaschen, Einkaufen, kochen... das hat schon Sinn. Für mein Gefühl passt „bedeutungslos“ besser. Das alles hat einfach keine Bedeutung mehr. Es ist mir doch egal, was und manchmal sogar ob ich esse. Es ist mir egal, ob die Wäsche sich stapelt, es ist mir egal, wie viel „Licht im Kühlschrank“ ist... diese täglichen Banalitäten haben einfach keine Bedeutung....

    und im Grunde finde ich es nicht schlecht, dass ich in dieser Situation quasi gezwungen bin, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wie ein Reset. Nur, dass jemand sterben musste, damit so ein Reset möglich ist... das ist das eigentlich grausame....

  • Wäschewaschen macht schon Sinn, denn sonst müsste ich nackt rum laufen oder muffelig...Einkaufen macht auch Sinn, sonst hätt ich zb kein Cloopapier mehr, Essen? macht das auch Sinn?

    Staubige Möbel interessieren mich nicht, ordentlich war ich schon immer.....hm

    Bald steht Gartenarbeit an, Osterdeko.....aaaachjaaaaaaaa, wen interessierts?!

  • Bei mir geht es weiter. Mir ist die muffelige Kleidung, der Staub im Haus und der leere Kühlschrank nicht ganz unwichtig, aber unwichtig genug, dass ich mich viel seltener darum kümmere. Nur wenn ich quasi gezwungen bin. Also zB beim Arzttermin gestern, da war die Kleidung frisch und ich auch. Das Aufrechterhalten des Bildes nach außen, das geht. Deshalb hab ich Arbeiten gehen auch so wichtig empfunden. Da bin ich gezwungen, einen Grundstandard aufrecht zu erhalten. Und weil ich grad gar nicht MAG, ist Zwang ein guter Antrieb.

    Mein Ohr meint vermutlich, es war zuviel... das halte ich für möglich. Also einen Gang zurückschalten... und in wieder kleineren Schritten weitermachen.


    Und der nächste Schritt ist: die Katze rauslassen, die grad neben mir raunzt. So taub bin ich nicht, dass mir das Katzengeraunze nicht auf den Wecker geht.... ;)

  • Nasch

    Richtig....wen interessiert das?

    Beim Klopapier musste ich glatt lachen, meines ist wohl im Geschäft geblieben. Es rief nicht laut nim mich mit...

    Jetzt muss ich zu meinem Entzetzen morgen meinen Hintern aus der Bude bringen sonst sieht's düster aus mit Klopapier.... I suche bereits nach Alternativen 🙈

  • Liebe Monika,

    ich danke dir.Es gibt immer wieder Daten,Ereignisse oder Geschenisse, die die Endlichkeit erneut in den Fokus rücken.


    Lieben Gruss,

    Karin