Am 23.11.20 ist das Schlimmste passiert

  • Ja, letztendlich ist es so.

    Wenn man sich zu lange an der Trauer festbeist kann es keine Ruhe für die eigene Seele geben.

    Und dieser Kreislauf wird sich immer mehr festsetzen.

    Ich weiß im Moment auch noch nicht wohin mich mein Weg führt.

    Meine Frau hatte mir immer früher gesagt und das war eigentlich ihr letzter Wunsch den ich befolgen sollte.

    Sie sagte: Trauere wenn ich vor dir gehe.

    Trauere aber nicht zuviel.

    Das Leben hat noch soviel mit dir vor, werde wieder glücklich.

    Und wenn dir neues Liebesglück über den Weg läuft versage dich diesem nicht.

    Ich werde dir keine Steine in dem Weg legen.

    Ich habe also meine tiefste Trauer meiner Frau gegenüber, aber ich muss früher und nicht später ihren letzten Wunsch entsprechen.

    Auch wenn es mir letztendlich sehr schwer fällt.

    Mein Engel, wie soll ich das nur schaffen?

  • Ich halte das für sehr gute " Tips" bei Gefühlsüberschwemmung


    kommt aus der Narc-Aufklärung, faßt aber einige sehr nützliche Strategien zur Sofotrthilfe zusammen und hilft allgemein bei Gefühlsüberschwemmung.....


    hoffe, du findest da etwas Nützliches für dich drin:24::5::24:


  • Liebe Rals Heidemarie. Es ist so schön was du in Puzzles Wohnzimmer geschrieben hast und es hilft mir auch heute wieder auf die Beine. Deine Art die Gefühle und das Geschehen auszudrücken - einfach-nicht einfach-wundervoll. Ich fühle nicht das gleiche, sondern, kann es sein, daß selbe. Oder kann das nicht sein? Ich finde es durch und durch wahr. Ich danke dir meine Freundin. Wieder ein Stück gemeinsames Verstehen. Waltraud

  • ein allererstes , liebevolles "Schreib<3Hallo<3 in diese versammelte Rund mit guten Inspirationen für mich.

    :2:<3:!:<3


    Liebe Ralfs Heidemarie <3 e

    in sehr , sehr aufbuendes und warmherziges , wunderheilendes Herzenshaus hast du hier erschaffen.<3:24::30:<3;(:):love::saint:

    -

    Ich habe zwar keinen emotionalen Missbrauch in der Partnerschaft erlebt , aber in meinem "anderen" ICH<3LEBEN.

    Danke, liebe Charlott  <3:!: für das reinstellen.

    Ich habe es auch bis zum Ende mir angehört und werde es einigen Menschen empfehlen<3:saint::!:

    JETZT

    gehe ich bald;) in die wahrhaftig brausende und strömende Natur der zwei Wildbäche , die über "unser " Land fliessen und höre das Rauschen der Bäume und spüre und bewege meinen Körper

    nachdem ich mein Müsli und den unvermeidlichen Kaffee getrunken habe

    Kommt alle bestmöglich energiereich durch den Tag

    das wünsche ich " uns" .

    Dden individuellen ICH <3BIN`S

    eure <3 Sverja


    unvermeidlicher Nachsatz

    dieses <3 vor meinem wertvollen , lebensbejahenden Nicknamen ist meine tägliche Erinnerung , das mein medizinisches Herz zwar sehr geschädigt ist , mein seelisches Herz versuche ich immer als GANZ zu sehen und zu fühlen.<3:saint:<3:)<3:love:<3

    mit aller Achtsamkeit<3:saint:<3

  • Liebe Helen,

    5 Monate sind keine lange Zeit. Die Frage ist ja auch, wann überhaupt kann man trauern, weinen, rufen, hadern, schreien, bitten, weinen, sich übergeben, verzweifeln und körperlich und seelisch so fertig sein, daß man nicht mehr funktioniert?

    Ich weiß nicht, wieviel Zeit es braucht in kleinen machbaren Schritten diesen riesigen Trauerberg ab zu tragen oder umgekehrt, daß riesige TrauerLoch zu füllen.

    Jede und jeder, der tagsüber funktionieren muß braucht ja alle Kraft dafür.

    Die körperlichen Probleme des Trauerns wie Schlafschwierigkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme, Orientierungsprobleme und was weiß ich noch was für Ausfälle im Gehirn dazu gehören.

    Damit weiter zu funktionieren ist Ungeheuer schwer. Und dann ist da noch der Trauerberg ab zu tragen. Das was seit ein paar Jahren Trauer Arbeit heißt.

    Ich mag das Wort nicht. Arbeit ist für mich nichts Privates. Und Trauern ist für mich das Privateste überhaupt.

    2019 war ich in einer Reha für Psychosomatik wegen Depressionen und Antriebsschwierigkeiten am Veränderten Arbeitsplatz. In der Klinik gab es ein 4wöchiges Trauerseminar an dem man teilhaben konnte. Da hatte jeder die Zeit über vieles zu sprechen, viel zu weinen und zu verarbeiten, zu verdauen.

    Es waren Mit Patienten da, die ausschließlich aus Trauergründen in der Klinik waren.

    Bei so einem Aufenthalt muß man ja nicht funktionieren. Da kann man mit professioneller Hilfe, mit Malen, mit Bewegung, mit Therapeuten die eigene Geschichte angehen. Es wird für einen gekocht, man hat viele Mit Patienten mit denen man sprechen kann usw.

    Wenn ich keine Hunde hätte würde ich das sofort versuchen zu bekommen.


    Ich bin nun schon seit Januar 2020 Rentnerin. Ich muß also nicht funktionieren. Meine Hunde sind zwar irritiert und schauen mich fragend an wenn ich wieder so einen Weinanfall bekomme - aber ich kann mir erlauben jederzeit zu weinen, zu bitten und zu betteln komm zurück, ich kann verzweifeln und stundenlang heulen bis ich irgendwann einschlafen weil ich am nächsten Tag nicht funktionieren muß.

    Also verdauen und trauere ich jetzt schon fast 14 Stunden am Tag und schlafe mindestens die anderen 10 Stunden.

    Ich lese viel, ich war die ersten Wochen stundenlang im Forum, hab gelesen, hab geschrieben und erstmal gelernt was Trauern überhaupt alles beinhaltet. Ich wollte mich und Euch verstehen.

    Am 23.11.2020 hat der Rettungswagen meinen Schatz mitgenommen und 3 Stunden später war er tot. Die letzten Worte, die er zu mir sagte war: " ich kann nicht mehr sprechen...."

    Welches meine letzten Worte zu ihm waren??? Keine Ahnung, bestimmt nichts was ich gesagt hätte wenn ich es gewußt hätte.

    👉Inzwischen habe ich mich dreingefunden in einen anderen Tagesablauf. Ohne ihn.

    👉Inzwischen weine ich nicht mehr jeden Tag.

    👉Inzwischen kann ich ab und zu Bilder auf dem Handy von ihm anschauen

    👉Inzwischen ( seit dieser Woche) bin ich nicht mehr jeden Tag im Forum unterwegs

    👉Inzwischen fange ich nicht mehr an zu weinen, wenn ich jemandem von seinem Tot erzähle

    👉Inzwischen kann ich wieder Fernsehen schauen

  • 👉Inzwischen könnte ich gestern bei einem Glas Wein Let's dance schauen und eine ganze Zeit nicht an mein Unglück denken

    👉Inzwischen kann ich "Klopfen" wenn ich besondere Probleme, Gefühle habe.

    👉Wenn ich ihn sehr vermisse klopfte ich mit den Worten: " Mein Vermissen, meine Sehnsucht nach Ralf, mein nicht weiterleben wollen und können ohne ihn," usw - - - auch wenn ich ihn so sehr vermisse und mich ohne ihn hier im Leben nicht gut fühle, akteptiere ich mich total so wie ich bin und hab mich lieb. Und ich hab Ralf lieb und er hat mich lieb. Und meine Chelsea, mein Romeo, mein Mambo, mein Jack, meine Mami, mein Papi und meine Inka haben mich lieb. " und dabei klopfte ich.

    👉Inzwischen beschäftige ich mich mit Ideen und Möglichkeiten, was ich machen kann, wenn Corona nicht mehr alles verbietet - also mit der Zukunft

    👉Inzwischen fotografiere ich wieder gern und lege dabei mein Augenmerk auf Schönes

    👉Inzwischen kann ich mich wieder über tolle Bilder und Gemälde freuen.


    Ralfsheidemarie

  • Liebe RalfsHeidemarie

    Das was seit ein paar Jahren Trauer Arbeit heißt.

    Ich mag das Wort nicht. Arbeit ist für mich nichts Privates. Und Trauern ist für mich das Privateste überhaupt.

    Ich fühle nicht gleich ... weil wir ja alle individuen sind ...

    doch auf meine Art und Weise dennoch gleich...

    ich glaube du verstehst mich <3

    DANKE für die Buchtipps

    das Video werde ich mir morgen anschauen


    bestmöglichste Gute Nacht Grüsse von Rentnerin zu Rentnerin

    <3Sverja

  • Heute morgen habe ich schlecht geträumt. Nicht von Ralf sondern von der Arbeit von früher.

    Ich bin kurz aufgestanden und als ich zurück zum Bett kam war das mein Blick:forum.aspetos.com/attachment/8319/

    Das ist mein Bett. Ich liebe es, wenn meine Hundeschätze bei mir liegen. Ganz nah, mit Körperkontakt.

    Ein so schönes Bild. Und ich empfand ein bißchen Glück. Es schien durch die Traurigkeit durch wie die Sonne durch den Morgennebel.

    Es war nicht so rein und erfüllen, wie ich es kannte. Aber es war da. Das Glück.

    Wenn das Herz aufgeht wie eine Rose.

    Im Moment geht mein Herz nicht mehr ganz auf..... Aber es öffnet sich und ist wie eine frisch erblühte Rose.

    forum.aspetos.com/attachment/8320/

  • Am 23.11.2020 hat der Rettungswagen meinen Schatz mitgenommen und 3 Stunden später war er tot. Die letzten Worte, die er zu mir sagte war: " ich kann nicht mehr sprechen...."

    Hallo RalfsHeidemarie,

    Ich habe auch viel Zeit am Tag, bin zum Glück??? oder zum Pech noch Krankgeschrieben.

    Meine Frau ist jetzt 10 Wochen und ein Tag Tod.

    Ich habe auch viel Zeit zum Grübeln, eigentlich zuviel Zeit.

    Es kommt immer wieder hoch diese verdamte letzte Woche meiner Frau.

    Die letzten Worte von Ihr? Ich weis diese nicht.

    Am Tag an dem sie ins künstliche Koma versetzt wurde konnte hatte sie ein Überdruck Sauerstoffmaske

    auf, da kamen keine verständliche Worte raus.

    Dieses Leid, in dieser Zeit hätte ich ihr gerne erspart.

    Ohhhh man, bin gerade wieder sehr am Weinen, diese Kloß im Hals, im Bauch.

    Da wo sie noch sprechen konnte, ja die letzten Worte weis ich nicht mehr....Leider;(:95::33::33::33:

    Wenn man sich nicht mehr an die letzten Worte erinnern kann, ja das tut sehr weh.

    Du hast noch diese Erinnerung, ja, dass tut auch sehr weh, aber dieses hast du noch.


    Ich nutze jetzt direkt auch die Möglichkeit hier noch etwas weiter zuschreiben.


    Zwischenzeitlich war bei mir eine kleine Besserung in der Trauer zu spüren.

    Aber dies ist nur eine Lüge gewesen.

    Im Moment sieht es in mir so schlecht aus, es wird wieder schlimmer.

    Ich bin im Gespräch mit einen Trauerbegleiter, mit einen Pfarrer, mit Freunden.

    und mit meiner Tante.

    Im Gespräch und etwas danach geht es etwas besser, aber danach fängt es wieder

    an, ich muss nur ein Bild von meiner Frau sehen und es geht wieder los.

    Ein Bild aus der Erinnerung reicht da auch, ein Gedanke nur.

    Wenn ich gerade mein Avatarbild ansehe, wie glücklich meine Frau und auch ich da war...

    Ich war immer glücklich wenn es meiner Frau gut ging und jetzt?...

    ...Ist Sie nur noch ein wenig Asche:95:


    Wie kann es sein das es keine Hilfe gab? Wie kann es sein das Sie mit 55 Jahren sterben musste?

    Ich habe Sie immer noch mit 55 Jahren so stark gesehen, das Sie alles im Krankenhaus schaffen könnte.

    Ich glaube ich htte es schon einmal geschrieben, manchmal hasse ich mich dafür das ich so rum jammer,

    da doch meine Frau das viel schlechtere Los gezogen hat.

    Manchmal kommt immer noch der Gedanke:"warum folge ich Ihr nicht einfach?

    Da wäre ich wieder bei Ihr.