Ich vermisse meinen Ehemann

  • Liebe Manu-ela,


    es tut mir leid das Du Deinen Mann verloren hast.

    Ich kann Dir leider keine großen tröstende Worte schreiben.


    Mein Papa hat seine Frau verloren sie waren 54 Jahre zusammen und ich meine Mama, meine Mama ich weiß nicht wie damit leben umgehen.

    Ich spüre diese Leere und Hilflosigkeit ich kann dank dieses Forum mittlerweile wenigstens schreien dem Schmerz eine Stimme geben.

    Das allerschlimmste wäre wenn Papa jetzt irgendetwas passieren würde.

    Ich glaube ich würde durchdrehen.

    Bitte bitte denk an Deine Tochter.

    Im Moment habe ich eine wahnsinnige Verlustangst ist warscheinlich auch völlig normal.

    Der Schmerz ist unbeschreiblich ich habe es bis jetzt tatsächlich geschafft wie eine gute Frage: nur ein Gedanke treibt mich....Mama will das ich weitermachen weiter lebe.

    Nur ist das unglaublich schwer.

    Aber ich mache es obwohl ich am liebsten zu ihr will, ich will zu meiner Mama aber nein ich darf nicht, für sie muss ich weitermachen.


    Vlg. Linchen

  • liebe Manuela,

    liebe Manuela,


    ich war etwas verwirrt, weilich nicht wusste in welchem deiner threads ich dich begrüßen soll....


    habe mich nun für diesen hier entschieden...


    mein tiefes mitgefühl zu deinem verlust.... auch mein mann ist an krebs gestorben, an lymphdrüsenkrebs... auch er wurde gerade mal 60....2018... er starb am 31.12.2018 und mein leben ist seit dem kein leben mehr....


    dir alles liebe von Bine

    habe nun meinen willkommensgruß an dich hier her kopiert, war vorher in deinem anderen thread, aber den nutzt du sicher nicht mehr....


    jedenfalls eine liebe umarmung von Bine:24:

  • Liebe Manuela,

    Natürlich machst du das nicht absichtlich,...8 Monate...ist das die Obergrenze, ab jetzt gehört wieder gelacht, und schwupps alles beim alten, alles vergessen,...sorry das hätt ich dann leider auch verpasst, ...lass sie reden, und hör nicht darauf, ...natürlich ist auch nicht zu vergessen, das Menschen in dem Alter, eine andere Einstellung zum Tod haben lernen müssen, schließlich haben sie den Krieg miterlebt,...dennoch solltest du , auf das gerede von anderen , was die Dauer deiner trauer betrifft, nicht allzuviel Wert legen, ...ich weiß schon nicht so leicht...


    Aber hier im Forum, kannst du ja sehen, das das alles völlig in Ordnung ist, sind hier so viele, die Jahre der Trauer, hinter sich haben, und anders warscheinlich als wir Frischlinge, aber doch trauern.


    Also mach dir keinen Druck, wir haben anderes mit dem wir klar kommen müssen...


    Sei lieb umarmt

    Renate

  • Ich habe diesen Text im Wohnzimmer tot meines Mannes Manu-ela geschrieben. Das war aber offensichtlich falsch.

    Jetzt hab ich ihn dort kopiert und hier eingefügt.


    Willkommen Manu-ela,

    Erfolgreich ein eigenes Wohnzimmer eingerichtet. 👍

    Hier kannst Du ganz in Ruhe Deine Geschichte erzählen und uns Deine Gefühle beschreiben. Ich habe schon in dem anderen Wohnzimmer von Dir gelesen. Das Du schreibst, daß Du immer wieder die Bilder vor Dir hast als er "über die Brücke ging", daß kann ich gut nachvollziehen. Das habe ich auch.

    Mein Ralf hatte Lungenkrebs und er ist am 23.11. ganz plötzlich an einem septischen Schock gestorben. Ich war nicht bei ihm weil der Rettungswagen ihn ja mitgenommen hatte. Aber ich habe die Bilder vom Abholen und dann das Bild als er tot auf dem KrankenhausBett lag. Und am 2.1. hatte er Geburtstag. In der Nacht seines Geburtstages habe ich in einem Tagtraum dieses Bild weiter gesponnen. Wie eine Fantasiereise nur für mich.

    Ich habe mir vorgestellt wie er die Augen wieder aufmacht, seine Zähne haben will und seine Sachen anzieht. Seine Uhr anmacht und auf Socken mit mir und meiner Freundin Hand in Hand, in unserer Mitte das Zimmer, den Flur und dann das Krankenhaus verlässt. Und draußen verwandelt er sich in seine Seele und springt in mein Seelenherz.

    Und seitdem ich mir das so ausgedacht habe sehe ich immer das Bild mit der Fortsetzung vor mir.

    Vielleicht kannst Du Dir auch was ausdenken?

    Ich denke an Dich und hoffe Du hast einen erträglichen Tag.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Heidemarie, da gebe ich dir Recht. Ich habe jetzt die Seite Ich vermisse meinen Ehemann. Ich bin ja erst seit ein paar Tagen bei euch und kannte mich mit den Gepflogenheiten nicht aus. Das hier ist das erste Forum, in dem ich aktiv bin.

  • Nach Helmuts Tod war ich tagelang wie benebelt. Ich konnte kaum etwas fühlen, es war so, als wenn ich ständig unter Strom stehen würde. Unsere Tochter kam für etliche Wochen mit ihrer Familie zu mir nach Hause. Sie hat es gut gemeint, aber ich hatte keinen Augenblick mehr für mich. Die 2-jährige sagte ständig, Opa Helmut Himmel, Opa Helmut Himmel.... Es tat mir so weh. Aber die Kleine kann ja nichts dafür.

    Ich bin eigentlich religiös aufgewachsen, finde aber zur Zeit keine Sympathie für die Kirche. Wegen Corona sollte die Beisetzung im engsten Familienkreis sein. Helmut ist zwar katholisch beerdigt worden, es war trotzdem ganz anders. Ich habe mich bewusst für unsere Lieblingslieder und gegen kirchliche Lieder entschieden. Der Pfarrer hat in seiner Predigt davon gesprochen, wie sehr sich Helmut auf die Flasche Bier und die Zigarette gefreut hatte und dass er den letzten Abend all seine Lieben um sich hatte. Ich stand Hand in Hand mit unserer Tochter vor dem Grab und unser Schwiegersohn hat sich um meine Schwiegermutter gekümmert. Es war im Prinzip alles gut so. Nur eine seiner Schwestern hat es mal wieder nicht geschafft pünktlich zu sein. Sie hat dem Pfarrer böse Blicke zugeworfen, weil er es gewagt hat, ohne sie anzufangen. Das würde mir später jedenfalls so erzählt.

    Nach der Beerdigung haben wir alle bei uns auf dem Hof gesessen. Helmut hatte zu jeder größeren Feier einen großen Topf Soljanka gekocht, von dem nie etwas übrig blieb. Also habe ich das auch für diesen Tag vorbereitet. Unser Schwiegersohn hatte ein Video für Helmuts 60. Geburtstag aufgenommen und an diesem Tag gezeigt. Soweit war alles in Ordnung, nur meine Schwägerin war dann der Meinung, uns alles ruinieren zu müssen. Es waren zu viele Menschen von meiner Familie da, ich hätte sie alle wegen Corona in Gefahr

    gebracht usw. Mit Abstand auf dem Hof, klar . Helmut ist mit dieser Schwester noch nie gut ausgekommen, jetzt versucht sie,mir das Leben schwerzumachen.

    Neulich hat sie mir erklärt, am liebsten und wenn sie könnte, würde sie ihre Mutter zu sich nehmen, im Schreiton. Schwiegermutter war ganz verstört und fragte mich, ob sie nicht bei mir bleiben könne. Selbstverständlich kann

    sie das. Mein Schwiegervater ist 1998 gestorben und ich habe ihm versprechen müssen, dass ich mich um seine Frau kümmere. Zu meinem Wort stehe ich, sie haben aber auch noch 2 Töchter . Manchmal ist Blut doch nicht dicker als Wasser.

    ...

  • Mittwochs ist immer Mutti-Tag . Da treffe ich mich immer mit meinen Geschwistern bei unserer Mutter. Ich habe heute von dieser Gruppe erzählt, wie mir schon geholfen wurde, zB. Mantras, Kissen. Ich hatte den Eindruck, dass sie mich nicht verstehen und nur belâcheln. Geht es euch auch manchmal so? Darf man nicht sagen, dass man sich Hilfe sucht? Meine Tochter hat jedenfalls positiv reagiert.

  • Liebe Manu-ela,


    unser Glauben ist nicht unbedingt an die Kirche gebunden.

    Ich kenne Deine Gründe nicht aber ich spüre in einer Kirche das ich nicht allein bin.


    Die Kirche die Geschichte dahinter sind Menschen die andere inspiriert haben auf eine wundersame Art und Weise.

    Nur meine Ansicht....


    Du mußt Dich bei niemanden rechtfertigen das Du Hilfe suchst, eigentlich für nichts warum rechtfertigen.

    Ja Familienprobleme sind in so einem Fall immer schwierig.

    Ich bin da recht froh das ich das nicht habe. Allerdings kenne ich soetwas von meinem Partner in der schlimmsten Form die man sich vorstellen kann.

    Mehr will ich dazu nicht schreiben.


    Gib Dir Zeit viel Zeit versuche ein Tag nach dem anderen irgendwie.

    Es tut verdammt weh es ist als ob naja ich sage immer die ganze Brust offen liegt und das Herz da herausgerissen wird mit voller Gewalt.

    Jede Erinnerung jeder Satz tut weh.

    Ich umarme Dich ganz still und wünsche Dir einfach nur Kraft.:24:


    Vlg. Linchen

  • Manu-ela,

    Ich kann nur immer wieder feststellen, daß die Menschen sich nicht vorstellen können wie es einem geht. Wie sich das Trauern anfühlt wenn es ein Liebster gewesen ist, der jetzt fehlt.

    Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte könnte ich es auch nicht. Eine Freundin von mir hat vor 3 Jahren ihren Lebensgefährten verloren und ich habe dann auch nach einigen Monaten gedacht, daß sie eigentlich drüber weg sein müsste. Habe ihre Kontaktaufnahme mit ihm über ein Medium belächelt. Allerdings nur in mir drin. Nicht vor ihr.


    Und heute erst kann ich es verstehen, wie imens wichtig ihr das war und ist.

    Heute kann ich verstehen, daß man vielleicht nie darüber hinweg kommt. Mir scheint: je tiefer die Liebe um so größer die Trauer.

    Eine Freundin mußte am Montag ihren Mops einschläfern lassen, der 13 Jahre ihr EinUndAlles war.

    Sie kann mich heute auch besser verstehen als noch letzte Woche.

    Unser ganzes System, Körper und Seele, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Alltag, Sonntag, Urlaub, Feiertage....... Einfach A L L E S ist verbunden mit dem Partner. Und jetzt fehlt er Ü B E R A L L.


    Das Außmaß der persönlichen Katastrophe kann sich wohl kein "Nichtwissender" vorstellen. Und die körperliche und seelische Reaktion schon gar nicht.


    Ein Alkoholiker geht in eine Klinik um zu entwöhnen. Wenn er einen 'kalten Entzug macht' ( ohne Klinik) dann ist das eine sehr harte Angelegenheit.

    Und so komme ich mir vor mit meiner Trauer. Ich muß ohne ihn weiter leben obwohl sich alle meine Sinne nach ihm sehnen. Ihn vermissen.

    Mein Gehirn ist Ralf-abhängig. Und jetzt bin ich im kalten Entzug.

    Keine Wahrnehmungen mehr von ihm, kein einziger Rezeptor meines Körpers kann ihn fühlen, sehen, hören....... .

    Hilfe Hilfe Hilfe....... Ich brauche ihn so sehr.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Manu,


    ich kann mich Heidemarie nur anschließen als mein Opa gestorben ist war er über 50 Jahre mit meiner Oma zusammen verheiratet ich glaube fast 50 ... und meine Oma sagt heute nach 6 Jahren gibt es immer noch Tage die genauso Schmerzen wie die ersten natürlich nicht mehr so häufig und sie hat immer gesagt egal ob wir Enkelkinder da sind oder nicht das sie eich trotzdem einsam fühlt weil einen Partner nichts ersetzen kann ... und diesen Spruch den konnte ich ehrlich gesagt nie verstehen dachte sie hat Ablehnung usw ... aber jetzt weiß ich genau was sie meint egal wo ich bin egal wer bei mir ist dieser ständige Druck in der Brust ist permanent da klar mal mehr mal weniger aber weg ist er nie... Belächeln muss ich sagen ist bei mir jetzt eher weniger der Fall was sie natürlich sagen oder denken wenn ich nicht da bin das weiß ich nicht sie sind schon der Meinung das sie es gut finden das ich Sachen suche die mir gut tun der einzige Mensch der die Trauer Null verstehen kann ist mein Papa... aber was will man da machen.... kein Mensch weiß wie übel das Leben zuschlägt mit dem tod wenn man jemanden liebt ... Vor meinen Freund der umgebracht wurde hatte ich nie wirklich Glück mit den Männern sehr toxische Beziehungen in der ich mich selbst verloren hatte als ich mich doch mit letzter Kraft aus meiner letzten Beziehung raus kämpfen könnte psychisch die Stärke zu haben um zu gehen hatte ich mir geschworen ich möchte nie nie nie wieder einen Partner 2 Jahre hatte es gedauert und dann traf ich meinen Stefan es war wirklich liebe auf den ersten Blick dieses Kribbeln als sei es gestern gewesen... ich musste mich für nichts schämen nichts verstellen wir könnten Stunden reden über alles mögliche ich fühlte mich das erste mal im Leben endlich Zuhause in mir und bei ihm alles fühlte sich so leicht an und machte Spaß wir haben uns so unterstützt in so vielen Sachen wir konnten uns immer aufeinander verlassen ... Ja und dann nimmt das Leben genau das weg ... all das wo nach man sich sein Leben lang gesehnt hat bekommen hat und schon wieder weg ... wie soll man sowas auch verarbeiten oder bearbeiten... wie soll ein Mensch die Trauer verstehen wenn man sie nicht selbst erlebt hat ... die Menschen verstehen ja teilweise nicht mal das Leid wenn jemand plötzlich eine schwere Krankheit hat oder ein Alkohol und Drogenproblem hat oder psychische Probleme hat oder nichts zum essen im Kühlschrank hat weil das Geld fehlt warum jemand magersüchtig ist oder sonst irgend welche Probleme hat ... Das liegt daran das viele Menschen Empathielos sind sich garnie in wen anders reinversetzen wollen ... wenn jemand mehr hat als der andere werden sie neidisch und wenn jemand weniger hat fühlen wir uns überlegen... ja das ist der Mensch widerlich und grausam....

  • Liebe Birgit,

    tagsüber musste es einigermaßen gehen. Ich war heute wieder auf Arbeit, seit langem der erste Tag ohne Home-Office. Da wird man abgelenkt.

    Meine Schwiegermutter hatte das vergessen und war dementsprechend neben der Spur.

    Vorhin hat die Frau von meinem Bruder angerufen. Wir waren früher in einer Klasse, sind heute Arbeitskolleginnen und seit vielen Jahren auch beste Freundinnen. Bei ihr kann ich reden, weinen... Sie will morgen Abend wieder vorbei kommen. Mal sehen, wie sie reagiert, wenn ich ihr von dieser Gruppe erzähle und ihr ein Bild von dem Kissen zeige.

    Heute Nachmittag war die andere Schwester von meinem Mann da. Sie ist eigentlich ganz nett, doch ich kann bei ihr nicht reden, weil sie immer jemanden sucht, dem sie erzählen kann. Um Helmut geht es da aber leider nie.

    Meine ältere Schwester hat angerufen, weil sie Hilfe brauchte bei den Schulaufgaben ihres Enkels.

    Du siehst, tagsüber komme ich kaum zur Besinnung. Seit 18 Uhr sitze ich in unserem Wohnzimmer, alleine und vermisse Helmut. Mit ihm konnte ich immer reden, aber auch gut schweigen. Weißt du, was ich meine? Ein Schweigen, das nicht belastet. Manchmal hat einer von uns einen

    Satz begonnen und der andere hat ihn beendet, weil er genau dasselbe sagen wollte.

    Liebe Grüße Manuela

  • Liebe Linchen 1,

    es ist schön, wenn du für dich und deine Trauer Kraft in der Kirche findest. Ich bin noch nicht soweit. Im Moment bin ich Gott einfach nur unsagbar böse, weil er mir einfach meinen Mann genommen hat.

    Wir hatten doch noch so viele Pläne. Wir haben uns darauf gefreut, wenn ich in Rente gehen kann und was wir dann für Reisen unternehmen werden. Wir haben unsere goldene Hochzeit geplant... Nichts davon wird wahr.

    Ich bin unsagbar traurig.

    Manuela

  • Liebe Nadine 26,

    ich kann dich sehr gut verstehen.

    Ich habe Helmut kennen und lieben gelernt, als ich 16 war.

    Mein Vater ist vor 10 Jahren gestorben. Ich habe ihn sehr geliebt. Es tut mir immer unendlich weh, wenn meine Mutter sagt, jetzt bin ich schon 1 Jahr ohne Mia (das ist ihre Schwester), aber kein Wort über Papa verliert.

    Mein Vater war schwer krank, meine Mutter war im Krankenhaus und deshalb war ich mehrmals am Tag bei ihm. Zum Glück war ich damals auch krankgeschrieben und musste nicht arbeiten. Ich habe ihm Essen gebracht, ihn gespritzt, einfach Zeit mit ihm verbracht. Dann kam der Tag, dass ich wieder zur Arbeit musste. Am Abend vorher sagte Papa: Ich wünsche mir,dass morgen Glatteis ist und du nicht fahren musst. Bei dem Gedanken an diesen Abend muss ich heute immer schmunzeln.

    Meine Mutter fühlt sich auch heute mehr zu ihren Schwestern hingezogen als zu uns Kindern. Ihre Schwestern sind ihre Familie. Das tut schon weh, denn wir reißen uns den A... auf, damit es ihr gut geht.

    Für Helmut hat sie sich auch erst interessiert, als er schwer krank war.

    Manu-ela

  • Liebe Manu-ela,


    Böse nein kann ich nicht wirklich sein, ich bin dankbar das sie nicht gelitten hat, sie ist einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Friedlich ohne Schmerzen ohne Angst.

    So hatte sie es sich immer gewünscht.

    Allerdings steht dahinter eine Geschichte die begann 2017 aber ich bin einfach noch nicht soweit deswegen habe ich sie hier nirgends geschrieben, ich konnte nicht bisher.

    Nicht über Mama oder darüber schreiben es zerreißt mich.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Manu-ela,

    Ich war immer ein Gläubiger Mensch, wohl nicht einer religiösen Richtung zugetan, den da finde ich für mich einfach keine, aber an Gott hab ich immer geglaubt, und mein Mann sowieso,...doch ja, ich hab das gleiche Gefühl wie du, ....


    Anfangs hab ich nur gehadert mit ihm, jetzt bin ich einfach stinksauer,...er hätte eine Chance verdient, er war ein guter Mann, ... ein so guter...und ich hab so viel gebetet, ....hab ihn angefleht,...bitte nimm mir meine Liebe nicht,...


    Ich habe schon mal in meinem Wohnzimmer geschrieben, .... kurz nach dem mein Mann, meine Liebe, von mir gerissen wurde, ... aus dem Leben gerissen wurde, einfach so...hab ich einen Bericht, in den Nachrichten gehört,...weiß gar nicht mehr wo, muss im Auto, bei irgendjemandem gewesen sein, weil ich konnte fast 4 Monate, kein Radio, kein Fernseher, keine Zeitung...hören, sehen, lesen...da wurde von einem Mann berichtet, der mehrere Frauen vergewaltigt hatte, zwei davon mit Todesfolge, ...der eigentlich auf die Todesstrafe wartete, und wegen Corona, wurde die Hinrichtung verschoben...


    Mein guter Mann, ist wegen, nicht an, aber wegen Corona, alleine ohne seiner Familie, da im Spital gelegen, wartete und hoffte auf ein Spenderorgan, ..wegen Corona, stand Die Welt still, ...es gab keine Spenderorgane,...da war niemand auf der Straße,...es gab keine Unfälle,...


    Sicher ich weiß schon, ...ich hoffte natürlich nicht, das jemand stirbt, damit er leben kann,...aber ich hoffte das wenn jemand stirbt, er daführ leben kann...


    Wo war Gott???

    Warum lässt er solche Kreaturen Leben,...und nimmt mir meine Liebe, mein Leben weg...


    Ja das gerede von Bestimmung... ich halte nichts davon, ...von diesem Seelenleben, das wir uns alle selbst aussuchen, bevor wir geboren werden....wer bitte sucht sich aus, als Kind zu leben , das misshandelt wird...ein Mörder zu werden...oder ein Opfer...


    die Seele verlässt deinen Körper wenn du deinen Seelenplan nicht einhältst,...das heißt also, Bereuen ist nebensächlich, alles besser machen zu wollen ,...eine Chance zu bekommen,...Wunschdenken...


    Nein tut mir leid,...das ist alles zu widersprüchlich für mich,....


    Immer noch glaube ich, bin gläubig,....nur er macht es mir echt verdammt schwer..


    Lang geworden,...

    Entschuldige, ich verschieben es gern wenn du möchtest..


    Eine erträgliche Nacht, euch allen

    Renate

  • Oh Renate, es ist so traurig und schrecklich und es tut so weh den Liebsten nicht mehr zu haben.

    Es ist hilfreich in dem Moment der Angst und der Hoffnung beten zu können. Das habe ich in den letzten Wochen fest gestellt. Ich glaube nicht. Nicht an Gott und schon gar nicht an diese Geschichten des Christentums.

    Aber ich habe jetzt in dieser so schmerzlichen Zeit irgend eine Art von einem Gottähnlichem zu finden.

    Um etwas bitten zu können, um Hilfe rufen zu können, sich bei jemandem bedanken können....... Das wünsche ich mir.

    Auch den Begriff einer "höheren Macht" mag ich gar nicht. Die Sache mit der Macht hat einen sehr bitteren Nebengeschmack.

    Ich mag es gar nicht, daß das Christentum diese patriachalische Struktur aufgegriffen hat. Ich habe immer mal im Leben nach Spiritualität gesucht. Zuletzt war ich ca. 1994 zu Ostern in einem Gottesdienst ( ich war früher evangelisch ) und da ist es mir besonders aufgefallen. Daß der Vater, der Sohn...... Immer wieder auftauchte. Wir Frauen kamen nicht vor. Das Weibliche wurde ausgeschlossen. Das Sagen hatte nur Männliches.

    Nein, das kann gar nicht sein. Da ist was falsch. Das ist einfach die Spiegelung der damaligen Machtverhältnisse in den Familien, in der Kultur.

    Du scheinst mit Deinem Schatz ja ein riesen Glück gehabt zu haben. Ein guter Mann. Beziehungsfähig, liebesfähig nicht abwertend zum Weiblichen, lieb vielleicht sogar zärtlich. Toll.

    Das so ein besonderes "Exemplar" viel zu früh gehen mu#te finde ich sehr traurig.

    Wir leben so viele Jahre in der Jugend mit einem gesunden Körper, daß uns gar nicht klar ist wie verletzlich wir sind. Wie kompliziert und spezialisiert unser Körper mit seinen Funktionen ist.

    Eigendlich stehen wir immer am Rand eines Abgründe. Wir merken es aber nicht.

    Ich finde es schön, daß ihr beide mehrere Jahre eure Liebe leben könntet. Das Dein Mann sein wunderschönes Wesen ausleben könnte. Und es wäre wirklich wunderbar gewesen, seine Gesundheit wäre so gut gewesen, daß er viel länger geblieben wäre.

    Wie tief Deine Liebe zu ihm war und ist sieht man an der Intensität Deiner Trauer.


    Ich für meinen Teil hätte gerne ein göttliches Wesen ohne Mann oder Frau zu sein. Ohne Vater oder Mutter zu sein.

    Das "göttliche Wesen" was die Welt nicht erschaffen hat, sondern uns begleitet, uns Liebe schenkt, uns auffängt, uns führt, uns trägt, schiebt oder unterstützt. Uns tröstet und aufhilft. Uns zur Liebe fähig macht, uns dann zum Ende hin empfängt und aufnimmt.

    Oh oh, jetzt bin ich aber doch spirituäl geworden. Jetzt wo Ralf irgendwo hingegangen ist und nicht mehr hier ist denke ich anders als vorher. Jetzt denke ich da ist noch irgendwas nach unserem Leben.

    Ralfsheidemarie