• Da gebe ich dir vollkommen recht. Aus purer Bosheit passiert so was gewöhnlich nicht. Die Gründe, die du nennst, treffen sehr oft zu.
    Aber so zu antworten wie in meinem Beispiel, zeigt doch eigentlich nur unsere Situation, wie sie ist. „Ich kriege das grad nicht mit....“ zeigt dem anderen nur: hey, denk mal nach, was du grad gesagt hast und berücksichtige meine Situation. Und der andere denkt sich (hoffentlich): scheiße, wie schlimm muss es sein, wenn sie nicht mal das Wetter mitkriegt. Und da kommt das Gespräch in Gang... also: Ziel erreicht.

    Und wenn sich der andere was negatives denkt, dann ist das Gespräch eh vorbei. Auch gut, keine blöden Sprüche mehr. Ziel erreicht.

    Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man solche Antworten ganz ruhig sagt, ganz trocken, wie eine banale Selbstverständlichkeit. Dann wirken sie am besten. Also vorbereiten, dann klappt das.


    Nervige Situationen, die sich immer und immer wieder wiederholen, werden so zu einem Vorteil, weil man sich vorbereiten kann.
    Und noch ein guter Effekt: je öfter wir uns wehren und nicht machtlos ausgeliefert sind, umso weniger tun die Angriffe weh...


    Ich plaudere schon wieder aus dem Nähkästchen... ;) sorry... bei sowas kommt mein alter Job wieder durch, in dem ich mindestens einem Kunden am Tag lächelnd und zuckersüß gesagt hab, was für ein Idiot er ist - und keiner hat es je gecheckt ;)

    Gute Nacht. Viel Erfolg beim Vorbereiten :24:

  • Ich habe auch die Probleme mit meinem Bruder. Er meinte am Tag 2 ich würde mich im Leid suhlen.

    Toll dachte, hab ihm was dazu gesagt, mit druck ging nicht aber immerhin. 3 Wochen später etwas ähnliches.

    Ich hatte einen Zusammenbruch, brauchte meinen Sohn, der wollte aber nicht in meiner Trauer reingezogen werden.

    Darüber habe ich mit meiner Schwägerin gesprochen, mein Bruder hörte mit und rief aus dem Hintergrund erbost. Ich habe ihm direkt das Wort genommen und habe meine Schwägerin gebeten sich in meine Situation hinein zu versetzen.

    Sie musste zugeben das sie in dieser Situation auch ihre Tochter gebraucht hätte und frug ihren Mann wie er regieren würde wenn er in der Not Hilfe von seiner Tochter braucht und diese dies ablehnen würde.

    Nun musste er zugeben das er auch die Hilfe erwarten würde.

    Viele Menschen hauen immer raus ohne nachzudenken. Erst wenn man sie mit der Nase in die Scheisse drückt verstehen sie dies.

    Deswegen nichts gefallen lassen.

    Immer darauf aufmerksam machen das man in einer Ausnahmesituation ist

  • Bis jetzt hatte ich solche Situationen zum Glück sehr selten...fange allerdings auch erst nächste Woche wieder mit arbeiten an.

    Was mich momentan viel mehr verletzt ..... wenn sich jemand kaum meldet, von dem ich das nicht erwartet hätte.

    Zu schreiben...melde dich, wenn du reden möchtetst....finde ich sehr dünn.

    Das fällt mir nämlich gerade unheimlich schwer.

    Stelle fest... eigentlich bräuchte ich dringend ständigen Beistand und der fehlt mir.

    Meine Töchter kümmern sich am meisten um mich, aber ich will sie nicht zu sehr belasten.

  • oh ja melde dich wenn du reden willst ...kenne ich auch:(,ich mag es auch nicht wenn Nachrichten mit schönen Tag oder Wochenende per Liste einfach weitergeleitet werden und sie nicht daran denken das ich die nicht habe ,keine schönen Feiertage oder Wochenenden...hab schon oft gesagt bitte lasst es aber ..dann kommt meinen es doch nur gut:evil:

  • das tun sie auch sicher,...sinnvoller wehre es allerdings, sie würden einfach da sein, und zuhören...aber ich denke das ist zu viel verlangt....und die meisten sind damit überfordert....leider...mir hilft das am meisten...einfach reden ...über meine Liebe,...mein verlorenes Leben,...nicht mal das verstehen die meisten,...du lebst ja noch...ja ich weiß.

  • Die meisten verstehen einfach nicht das man einfach jemanden braucht der nur zuhört, nur da ist.

    Viele verstehen nicht das man sehr vieles immer wieder loswerden muss und haben Angst das eben dies immer ein Thema ist.

    Mittlerweile habe ich auch nur noch Besuch und lasse die in den Glauben es wäre besser.

    Später über WhatsApp sage ich nach Nachfrage das dies aber nicht so ist.

  • bin grade wieder so richtig verzweifelt und am heulen. War heute wieder bei meinem Vater, essen gebracht und dann erzählt er bisschen von meiner Schwester. Ich spüre immer wieder, wie wenig oder überhaupt nicht ihn meine Trauer interessiert, und mir wird immer klarer das meine Schwester aus purer Boshaftigkeit und Neid mich immer wieder absichtlich verletzt hat. Mir tut das so weh und meine Worte können nicht beschreiben wie verzweifelt ich bin. Mein Vater ist auch nicht an einer Versöhnung interessiert, er will nichts davon wissen. Sie macht ständig Verwandtschaftsbesuche, weiss nicht was sie dort erzählt. Bei mir meldet sich niemand und es würde mir sowieso niemand glauben, wenn ich erzähle, wie verletzend und boshaft sie mir gegenüber ist. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Es ist so grausam Familie zuhaben, die nicht zu einem steht und hinter einem steht, kein Zusammenhalt, weil wir doch alle trauern. Ich habe meinen Mann verloren und ich darf nicht darüber reden. Es tut einfach nur weh...

  • Vielleicht ist dein Vater einfach nur hilflos und weiß nicht, wie er mit deiner Trauer umgehen soll bzw. was er sagen soll.

    Weiß er denn, wie es dir geht?

    Total lieb von dir, dass du ihm Essen bringst und für ihn da bist.

    Hast du deine Schwester mal gefragt, warum sie so zu dir ist?

    Klingt für mich, als wäre sie selber verletzt oder unzufrieden mit irgendwas.

  • Mit meinem Vater kann ich auch nicht über meine Trauer sprechen.

    Erst einmal geht diese Altersgruppe anscheinend anders damit um, mein Vater hat beim Tod meiner Mutter sehr abgeklärt und ist noch nie an ihrem Grab gewesen.

    Er sagt er brauche dies nicht. Er kann auch so über sie nachdenken.

    Dazu kommt er ist nun 84.

    Er kann darüber nicht viel sagen, rät nur dazu sich abzulenken

  • danke Ron, ich habe nur meine Tochter und den Trauerverein....Ich habe nur eine Schwester, die mich sehr verletzt hat.

    Meine Mama war für mich da......Ich habe keine Familie mehr..

  • es tut mir sehr weh zu lesen ...wie Schei....es euch geht du liebe nasch mit deiner Schwester und auch du ron mit deiner Familie :(da geht es mir "fast gut"...meine Sister kommt 2 mal die Woche und ich versuche stark zu sei n ,geht aber nicht immer wenn ich Weine wenn ich von Fred rede tun wir das dann im duettmeine Jungs leiden ...aber sie verstehen mich das manche Tage mehr als Schei...sind...ganz liebe Grüße

  • Ich verstehe euch so gut....merke, wie der Druck und die Trauer in mir immer größer wird, wenn ich bei Gesprächen dabei bin und ich nicht über meinen Mann reden kann.

    Dann bricht es daheim richtig aus mir raus.

    Eigentlich denke ich ständig an ihn und es zerreißt mir das Herz, dass ich nie mehr mit ihm zusammen sein kann.

    Nächste Woche arbeite ich wieder, hab mich immer so gefreut, nach Hause zu ihm zu kommen.

    Er hat mir immer meine Lieblingsessen gekocht.

  • Liebe Wanderin


    In deinem ersten Posting steht: vor 5 Wochen.... und das ist noch keine Woche her. Also sind seit deiner persönlichen Katastrophe noch keine 2 Monate vergangen. Hab ich das richtig verstanden?

  • Ich hab dir grad in meinem Beitrag geschrieben:

    Jeder Tag beginnt ganz von allein. Sehr lange habe ich an jedem Tag nur eine einzige Entscheidung getroffen: steh ich auf oder bleibe ich liegen. Den Rest des Tages habe ich dann nur noch als Konsequenz dieser ersten Entscheidung akzeptiert. Und mit nur einer Entscheidung am Tag war ich nicht überlastet.
    Ich sage das nicht nur, ich habe das wirklich so gemacht. Probier das mal. Ich bin damit über die schlimmste Zeit gekommen.

    Trauer lässt sich nicht in einen Zeitrahmen pressen. Aber kaum 2 Monate.... lass dir Zeit.

  • Ich bin sehr früh wieder zur Arbeit gegangen. Aber nur, weil es in meinem Job nichts ausmacht, wenn ich weine...

    Im alten Job könnte ich heute noch nicht arbeiten.

    Mir hat die Arbeit geholfen. Vielleicht geht es dir auch so.
    gehst du gern zur Arbeit? Oder musst du dich im Job quälen?

  • Ich habe auch relativ früh wieder angefangen zu arbeiten. Zu Hause wäre ich im Selbstmitleid zugrunde gegangen. Es hört sich vielleicht blöd an, aber ich brauche auch ein paar Stunden Auszeit am Tag von meiner Schwiegermutter. Sie sitzt inzwischen stundenlang da und betet, das kann ich nicht.

    Es passiert mir auch heute, nach fast einem Jahr noch, dass ich im Raum sitze und weine und es selber gar nicht merke, erst wenn ich darauf angesprochen werde.

    Es ist echt eine beschissener Zeit.