Mann nach 37 Jahren innerhalb von 3Tagen verloren

  • Ja,nun habe auch ich zu Euch gefunden.Mir wäre es lieber ich hätte keinen Grund hier zu schreiben.Heute vor 5Wochen kam mein Mann ins Krankenhaus und 3Tage später gab es ihn nicht mehr in meinem Leben.Ich hatte das Glück,wenn man es so nennen kann,ihn bis zum Schluß ,begleiten zu dürfen.Er lag im künstlichen Koma und ich hielt bis zu seinem letzten Atemzug seine Hand und redete mit ihm und streichelte ihn.Ich hoffe sehr dass er meine Anwesenheit gespürt hat.Ich bin den Mitarbeitern auf der Intensivstation sehr dankbar das sie mir dieses Abschied nehmen, trotz Besuchsverboten wegen Corona, ermöglicht haben.Der Gedanke wie vielen hier das nicht möglich war,sich zu verabschieden,bereitet mir fast körperliche Schmerzen.Für mich war und ist es sehr wichtig zu wissen dass mein Mann nicht alleine sterben musste,Es tröstet ein klein wenig,obwohl der Schmerz mich fast erdrückt.Am liebsten würde ich an manchen Tagen einfach nur im Bett bleiben!Aber leider kann ich das nicht.Ich kümmere mich um meine 84 jährige an Demenz erkrankte Mutter und muss funktionieren .Sie versteht meinen Schmerz auch nicht wirklich.Das merke ich wenn sie mich fragt weshalb ich so traurig bin.Das versetzt mir dann immer noch zusätzlich einen Stich ins Herz!Aber sie versteht es nun mal nicht mehr.

  • Liebe Hummelchen, ❤️lich willkommen in unserem Forum.

    Diese Begrüßung ist immernoch merkwürdig, weil ich ja eigentlich niemandem wünsche hier sein zu wollen und schon gar nicht ❤️lich.

    Aber damit möchte ich Dir sagen, daß Dein Trauernde Herz hier aufgenommen wird, so wie es ist. Mit all Deinen Zweifeln, Emotionen und Gedanken.

    Ich habe schon vor 17 Monaten hierher gefunden und es ist mir immernoch wichtig mich auszutauschen. Wenn auch längst nicht mehr so oft.

    Mir hat es sehr, sehr viel geholfen hier gleichfühlende Menschen zu erleben und mich jederzeit bemerkbar machen zu können. Es ist wie eine neue Familie geworden.

    Deine Mutter mit ihrer Vergesslichkeit kann sich das nicht mehr vorstellen, wie es ist so unglücklich zu sein. Ist für sie selbst wahrscheinlich gut, es nicht zu wissen. Für Dich allerdings schon schwierig, daß sie das Wichtigste in Deinem Leben nicht mehr behält.

    Am liebsten im Bett liegen bleiben tue ich heute noch. Bei mir sind es meine Hunde, die mich daran hindern.

    Ich wünsche Dir erstmal einen erträglichen Tag und ein paar Sonnenstrahlen, die bis in Dein Herz vordringen und Dir von seiner Liebe erzählen. Denn die Liebe stirbt nicht mit.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Ralfsheidemarie,vielen Dank für Deine lieben Zeilen.

    Ja,ich hoffe sehr hier ein klein wenig Trost zu finden und vor allem mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben.

    Ich habe bis auf meine zwei Söhne Niemanden zum Reden.Sie will ich auch nicht ständig mit meinem Kummer belasten,denn sie trauern ja selbst und müssen noch im Berufsleben funktionieren.

  • Liebe Hummelchen 57,

    mein herzliches Beileid zum Verlust deines Mannes. Keiner von uns will hier sein und doch ist dieses Forum unbezahlbar wichtig ( für mich )

    Hier kannst du schreiben was dein Herz bedrückt und du wirst immer ein offenes Ohr finden.


    Steffi

  • Liebe Hummelchen57, danke dass du uns teilhaben lässt und viel Kraft für all die Aufgaben, die noch vor dir liegen. Wie meine Vorredner*innen schon geschrieben haben:hier kannst du loslassen und alles schreiben was dir wichtig ist und gut tut. Wie heist dein Mann denn und was war er für ein Mensch? Möchtest du etwas über ihn schreiben? :30:

  • Liebe Hummelchen, ein trauriges Willkommen hier, hoffentlich fühlst dich hier in deiner Trauer verstanden und angenommen. Durch müssen wir alle selber, aber Verständnis von Menschen die auch trauern hilft.

    Herzliche Grüße Hedi

  • Liebes Hummelchen 57,


    Willkommen im Forum wo eigentlich keiner sein möchte.

    Auch ich hatte das große Glück, meinen Mann auf seinem letzten Weg

    begleiten zu dürfen.

    Ich wünsche dir in dieser Zeit ganz viel Kraft.


    Liebe Grüße

    Maike

  • Ich danke euch für eure Anteilnahme.

    Mein Mann hieß Bernd und war im Grunde seines Herzens ein ganz lieber Mensch,der am Leben verzweifelte und auch zerbrach.Ja so kann man es wohl am besten beschreiben.Er hatte viele,sehr viele Probleme.Litt an starken Depressionen,Zwangsstörungen und PTBS was das Leben mit ihm nicht einfach machte.Ich habe all die Jahre gekämpft um ihm zu helfen,was ich aber nicht wirklich vermochte.Ich sah ihn leiden und war nicht in der Lage ihm zu helfen,da er mein Hilfe nicht annahm.Da er von Niemanden Hilfe annahm.Ihr könnt mir glauben dass zerreißt einem das Herz.Auch ging er trotz Herzproblemen nicht zum Arzt und so kam es dann wie es kommen musste er bekam einen schweren Herzinfarkt und einen kardiogenen Schock.Seine Organe gaben innerhalb kürzester Zeit ihre Funktion auf.

    Im Nachhinein ist mir bewusst dass mein Mann einfach nicht mehr Leben wollte und sich aufgab.Da hilft alle Liebe nichts wenn ein Mensch nicht mehr will.Mein einziger Trost ist dass ich bis zu seinem Tod für ihn da war,mehr konnte ich leider nicht für ihn tun.

  • Liebes Hummelchen,


    das tut mir sehr leid. Ich weiß, was es heißt einen Mann mit einer psychiatrischen Erkrankung zu lieben. Mein Mann hatte eine bipolare Störung. Starb auch ganz plötzlich an einem Infarkt.

    Man kämpft und glaubt an das Leben, an eine Besserung. Dann kommt sowas. Ich fühle mit dir.


    Sabine

  • Hummelchen, auch ich kann vieles nachempfinden, manches erahnen. Auch meinen Partner lernte ich in einer Phase der Depression (bei ihm) kennen und Angststörungen begleiteten ihn.

    Ich hatte das Glück, dass er dann eine stabilere Phase hatte das letzte Jahr. Dafür eine Herzerkrankung, die er wohl zu wenig ernst nahm.

    Du hast gegeben was du konntest, leider kann man nicht mehr.
    Verstehende und herzliche Grüße!

    Hedi

  • Hummelchen57,


    willkommen hier wo niemand von uns je sein wollte.

    Mein herzliches Beileid zu Deinem schweren Verlust.

    Natürlich darfst Du wütend sein, trotz Deiner Trauer auch das gehört dazu.

    Es tut mir wirklich leid das ein Mensch so leiden muss und der der diesen Menschen liebt leidet unweigerlich mit.

    Man würde alles tun alles in Bewegung setzten doch wenn derjenige nicht will dann ist das schwer.

    Dann darf man auch wütend sein ja.

    Soetwas zu akzeptieren ist bestimmt nicht einfach.

    Soetwas ähnliches habe ich auch als Partner Burnaut mit all seinen schwerwiegende Komplikationen, auch ein schwerer Herzinfakt genau 1 Woche bevor mein Alptraum begann.


    Vlg. Linchen

  • Ja man steht daneben und muss hilflos mit ansehen wie der Mensch den man liebt langsam aber sicher zu Grunde geht.Man leidet so dass man auch selbst krank wird.Nur ich habe mir Hilfe geholt im Gegensatz zu meinem Mann.
    ‚Jetzt sitze ich hier allein und denke „Du dummer ,dummer Kerl,du könntest noch hier sein!“Jetzt als Rentner hätten wir unser Leben noch ein wenig genießen können und er hat sich einfach so aufgegeben.Obwohl die letzten Jahre sehr schwer auszuhalten waren vermisse ich meinen Mann so sehr!