Hallo zusammen,
ich bin neu in diesem Forum.
Ich habe vor eineinhalb Jahren meinen Ehemann nach jahrelanger Krankheit verloren. Wir waren 32 Jahre zusammen und sehr seelenverwandt. Ich vermisse ihn immer noch so sehr und fühle mich immer noch alleingelassen, traurig und einsam, Ich war im ersten Jahr in einer Trauergruppe, hab aber ansonsten niemanden mit dem ich darüber reden kann. Manchmal habe ich schlimme Phasen, manchmal geht es mir ein wenig besser. Was mich sehr belastet, ist dass ich in meinem privaten Umfeld kein Verständnis bekomme, wenn es mir schlecht geht. Feiertage, Geburtstag, Sterbetag sind immer noch besonders schlimme Phasen. Letzte Woche hat mein Sohn geheiratet. Ein schönes Ereignis. Ich hab mich auf den Tag gefreut, war aber schon Wochen vorher in einem Tief. Die Traurigkeit, dass sein Papa das nicht mehr erleben durfte, hat mich emotional sehr belastet. Bei jeder anderen Hochzeit hätte ich abgesagt, aber da musste ich einfach hin. Ich hab mich so zusammengerissen an dem Tag und habe mich so bemüht fröhlich zu sein. Tage danach musste ich mir von der Schwiegermutter meines Sohnes anhören, dass es unmöglich war, mit welchem Gesicht ich auf der Hochzeit herumgerannt bin und warum ich das mache und warum ich mich nicht zusammenreisse und dass so viele Leute zu ihr gesagt haben, was ist mit Der denn los... Ich hab versucht es ihr zu erklären, dass ich halt momentan nicht so gut drauf bin. Sie kapiert es nicht. Mein Sohn hat dann auch gesagt, ja es ist halt nicht schön, wenn du traurig bist. Hättest dich halt mehr zusammenreissen müssen. Ich fühl mich jetzt total schlecht und unverstanden. Hat jemand schon ähnliches erlebt?
LG Luna60