....Witwe mit 46....und die Welt ist plötzlich so dunkel...

  • .... heute vor 7 Wochen war Dein letzter 'guter' Tag...

    .... Du hattest die ganze Nacht durchgeschlafen OHNE Schmerzen...

    .... und Du warst so dankbar dafür...

    .... selbst die Krankenschwestern haben sich mit Dir gefreut (aber so warst Du halt - mitreißend)...

    .... wir haben noch einen schönen Sonntag miteinander gehabt...

    .... und dafür bin ich dankbar...


    Du warst, bist und wirst es immer sein:

    Die Liebe meines Lebens, mein Anker, mein bester Freund und überhaupt das Beste was mir passiert ist!


    In Liebe - denn die ist unendlich

    Susanne

  • ... heute sind es 7 Wochen auf den Tag genau....


    .... komischerweise macht mir jetzt der Montag als Sterbetag nichts aus - auch denke ich nicht um 11.56 Uhr 'Jetzt ist es passiert'....


    .... dafür denke ich viel (zu viel?) an die gesamte Zeit seiner kurzen schweren Erkrankung....


    ....ich denke daran, wie kämpferisch er während dieser ganzen Zeit war....


    ...ich denke an die wenigen schönen Momente, die wir in dieser Zeit noch hatten (haben durften?)....


    ....ich denke aber auch daran, wie schnell sein Körper durch den verdammten Krebs abgebaut hat...

    ...wie viel Energie dieses Mistvieh ihm tagtäglich abgerungen hat...


    ....und ich denke jeden Tag: 'Ich will dich zurück mein Schatz!'


    ... und ich weiß jeden Tag: Nicht mehr in diesem Leben....

  • Ich glaube diese Gedanken bleiben. Mit der Zeit kreisen sie nicht mehr jeden Tag in meinem Kopf. Aber wärend ich nicht sagen kann was ich wann gemacht habe in der Zeit nach dem Tod meines Mannes erinnere ich mich an alle Einzelheiten der 6 Wochen die er im Krankenhaus um sein Leben gekämpft hat.

    Jetzt ist es so, dass immer mehr Erinnerungen an gemeinsame Zeit Raum in meinen Gedanken einnimmt.

  • liebe Sumazo

    Ich drücke dich ganz fest und sage dir dass es mir genauso geht wenn ich auf das Grab meines Mannes schaue.da steht sein Name. Unglaublich. Mein sportlicher Mann der mit mir immer in der Natur war und fröhlich glücklich mit mir 22 Jahre lang.

    Ich bekam am 10.märz einen Anruf aus der Schule er sei umgefallen vor seiner 12.klasse klasse einfach so

    Wir haben kurz vorher noch telefoniert da sagte?er ich habe noch eine Stunde .

    Ich habe ja nicht geahnt,dass er es so meint.es war ja die letzte Schulstunde gemeint.

    Sei dankbar für alles was ihr hattet und habt .das tue ich auch.er redet mit mir und ich bekomme Zeichen.ich rede immer mit ihm und nehme ihn sowieso immer mit

    Das ist bei dir auch so.

    Es tut gut den anderen genauso zu spüren auch energetisch. Er ist da.vertraue .

    Alles liebe für dich und viel Kraft in dieser schweren Zeit.

    Liebe Grüße

    Silke

  • Liebe Silke,


    ich danke Dir!


    Momentan geht es wirklich ganz gut....bin teilweise schon am Zweifeln, ob das alles so okay ist..natürlich denke ich immer an Jan, aber der ''innere Antrieb'' treibt mich momentan... ich habe angefangen, Jan's Kleidung zusammen zu packen...immer wieder mit Heulkrämpfen und auch noch nicht alles, aber ich packe....


    ....ich überlege, wie ich die Wohnung umgestalten kann (nicht morgen oder übermorgen, aber in ''naher Zukunft'')...


    ...ich habe alle Behördengänge absolviert und alles was damit in Zusammenhang steht angestoßen bzw. zum Großteil schon abgeschlossen....


    Meine Freundin sagte mir gerade heute: ''Schatzi, Du meisterst das alles ganz toll.''


    Ja - aber ist das wirklich so?


    Oder mache ich mir momentan nur selbst was vor und die ganze Sache fliegt mir irgendwann um die Ohren, weil ich doch zu schnell zu viel will????


    Dann ''höre'' ich wieder Jan, der sagt: ''Schatzi, die Klamotten nützen mir nix mehr, wenn sie im Schrank verrotten!'' und ''Schatzi, mach das so, wie Du es für richtig hältst und mach Dir keine Gedanken um andere Leute...sind eh alles nur ''Piep'' (aus rechtlichen Gründen muss ich dieses wirklich böse Wort ''verpiepen'', aber das hat er wirklich immer so gesagt!)...


    ...so stehe ich jeden Tag vor Jan's Grab und halte mal laute (wenn ich alleine bin) und mal innerliche (wenn Betrieb ist) Zwiesprache mit meinem Mann, verteufele die Krankheit Krebs, frage immer wieder: ''Warum Du Schatz???'', wünsche mir, dass es meinem Mann auf der anderen Seite jetzt gut geht und wünsche mir selbst weiter die Kraft und den Mut irgendwann auch alleine mein Leben leben zu können...

    ... denn aus knapp 25 Jahren WIR ist nun ein leises ''ich'' geworden....


    Lg Susanne

  • Hallo Ihr Lieben....


    .... und wieder ist es Sonntag - und wieder habe ich mein erstes Trauerloch des Tages mit vielen Tränen hinter mir....


    .... und immer wieder diese Gedanken: ''Das hast Du nicht verdient!''; ''Wieso trifft es Dich?''; ''Was soll das alles noch?''; ''Wie soll ich das Leben jetzt weiterleben, wo DU doch nicht mehr da bist?''....


    .... Fragen auf die ich wahrscheinlich NIE eine Antwort bekommen werde!....


    .... ich habe heute weiter den Kleiderschrank auf- und ausgeräumt...


    ... heute waren die Taschen dran, und selbst daran kleben die Erinnerungen fest wie Patex:

    Sein Wanderrucksack (den ich jetzt tragen werde, wenn ich es wirklich jemals nochmal in die Berge schaffe), sein Fahrradrucksack (weiss nicht, ob der jemals nochmal zum Einsatz kommen wird - weite Touren so wie früher, als wir noch zusammen waren wird es mit mir alleine wohl nicht mehr geben....)....


    .... es ist alles so sinnfrei geworden ....


    ... in einer meiner alten Handtaschen habe ich eine Eintrittskarte für ein Konzert am 03. März 2007 gefunden und sofort kam die Erinnerung: Das war der Abend an dem Jan seine letzte Zigarette geraucht hat, weil er am nächsten Tag mit Grippe im Bett gelegen hat und ab da war er Nichtraucher...

    ... und was hat es gebracht? Stirbt 15 Jahre später zwar nicht an Lungenkrebs aber an einem neuroendokrinen Karzinom...


    Das Schicksal ist eben doch ein mieser Verräter.....


    Ich drücke Euch alle, und schicke allen einen lieben Gruß, für die Sonntage auch die Hölle sind!


    Viele Grüße

    Susanne

  • Liebe Susanne

    Ich kann so nachfühlen wie es dir geht

    Die Sonntagen und die Abende sind kaum auszuhalten aber irgendwie schafft man es dann doch immer wieder...

    Heute vor 6 Monaten hatten wir unseren letzten schönen Sonntag zusammen und auch mich macht dieses "nie mehr"

    fast verrückt... :24:

  • ....und um den tollen Sonntag noch so richtig fantastisch zu machen, hab ich mein Testament nun zumindest vorgeschrieben...


    Wir hatten keine Kinder und somit ist neben meiner geliebten Mum auch automatisch meine weniger geliebte Halbschwester automatisch mit im Boot....wenn ich nicht ausdrücklich ausschließe, dass sie oder ihre Kinder erben... was ich soeben getan habe....


    Unsere Familienverhältnisse waren schon immer - sagen wir mal schwierig - und ich für meinen Teil habe damit abgeschlossen und kann auch gut damit leben...

  • Liebe Susanne,


    ich habe jetzt einiges von dir gelesen und ich kann dich so gut verstehen! Was die Sonntage angeht, was das aufräumen angeht, das du soviele Dinge schon

    geregelt hast.

    Mir ergeht es ähnlich. Ich glaube, das es richtig ist Dinge zu regeln die anstehen und wichtig sind. Und ja, wie deine Freundin gesagt hat, du machst das gu!

    Jeder ist auch anders und man sollte sich versuchen zu akzeptieren wie man es macht. Gut anfühlen kann sich irgendwie alles nicht weil man die Liebe seines Lebens verloren hat und diese ganzen Dinge die anstehen ja eigenlich gar nicht tun möchte ;(


    Fühle dich lieb gedrückt

    Anja

  • Liebe Susanne , bei mir sind jetzt 7 Wochen , wo mein liebster Mann gestorben ist . Nach über 30 gemeinsamen Jahren , ist aus einem Wesen , nur noch die Hälfte geblieben aber kann die Hälfte alleine weiter leben?Geht das?Ist das überhaupt ein Leben oder einfach funktionieren , vegetieren?!


    Mir ging zum Anfang auch so , ich habe alles geschafft , alles erledigt , Formalitäten…Nun hinterher , fragte mich … wofür?


    Ich habe noch alles so gelassen , wie es war . Alle Sachen , Schuhe , Kissen , Medikamente, alles.Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen , was zu verändern , nie.Ich weiß echt nicht , wie man das aushalten sollte und schon garnicht , irgendwann glücklich zu werden…Sende Dir liebe Grüße Dorota

  • Liebe Susanne , bei mir sind jetzt 7 Wochen , wo mein liebster Mann gestorben ist . Nach über 30 gemeinsamen Jahren , ist aus einem Wesen , nur noch die Hälfte geblieben aber kann die Hälfte alleine weiter leben?Geht das?Ist das überhaupt ein Leben oder einfach funktionieren , vegetieren?!


    Mir ging zum Anfang auch so , ich habe alles geschafft , alles erledigt , Formalitäten…Nun hinterher , fragte mich … wofür?


    Ich habe noch alles so gelassen , wie es war . Alle Sachen , Schuhe , Kissen , Medikamente, alles.Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen , was zu verändern , nie.Ich weiß echt nicht , wie man das aushalten sollte und schon garnicht , irgendwann glücklich zu werden…Sende Dir liebe Grüße Dorota

    Liebe Dorota,


    ja das ist für mich so eine Sache und verstehe das jetzt bitte nicht falsch, ich rede jetzt von meiner Gefühlswelt:


    Ich habe in den ersten Wochen nichts anrühren können von Jan's Sachen, aber mittlerweile hat sich da was getan in meinen Gedanken und auch in meinem Herz.


    Für mich fühlt es sich jetzt richtig an, die Klamotten zu sortieren, zusammen zu packen und letztendlich sie auch wegzugeben (diese Prozedur zieht sich nun natürlich auch schon über mehrere Tage - unterbrochen durch viele Tränen - und drei große Schubladen sind für die Kleidungsstücke von Jan reserviert an denen ich besonders hänge, aber auch wirklich nur diese 3!).


    Auch war mein lieber Mann ein großes Kind und begeisterter Legofan. Hier stehen noch 5 Riesenkartons Original verpackt von Lego Technik in der Kammer und auch hier: die werde ich definitiv verkaufen, nicht jetzt, aber 'bald'. Und wir sprechen jetzt noch nicht mal von den aufgebauten Sachen, die wirklich überall rumstehen...


    Und so zieht sich das für mich wie ein roter Faden durch die gesamte Wohnung.


    Jan wird seine Plätze in der Wohnung finden bzw. hat er schon gefunden und er wird auch niemals vergessen werden, aber er ist fort! Er kommt nicht mehr zurück! Und ich möchte nicht für den Rest meines Lebens in einem Erinnerungsmausoleum wohnen, denn für mich ist genau das jetzt wichtig. Ich akzeptiere, dass es ab jetzt mit mir allein als Individuum in diesem Leben weiter geht.


    Und das bedeutet halt leider auch, dass ich mich von einigen Dingen trennen werde, ich schreibe jetzt bewusst nicht MUSS, weil müssen muss ich gar nix außer irgendwann mal sterben und wenn es soweit ist, wartet mein geliebter Mann auf der anderen Seite....


    Aber ehrlicherweise kann ich Dich sehr sehr gut verstehen und jeder trauert anders und verarbeitet seine Trauer und seinen Verlust auch unterschiedlich. Und hier gibt es kein richtig oder falsch des jeweiligen Weges!


    Also - fühl Dich ganz lieb gedrückt!


    Susanne

  • Liebe Susanne , das war garnicht so gemeint von mir , dass Du was falsch machst.Absolut nicht! Jeder Mensch ist anders und seine Gedanken , Gefühle und auch die Zeit die man für gewisse Sachen braucht.Ich habe nur geschildert , wie mir so momentan geht.Es kann sein , dass ich auch irgendwann das anders sehen würde.


    Mausoleum, das stimmt , bei mir ist das wirklich wie Mausoleum aber momentan tut mir das gut.Ich wünschte mir selbst die Tatsache zu akzeptieren und nach vorne schauen zu können , nun hoffe ich , dass , das mit der Zeit villeicht irgendwann geht.


    Du schreibst „das Mistvieh“, dem kann ich mich anschließen.Mein liebster Mann hatte Lungenkrebs, das Mistvieh , raubte ihm seine ganze Energie , er war zum Schluss nur sein eigener Schatten und er wünschte sich wenigstens einen Tag oder eine Nacht ohne Schmerzen.


    Darf ich fragen was für Krebs das war und wie alt war Dein Mann?

    Viele liebe Grüße! Dorota

  • Liebe Dorota,


    oh nein, das habe ich auch wirklich nicht als Vorwurf verstanden und ich wollte mit meiner Nachricht auch nur deutlich machen, dass jeder seinen eigenen richtigen Weg finden muss... alles gut!!!!!!


    Mein Mann bekam Mitte Februar 2022 Rückenschmerzen, die trotz Physio und Medis von Tag zu Tag schlimmer wurden. Nachdem die Vertretung der Vertretung (kein Witz), dann mitbekam, dass Jan in dieser kurzen Zeit (4 Wochen) rund 5kg abgenommen hatte, hat sie sofort Blut abgenommen und einen Tag später wurde er aufgrund bombastisch hoher Leberwerte ins KKH eingewiesen. Nach einer Woche Marathon-Untersuchungen lautete die Diagnose neuroendokrines Karzinom des Magens, metastasiert in Lymphen und Leber, hochgradig aggressiv und schnellwachsend.


    Tja, er war so tapfer und wollte sich nicht unterkriegen lassen, aber es hat nicht sollen sein. 4 Chemos hat er wirklich gut vertragen. Die 5. hat er nicht mehr bekommen, da das Kontroll-CT zeigte, das die Metastasen explodieren (da war er schon im KKH gelegen, weil die Schmerzen unerträglich waren). Dann kam leider noch eine Magenblutung dazu, die trotz 2maliger OP nicht dauerhaft gestoppt werden konnte und das führte dann leider knapp 48 Stunden später zum Tod....


    ... und das ist es halt leider auch, was mir extrem zu schaffen macht. Ich sehe Jan immer noch im Januar 22 (augenscheinlich) topfit und gesund und knapp 6 Monate später mit 53 Jahren in seinem Totenbett (diese kurze Zeit hat dem Krebs genügt um ihm 25 kg zu rauben)....


    Verdammter Krebs!


    Darf ich fragen, wie es Euch ergangen ist?


    Liebe Grüße

    Susanne

  • Hallo Susanne , tut mir sehr leid für Euch!!!


    Mein Mann war 68 aber top fit , sportlich und überhaupt nicht seinem Alter entsprechend.Ist jeden Tag geschwommen , ernährte sich gesund .Er wurde zunehmend müde , hatte zu nix mehr Lust , meinte , er könnte nur schlafen.Er machte Spaß , dass er so Richtung 70 geht und das sei wohl normal und ich mit meinen 48 Jahren kann das nicht nachvollziehen.Er bekam Rückenschmerzen , die immer schlimmer wurden.Er wollte aber nicht zum Arzt , nur Blut Kontrolle haben wir gemacht und die Werte waren ziemlich auffällig.Ich wollte dass er sich untersuchen lässt aber keine Chance!Nur zum MRT könnte ihm überreden aber die Termine waren frühestens in 3 Monaten. Ich habe privat Termin bekommen , noch am gleichen Tag. Das war 29 November 2021 und da kamm die Diagnose: Lungenkrebs Stadium 4. Nach dem Wachstum Muster war mir klar dass das der fieseste ist!Verdoppelt seine Große in nur 50 Tagen!Mein Mann wollte darüber nicht reden und schon garnicht an sich rumdoktern lassen.Dafür hatte ich auch voll Verständnis.Die Zeit war mental sehr schwer.Mein Mann spielte für mich alles runter , war für mich stark. Wir haben lange Zeit mit entsprechenden Medikamenten alles gut im Griff.Die letzten zwei Wochen , wo die Sauerstoff Sättigung schwankte , da wurde uns klar , dass man da leider machtlos ist.Trotz allen Sachen , was wir getan haben , ging mein liebster Mann , nicht ganze 7 Monate nach der Diagnose.Ich habe danach noch mit KID telefoniert und die haben mir versichert , dass wir aus der Sache noch das beste gemacht haben , was überhaupt möglich war.



    Tja , was soll ich sagen , ich wurde auch selbst mit Krebs Diagnose konfrontiert, habe alles nur überstanden , weil mein Mann , mein Halt war.Heute hatte ich wieder Untersuchung , bin aber total ruhig geblieben, sagte mir , wenn alles ok wird , da bleibe ich bei unseren Kindern , wenn nicht , dann komme ich schnell hinterher.


    Viele liebe Grüße

  • ....heute ist es wieder so weit:


    Ich befinde mich mittendrin im Trauerloch.....


    .... ich sitze im Home Office, schaue das Bild von meinem Mann an und denke: Was soll das alles noch??


    War ich die letzten Tage richtig kämpferisch gut drauf - gibt's irgendwie seit Montag einen Dämpfer nach dem anderen...


    Jan's KKH-Kumpel ist auch leider verstorben. Die Nachricht erhielt ich von seiner Frau. Ein weiterer toller Mensch ist nicht mehr bei uns....Fuck you cancer!!!!!!!


    Ich versuche ins Leben zurückzufinden, aber momentan bin ich eher total frustriert.


    Ich versuche so langsam wieder in meinen Job zurückzufinden, aber ich merke deutlich, dass diese 3 Monate Krankheit und Tod mich doch sehr aushebeln. Ich bin definitiv nicht mehr so belastbar. Ich kann mir nicht mehr viel behalten und ich bin mental einfach groggy....


    Ich habe einen guten Chef und die besten Kollegen, die meine 'Witwenallüren' schlucken ohne mit der Wimper zu zucken, aber Leute - DAS ist doch nun wirklich für mich selbst kein dauerhafter Anspruch! Und das deprimiert mich dann zusätzlich....


    ...zusätzlich bekomme ich nun von der entfernteren Verwandschaft signalisiert, ich sei doch noch sooooo jung und ja trauern ist ja okay, aber ich soll mich doch jetzt bitte nicht so hängen lassen... nein, ich müsse jetzt mal raus unter Leute, das Leben wieder genießen...


    ''Alter: Hackt's eigentlich?''


    ... ich schicke allen, die heute auch 'down' sind ganz viele <3<3....


    .... einatmen, ausatmen...


    ... und morgen wird's hoffentlich wieder besser sein....

  • ja diesen " guten " Ratschlag " Genieße dein Leben " habe ich auch zu hören bekommen.

    Ich versuche nicht mehr diese Menschen zu verstehen sie sind einfach nur dumm. Aber ich bin eben nicht der Typ Mensch der ihnen ins Gesicht sagt was ich von ihren Äußerungen halte. Ich dreh mich um und geh wenn ich die Möglichkeit habe.

    Ist vielleicht feige aber ich brauch meine Kraft für andere Dinge.

    Wer von uns wünscht sich nicht ein Leben in dem wir mit unserer Trauer klarkommen und ein Leben führen, zu dem wir sagen, dass es ok ist. Von gut oder schön will ich garnicht sprechen.

  • Ich kann es weder begreifen, noch verstehen, wie so oft hier beschrieben, liebe Susanne, dass solche Ratschläge bei klarem Verstand gegeben werden... es ist doch gerade erst passiert, was denkt man sich dabei... und selbst wenn mehr oder ganz viel Zeit vergeht, ist es auch nicht angebracht, weil nicht für alle kommt, käme, ein neuer Partner in Frage, das ist doch eine ureigenste Entscheidung jedes einzelnen irgendwann, vielleicht oder auch nie mehr... Ich finde es pietätlos.


    Liebe Grüsse Pia

  • ... hatte gestern noch ein gutes Gespräch mit einer Freundin...


    Woran liegt das, das Menschen so sind?


    Früher gab's das Trauerjahr. Da sind die Angehörigen ein Jahr in schwarz gegangen, es war völlig normal, dass man sich zurück ziehen konnte, nein, das wurde von der Gesellschaft auch so erwartet...


    Und heute?


    Heute wird man schon schief angeguckt, wenn man 2 - 3 Monate nach dem Tod seines Partners eben noch nicht wieder in's normale Leben zurück kehren will und kann... die Trauer muss doch irgendwann mal abgearbeitet sein... wieso dauert das bitte so lange?


    Ja weil die Trauer halt eben nicht linear verläuft und wo bitte kann ich den Trauerguide kaufen, in dem drin steht wann welcher Trauerschritt gefälligst abgeschlossen sein muss und von dem alle ja anscheinend wissen nur ich als Betroffene leider nicht :cursing:


    Ist das Gesellschaftsleben wirklich nur schnelllebiger geworden oder liegt es doch nur daran, dass viele Menschen halt 'nur' oberflächlich sind?

  • Ich mische mich einmal ganz kurz bei euch ein, ich hoffe, es ist okay, weil mein super gesunder Mann mit 59/ 60 auch an Cancer verstorben ist. der gesündesteste Prostatcancerkranke aller Zeiten, jaja...


    ich werde rabautziger, und das ist gut so, trage nur noch oder hauptsächlich schwarze Oberteile und eine Kette, die seine Seebestattung symbolisiert.....


    nicht diskutieren,


    habe ich auch viel zu viel am Anfang, aber das der Schock und die Schwächung durch den Todesfall...


    Leute, wir sind im normalen Leben, todtraurig zu sein ist normal.....


    die Spaßkäber sind eher die unnormalen...

    liebe GRüße

    Bettina