Hallo ihr lieben!
Weiß eigentlich gar nicht so recht was ich hier genau mache bzw. was mich geritten hat, meine Geschichte einfach in ein Forum zu schreiben, doch es zerreißt mich einfach innerlich.
Mein Freund (wir waren ca. 5 Jahre zusammen) ist voriges Jahr im Juni im Alter von 23 Jahren an einem Erstickungsanfall gestorben! Das muss man sich mal vorstellen!!!!
Er war bis dato völlig gesund, zumindest glaube/hoffe ich das... bis auf die immer wieder kehrende Kehlkopfentzündung... er war vor ein paar Jahren im AKH und hat sich durchchecken lassen, warum er das immer wieder hat und sie haben ihn 3 Wochen drin behalten, was mir schon komisch vor kam. Denn normalerweise bist du ja gleich wieder draußen, wenn sie nichts finden... irgendwann hat er plötzlich gesagt, dass; sollte er irgendwann Krebs haben, möchte er keine Chemo sondern einfach so weiterleben...
das hat mich stutzig gemacht und dann voriges Jahr... rief mich seine Mutter an, um mir zu sagen, dass David nach einem Erstickungsanfall im Krankenhaus in Mödling liegt. Ich dachte: "Mal wieder die Kehlkopfentzündung"! Doch dann sagte sie etwas, das ich nie vergessen werde: "Morgen kannst du dich noch von ihm verabschieden"... Da war ich gerade im 5. Monat schwanger und das schlimmste daran ist und bleibt, dass wir seinen Eltern nichts von unserer Beziehung gesagt haben, doch das wollten wir die woche darauf tun, weil wir uns gestritten hatten!
Heute finde ich es einfach lächerlich! Er war einer dieser beliebten Sportskanonen, Student, den jeder mag und die eher auf die Über-Traum-Frau stehen, und ich passte nicht in das Schema. Aber wir haben uns geliebt.... Er hatte nur Angst, dass seine Eltern; ihn aufgrund meiner Schwangerschaft, zwingen würden das Studium zu beenden und mich zu heiraten, weil sie sehr konservativ eingestellt sind... Wie absurd das klingt ist mir damals nicht aufgefallen!
Als ich im Krankenhaus war, konnte ich nicht an der Intensivstation läuten. Ich schaffte es geschlagene 2 Stunden nicht... ich habe nur geweint und war kurz davor zu schreien und als ich dann doch an seinem Bett stand... Ihn mit all den Schläuchen, die ihn noch am Leben hielten liegen sah... er sah aus als würde er einfach nur schlafen... er fühlte sich nicht tot an... Gott, das muss so bescheuert klingen...
In diesem Moment wollte ich seinen Eltern alles sagen, dass sie nicht abschalten lassen dürfen, weil er doch Vater wird, aber ich hab´s nicht geschafft. Ich konnte es nicht. Ich hab sie nur umarmt... sie glaubte ich sei einfach nur irgendeine Bekannte Ihres Sohnes, deren SMS sie im Handy gefunden hatte und die jetzt da steht und mit ihr trauert. Nicht aber die Frau, die ihren Sohn liebte; und der sie liebte, und die in diesem Moment ihr Enkelkind unter ihrem Herzen trägt...
Wie ferngesteuert bin ich einfach gegangen. Ich hab ihn noch einmal angesehen und innerlich gefleht, dass er die Augen aufmacht und... aber er tat es nicht und ich bin einfach nur gegangen... Bis heute habe ich seinen Eltern nicht gesagt, dass sie Großeltern sind. Wie sollte ich auch, sie kennen mich ja nicht wirklich. Sie hat mich zwar ein paar Mal gesehen, aber sich nichts weiter dabei gedacht.
Und nun sitze ich da, mit meiner Tochter... und frage mich jeden Tag, ob ich es ihnen sagen hätte sollen? Ob ich es ihnen jetzt sagen soll? Nur wie? Ist es nach all dieser Zeit überhaupt gut? Sie jetzt mit dieser Tatsache zu konfrontieren, die einfach schwer zu glauben sein wird...?!?! Ich werde bald wahnsinnig! Ich konnte nicht einmal zu seiner Beerdigung, weil ich mit Wehen im Krankenhaus lag... allein... Ohne ihn... Ich weiß nicht mal, wo er beerdigt wurde, weil es für "Freunde und Bekannte" sowieso nur eine Seelenmesse gab, um einen "Andrang" beim Begräbnis zu vermeiden.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll?!?