Verlust von Kind und Frau

  • Hallo zusammen,

    ich musste mich entscheiden, wo ich meinen Beitrag einstelle. Es gibt die Möglichkeit einen Beitrag bei "Verlust des Kindes" oder in "Verlust des Partners" einzustellen. Ich habe mich entschieden, meinen Beitrag hier einzustellen.

    Bei mir ist es so, dass ich innerhalb kurzer Zeit meinen Sohn Alexander und auch meine Frau Michaela verloren habe. Mein Sohn (19 Jahre alt) verstarb vor 3 Jahren an Aneurysma und 15 Monate danach meine Frau an Krebs. Weitere Kinder habe ich nicht.

    Seitdem habe ich meinen Lebenswillen verloren. Ich habe an nichts mehr Freude. Ich habe keine Pläne mehr, keine Ziele und keinerlei Freude in die Zukunft zu blicken.

    Ein 3-monatiger Klinikaufenthalt zur Behandlung von depressiven Erkrankungen konnte hier auch nichts zum positiven bewirken. Ich fühle mich seitdem irgendwie "verloren".

    Dass ich mich hier in diesen Forum angemeldet habe, und jetzt auch einen Kommentar verfasst habe, hat mich viel Überwindung gekostet.

    Liebe Grüße an euch alle

  • Ich möchte Dich hier begrüßen von Herzen... aber mir fehlt jegliches Wort gerade zu Deinem schlimmen Verlust... 💔🖤


    Was das Schicksal für Menschen bereit hält ist oft unbegreiflich und schier unfassbar.

    Du kannst hier alles schreiben was Dir auf der Seele liegt, wir lesen und antworten Dir.

    Dein Gemütszustand ist absolut verständlich.


    Ich hoffe, dass Du im Schreiben oder Lesen ein wenig Erleichterung für Dich findest 🥀Pia

  • Hallo Rudiratlos,


    ich bin seit ein paar Monaten in diesem Forum, hatte auch mal ein wenig selbst geschrieben, aber sehr schnell doch wieder nur mitgelesen. Mir fehlen meist die Worte und merke, dass ich eig nichts tröstendes, aufbauendes beizutragen habe, bin ich doch selbst einfach so wütend und traurig.


    Dein Beitrag hat mich sehr berührt, weil deine Situation meiner bzw eher noch der meines Papas ähnelt, weshalb ich dir gerne schreiben möchte.


    Dein schwerer Verlust tut mir unglaublich leid. Zwei geliebte Menschen in so kurzer Zeit zu verlieren ist kaum aushaltbar.:33: Ich frag mich, wie viel Schmerz ein Mensch aushalten kann. Anfang diesen Jahres ist mein Burder mit 30 Jahren an einer Aortendissektion gestorben. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen. Er fehlt mir jeden verdammten Tag. Im Juni kam meine Mama ins Kh, Lungentzündung, Blutvergiftung und V.a. auf Herzinfarkt oder Broken-Heart-Syndrom. Nach 2 Wochen Intensivstation hatte sie sich wieder stabilisiert und wurde überraschend schnell wieder nach Hause entlassen- ohne die eigentlich angekündigte Herzkatheteruntersuchung. Am 26.8. rief mich mein Papa an, dass meine Mama gestorben ist. Sie hatte sich mittags hingelegt und ist einfach nicht mehr aufgewacht, mit 62 Jahren. Sie ist meinem Bruder, ihrem Kind gefolgt und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er sie abgeholt hat und sie jetzt zusammen sind <3Mein Papa ist jetzt plötzlich ganz allein und kämpft mit der Einsamkeit (mein Bruder hatte im gleichen Haus gelebt), ich kann das kaum mit ansehen:13:


    Die ersten Tage hab ich nur geweint und seit einer Woche bin ich wie erstarrt. Ich fühle kaum mehr was. Ich funktioniere und gehe meinen alltäglichen Aufgaben nach. Ich weiß grad nicht, was mit mir los ist. Am 26.9. ist die Beisetzung. Ich hab eine riesen Angst vor dem Tag. Eine Woche später hat mein Bruder Geburtstag... Ich hab das Gefühl kaum mehr aufatmen zu können. Ein schrecklicher Tag jagt den nächsten, den es zu überstehen gilt.


    Ich wünsche dir, dass du aus diesem Forum Kraft schöpfen kannst und dass dir das Schreiben hier ein wenig Erleichterung schafft. Ich hoffe, du kannst irgendwann wieder ein wenig Freude verspüren.


    Herzliche Grüße

  • Lieber Rudiratlos81,


    ich kann gar keine Worte dafür finden was Dir passiert ist.

    Denn dafür gibt es keine Worte es ist einfach nur eine Katastrophe ein Alptraum.

    Deine Gefühle und Dein Denken sind angesichts dieses Alptraumes völlig normal wo soll da noch was sein außer völlige Leere.

    Ich kann Dir keinen Trost schreiben wir können nur versuchen Dich zu halten.

    Vielleicht schaust Du mal bei Birgit56 ins Wohnzimmer sie verlor Ihren Mann und kurz danach Ihre Tochter sie war älter aber ein gleicher schwerer Schlag.

    Vielleicht findest Du da ein wenig Trost.


    Vlg. Linchen

  • Liebe SadSis,


    Entschuldigung ich habs jetzt erst gelesen, es tut mir unendlich leid das Du das auch noch durchmachen musst.

    Das ist grausam sowas von grausam....


    Ich weiß gerade gar nicht was ich Dir schreiben soll.

    Außer fühl Dich fest in den Arm genommen.:30::30:


    Vlg. Linchen

  • Lieber Rudiratlos,

    dein Schicksal berührt mich sehr und es tut mir unendlich leid, dass du gleich Frau und Sohn verloren hast. Dass du dich damit in einer ganz heftigen Trauerreaktion befindest, ist absolut verständlich und ich finde es auch nachvollziehbar, dass eine Behandlung gegen Depressionen da nichts ausrichten konnte. Trauer ist eben etwas anderes als eine Depression, auch wenn sich die Symptome ähneln mögen, und wer sich mit Depressionen auskennt, muss nicht auch Spezialist für Trauer sein. Vielleicht wäre eine einfühlsame Trauerbegleitung das Richtige für dich? Ich wünsche dir sehr, dass du dich hier im Forum schon mal gut aufgehoben fühlst und dir das Lesen und nun auch Schreiben etwas Erleichterung bringt.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

  • Lieber Rudiratlos!

    Dein Verlust zweier Herzensmenschen tut mir so leid, es ist einfach klar, dass du dich so fühlst, wie du dich fühlst, wie könnte es anders sein?
    Ich wünsche dir, dass du hier im Forum deine Gedanken und Gefühle etwas ordnen kannst und es dir gut tut zu schreiben.

    Mir hat es oft geholfen.

    Hedi

  • Oh Gott. Lieber Rudiratlos. Worte helfen so wenig, denn sie können den Schmerz nicht wirklich lindern. Alleine bist du nicht. Es gibt soviele Menschen, die ähnliches durchmachen müssen. Meine Mutter starb mit 70 und drei Monate später mein Sohn, mit 20. Ich denke jeden Tag an beide. Aber vor allem fehlt mir mein Sohn. Er ist gegangen, mittlerweile nenne ich es, davongeflogen. Ich sehne mich so oft nach ihm. Hier geht das Leben weiter, zusammen mit dem Tod. Es ist nicht mehr so unbeschwert, ganz und gar nicht. Es sind bald drei Jahre her, aber es wird immer da sein, dieser Schmerz. Wir haben es sehr schwer, aber wir lernen auch. Doch bei Dir ist es noch so frisch . Mir hat das Schreiben und vor allem das Lesen hier im Forum ein wenig geholfen. Man ist nicht alleine. Es gehört jetzt zu unserem Sein dazu. Ich wünsche Dir Kraft für die bevorstehende Zeit. Es ist schwer. Aber es wird sich verändern. 🙏

  • Danke Linchen, Tempos und Umarmungen kann ich gut gebrauchen:33:

  • Lieber Rudiratlos

    Nein du bist nicht alleine… wir alle verstehen deinen abgrundtiefen bodenlosen Schmerz

    Was dir passiert ist tut mir so unendlich leid… ich weiss es gibt keine Worte

    Fühl dich Willkommen und umarmt bei uns

    Schreibe was immer du möchtest wann immer du möchtest und kannst

    Hier ist immer jemand der dir zuhört… und vorallem immer jemand der versteht

    ❤️

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • lieber Rudiratlos

    Ich nehme auch großen Anteil an deiner Geschichte. Es ist wahr man ist wie erstarrt und kann kaum atmen und Freude empfinden. Ich weiss dass denn ich habe plötzlich und unerwartet im März m Mann verloren bzw vorausgehen lassen. Ich habe morgen m 55.geburtstag und er fehlt mir sehr. Aber ich weiss dass er da ist denn liebe ist immer da und bleibt.

    Du bist nicht allein sagt er mir.meine Trauer ist bunt.

    Ich lache auch mit ihm über dies und das.lasse aber auch meine Tränen zu.

    Deine liebe sind au h immer bei dir

    Vertraue.

    Und hier halten wir uns alle gegenseitig und helfen uns.

    Mir hilft die Therapie sehr und auch die Natur täglich.

    Ich drücke dich feste und schön dass du dich getraut hast hier zu sein.es befreit ein bisschen.

    Hier sind alle so liebevoll.

    Das tut so gut in dieser schweren Zeit.

    Liebe lichtvolle Grüße

  • Vielen Dank für diese schönen Zeilen

  • Heute wäre der Geburtstag meines geliebten Sohnes, er fehlt mir in einer Art und Weise, nicht erklärbar, ganz unsagbar. Es gibt ja den Spruch: "Sterben die Eltern, stirbt die Vergangenheit. Stirbt ein Kind, stirbt die Zukunft." Ich verstehe die Bedeutung dieses Zitats im vollem Umfang.

    Liebe Grüße euch allen

  • ich kann nichts schreiben, hab da keine Worte für diese Grausamkeit....😔


    Vlg. Linchen

    Ja, das ist schon grausam. Normales Denken ist mir seitdem nur noch eingeschränkt möglich ohne dass belastende Emotionen nicht alles überlagern würden. Zum Beispiel habe ich ganz schlimme Schuldgefühle, dass ich meiner Ansicht nach, den Tod meiner Ehefrau nicht gebührend betrauern konnte. Aber die Trauer um den Verlust meines Kindes hat mich emotional vollständig gelähmt. Da hatte einfach nichts weiteres mehr Platz, das hat meine Psyche nicht mehr zugelassen. Das belastet mich sehr. Das ist wohl ähnlich wie beim Ertrinken, es ist egal ob es regnet während man im Meer ertrinkt