Wie geht es euch heute?

  • Hallo ihr Lieben


    Hab heute meinen Vati besucht und hab von ihm ein Geschenk bekommen, das mich sooooo riesig freut.


    Eine Goratexjacke die meiner Mutti gehörte :) . Meine Mutti hatte sie immer bei Wanderungen und Radtouren getragen.
    Ich werd sie sicher in Ehren halten.


    Momentan denke ich sowieso sehr viel an sie. Vor einem Jahr haben die Untersuchungen und Vermutungen auf Bauchspeicheldrüsenkrebs bei ihr angefangen. Ich habe damals nicht im geringsten daran gedacht, das ich sie gut 2 Monate später verlieren würde.


    Liebe Grüße
    Chrisi

  • Liebe Chrisi


    Wir haben ja ganz kurz darüber gesprochen gehabt.... du hattest nie die Zeit um deine Mutti zu trauern.
    Ich kann mir vorstellen das die Jacke was ganz besonderes für dich ist....
    nicht nur weil sie von deiner Mutti ist, sondern auch weil sie sie so oft getragen hat.... bei Ausflügen die sie genossen hat!


    Nur gute 8 Wochen vom Ausbruch der Krankheit bist zum Tod...
    Das ist KEINE Zeit zum realisieren!
    Ich denke ganz oft an dich
    deine Chris

  • Liebe Chrisi!


    Wie schön, dass Du die Jacke Deiner Mutti bekommen hast - vielleicht
    trägst Du sie ja mal selbst bei einem Ausflug, dann ist sie auch irgendwie
    mit dabei...


    Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das ist - 2 Monate Zeit nach der Diagnose...
    es ist wirklich viel zu wenig Zeit um auch nur irgendwie zu begreifen!
    Wie ist es denn jetzt für Dich, wenn Du so zurückdenkst?


    Fühl' Dich von mir umarmt!


    Deine Kate

  • Liebe kate


    So wie es chris schon geschrieben hat, ich hatte nicht die Zeit um meiner Mutti zu trauen. Zu groß und übermächtig war meine Trauer um Rene.


    Warum ich soviel an Mutti denke, weil sich jetzt alles jährt oder weil jetzt in meiner Trauer auch noch Platz ist für sie, ich weiß es nicht.


    Ende Februar ging meine Muttti zu ihrer jährlichen Gesundenuntersuchung. Der Arzt schickte sie von einer Untersuchung zur anderen. Im Nachhinein denke ich mir nur um zu wissen wo überall schon die Metastasen sind.
    Am 12. April dann das Todesurteil von einem Spitalsarzt. Ohne Umschweife wurde ihr gesagt, sie hätte mehr keine Chance. Das Datum, von dem an nichts mehr so war wie vorher und mein Unheil begann.


    Es war eine furchtbare Zeit. Abwechselnd war sie zu Hause und im Krankenhaus. Ohne Saurstoff und Morphium ging ab Ende April gar nichts mehr.
    Wenn ich sie besuchte wußte ich oft nicht was ich sagen sollte. In welcher Form hätte ich sie trösten können ?( .
    Hab oft nur ihre Hand gehalten und geschwiegen.
    Wie furchtbar muß es für sie gewesen sein zu wissen : ICH WERDE BALD STERBEN.


    Am Muttertag hab ich mich bei ihr für alles bedankt. Irgendwie war es ein grauenhaftes Gefühl, ich sag ihr das ,weil sie bald sterben wird.


    Den 1. Juni, unseren Hochzeitstag, verbrachte ich im Krankenhaus, wo uns Mutti am Abend alle nach Hause schickte.
    Nur Vati blieb bei ihr.
    Kurz nach Mitternacht begann ihr überaus schmerzvoller Todeskampf, um 3 Uhr in der Früh war sie erlöst.


    Mein Vati hat uns alles genau erzählt, er wurde schwer damit fertig, das sie so gelitten hatte.
    Manchmal dachte ich mir, es wäre besser gewesen es nicht so genau zu wissen, aber ich glaube mein Vati wollte und könnte das nicht alleine tragen.


    Ich war noch voll in der nichtwahrhabenwollen Phase, als das mit Rene passierte.


    So muß ich ehrlich sagen, irgendwie fehlt mir die Zeit der Trauer um meiner Mutti.


    Lebe Grüße
    Chrisi

  • Liebe Chrisi,


    diese Jacke, das ist ein echt schönes Geschenk. Wenn du die anziehst, dann ist deine Mutti ganz nah bei dir und ich denke mir, dass du sie auch riechen kannst oder? Das ist sicher total traurig, aber auch total schön!


    Alles Liebe
    Christine

  • Liebe Chrisi!


    Danke, dass Du mir so ausführlich erzählst wie es Dir damals ergangen ist.


    Am 2. Juni jährt es sich zum ersten Mal und alles kommt wieder so klar in Dein
    Gedächtnis, als würde es wieder passieren....


    Ich lese, dass Du Dich vor ihrem Tod sehr hilflos gefühlt hast - wusstest nicht,
    wie Du sie trösten oder ihr helfen konntest.
    Aber Du hast ihr geholfen und sie getröstet - einfach indem Du für sie da warst,
    sie begleitet hast - auch wenn Dir dabei oft die Worte gefehlt haben.


    Es ist gut, dass Du im Moment die Trauer um Deine Mutti zulassen kannst -
    es wird Dich einen Schritt weiterbringen.
    Auch glaube ich, dass zu wissen wie Dein Vater die letzten Augenblicke mit
    Deiner Mutti erlebt hat, für Dich wichtig ist - Ihr könnt es, wie Du schon geschrieben
    hast, so gemeinsam tragen...
    Kannst Du heute noch mit Deinem Vater über Mutti und das Erlebte sprechen?


    Ich stelle es mir sehr schwer vor, mit gleich zwei Verlusten so kurz hintereinander
    fertig zu werden, aber ich bin mir ganz sicher dass Du Deinen Weg finden wirst!


    Ich danke Dir für Dein Vertrauen!


    Deine Kate

  • Liebe Chrisi


    Ich hab deinen Beitrag jetzt schon sooft gelesen... mit Tränen in den Augen.
    Du hast deine Mutti begleitet, warst einfach bei ihr!
    An diesem 1. Juni muss sie schon gespürt haben das es bald zu Ende geht?
    Ich denke mir sooft.... die Sterbenden müssen irgendwas fühlen, es muss etwas geben das ihnen sagt
    "verabschiede dich, es ist soweit"


    Das dein Papa so großes Vertrauen in euch hat das er euch von ihrem Kampf erzählt hat....
    Aber vielleicht hätte ihn die Last dieses Wissens, der tiefe Schmerz auch so tief hinuntergedrückt das er nicht mehr hochgekommen wäre?
    Gemeinsam ist es halt doch ein bisschen leichter zu tragen?!


    Wie war deine Mutti?
    Hat sie über das Sterben gesprochen?
    ..... es war noch viel zu früh für sie, oder?
    Sie wollte euch noch nicht alleine lassen??
    Ach Chrisi, du hast den extremsten Hypergau erlebt.. hattest niemals die Zeit und die Chance ihren viel zu schnellen und frühen Tod zu realisieren oder verarbeiten.
    ich schick dir ein Taschentuch in die Steiermark
    Ich denke sooft an dich, du weißt es
    deine Chris

  • @ Christine


    Ja, genau so ist es.


    Du weißt eben, wie wir Trauenden "ticken".


    Ich rieche auch oft an Rene`s Kleidung, immer wenn ich Angst habe ihn "zu verlieren".


    @ Kate


    Mit meinen Vati ist es schwer darüber zu reden. Er spricht nicht gern und wenn dann weint er immer.
    Es tut mir dann nur weh.


    Er bewundert bei mir immer das ich meine Gefühle und Empfindungen so frei sagen kann.
    Ich hab ihm auch alles übers Trauerforum erzählt, ihm auch so manche Beiträge ausgedruckt und lesen lassen.


    Er sagt dann immer zu mir, das ich alles so richtig mache, aber er könne das nicht.


    @ Chris


    Ja, sein Schmerz war so groß, das er es wirklich nicht alleine tragen konnte.


    Meine Mutti, war nie die Übermutter. Sie mußte immer viel arbeiten.
    Sie war auch recht streng zu uns 5 Kindern.
    Als ich mit gut 19 jahren schwanger wurde, hatte ich furchtbare Angst es ihr zu sagen.


    Doch sie nahm mich in die Arme und sagte: Das werden wir schon schaffen. Von da an war sie wirklich meine Mutti .Sie war eine wundervolle Oma und genau für das hab ich mich am Muttertag, als ich schon wußte das sie sterben würde, bei ihr bedankt.


    Sie war so gerührt und hat mir gesagt, welch wunderbares Geschenk ich ihr gemacht hätte.


    Erst die letzten 10 Jahre haben meine Eltern das Leben genossen. Weite Reisen ( Amerika, Nordkap), Wanderungen und Radtouren( die nicht einmal ich geschafft hätte). Meine Mutti ist in dieser Zeit so richtig aufgeblüht.


    Über das Sterben hat sie so gut wie gar nicht gesprochen.Sie hat nur einmal zu mir gesagt, das sie vor dem Sterben keine Angst hat nur vor den Schmerzen. Leider hatte sie genügend davon.
    Mein Vati war die letzten Wochen Tag und Nacht an ihrer Seite und nicht einmal da hat sie darüber gesprochen, ich hab ihn einmal danach gefragt.


    Liebe Grüße
    Chrisi

  • Hallo Ihr lieben!


    war am Friedhof,


    obwohl es ßau kalt war und es zum erstenmal schneite,


    war es einmalig


    dieses gefühl das man dort hat (meine nicht das frieren ;) )


    kan ich nicht in worten finden


    obwoh ich die gnaze zeit überlege


    diesem gefühl einen namen zu geben


    ^^


    wie geht es "euch" heute so? wie war "euer" tag so??


    glg maki

  • Auch ich war heute am Friedhof und es war total kalt. Es war angenehm am Friedhof da grad keine Leute dort waren und das liebe ich am meisten.


    Bei uns ist es ja nun schon über 2 Jahre her und das Leben hat mich wieder. Kann wieder lachen und hab wieder Spass am Leben. Trotzdem vergeht kein Tag wo ich nicht an meine Mutter denke und es tut noch immer weh. Vor ca. 1 Monat hatte ich wieder einmal einen totalen Durchhänger,stand am Friedhof und habe geweint. Ich habe aber gelernt damit zu leben,weil einem ja auch nichts anderes übrig bleibt.


    Ein wenig Angst habe ich wieder vor Weihnachten,aber es ist ja nicht das erste Weihnachten welches wir ohne meine Mutter feiern :( also wird es so wie die letzten 2 Jahre auch. Mit vielen Gedanken an unsere Mutti werden wir diesen Tag meistern. Aber es ist nicht mehr so wie es mal war.


    lg Christa

  • Hallo Ihr Lieben,


    tja wie geht es mir??Gute frage!Ich würde mal sagen so :95:


    Es ist ein auf und ab der Gefühle.Das erste Weihnachten ohne meinen Schatz, dann komm ich kaum noch zum Friedhof, danke meiner Arbeit und seiner Familie!Könnte nur noch heulen, doch ich reiss mich zusammen!Das einzige ist, wenn ich mal zum Friedhof gehe, da weine ich, wenn keine leute da sind!


    wenn ich ehrlich bin, hab ich sehr große angst vor Februar, vor seinen ersten todestag, ich merke das ich immer noch in meinem Herzen die hoffnung habe das er wieder kommt, ist das normal`??So oft lüge ich mich selber an und sage mir , mir gehts gut, ich bin glücklich, doch so ist es nicht, nein, ich bin total traurig!


    ich weiß nicht mal wie ich das Weihnachten schaffen soll, denn ich bin alle 3 weihnachtstage auf arbeit!


    Wie habt ihr das geschafft oder wie schafft ihr das?


    Liebe grüße


    traurigetina :13: :13: :13: :13:

  • Hallo traurigetina.
    Auch für mich ist es das erste mal das ich Weihnachten ohne meinen Mann feiere und das macht mich traurig .


    Aber ich habe "volles Haus",meine kinder und Enkel kommen am hl.Abend alle zu mir und auch mein Bruder kommt mit seiner Frau und Tochter ,und bleibt ein paar Tagen.
    Alles voraussetsungen um diese Tage zu "überleben"
    Mir macht Silvester mehr Angst, ein neues Jahr ohne Kurt ,Geburtstage ,Hochzeitstag und die Angst was das neue Jahr bringen wird .


    Ich gehe jeden Tag zum Friedhof ,ist nur fünf minuten entfernt ,aber ich kann beim Grab überhaupt nichts empfinden ,kann an nichts denken ,schalte total ab ....
    Ich zünde eine Kerze an und dann nichts wie weg .....
    Ich wünsche dir einen erträglicher dritter Advent sonntag ...


    Lass dich umarmen ....
    Mara

  • Voll vergessen, dass heute der dritte Advent ist.
    Auf dem Friedhof war ich auch schon lange nicht mehr.
    Abgesehen davon, dass ich immer voll müde bin, gehts mir gut. Komisch irgendwie, aber ich bin noch gar nicht traurig, wenn ich an Weihnachten denke.


    Lg Melinda

  • Hallo!


    heute ist ein komischer Tag, in der arbeit hatten wit so 37 Klienten und einige von uns (personal).


    es war so LAUT, so unrihig waren die alle.


    dan war am vormittag Hl.Messe - Weihnachtsmesse, die Gittare und Flötenspieler - dies melodie ging mir direkt in die knochen


    ich bin froh wenn dieser tag vorbei ist


    es geht mir gant komisch


    Traurig aber nicht im tief


    eigenartig, glg maki

  • hallo auch ich war heute wieder am Friedhof ich bin gerne oben überhaupt seit wir das foto von meine Schwiegereltern auf den Grabstein anbringen ließen , ich zünde ein Kerze an und lausche den Geräuschen - jetzt ist es nur fast zu kalt um länger dort zu bleiben.
    Vor Weihnachten fürchte ich mich irgendwie nicht vielleicht weil mir Schwiegermutti erzählt hat das sie nur die Adventszeit genießt - Weihnachten selbst ihr aber nichts bedeutet da sie das mit einem schlimmen Erlebnis in ihrer Kindheit verbindet.
    Aber das erste was ich am 1. Adventsonntag für die Vase besorgt habe war ein seidener Weihnachtsstern - das war ihre Lieblingsblume


    liebe Grüße und ganz viel Kraft an all jene von euch die sie ganz dringend benötigen


    lg trauriger Engel

  • Hallo ihr Lieben!
    Gestern waren wir auf der Weihnachtsfeier unserer "alten" Firma. Da mein Mann ja noch freiberuflich für sie tätig ist, hatten auch wir eine Einladung bekommen.
    Ich wollte nicht mit, aber mein Bester hat gespürt, daß es mir nicht gut geht, und wollte mich nicht alleine zu Hause lassen. Und so hab ich wieder einmal nicht das gemacht, was ich eigentlich wollte.
    Es war ein Fehler, hat mir sozusagen "den Rest gegeben". Ich glaub, noch nie in meinem Leben habe ich mich im Kreis von Menschen, die ich wirklich mag, die ich sehr schätze, mit denen ich mich normaler Weise gut verstehe, so einsam gefühlt. Hab drei Stunden lang nur damit gekämpft, nicht zu weinen.
    Doch als ich dann endlich zu Hause war, konnte ich dann nicht mehr weinen - eine für mich völlig neue "Erfahrung". (auf die ich gut und gerne verzichten könnte).
    Und jetzt lauf ich hier herum wie - ja wie? Wie "eingefroren", bin ja ein recht emotionaler Mensch, aber im Moment fühle ich eigentlich "nichts", außer einem riesen Felsblock, der mich nicht wieder aufstehen läßt - so kenne ich mich nicht. Und irgendwie macht es mir Angst.


    Seid mir also nicht böse, wenn ich mich in den nächsten Tagen nicht melden sollte. Werde mich als der Krebs (der ich ja bin) in mein Schneckenhaus zurückziehen - vielleichts hilfts.


    Euch alles Liebe - und einen besseren Tag, als meiner es ist.
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,


    gerade wenn man so ein emotionaler Mensch ist und gewöhnt ist, sich zu spüren und mit diesen Emotionen auch den Tag zu gestalten, kann ich mir gut vorstellen, dass so eine Betäubung gar nicht gut kommt. Und trotzdem ist diese Betäubung halt immer wieder auch ein Schutz, ein "Nebel" der uns vor Überwältigung schützt und uns funktionieren lässt... Es klingt nicht schön, aber manchmal ist es auch wichtig, dass man funktioniert - auch wenn sich die Emotion mal zurückzieht!


    Die Emotion sagte ich... ;-) nicht die Jutta...


    Hat die Betäubung etwas nachgelassen? Wo ist der Felsblock?


    LG Markus

  • ?( ?( ?( ?( ?( ?( hallo leute, wollte nur mal fragen wie es euch mit dem Schlafen so geht - ich kann nämlich seit längeren nicht vor 12 Uhr einschlafen manchmal wird es auch später - muss allerdings jeden Tag um sieben raus damit meine Jungs pünklich in die Schule kommen und tagsüber schlafen kann ich auch nicht weil meistens etwas zu erledigen ist- mein Arzt meint ich sollte jeden Tag eine halbe Cipralex nehmen dann würde es mir besser gehen was haltet ihr davon oder habt ihr einen Tipp für mich
    lg trauriger Engel