Offener Sarg

  • Ich bin am Boden zerstört. Meine Mutter starb vergangene Woche in einem Krankenhaus und hatte Wasser im Körper und Lunge. Die Bestatter haben nach anfänglicher Zusage, die offene Aufbarung abgelehnt. Es ist wohl so, das meine Mutter erstickt ist und man dies nicht Überschminken könne oder ähnliches. Jetzt laufen die Bilder in meinem Kopf auf und ab und ich Stelle mir das schlimmste im Kopf vor. Auf meine Fragen hat der Bestatter nur geschwiegen. Ich kann nicht abschließen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie wirklich in diesem Sarg liegt. Hätte man das Gesicht nicht abdecken können mit einem Tuch?? Ich bin einfach nur erschüttert...

  • Liebe Kitty,

    das ist fuer dich immens traurig und tragisch und ich kann mehr wie verstehen das du AUCH dadurch nicht richtig abschliessen kannst,,,

    Bewusst schrieb ich AUCH...

    Der Tod eines geliebten Menschen ist auch sehr häufig trotz einer verabschiedung , trotz des ansehens fuer eine längere Zeit nicht wirklich real...

    Dieses Forum ist einmal entstanden , das die Begruender merkten , das EIN Jahr der Trauer nicht ausreichte um die Trauer zu beGREIFEN...

    Es ist eigentlich immer das NICHT begreifen was uns so unendlich traurig macht und auch so erschuettert...

    Es gibt viele Rituale die einem einen gewissen , njur einen gewissen Trost spenden.... wie ein tägliches Trauertagebuch fuehren wo du nur an deine Mama schreibst was du erlebt hast , was du dir von ihr wuenschst..,

    Oder

    einen oder mehrere Briefe an deine Mutter schreibst und ins Grab legest,

    oder eine Kerze direkt neben ihrem Foto stellen ...

    Das alles können Verbindungsbruecken sein

    UND

    das fällt mir gerade ein , dennoch noch einmal das Gespräcjh mit dem Bestatter suchen und ihm deine Vorstellungen beschreiben. Bestatter sind eigentlich sensible Menschen und er kann dir vielleicht dennoch ein wenig "Trost" vermittelen...


    Fuehle dich wenn es geht hier mit vielen Trauernden verbunden und dadurch ein ganz klein wenig geborgen mit deinen Empfindungen . Das kann durchaus passieren.

    JETZT

    noch etwas damit du viele empfindsame , liebevolle Beiträge bekommst. Du hast hier in "organisatorisches " geschrieben

    entweder kann Thomas S. deinen Beitrag in das UNTERFORUM "Verlust der Eltern hinueber schieben .

    Oder

    du eröffnest in diesem

    Unterforum "Verlust der Eltern" einen neuen Beitrag .

    du klickst dann dort auf NEUER BEITRAG und schreibst einen Titel , der vielleicht nicht zu sehr anderen Titeln gleicht,

    und dann schreibst du , schreibst du und schreibst du....


    Ich wunesche dir jetzt ein ueberstehen diesen einen Tages und ja , es geht einfach meistens nur um das einatmen und ausatmen und einatmen und ausatmen um durch den _Tag zu kommen...


    Mein tiefes Mitfuehlen

    Sverja

  • Liebe Kitty,


    erst einmal mein Herzliches Beileid zu Deinem schweren Verlust...das mit dem Sarg oh ich hab da gar keine Worte für.


    Ich brauchte das für mich das war sooo unglaublich wichtig für mich.

    Deswegen kann ich sehr gut nachvollziehen wie es Dir damit geht.


    Hmmm ich kann Dir da im Moment leider überhaupt keinen Rat geben, was Du machen könntest.


    Vielleicht höchstens das Du sie alleine für Dich noch mal siehst nur Du.

    Ob das möglich ist keine Ahnung.

    Es zerreißt mir das Herz wenn ich sowas lese.


    Fühl Dich in den Arm genommen wenn ich darf.:30:


    Vlg. Linchen

  • Vielen Dank Linchen, ich habe alles versucht, der Bestatter hat es abgelehnt. Ich vermute meine Mutter ist durch den Todeskampf furchtbar entstellt, anders kann ich es mir nicht vorstellen. Der Bestatter sagte, er wäre der letzte der es ablehnen würde aber das Krankenhaus hat es ihm wohl gesagt. Er soll es in keinem Fall ermöglichen.... Sie muss schlimm aussehen, sonst wäre es doch sicher möglich...

  • Das hört sich schlimm an, dann ist es vielleicht wirklich besser so, sowas macht man eigentlich nur wenn es wirklich dramatisch ist.


    Ich weiß das von einer Freundin dessen Bruder da wurde die Aufbahrung auch verweigert, sie war die einzige nach langem Verhandlungen die ihn noch mal sehen durfte beim Bestatter und es muss richtig schlimm gewesen sein.

    Trotzdem hat sie es nie bereut.


    Trotzdem ist das natürlich schwer wenn man es eigentlich gerne will und vielleicht auch braucht.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Kitty, es tut mir schrecklich Leid.. ich konnte meinen toten Vater noch sehen, aber gebracht im Sinne, dass man es besser versteht oder abschließen kann hat es mir nichts.. ich realisiere trotzdem erst nach Wochen langsam, dass er wirklich weg ist... Auf den Friedhof zu gehen und sein Grab zu sehen hat mir aber wirklich nochmal geholfen, dass alles zu realisieren... Ich hoffe, du findest da einen Weg

  • Vielen Dank Linchen, ich habe alles versucht, der Bestatter hat es abgelehnt. Ich vermute meine Mutter ist durch den Todeskampf furchtbar entstellt, anders kann ich es mir nicht vorstellen. Der Bestatter sagte, er wäre der letzte der es ablehnen würde aber das Krankenhaus hat es ihm wohl gesagt. Er soll es in keinem Fall ermöglichen.... Sie muss schlimm aussehen, sonst wäre es doch sicher möglich...

    Liebe Kitty!


    Auch von mir mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Ich fühle mit dir....


    Zum Öffnen des Sarges habe ich etwas recherchiert und lediglich einen einzigen Grund gefunden, warum man dir diesen Wunsch abschlagen darf: wenn deine Mutter an einer infektiösen Erkrankung gelitten hat.

    Ich verstehe, dass es dir für das Begreifen des Unbegreifbaren wichtig ist, diesen Wunsch einzufordern. An deiner Stelle würde ich mich bei einer Rechtsberatung erkundigen, ob man dir diesen Wunsch abschlagen darf. Die genaue Gesetzeslage kenne ich nicht, bin kein Jurist...


    Wenn du die Kraft aufbringst, melde dich bei einer Rechtsberatung. Dort hilft man dir sicher weiter....


    Alles Liebe und viel Kraft für diesen schweren Weg.

    Puzzle

  • Liebe Kitty,

    ich glaube nicht, dass ein Krankenhaus über die Art der Aufbahrung entscheiden darf (Ausnahme: Infektionsgefahr siehe Puzzle).


    Der Bestatter muss sie gesehen haben und dann hat er es wohl eigenmächtig so entschieden.

    Nein, wenn du der Meinung bist, dass du den Anblick verkraften kannst, dann schalte sofort einen Rechtsanwalt ein, egal, was es kostet.


    Du wirst es nicht gut verkraften, wenn du nicht alles versucht hast.

    Wir wissen in der Trauer instinktiv, was für uns gut ist.


    Viel Kraft und Durchsetzungsvermögen

    Mena

  • Danke lieber Puzzle, für die lieben Worte und Recherche. Die Trauerfeier ist heute. Ich kann dort nicht Vorort sein. Am vergangenen Dienstag habe ich am geschlossen Sarg gestanden und Abschied genommen und den Bestatter gebeten zu öffnen. Da war sie schon 4 Tage verstorben. Wie gesagt, er hat es kategorisch abgelehnt. Ich habe es dann nach mehrmaligen fragen aufgegeben. Meinen Schwestern wurde es auch verweigert .

  • Liebe Kitty,

    es tut mir sehr leid, dass du deine Mutter verloren hast.


    Ich finde es sehr schlimm, dass dir der Wunsch, sie noch einmal zu sehen, verwehrt wurde.

    Mir kam eine Idee. Ich weiß leider nicht, ob das praktiziert wird/ werden darf. Kann es vielleicht sein, dass jemand vom Krankenhaus oder der Bestatter ein Foto gemacht hat?


    Liebe Grüße

    Ute

  • Liebe Kitty,


    mein tiefes Mitgefühl. Es tut so weh. Ich hoffe Du hast Menschen um Dich herum die Dich etwas trösten und Du nicht ganz allein bist.

    Das Forum hat mir bis jetzt allerdings auch geholfen, also schreib einfach, wenn Dir was auf der Seele liegt.


    LG Tati

  • Liebe Kitty,

    mein herzliches Beileid zum Verlust deiner Mama. Es tut einfach nur soooo weh... ich kann dich ebenfalls sehr gut verstehen...

    Aber auch die Seite des Bestatters oder des Krankenhauses kann ich verstehen.

    Weißt du, wenn ein Mensch so krank war, dass er von einer Krankheit wirklich extrem gezeichnet war, dann ist es nicht einfach zu verkraften da nicht mehr "die Mama" zu sehen, die sie war, sondern eben nur diese leibliche Hülle mit all ihrem Schmerz und all den Spuren der Krankheit... Es ist "nur" die Hülle! Ich weiß, das ist schwer... Du schreibst, dass du bei ihr warst, als sie schon 4 Tage verstorben war. Da ist der Veränderungsprozess schon recht weit vorangeschritten.

    Ich weiß dass es abgedroschen klingt, wenn man sagt: Behalte sie so in Erinnerung wie sie war... Und vielleicht ist es ja so, dass, wie Ute868 schreibt, vielleicht doch ein Foto gemacht wurde zur Dokumentationszwecken.


    Deine Mama ist nun auf ganz andere Weise bei DIR... Du wirst es spüren. Ich weiß, wir Menschen brauchen immer diese ganze Gewissheit, dass es wirklich so ist wie es ist... aber nicht immer verkraftet man diese sichtbare Gewissheit auch.


    Der erste tote Mensch den ich sah, war mein Großvater. Der Sarg war offen aufgebahrt - aber das was da in diesem Sarg lag, das war nicht mein Opa... er sah so anders aus, so schlimm und es hat micht tief verschreckt und viele Jahre "verfolgt"...

    Der Mensch verändert sich nach dem Tod - jede Stunde, jeden Tag ein wenig mehr...

    Ich wünsche dir sehr von Herzen, dass du trotzallem dich gut von deiner Mama verabschieden kannst und den inneren Frieden des Loslassens finden kannst... Es wird ein langer Weg, dieses Be-Greifen. Bei mir sind es 3 Jahre und fast 6 Monate her als meine Mama gehen musste - und es ist immer noch schwer, das Vermissen da. Es wird anders. Ja. Aber es ist von nun an in unserem Leben... Behalte deine Mama lebendig in deinem Herzen!

    Ganz viel Kraft und ganz viel Mut wünsche ich dir liebe Kitty für diesen Weg...

    Sei umarmt.

  • Liebe Miraliese21,


    ich liebe es soooo sehr Deine Beiträge die ja doch sehr selten sind zu lesen, ich freue mich jedes mal und jedes mal hab ich das Gefühl Mama steht neben mir, ich höre ihre Stimme wie sie genau das sagt mit fast den selben Worten.


    Jedes mal kommen mir die Tränen vor Rührung und Freude weil es ein schöneres Geschenk gar nicht gibt.


    Vlg. Linchen :24:<3:24: