Meine Geschichte

  • Hallo Salome!


    Das ist eine super Idee mit Google-Earth. Hoffentlich klappt es auch bei dir, liebe Maki.


    Und so wie Jutta schreibt, irgendwann kommst du irgendwie zu Christos Grab.


    Liebe Salome, obwohl es dir zur Zeit schlecht geht, hast du doch immer ein bißchen Humor, das finde ich positiv. Hoffentlich ergibt sich arbeitsmäßig bald was Gutes, sodass dir auch die Zukunftsängste genommen werden können und sich die Panikattacken wieder verziehen. Fein, dass dir die Therapiestunden gut tun, mit der Zeit wird die Stärkung dadurch auch länger anhalten.


    Wünsche dir alles Liebe!


    Linda

  • Liebe Salome,


    ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du bald Arbeit findest!


    Ich war auch in der Situation, dass ich Arbeit suchte und zeitweise war ich auch schon am verzweifeln. Dann hört man immerwieder von der "Wirtschaftskrise" und von den vielen Arbeitslosen etc. Das baut einen auch nicht gerade auf und man kriegt Komplexe......


    Nun habe ich Arbeit gefunden: du musst daran glauben und wirst auch einen Job finden, da bin ich sicher. Auf jeden Fall nicht resignieren und untätig werden, sonst fällt man in ein tiefes Loch. Bei mir waren etliche Bewerbungsgespräche und oft war es so, dass sich dann herausgestellt hat, dass der eine oder andere Job für mich doch nicht das wahre ist. Jedes Gespräch ist eine Chance dazuzulernen und sich das nächste Mal besser zu verkaufen.


    Ich war bzw. bin auch immer für die anderen da; ich glaube, mein Problem ist, dass ich mir zeitweise nicht helfen lassen wollte bzw. Hilfe beanspruchte. Oft ist es hilfreich, wenn man sein Leid klagen kann... Also bei mir hilft es.


    Dann alles Liebe für deine Therapie!


    lg
    Regenbogen

  • Huhu ihr Lieben!


    Da bin ich mal wieder. Ich hatte die letzten Tage einiges um die Ohren.


    Leider gibt es bei mir nichts neues, erfreuliches zu berichten.



    Dieses Wetter zieht einen auch ganz schön runter. Immer wenn ich denke, jetzt geht es Bergauf kommt wieder etwas, was einem im Kopf rumspukt. Ich habe bei Euch mitgelesen und leider geht es vielen so. Ist das nicht zum "Mäuse melken". Ein Tag alles schön und dann wieder alles doof. Ich ertappe mich immer öfters, dass ich richtig sauer werde. Diese "tiefe" Phase hat mit Chris seinem tod schon gar nicht mehr so viel zu tun. Ich habe schon immer ein schlechtes Gewissen, weil ich manchmal denke. "Du Idiot, Du hast alles kaputt gemacht. Du hast mich hier einfach sitzen gelassen. Für Dich habe ich alles aufgegeben und bin jetzt wegen Dir in so einer schweren Lage." Ich habe Jobs abgesagt, weil wir ich ja nach Östereich wollte, jetzt sieht es mies aus mit Angeboten.



    Wenn ich diese Gedanken dann ausgedacht habe, breche ich wieder zusammen, weil ich so denke.



    Ich habe mich so sehr verändert, ich habe eine Mauer um mich aufgebaut, bin nicht mehr der Mensch der ich früher war. Ich lasse kaum jemanden an mich ran. Meinen Freunden ist das natürlich auch schon aufgefallen. Mein Therapeut "meckert" auch schon mit mir, dass ich mir selber damit im Wege stehe, dass ich den Menschen nicht mein wahres Gesicht zeige. Wenn ich neue Menschen kennen lerne, denken viele, dass ich Arogant bin. Ich bin Oberflächlich geworden und lasse kaum noch Gefühle zu. Ich habe Angst, dass ich angreifbar werde.



    Ich war gerade bei einer Freundin. Sie fragte wie es mir geht. Ich habe ganz normal weiter geredet. Ich gehe auf solche Fragen schon gar nicht mehr ein. Wie soll es mir gehen? Beschissen, das ändert sich ja über Nacht nicht plötzlich, jeder versucht natürlich zu helfen, aber es funktioniert irgendwie nicht.



    Ich weiß langsam nicht mehr weiter, aber irgendwann wird wohl alles Gut! ;(



    Ich drücke Euch und Knutschi :D

  • huhu salome,


    wir verändern uns jeden tag. wir reifen in unserer persönlichkeit durch viele erlebnisse. hast du den eindruck das du dich in eine richtung veränderst die du nicht willst?


    ich denke nicht, dass du oberflächlich bist. deine postings sprechen laut eine andere sprache. du bist in nun ohne deinen mann in einem andren kulturkreis. österreich und deutschland unterscheidet sich in mehr dingen als man(n)/frau so wahrnimmt. als ich 2006 nach österreich kam vielen mir viele dinge auf die anders laufen. von daher kann ich ein wenig nachfühlen wie du dich fühlen magst. die innere verunsicherung kann ein grund sein wahrrum du dich zur zeit als arrogant wahrnimmst, doch wie gesagt, so kommst du im forum nicht rum ;)


    lass dich auch von deinem therapeuten nicht zeitlich bedrängen. jeder hat seine zeit, lass dich aber von ihm in einer guten art herrausfordern für dich und deine entwicklung


    liebe grüsse
    burkhard

  • Liebe Salome!


    Klingt gar nicht gut. Hm. Könntest du nicht deiner Freundin sagen, wie es dir wirklich geht. Wenn du mit dem "Sagen" Schwierigkeiten hast, kannst du es ihr dann nicht mailen und versuchen zu erklären. Sie ist doch deine Freundin und will dich verstehen.


    Oberflächlich bist du sicher nicht geworden. Die Gefühle willst du vielleicht nicht zulassen, denn du hast vielleicht Angst vor dem schmerzenden Gefühl, vielleicht willst du dich schützen. Vielleicht kann Christine dazu meher sagen, unsere Fachfrau?


    Jedenfalls schicke ich dir eine dicke Umarmung!!


    Sei lieb gegrüßt


    Linda

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich denke, ich veränder mich in einigen zum Negativen, ich kümmere mich kaum noch um meine Freunde. Ich habe einfach keinen Bock zu reden. Ich telefoniere nicht mal mehr gerne. Ich rede auch nicht mehr sonderlich viel. Mir ist im Moment alles einfach nur nervig, obwohl am Freitag hatte ich mal wieder ein Erfolgserlebnis, ich habe für einen Bekannten von meinem "Chef" gearbeitet. Ich hatte das erste mal nach langer Zeit wieder richtig Spaß. Es war alles ohne Streß, kein geschreie, keine Hektik, super Organisation. Dort wo ich sonst ab und zu mal arbeite hersch immer Chaos. Keiner weiß was gemacht werden soll, weil keiner sich um die Organisation kümmert. Ich bin den Abend richtig aufgeblüht und schwupp, waren 10 Stunden rennen und nett sein um und es hat richtig Spaß gemacht.


    Das mit dem "Sagen" wie es mir geht, dass wissen sie ja eigendlich alle, aber ich denke halt immer, ich falle ihnen auf die Nerven, weil sie auch immer von dem Thema ablenken, aber das tuen sie wohl eher, weil sie denken, dass das besser für mich ist. Kurzum ich ziehe mich zurück. Mir fehlt auch einfach jemand, der mich mal in den Arm nimmt und mich mal irgedwie stützt. Ich war und bin immer Die, die gibt. Ich war immer STARK und niemand hätte erwartet, dass ich so tief" sinken kann und nicht wieder alleine auf die Beine komme. Ich denke, ich habe in der Vergangenheit und auch jetzt noch, immer den Anschein gegeben, "Diese Frau, kann nichts umhauen.


    Ich schlafe auch sehr schlecht, ich habe, komischerweise, in der letztnen Zeit immer wieder diese fiesen Bilder im Kopf, wie ich Chris zu letzten mal gesehen habe. Ich hätte mir das vielleicht doch nicht antuen sollen, aber irgendwie doch, weil ich hätte es sonst nie realidieren können, aber jetzt macht es mir immer wieder Probleme. Diese Bilder schießen mir immer ganz plötzlich in den Kopf und rauben mir den Atem. Auch dieses zu Hause "einsperren" kenne ich nicht. Es ist für mich purer Streß das Haus zu verlassen, außer ich fahre weiter weg. Ich habe einen Bekannten besucht. Er wohnt etwas weiter weg und ich mußte 3 Stunden Zug fahren. Das war wie ein kleiner Urlaub.


    Naja, aber es wird auch wieder Sommer!!!!!!!!!!


    Ganz liebe Grüße und viele Bussis!!!1

  • Liebe Salome!


    Natürlich kann man sich durch solch einen Schicksalschlag ein wenig verändern. Aber ich denke nicht, dass du dich zum Negativen veränderst! Nur weil du momentan Mal nicht für andere da sein kannst. Diese kommt irgendwann wieder, vielleicht nicht mehr im gleichen Ausmaß, aber es kommt. Du schreibst selber, es wird wieder Sommer. Auch für dich kommen wieder bessere Zeiten, in denen du mit dir selber zufrieden sein kannst. Sei nicht zu streng mit dir! ;) Aber ich denke, auch wir (ich jedenfalls) kennen das, dass alles nervig ist.


    Ich freue mich für dich, dass du einen guten Tag hattest und ein Erflogserlebnis. Hat dir sicher gut getan. Auch der Besuch zu deinem Bekannten. Musst öfter Mal machen.


    Wegen der fiesen Bilder im Kopf. Hm. Dazu weiß ich jetzt nichts. Vielleicht hat Christine dazu einen Rat? Ich wünsche dir auf alle Fälle, dass diese fiesen Bilder schnell vergehen mögen und immer wieder die netten Erinnerungen im Vordergrun stehen.


    Sei lieb gegrüßt und gute Woche!


    Linda

  • huhu salome,


    niemand muss immer stark sein. höre au dein herz, was sagt dir dein herz? handle nach dem was es dir sagt. unse emotionen (=beweger) sind ein guter begleiter.


    ich finde es gut, dass du diesen job bei dem bekannten deines chefs angenommen hast und so einen anderen stil kennen gelernt hast. mal über den tellerrand rausschauen ist gut. ich wünsche dir viele solche erfahrungen.


    was deine bilder betrifft und das was du beschreibst, wünsche ich dir gute therapeutische hilfe. rede mal mit einen psychologen oder therapeuten drüber.


    lieben gruss
    burkhard

  • Huhu!


    Hab den Norden gegrüßt, Burkhard, einig Leute haben ziemlich blöde aus der Wäsche geschaut. :thumbsup:




    Ich habe ja einige Zeit nichts geschrieben, ich fühle mich im Moment so
    leer, außer es tut wieder so weh. Weihnachten steht ja vor der Tür, na
    zum Glück ist meine Klingel kaputt, weil ich mach nicht auf. 8)


    Ich denke gerade in der letzten Zeit wieder viel darüber nach. Ich
    schlafe ganz bescheiden und wache Nachts weinend auf. Ich träume
    ständig von der Zeit, als alles passiert ist. Wie seine Mutter mich anrief, an die Tage danach und vor allem wie ich in Östereich war das letzte mal bei ihm. Vielleicht schreibe ich es mal, vielleicht hilft es ja etwas.


    Ich fuhr mit meinem Cousin am 28Dezember Richtung Bamberg, um Chris seinen Bruder abzuholen. Wir schliefen die Nacht dort um nächsten Tag weiter zu fahren. Wir unterhielten uns im Auto über alles. Auf einer Tankstelle kuschelte ich mich an meinen Cousin und er fragte mich, "Süße willst Du ihn wirklich noch einmal sehen?" Ich sah ihn an keiner!, kann mich davon abbringen. Wir fuhren weiter, mußten dort zur Polizei, Ich mußte wie einFremder während der Befragung seines Bruders auf einer Bank, vor der Tür warten. Dann durfte ich endlich rein. Der Polizist erklärte mir ganz kurz, was passiert war, zeigte dem Bruder Fotos, damit er ihn indentifiezieren konnte. Ich kam mir vor wie falsch. Wir bekamen die Adresse von dem Bestatter und fuhren hin. Ich zitterte am ganzen Körper und stierte vor mich hin, hörte nur halb zu. Als das Gespräch fast zu ende war sagte ich nur leise"Ich will Chris nocheinmal sehen." Alle rieten mir ab, immer und immer wieder. Ich mußte, bevor wir zum Friedhof fuhren wo er aufbewahrt!, wurde noch einige Anziehsachen aus dem Koffer holen. Ich ging zum Auto und suchte wie blöd sogar noch Socken raus, damit er nicht friert. total bescheuert( das hätte ich mir ja auch sparen können, weil bei der Überführung war er ja Nackt, aber das hatte ich ja schon geschrieben, egal)


    Wir fuhren also zu dieser Halle. Ich ging mit dem Bestatter alleine in eine Halle. Wir kamen auf einen Flur, düster und eine Kühlhaustür, trist und kalt. Ich zitterte und dachte mir versagt gleich alles, obwohl ich schon mehr als genug Beruhigungsmittel intus hatte. Der Bestatter öffnette die Tür und da lag er, in einem Bergesarg, auf einer Barre. Er fragte mich nochmals ob ich es möchte. Ich nickte aus letzter Kraft und hielt mich schon an einer Tür fest, meine Beine versagten. Ich schrie einmal kurz, auf um alle Kräfte zu mobiliesieren. Es funktionierte kurz. Er zog den Sarg raus und öffnette ihn, stellte sich gekonnt davor, dass ich nicht sofot alles sah. Ich hörte wie er den Reißverschluss öffnette ,dann ging er zur Seite, dann war es wie im Film. Ich sah über den Oberkörper, in das leere Gesicht, dann über die Narben von der Autopsie, diese fiesen Fäden, mit denen er ja zugenäht wurde. In mir krampfte sich alles zusammen. Ich sah in den Raum und versuchte mich weg zu beamen. Ich stand da und der Atem blieb mir weg. Ich wollte ihn anfassen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Diese Leere im Gesicht, wahnsinn. Ich sagte nur ganz leise, steh auf Du Idiot, steh doch einfach auf. Ich schliff mich aus dem Gang und sagte ihm noch. "Bis bald mein Herz."


    Die Fahrt nach Hause saß ich die ganze Zeit wie betäubt im Auto. Ich habe die ganzen Kilometer nicht mitbekommen und wir standen, wie plötzlich, vor meiner Wohnung. Es ist mir gerade in den letzten Tagen, als wäre es gestern gewesen.


    Es ist so viel passiert in der Zeit danach. Mein Stiefvater verstarb ja kurz danach, bei meiner Mutter stellten sie ja den Knoten Fest, der ja zu Glück nichts war, aber es waren höllen Wochen bis zum Ergebnis. Ich war ständig , krank wurde Arbeitslos und ich frage mich heute wie kann es sein, dass man gerade wenn es einem eh schon schlecht geht, dann noch so viel schlechtes mitmachen muß. Ich freue mich schon darauf, dass Weihnachten endlich vorbei ist und dann, vielleicht, alles besser wird und ich wieder zu dem Menschen werde, der ich früher war. Es ist nur so schlimm im Moment, dass diese Bilder gerade jetzt wieder hoch kommen und an meinen Nerven zerren ,sie rauben mir alle Kraft im Moment und lassen mich zu einem Menschen "mutieren" der ich gar nicht bin.


    Puh, jetzt geht es mir etwas besser.
    Ganz liebe Grüße und schönen ersten Advent Daike!