Für Tröstende: "Was wirklich tröstet und hilft ..."

  • Hallo an alle Trauernden!


    elisabeth65 hat mich auf eine Idee gebracht: Wenn ihr hier auflisten könntet, was


    ... :) wirklich tröstet und hilft


    und was :( gar nicht tröstet und hilft ...


    dann hätten wir eine tolle Sammlung von Tipps für die, die "trösten" wollen bzw. für die, die unsicher sind, wie sie mit Trauernden umgehen sollen.


    Meine Idee wäre dann auch, diese Tipps im nächsten Trauerratgeber der TrauerHilfe abzudrucken.


    Also los: Was tröstet und hilft euch wirklich? Und was ist völlig daneben ...


    Liebe Grüße


    Christine

  • Was mich tröstet ist: Das sie jetzt nicht mehr leiden müssen, dass sie jetzt bei Gott geborgen sind, dass man in der schweren Zeit unterstützt wird, dass man nicht allein ist, dass wir sie wieder sehen, dass sie noch immer bei uns sind.


    Was mich überhaupt nicht tröstet ist: Lass los, hör auf zu weinen, lach mal wieder etc. Da fragt man sich, wie herzlos sind nur manche Menschen.

  • was giebt mir den trost,das ich mir sicher bin das wir nur gäste auf erden sind,und irgend wan sehe ich meine familie wieder,das ich auch weiß das uns unsere lieben immer besuchen auch wen wir sie nicht sehen,trost giebt mir der halt mich auszudauschen mit gleichgesintten,das reden und verstanden werden,trost giebt mir das ich immer ans grab gehen kann wen ich es möchte,trost giebt mir das ich weiß meine lieben leiden nicht mehr,trost giebt mir meine familie,trost giebt mir alles was ich von den lieben noch besitzen darf,


    was ich nicht möchte,sei nicht traurig du hast ja noch andere kinder,oder du hast dir vieles durch den tod erspart,weihne nicht immer dadurch kommt er auch nimma.ändern kannst du es sowiso nicht,nimm es an so wie es ist,rede doch nicht ständig über ihn er hört es eh nimma, es giebt noch einiges.


    liebe grüße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • DANKE, Christine eine SEHR Gute Idee dieses Theader!!!!!
    ...... wirklich tröstet und hilft
    ist das zuhören ohne irgend einen ratSchlag,
    wenn ich eine Hand brauche um mich zu halten - um nicht ins tiefe zu fallen Sie Mir reichen,
    mich zu "akzeptieren" mit all den Gefühlskaos ( ;( :cursing: :D ?( :( ) den man mit sich träg,
    in meiner phase der stille (in sich einkehrend) auch wirklich In ruhe lassen,
    mich Verstehen versuchen,
    mitgefühl zeigen,
    mich Unterstüzen in Fragen an mich gerichtet,
    ...und was , gar nicht tröstet und hilft ...
    das gegenteil von dem oben!
    mitleid ,
    in meiner Achterbahn einsteigen,
    wenn in einer "sehr"schmerzvollen stunde (der andere vor dir zusammen bricht) wo man sich die frage stellt:Was ist mit der da?
    wenn ich nicht mal weinen darf/kann vor Angst die anderen verstehn es nicht "erschrecken",
    wenn Sie Überreagieren,
    alles Überbewerten bsp kann es mir gut vorstellen das du nicht lachen magst, weil dein Kind Tod ist....., oder es ist ja "nur" mein ...., man wird zum ausenseiter obwohl man eh das gefühl hat man ist nimma "normal",
    auf meine Kosten lachen,
    auf meine gefühle herumtanzen, in dem "sie" wissen was MIR besser täte,.....
    :D

  • Liebe Christine


    Gute Idee, dieses Thread


    Für meinen Teil muß ich sagen, das ich in der Anfangszeit weitaus empfindlicher war als jetzt.


    ° Am meisten getröstet haben mich Menschen, die mich einfach ohne Worte umarmt haben.
    ° Menschen die mir ehrlich gesagt haben, sie finden einfach keine Worte für das Geschehene.
    ° Menschen die mir gesagt haben, wie sehr sie Rene gemocht haben, bevor ich über Rene zu reden angefangen habe.


    Ganz schlimm war am Anfang für mich:


    ° Du hast ja noch Kinder( was natürlich stimmt und dich auch weiterleben läßt)
    ° Das Leben geht weiter ( was auch stimmt, aber wie)
    ° Ich kann es verstehen, wie schlimm es ist und du dich fühlst ( von Menschen die noch keinen schweren Verlust erlitten haben)


    Es ärgert mich wahnsinnig, wenn Freunde und Bekannte nicht verstehen, das ich noch immer nicht die bin, die ich einmal war. Ich werde es auch nie mehr sein.


    Lg Chrisi

  • Hallo,


    ihr habt schon soviel gesagt, das Problem ist, so glaube ich, dass die Leute Trost spenden wollen und nur die Hälfte sagen und den Rest denken:


    Ich bin auch der Meinung, dass einen nur jemand versteht, der auch einmal bzw. noch immer trauert.



    zum Beispiel die Aussage: du hast doch noch andere Kinder


    besser wäre: wir wissen, du vermisst dein Kind sehr, aber .... und ...... brauchen dich jetzt auch besonders, unter anderem weil sie genauso trauern bzw. leiden


    oder


    lass den Kopf nicht hängen bzw. Kopf hoch


    besser wäre: sag was du am Herzen hast - wenn du sprechen willst, sind wir jederzeit da oder eine einfache herzliche Umarmung hilft


    oder


    das Leben geht weiter.... (ja die Weltkugel dreht sich trotz allem Leid weiter ?( )


    besser wäre: der oder die ..... hätte sicherlich nicht gewollt, dass es dir nun sooo schlecht geht.....



    Aber das Beste ist, dass es dieses Forum mit den vielen lieben Menschen gibt, die einen verstehen, wissen wovon man spricht, weil sie auch einen geliebten Menschen verloren haben. Das muss auch einmal gesagt werden!!

  • Ja, was hilft? Ich denke, das ist auch von der jeweiligen Gefühlslage, in der ich mich gerade befinde, abhängig. Vielleicht sollte man da Trost und Hilfe ein Stück weit unterscheiden. Sicher kann Trost auch Hilfe sein und Hilfe auch Trost, aber ich denke, nicht immer.


    Vieles ist gut gemeint und kommt doch nicht so an, eher kommt es oberflächlich rüber und das ist etwas, was wohl keiner von uns gebrauchen kann: Oberflächlichkeit. Wie bereits viele von Euch schon sagten, niemand, der auch nur annähernd in einer gleichen Situation war, kann uns wirklich helfen, weil er/ sie uns gar nicht wirklich verstehen kann, egal, wie gutgemeint auch immer es auch ist.


    Es gibt Tage, da bin ich tieftraurig, dann möchte ich mit dieser Trauer ganz mit mir alleine sein, mit niemandem reden. Dann gibt es Tage, an denen ich das Bedürfnis habe, über meine Trauer, meine Gefühle zu reden, verstanden zu werden, ernst genommen zu werden, über den Verstorbenen zu reden ohne mir anhören zu müssen, dass es letztlich besser für ihn war, er sich nicht quälen musste. Rein rational gesehen mag das wohl richtig sein, aber wir Menschen sind nun mal nicht nur rein rational, nein, wir haben auch Gefühle !


    Den größten Trost finde ich in meinen Erinnerungen, dennn diese kann mir nichts und niemand nehmen, die bleiben für immer.


    Trost gibt mir auch in großem Umfang dieses Forum ( auch wenn ich nicht viel schreibe, weil mir manchmal Kraft und Worte fehlen), zu wissen, man ist nicht allein.


    Trost finde ich aber auch in Gedichten, Sprüchen und auch Liedern.


    Was mir momentan Angst macht, ist, dass ich spüre, dass ich mich irgendwie verändere und ich nicht sagen kann, wie und wohin das führt.


    Als ich vor Jahren meine beiden Babys verlor, merkte ich nach einiger Zeit, dass ich härter geworden bin, nicht mit mir selbst, eher im Umgang mit anderen.


    Kam vielleicht auch daher, dass mich viele Leute "falsch" trösten wollten, ich mich dadurch unverstanden fühlte, sie unsere Kinder einfach nicht wahr sein ließen, weil noch ungeboren( "Es war ja noch kein richtiges kind", " Ihr seid ja noch jung" , "Stellt Euch vor, es wäre später passiert, wäre noch schlimmer", " Besser so als ein behindertes Kind", "Wer weiß, was Euch so erspart blieb".....).


    Denen, die mir sagen, es wird schon wieder, möchte ich am liebsten etngegnen: " Nichts wacht auf, wie es einstmals gewesen ist!"


    Was uns allen helfen würde? Den Tod nicht zu tabuisieren, Trauer zu akzeptieren, egal, in welcher Form, denn auch das ist das Leben.




    LG Anja

  • Hallo ihr Lieben!


    Super Idee Christine mit diesem Thread!


    Was hat mir nicht geholfen: Als ich die Todesnachricht von meiner Mutter an die Schwiegermutter brachte, musste ich alle die Andenkenbildchen, die sie schon hatte, ansehen.(Das war eine Menge, denn bei jeder Beerdigung bekommt man bei uns eines). Unfähig irgendwie dagegen zu reagieren tat ich das auch ganz "brav". Am liebsten hätte ich sie angeschrien und gesagt, das interessiert mich nun nicht. Aber ich war "gelähmt".


    Nett fand ich, wenn jemand ganz "praktisch" geholfen hat. Verwandte könnten bei ihnen schlafen, od. jemand bringt Kuchen vorbei.


    Auch viele Karten von Leuten, wo man überhaupt nicht rechnet.


    Freuen tut´s mich immer wieder, wenn jemand von meinen Verstorbenen redet. Neulich traf ich eine ältere Dame, die ich nur vom Sehen kannte und sie sagte mir, dass sie meine Mutter sehr gern hatte. (Sie ist vor 9 Jahren gestorben). Das geht runter! :) Schön, wenn sie auch nicht von anderen vergessen werden.


    Linda

  • Liebe Christine!


    Eine gute Idee dieser Thread!
    Hmmm...mal gucken, ob ich auch was beisteuern kann!


    Was helfen kann:
    + praktische Hilfe ist sicher gut (zb. Babysitten, Einkaufen, Haushaltserledigungen, mal den Hund abnehmen, etc...) -
    das hilft sicher auch gegen die Hilflosigkeit (wie Linda schon geschrieben hat)
    + Anrufen und Nachfragen, auch wenn die Beerdigung vorbei ist -
    denn das "Loch" kommt meist später, wie wir wissen und man hat selbst nicht die Kraft jemanden anzurufen...
    + über den Verstorbenen sprechen - keine Angst, man reisst keine Wunden auf, sie sind meist noch nicht mal verheilt...
    + Gemeinsame Besuche auf dem Friedhof, oder Hilfe bei der Grabpflege
    + den Betroffenen mit Unternehmungen etwas aus der Trauer locken, aber auch Verständnis haben wenn die
    Person für Ablenkung noch oder gerade nicht bereit ist...
    + den Betroffenen immer mal anstupsen, dass er sich was gutes Tun soll - dass er auf die eigenen Bedürfnisse
    nicht vergisst trotz all der Trauer
    + auch wenn es schwer fällt, weil man selbst keinen großen Verlust erlitten hat, einfach versuchen sich in
    die Person hineinzufühlen, zuhören und auch mal wortlos dasein
    + Toleranz für den individuellen Trauerweg des Betroffenen - jeder Mensch geht anders damit um!
    + dem Verstorbenen den Platz geben, den er auch weiterhin in der Trauerfamilie haben wird


    Was überhaupt nicht tröstet oder sogar sehr kränken kann:
    + den Jahrestag übergehen aus Angst vor was auch immer...
    + den Betroffenen dazu drängen, zb. das Zimmer oder persönliche Erinnerungsstücke um- oder wegzuräumen -
    den Zeitpunkt dafür muss der Betroffene selbst wählen
    + den Schmerz des Betroffenen zu bewerten indem man zb. seine eigenen Erfahrungen mit dem Tod als schlimmer darstellt...
    + Floskeln wie "Alles geht vorbei!" oder "Die Zeit heilt alle Wunden!"
    + krampfhafte Versuche irgendwie Hoffnung zu schenken in einer Zeit, wo die Hoffnung für den Betroffenen einfach nicht greifbar ist...
    + Gefühlsausbrüche des Betroffenen stoppen - mit "Er oder sie möchte sicher nicht, dass Du weinst..." o. ä.
    + Die Trauer zeitlich eingrenzen - zb. fragen ob der Betroffene nach 6 Monaten schon drüber weg ist, o. ä.
    + verlangen, dass der Trauernde nach kurzer Zeit schon zu funktionieren hat (egal ob für Beruf oder die Familie)


    Das war's erstmal - vielleicht fällt mir später noch mehr ein!


    Lg,


    Kate

  • Kann nicht Bestimmen was nun wirklich gut tut oder nicht. Die schon gegebenen Antworten würde ich jedenfalls auch so empfinden, wie sie beschrieben wurden.


    Möchte aber einige eigene Erfahrungen schildern.


    zuvor die :)


    * Die 3 Tage bis zur Verabschiedung befand sich Christa in der Aufbahrungshalle. Rundum viele Kränze und viele Lichter brannten. Und ich konnte stundenlang bei Ihr sitzen. Das war für mich Trost.


    * In den gleichen Tagen, kamen viele aus dem Ort einfach nur so in der Aufbahrungshalle vorbei. Legten eine Blume dazu. Oder zündeten eine Kerze an. Ohne Worte. --> "Siehst Du Christa noch jemand der Dich in guter Erinnerung hat". Manche wußten vorerst nicht wer da im Sarg ist. Aber ich war da. Und wurde manchmal auch gefragt. Dann kam immer eine schnelle Erinnerung. Immer eine Positive. Eine ältere Frau, meinte auf einmal: "Ach ja, die hat mich ja immer vom Rad aus so freundlich gegrüßt. Fein dass ich sie noch Mal sehen kann, hier auf dem Foto." Das war purer Trost und Freude für mich.


    * Die Rede bei der Verabschiedung zu halten. Allen zu verkünden was für ein Herz Christa ist. Dies ist auch ein großer Trost für mich gewesen. Alleine schon das damit Befassen.


    * Die vielen Tröstungsmeldungen, wenn man hier im Forum einsteigt. Sie haben mich positiv Überrascht.


    jetzt die :(


    * Schon am 2. Tag wollte man mir verständlich machen, dass ich ja zu jeder Zeit wieder eine Freundin haben kann, aber eine Mutter kann man nicht ersetzen. Am Tag der Verabschiedung von Christa beim zusammen sitzen nach der Kirche noch mehrmals die gleiche Erfahrung.


    * Keine Begrüßung, keine Verabschiedung von den Schwiegereltern von Christa, als diese von Wien zur Verabschiedung kamen. Es wurde einfach in 3m Meter Entfernung vorbeigegangen. Obwohl sie mich kannten. Wir waren zusammen bei einem Besuch in Wien lachend zusammen gesessen. Und hatten zusammen Schönbrunn angesehen. (PS Ich ging dann zu Ihnen und begrüßte sie. Und schenke mein Beileid. Verabschiedet haben sie sich dennoch nicht.)


    * Die häuslichen Räumlichkeiten verlassen, wenn ich dort aufgetaucht bin. (Von der Verwandschaft meiner Liebsten.)


    * Ein Meldung die mich sehr schwer traf, als ich nach Trost suchte. "Ach du willst Trost? Soll ich Dich vielleicht umarmen?" (Es lag in der Wurschtigkeit der Betonung. Wenn ja ,dann mach ich's halt.)


    Hätte da noch 1 Ding. Dies ist aber zu heftig. Und wird wahrscheinlich nur ganz selten vorkommen. So hoffe ich. Daher erwähne ich es nicht hier.



    Lieb Gruß


    Walter( :) :( )

  • Danke, Christine, für das Aufgreifen meiner Worte.
    Es ist einfach so, nach einem Jahr schaut man anders.


    So viele Dinge, die ihr alle schon hier gesagt habt, sie stimmen....
    Das Hart-Werden, Anja, das stimmt mich auch nachdenklich, aber es ist so....
    Es gibt Verständnislosigkeit auch von meiner Seite - aber doch auch Nachdenklichkeit - wie war ich "früher"?


    Was mir geholfen hat:
    * das Zusammenstehen eines Dorfes - Andreas hätte seine helle Freude an den vielen guten Kuchen gehabt, die wir in dieser Zeit bekommen haben
    * stille Umarmungen, wortlose Begegnungen
    * die vielen Jugendlichen, die so einfach, ungkünstelt und ungehemmt mit ihrer Trauer umgegangen sind
    * die Anteilnahme beim Beten, zu den offiziellen Zeiten und einfach so zwischendurch - bei uns wars im Haus, da war richtig viel los
    * die Hilfe der Bestatter - weit über ihre Zuständigkeit hinaus
    * viele kleine Zeichen der Liebe und Anteilnahme - auch von ganz offizieller Seite -zB die italienischen Carabinieri waren "Menschen"
    * jedes kleine Wort - eben auch nach längerer Zeit - es ist nichts vorbei
    * Wäsche bügeln und Blumen gießen
    * die Anrufe meiner Freundin - macht man selber nicht mehr
    * tausend liebe Dinge, die meine Schwester für mich getan hat - und ihre Familie
    * Blumen, Kerzen, Zeichen am Grab, an der Unfallstelle
    * einfach angesprochen werden


    Was nicht so gut war
    * Worte wie: es ist besser so...
    jetzt habt ihr einen Engel
    die Guten holt der liebe Gott zuerst - sind alle anderen schlechter????????
    hast ja noch Kinder
    wer weiß, wofür es gut ist
    geht dir eh ganz gut, schaust gut aus............
    du bist eh immer so stark, dass schaffst du auch noch, sicher, bestimmt, wer, wenn nicht du.....
    * hunderttausend Probleme, die soooo wichtig sind
    * Unüberlegtheit bei manchen Sätzen: wieso geht es dir schlecht---- nach 3-4 Monaten --- immer noch----
    * Gedankenlosigkeit - aber naja, jeder kann nicht so wie wir ständig an unsere lieben Verstorbenenen denken


    Und auf allen Seiten noch viele Dinge mehr.
    Grüße
    Elisabeth

  • Ich kann mich den anderen Aussagen nur anschließen.
    Es wird einem etwas schwierig gemacht, wenn man als nicht unmittelbar Verwandter (Eltern, Kinder) auch Trauer zeigt.
    Im vergangenen Jahr habe ich "NUR" meinen Neffen/Patenkind Andreas, meinen Onkel, meinen Schwager (45/Herzinfarkt) und eine liebe Einwohnerin unseres Dorfes (41/Herzinfarkt), bei deren Reanimation ich 90 Minuten dabei war (bin Rettungssanitäterin und First Responder in unserem Ort) verloren.


    Es hilft wirklich, wenn man auch dann ernst genommen wird und es einem erlaubt wird, traurig zu sein.
    Schwierig wird es, wenn solche Ratschäge kommen, wie "dann kann man halt so eine Aufgabe (Sanitäter) nicht machen, wenn man es nicht verkraftet".
    Liebe Grüße an alle von der
    kleinen schwester

  • Liebe Christine, hoffentlich ist in diesem Theader auch erlaubt das Ich/Wir auch ein bisschen "dampf" ablassen können, von dem "gesagten" dassss auch nach 8Monaten verdammt weh tut. wenn nicht dan sag es und Verzeih mir!!




    Zitat

    wer weiß, wofür es gut ist


    Liebe Elisabeth, dieser satz lösste die errinerung, die ich am Liebsten nie zu hören wünschte


    am Beileidbesuch sagte eine Frau in der großen runde, ein paar tage nach dem ich mein Schlimmstes erlebte , diesen satz mit dieser begründug
    ....Als irgend ein Engel den Engel Gabriell fragte : "Warum der Mutter die Tochter nahmst und Ihr so viel schmerz zugeführt hast "sagte" Engel Gabriell : Weil Sie sonst der mutter sehr Viel SCHANDE gebracht hätte (unmoralisch geworden wäre)....


    ich schaute diese Frau in die Augen und dachte mir "Und so spielen sie mit deinen gefühlen", maki du wirst nicht nur Kraft brauchen sonder auch einen Starken Magen um all solche komentare zu verdauen


    IL maki

  • Hallo Maki,


    lasse deinen Dampf ab, ich tue es auch gleich ;)


    @ an alle:


    Da fällt mir noch etwas ein; als mein Mann verstorben war, haben einige gemeint, sie haben es eh vermutet, so wie mein Mann ausgesehen hat... Nett, dass es alle gewußt haben, dass er nicht mehr lange hat... ;( X(

  • eines finde ich für mich noch sehr wichtig,das möchte ich noch schreiben!


    zu starke hielfe,den als michael starb kam meine schwester,und ich wollte so gerne alleine sein in meinen gedanken,und sie sagte immer komm wir gehn spatzieren du must raus,und wir gingen dan 2 stunden,obwohl ich es nicht wollte,du darfst nich zu viel nachdenken hies es immer,sie meinte es sehr gut,aber wen man alleine sein will,ist es zusätzlich ansträngend,und jeder ruft an jeder wil wissen was los war und du must allen immer das selbe sagen,das hatte mich auch sehr aus der bahn geworfen.so das wolte ich noch beitragen.das man trauernde das recht einräumt alleine zu sein,danke silli

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hallo,


    eigentlich gibt es für mich hier nicht mehr viel hinzuzufügen, alles was ich auch empfinde wurde eigentlich schon gesagt.


    :) Aber was mir in den ersten Tagen der Trauer sehr geholfen hat, waren die vielen Trauerbriefe, die vielen Menschen die an mich (uns) gedacht haben. Teilweise von Leuten zu denen schon seit Jahren kein Kontakt mehr bestand. Und in den meisten Briefen standen sehr persönliche tröstende Worte, die mich berührt haben.


    :( Man merkt sehr schnell, wer es ehrlich meint oder wer einfach "nur" einen Brief schickt, weil er meint, dass er es muss. Diese Art Briefe fand ich schrecklich.


    LG
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Hallo,
    was mich sehr betroffen macht,ist die Tatsache,das viele Menschen mit denen ich oft beisammen bin, der Meinung sind,
    nun,nach"schon" 1,5 Jahren bin ich nicht mehr traurig,trauere nicht mehr wie am Anfang
    * Traurigetina hat mal geschrieben"wir sind alle perfekte Schauspieler"- und dies tue ich im Alltag allzu oft!
    Hilfe ist: von Menschen,wo ich es nicht erwartet habe kommt die Frage: "Wie geht es dir und deiner Mutti eigentlich?"
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Am meisten geht mir die Frage "Wie gehts Dir?" auf den Nerv. Blöde Frage. Egal was passiert es wird erwartet, daß Du trotz allem weiterfunktiert. Sicher geht das Leben weiter, aber für jemanden der grade jemanden verloren hat klingt diese Phrase abgedroschen, andererseits ist sicher nicht sinnvoll sich ewig in seiner Trauer zu verlieren. Ehrlich gesagt fällt es mir sehr schwer jemanden in so einer Situation Ratschläge zu geben, denn ich weiß von von mir selber es ist sehr schwer was passendes zu sagen.lg

  • Was noch nicht hilft:
    * schlecht ausgebildete "Seelsorger", die mit der Situation nicht umgehen können, Phrasen dreschen und vielleicht meinen, dass sie damit Gutes tun
    * Wichtige Kontaktpersonen, die sonst alle Termine im Kopf haben, aber den Jahrestag "vergessen"


    Was hilft:
    * eine Frau hat mir nach einem Jahr Beileid gewünscht und ganz liebe, persönliche Worte gefunden


    ............................Elisabeth