Abschied von meiner Sonne 2

  • Liebe Luise,

    ich habe das Gefühl, deine Hand halten zu wollen. Ohne Worte. Denn Worte können nichts ausrichten.

    Regle was du regeln kannst. Warum auch nicht? Vielleicht bringt dir das ein wenig Ruhe. Keiner von uns wird seinen Ruf verpassen. Wir sind alle auf der Durchreise.

    mit viel Mit-Gefühl
    Elster

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Liebe Luise,

    ich glaube auch, dass es Dir Ruhe geben könnte, das zu regeln, was Dir wichtig ist. Es ist immer ein gutes Gefühl, „alles“ geregelt zu haben. Ich habe das schon frühzeitig angefangen und nach dem plötzlichen Verlust meines Mannes ganz konsequent zu Ende gebracht hat. Mir gibt das tatsächlich Ruhe, für mich selbst aber auch das Gefühl, alles gut für die, die mir wichtig sind, geregelt zu haben.
    Elster hat Recht, wir sind hier auf der Durchreise und niemand weiß, wann „es“ für einen soweit ist.
    Ich setze mich still zu Dir und möchte Dir Kraft senden. Es wäre so schön, wenn sie bei Dir ankäme und Dir ein bischen gut täte…..

    Lg Herzschmerz🫂🫂🫂

  • Liebe Luise🌹

    ...Du hast so viel schon bewältigt.Hast die OP gut überstanden...deinen Alltag,der dir enorm schwer fällt,-durch all deine schweren körperlichen Einschränkungen,-

    geschafft...

    mit der süßen Amy ,immer an deiner Seite.

    Das ist Bewundernswert 🍃

    Dass dir die Dinge,die du zusätzlich benötigst,zb.die regelmäßige Sauerstofflieferung,die schweren Tanks, Essen zubereiten,etc...sehr viel abverlangt,macht natürlich nachdenklich und verständlich,dass man Angst hat,alles alleine bewältigen zu können.

    Ich bin gerade hoch oben im Norden in einer schönen Ferienwohnung mitten auf dem Land...Die Hausbesitzer,ein älteres Ehepaar mit der ich mich vorhin sehr lange unterhalten habe,gab mir zu denken...

    Beide sind schon fast 80 Jahre alt,die Frau hat ein Sauerstoffgerät,großes Gerät.( mußte an dich denken),-für die Nacht benötigt sie ein anderes. Läuft mit einem Rollator im Haus herum, weil sie sehr schlecht gehen kann...und erzählte mir,dass ihr Mann Demenz hat und schon acht mal reanimiert wurde,dass er jetzt einen Herzschrittmacher bekommen hat...Sie kann ihn nicht mehr alleine lassen und trotzdem macht sie noch alles selbst im Haus...

    Ich bin wirklich beeindruckt,obwohl sie mir sagte,dass sie oft an ihre Grenzen stößt.Dass sie es schafft im Leben,obwohl sie enorme Einschränkungen hat,die Kraft besitzt auch für ihren Mann da zu sein,obwohl er in seiner eigenen Welt lebt...lebt sie doch für sich alleine.

    Liebe Luise,ich wünsche dir weiterhin alles Gute und dass du die nötige Kraft und Energie besitzt, alles das schaffen zu können,was für dich wichtig ist🍀

    Viele liebe Grüße

    Eyla🦋

  • Danke meine Lieben für das Verständnis und den Zuspruch.


    Ich werde alles, was mich in Gedanken, belastet jetzt angreifen... Fotos vernichten, mich von Sachen trennen, Listen und Verfügungen anlegen (für Vermieter den Ansprechpartner, Bankverfügung, Schriftkram ordnen (Versicherungen und sonstiges).

    Das Wichtigste ist bereits in Ordnern, aber es liegt noch einiges im Argen.

    In einem Leben fällt ja vieles an, ich bin wohl auch Jäger und Sammler... aber kein Messie!


    To-do- Liste ist bereits in Arbeit.


    Liebe Eyla,

    dass mit dem älteren Ehepaar berührt mich sehr, welche Kraft steckt in dieser Frau.


    Lg Luise

  • Liebe Luise,


    Ich kann mir vorstellen, dass dich dieses "die Dinge regeln" auch eine Menge Kraft kostet im Moment, grad wenn solche Dinge dazu gehören wie Fotos vernichten und dich von Sachen trennen. Ja, aber wenn dich Dinge belasten, dann ist es wohl gut so und ein richtiger Schritt, selbst wenn es einmalig Kraft kostet, ist es doch besser, als zuzulassen, dass Dinge permanent an den Kraftreserven zerren ...
    Wenn du es annehmen magst, schicke ich dir sehr gerne und von Herzen ein wenig zusätzliche Kraft, um das zu stemmen ... ✨💖


    Liebe Eyla,

    Ja, mich berührt das auch sehr, was du von diesem Paar schreibst. Liebe ... sie vermag wirklich die sprichwörtlichen Berge zu versetzen 🥰

  • Meine Lieben,


    habe heute wieder einen schrecklichen Tag.


    Seid Dienstag ununterbrochen Schmerzen von meiner OP Wunde. War zur Untersuchung bei 2 Ärztinnen... eine aus der Klinik... zwei Meinungen... soll nach Aussage Klinik-Ärztin WE abwarten, ob die "Natur" sich selber heilt. Nur bei Fieber = Entzündung zur Notaufnahme kommen.


    Wie ich das organisieren soll - alleinlebend mit zu versorgenden Hund - evtl nachts... nur achselzuckende Mimik.


    Alt und krank, gesetzlich krankenversichert belastet man nur noch die Gesellschaft.



    45 Jahre Arbeitsleben, ehrenamtliche Tätigkeiten zählen nichts... Pech gehabt.



    Lg Luise

  • Ja liebe Luise,


    das ist unser heutiges Gesundheitswesen... überlastet, desinteressiert, unwissend...


    Ich denke, viele von uns können einige Horror Erlebnisse aus dem Krankenhaus erzählen, ich habe selbst genug erlebt und höre von allen Seiten nur noch Chaos pur.


    Es ist ein Segen, wenn man nicht ins Krankenhaus muss.


    Unsere Politiker tun alles, nur nichts richtiges, für mich sind das alles Verbrecher...meine Meinung...


    Ich hoffe sehr, dass sich deine Wunde nicht entzündet und die Schmerzen nachlassen. Hast du was dafür bekommen...nein bestimmt nicht oder ...

  • Liebe Luise. Ich habe beim Stöbern deine Geschichte gefunden. Ich kann dazu nur folgendes sagen. Gibt es denn keine Möglichkeit, dass man dir mit Taten helfen kann.?So viele Mitglieder haben dir geschrieben. Es muss doch einen Weg geben, um dir zu helfen. Man kann doch nicht zusehen, wie ein Mensch so leidet. Könnte es nicht sein, daß jemand von uns im Forum in deiner Nähe wohnt. Vielleicht hast du eine Idee oder einen Wunsch, wie wir dir helfen können. Ich heiße mit 2.Vornamen auch Luise. Denk mal nach ,ob wir außer guten Wünschen dir irgendwie mit irgendwas helfen können. Ich wohne in Berlin. Ganz liebe Grüße von Christine (Luise)Ich bin 80 Jahre.

  • Meine Lieben,


    nach einem sehr schmerzhaften Wochenende geht es mir heute (Dienstag) besser.


    Ich war gestern ... nach schlafloser Nacht sehr früh im Krankenhaus... , in dem die OP erfolgt war. Sass fast weinend auf meinem Rollator vor der Station und wollte Hilfe. Zu meiner Verwunderung wusste man sofort meinen Namen und bat mich in den Wartebereich.


    Und nun das "Wunder". Nach einiger Zeit kam die Chefärztin, brachte mich in einen Untersuchungsraum, fragte nach und behandelte mich...war zwar schmerzhaft, aber sie nahm mich ernst und nicht wie vor dem WE die junge Ärztin, die noch der " Natur" Zeit geben wollte zur Heilung.


    Seitdem geht es mir wesentlich besser, habe noch ein Medikament verschrieben bekommen und bin so was von erleichtert, ich lebe wieder auf. Aber war das nötig... so viele Tage zu leiden... allein und ohne Hilfe?


    Mein Mann fehlte mir so sehr... seine Liebe... sein Trost... er hätte für Hilfe gesorgt.


    Fast hätte ich aufgegeben... nur der Gedanke an Amy ließ mich zögern. Es war mir einfach alles, alles zu schwer zu ertragen.


    Beim Gassigehen bin ich fast zusammengebrochen vor Schmerzen, eine Nachbarin sah mich über den Rollator gebeugt und begleitete mich zur Haustür, sie hatte Bedenken, dass ich es nicht alleine schaffe... ich sah so schrecklich aus.


    Nun geht es mir besser... aber schaffe nur das Nötigste... Gassigehen, Essen machen für mich und Amy...Körperhygiene.


    Weinen und trauern um Vergangenes... um Menschen, die ich liebte und so sehr vermisse.


    Es geht mir besser, aber nicht gut.


    Lg Luise

  • Liebe Luise. So ist das Leben. Manchmal bedarf es gar nicht soviel, damit es besser wird. Es freut mich ungemein, daß du wieder nach vorne schaust. Mach weiter so!Es gibt so einen altmodischen Spruch, der mir aber gefällt: "Und wenn man denkt,es geht nicht mehr kommt irgendwo ein Lichtlein her."In diesem Sinne alles erdenklich Gute von Christine

  • Liebe Luise,


    Wie schön, dass die Chefärztin dich ernst genommen hat! 🥰
    Genau das fehlte ja in den letzten Wochen und Monaten komplett in deinem Leben. Dieses Gefühl, als Mensch mit Sorgen, Nöten und Ängsten wahrgenommen zu werden. Vor allem eben als Mensch. Ein Mensch, der auch einen Namen hat - und daher ist auch das so schön, dass man direkt wusste, wer du bist.

    Ja, Amy ist dein Anker, das merkt man immer wieder. Und der Gedanke an die Liebe, die zwar so schmerzlich vermisst wird, aber die du doch erfahren durftest und die auf ihre ganz eigene Weise auch nie vergehen wird.
    Natürlich geht es dir nicht gut, auch wenn es dir besser geht.
    Ein mühsames "Ein Schritt nach dem anderen". Aber wenigstens waren bei diesem Schritt einmal Menschen da, die eine Hand gereicht und sie dir nicht verweigert haben.


    Wenn du magst, schicke ich dir eine ganz liebe Kraft-Umarmung ... ✨💖



  • Liebe Luise


    Tut mir sehr leid für dich für die erlittenen Schmerzen.

    Gestern habe ich wieder an dich gedacht.


    Freut mich dass es dir jetzt zumindest etwas besser geht.


    Und du ein Medikament bekommen hast.
    Sowie eine gute Betreuung bzw. Visite, dich ernst genommen fühltest.


    Auch wenn jetzt noch nicht alles gut ist; sehr beschwerlich ist.


    LG
    Simon

  • Liebe Luise. Ich bins nochmal.Ich finde das ganz schön,was Sonnenente dir geschrieben hat. Nämlich das mit deinem Namen. Das ist so wichtig, wenn man krank ist und auf die Ärzte angewiesen. Dabei haben die Ärzte alle einmal einen Eid geleistet. Und da geht es darum,all ihr Können zum Wohl des Menschen einzusetzen. Und dazu gehört eben auch den ganzen Menschen hinter seiner Krankheit zu sehen. Ich habe mal irgendwo gelesen, daß es einem Patienten schon alleine durch die Art und Weise, wie der Arzt mit ihm sprach, besser ging. Nochmals alles Gute wünscht dir Christine.

  • und ich bin dankbar für die med. Hilfe der Ärztin.


    Ich bin das alles so leid....das Kämpfen um Linderung... Verständnis... Nächstenliebe... Menschlichkeit.


    Seit ich alleine bin, fällt es mir immer mehr auf, wie "kaputt" ich eigentlich bin (meine Krankheiten will ich nicht aufzählen, einige von euch hier sind ähnlich oder noch schlimmer betroffen).


    Aber das Makabere ist: ich lebe noch, die anderen meiner Lieben, sind alle tot.


    Wieso und was ist der Sinn?


    Diese Frage beschäftigt mich... und auf die Antwort werde ich warten müssen, bis der Tag gekommen ist, an dem Fragen keinen Sinn mehr ergeben, weil alles geklärt und gut sein wird ... in der unendlichen Ewigkeit des Seins.


    Luise