Würde mal gerne Eure Meinung hören!!!!

  • Huhu!


    Mein Blutdruck ist gerade auf 180. Ich war gerade beim Einkaufen und lief, zufällig, an den Zeitungen vorbei. JEDE, aber wirklich JEDE, zeigt einen Fußballer, der sich umgebracht hat. Jeder redet drüber und ach der Arme!!!,? Ich bin natürlich wieder mit einer dummen Bemerkung aufgefallen und wurde ganz böse angeschaut. Klang so ähnlich, wie"Ich kann schon verstehen, warum Selbstmörder, früher, irgendwo verbuddelt wurden.


    Auweia, da hatte ich ja was gesagt. Mich würde echt mal interessieren, was ihr dazu sagt. Natürlich ist es schlimm, wenn jemand unter Depressionen leidet und keinen anderen Ausweg weiß, aber was ist den mit den Hinterbliebenen? Was ist mit deren Depressionen und Problemen. Wer denkt an den Fahrer des Zuges? Soll er der nächste sein? Ich kann nicht nachempfinden, wie ein "ganzes" Land um jemanden trauert, der selber gewählt hat. Der sein Leben weggeworfen hat. Da stellt sich mir doch die Frage. Wo ist da die Gerechtigkeit? Wie kann ein Mensch seiner Familie soetwas antuen, wie kann man Menschen, die man gar nicht kennt so kaputt machen?


    Ich habe lange am Bahnhof gearbeitet und immer wenn der Rettungshubschrauber über dem Bahnhof kreiste bekam ich schon das kalte Grausen.


    Wie oft, habe ich diesen derben Knall gehört und diesen komische Geruch danach und kaputte Gesichter, die mitansehen mußten wie jemand vor einen Zug gesprungen ist. Ein Stammgast von damals war über 2 Jahre beurlaubt, weil er einen Zug gefahren hat vor den ein "Springer" sich "breitgemacht" hat. Seine Ehe ging kaputt und er war über ein Jahr in der "Klapse".


    Ich hoffe ich trete niemanden auf den "Schlips" mit meiner Frage.Soll nicht meine Absicht gewesen sein, aber mich würde doch mal interessieren, ob ich da eine falsche Meinung habe!?


    Ganz liebe Grüße!!!!

  • Hallo Salome!


    Nunja, ich würde mal so sagen, wenn jemand in einer schweren Depression ist, dann sieht er/sie die Welt nur noch schwarz, dann hat man keinen Sinn mehr im Leben. Die Depression ist dann so stark, dass man sich da umbringt, man kann nichts dagegen tun.


    Es stimmt, wenn man sich vor den Zug wirft, ist der Faherer sein Leben lang schuldig, aber ich denke, Leute die das machen, denen ist das in Moment nicht bewusst. So grausig es klingt, aber denen ist egal, wie die Hinterbliebenen denken, denn sie glauben durch den Selbstmord würd es den jenigen besser gehen, sie denken da nicht an andere.


    So denke ich. Aber natürlich kann ich nicht 100% sagen, was jemand denkt, bevor er sich umbringt.


    Alles Liebe!


    Melinda

  • Es stimmt schon, Depressionen sind was ganz gemeines, aber ich kann soetwas nicht nachvollziehen. Es will mir nicht in meinen Schädel rein, Ok, vielleicht sollte man sich über solche Dinge den Kopf auch gar nicht weiter zerbrechen, aber ich kann nicht verstehen, Wie kann man dann auch noch so einen Aufriss davon machen. Wenn ich die Zeitung aufmache und lese die Todesanzeigen, dann finde ich das wesendlich trauriger, aber darüber redet niemand und die Medien drücken einen diesen ganzen Trubel aufs Auge und mir gehen die Nackenhaare einfach nach oben :cursing: ist bestimmt super für die Familie die da noch ist und viele trauern um jemanden der selber gewählt hat. Wie heißt es so nett " "Reisende" soll man nicht aufhalten.".

  • Hallo Salome,


    Ich denke es ist in Ordnung um jemanden zu trauern der Suizid begangen hat.


    Wie die Medien solche Themen ausschlachten ist nicht zu tolerieren,
    Ich kauf z.B. keine Kronenzeitung mehr, sie hat meinen Trauerfall falsch und zum Grossteil unwahr berichtet.
    Auf die Angehörigen wird keine Rücksicht genommen.


    Eine sachliche und "diskrete" Berichterstattung ist, denke ich, in Ordnung.


    Bei einem Suizid (und natürlich sonst auch) anderen Menschen Schaden (in jeder erdenklichen Weise) zuzufügen ist ehrlos und schändlich.


    L.G. Eisvogel

  • Hallo Melinda!


    Mein Lebensgefährte ist verstorben, in Östereich. während ich in Deutschland war und kein Problem,wegen der Nachfrage. Ich weiß auch gar nicht, warum ich mir wegen solchen Gedanken immer einen Kopf mache, aber es interessiert mich halt vieles und es gibt ja auch keine blöden Fragen, amn erweitert ja nur seinen Horizont!!!!!!!!!!!!!!!! :thumbsup:

  • Liebe Salome!
    Ich kann deine Wut/Empörung verstehen.
    Aber so ist es nun einmal.Eine psychische Erkrankung kann man als Aussenstehender nicht sehen-wie z.B. einen Knochenbruch-,die psychisch kranken können ihre Erkrankung vor der Aussenwelt richtig gut verstecken.Somit können sie sich behandlen lassen oder auch nicht,ohne das jemand etwas bemerkt.Angst vor der Zukunft(Job),oder Scham sind Gründe dafür.
    Wenn die Erkrankung dann im Suizid gipfelt wird man bei "Gretchen Müller" nicht darauf reagieren.Bei einem "Promi" aber sehr wohl.Das ist normal,jeder kennt ihn und möchte,sei es aus echtem Interresse und Trauer, oder nur aus Neugier näheres darüber erfahren.
    Die Presse macht dann leider die "übrige Arbeit".
    Empöre dich nicht so doll darüber.Die Schlagzeilen werden verebben.
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo!


    Wenn der schmerz zu groß wird sooo unerträglich an jedem Tag


    Wenn man den anschluß ins Leben nicht mehr finden kann


    obwohl man kämpft obwohl mann alles ausprobiert (Therapie, Medikamende,..)


    Wenn die Lebensmauer in einem einstürzt und man niergens Kraft holen kann um "wieder" neu zu beginnen


    dann kommen diese gedanken, an Suizid


    man denkt nicht an andere, weil man sie nicht sieht


    jeder Tag ist als wäre es ein Jahr lang


    jede anstrengung ist als schleppe man schwereTonen mit sich herum


    es ist ein Kampf mit SICH


    Ich kann IHN gut verstehen, nicht alle schaffen es, mit dem Tod des eigenen Kindes , klar zu kommen. Seine Tochter war Krank und musste Sterben. Seine Frau hat sich ein "ersatz" Tochter geholt - adoptiert, um wieder anschluß im Leben zu bekommen. Ich habe auch daran gedacht "wieder" einn Kind zu bekommen aber es würde nie meine Abi ersetzten, nieeeeeeeee im Leben. man versucht halt alles, was einem ewentuell den schmerz erleichtern könnte.


    Vertseht Ihr mich? Versteht Ihr IHN jetzt?


    lg maki

  • Guten Morgen meine Lieben,


    auch ich habe natürlich die Berichterstattung um Herrn Enke verfolgt und mir so meine Gedanken gemacht. Ein Suizid vor einem Zug ist immer ein sehr aggressiver Akt - auch und nicht zuletzt gegenüber dem Zugführer, da gebe ich Dir, liebe Salom, völlig recht. Seltsamerweise ist diese Art der Selbsttötung auch bei Zugführern selbst verbreitet - die es eigentlich wissen müssten. Auch ich habe schon zu oft die leeren Gesichter der betroffenen Menschen gesehen, wenn wir auf einer Strecke von 250 Metern "Teile" gesammelt haben...


    Trotzdem ist meine Art des Herangehens auch immer die, dass ich nicht glaube, dass man von einer "freien Entscheidung" sprechen kann - Zu eingeengt ist die Sichtweise eines Menschen in diesem Moment. Die Botschaft heisst ja "Ich kann SO nicht mehr leben" und nicht "Ich will überhaupt nicht mehr leben!" - Das führt dann auch immer zu dem Thema, was wir hier schon einmal hatten und über was ich mich immer furchtbar aufregen kann - die verwendeten Begrifflichkeiten... Es ist KEIN Freitod, es ist KEIN Selbstmord - aber das hatten wir ja schon...


    Liebe Grüße,
    Euer Markus

  • hey ihr alle,


    gerade der Suizid vom Fussballer beschäftigt mich zur Zeit, von zwei seiten betrachtet.
    Mir tut die Familie leid, seine Frau vor allem, sie müssen mit diesem grausamen Akt weiterleben, mit all den Gefühlen usw.
    Andererseits kann ich nachvollziehen wie es in ihm ausgesehen haben muss, allein die Tatsache dass er seine Tochter verloren hat, macht mich empfindsam. Dieses Gefühl nicht mehr weiterleben zu können hab ich auch gehabt, vor allem im ersten jahr tauchte dieses Gefühl, Bedürfniss extrem auf.
    Er ist meiner meinung nach ein klassisches Beispiel von nicht ausgelebter Trauer in Kombination mit einer Krankheit, er musste funktionieren...durfte nie schwach erscheinen.


    Wie Markus es gut erklärt hat, es war sicher keine freie entscheidung, er hatte vor sich keine Wahl, nur noch die Sichtweise, dass es nichts anderes gibt und es enden soll.


    glg

  • Huhu!


    Kann ich, wohl, alles nachvollziehen. Warum, aber werden andere Menschen da mitreingezogen? Warum, nicht ein Baum? Die stehen doch überall. Hört sich etws blöde an, aber viele fahren km weit um eien Bahnstrecke z.B. aufzusuchen.



    Ich kann auch die Fans nicht verstehen. Ich könnte wetten, dass viele von denen nicht einmal wissen, wie der eigene Nachbar heißt.



    Ausserdem habe ich den Artikel gelesen, den Markus mir als Link gestzt hat. Ich muß hier mal kurz wiedersprechen, denn



    Selbstmord


    Selbstmord ist die historisch älteste deutschsprachige Bezeichnung für einen Suizid. Das Wort „Selbstmord“ ist jedoch keine eigentliche deutsche Wortschöpfung, sondern entstand als Lehnübersetzung des neulateinischen „suicidium“ im 17. Jahrhundert, während das Wort „Selbstmörder“ im 16. Jahrhundert beiMartin Luther erstmals als „sein selbs mörder“ (seiner selbst Mörder) erscheint.


    Die indogermanische Wurzel des Wortes „Mord“ bedeutet „aufgerieben werden, zerreiben“ (vgl. aus derselben Sprachwurzel: „mürbe“).Es stand ursprünglich für „Tod“ während das Adjektiv „tot“ eine alte Partizipialbildung zu dem nicht mehr gebräuchlichen althochdeutschen „touwen“ ist, was „sterben“ bedeutet. Doch schon in altgermanischer Zeit hatte sich die Wortbedeutung bei vielen Stämmen verschoben und stand für „absichtliche, heimliche Tötung“. Den gleichen indogermanischen Ursprung hat das lateinische „Mors“ (Tod).


    Freitod [


    Freitod ist ein Euphemismus für „Selbsttötung“ und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus Friedrich Nietzsches „Vom freien Tode“ gebildet, das in seinem Werk Also sprach Zarathustra enthalten ist.


    Diese Bezeichnung geht davon aus, dass sich ein Mensch im Vollbewusstsein seines Geistes und selbstbestimmt „zur rechten Zeit“ tötet. Wer nach Nietzsche einen freien Tod vorhat, sollte ein „edles“ Sterben wählen. Jesus, so Nietzsche, sei nicht zur rechten Zeit gestorben, da er den Menschen noch viel hätte geben können.


    (von http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid)

  • Hallo,


    wenn jemand so starke Depressionen hat, ist ihm wahrscheinlich alles egal. Es geht soweit, dass dieser Mensch nicht einmal darüber nachdenkt, was er seinen Hinterbliebenen antut. Die Frau tut mir sehr leid - sie hätte seine Unterstützung gebraucht und jetzt hat sie zwei liebe Menschen verloren.


    Glaube nicht, dass der Tod der Tochter der Grund war - der Verlust eines Kindes ist sehr, sehr schlimm, aber sich das Leben nehmen ?


    Tagtäglich wählen viele den Freitod und wenn man nicht ein Promi ist, wird das nicht erwähnt. Irgendwie traurig...


    Das führt aber auch wieder vor Augen, dass Geld und Ruhm alleine nicht glücklich machen muss bzw. kann.


    lg
    Regenbogen


  • wieso nicht, wegen so einem Verlust sich das Leben nehmen??? Gerade so ein Erlebnis weckt diesen Wunsch enorm, für mich gibt es eigentl. keinen besseren Grund (ja ich bin Betroffene), alles andere ist Kinderkacke und verängstigt mich nicht mehr, aber dieses persönliche Drama wäre für mich nicht noch einmal verkraftbar.


    Dass dieser Suizid so als aufhänger verwendet wird ist einerseits auch nicht schlecht, endlich wird darüber geredet, ein Tabu ist gebrochen worden, wie viele müssen still und heimliche ihre Depressionen verstecken, jetzt spricht man endlich darüber. Vielleicht sollte man es mal von dieser Seite aus betrachten.


    Klar ist dieser Akt ein grausamer, für alle Beteiligten, aber ich denke in diesem Moment existieren keine anderen, das persönliche Schicksal ist das vorherrschende, als nicht betroffener ist das gar nicht nachzuvollziehen. Wenn er in der Lage gewesen wäre an alle anderen zu denken (sowie Spätfolgen), hätte er sich nicht umgebracht, das ist so als ob man einem gerade erblindeten, vorwerfen würde, das er es hätte kommen sehen sollen.


    glg

  • hallo


    ich kann dir nur recht geben liebe Zeraphine in allem


    als ich heute abend hörte er wird neben seiner tochter begraben, stach es wie mit einem pfeil ins herz


    auch ich wünsche mir neben meiner geliebten tochter abi zu liegen


    ich verstehe ihn vollkommen


    diesen schmerz tag ein tag aus


    man zerbricht daran ;(


    lg

  • Liebe Maki,


    ich kann verstehen was du meinst, dieser Schmerz scheint nie weniger zu werden, er peinigt einen jeden Tag aufs neue.
    Mittlerweile würde ich ihn nicht mehr missen wollen, da er für mich ein spürbares Zeichen meines Sohnes ist, er quält mich nicht mehr. Hin und wieder setzt er mir schon noch zu, aber sterben will ich nicht mehr, aber ich bin nicht das Maß aller Dinge.
    Viele Begleiterscheinungen verstärken, helfen, schaden .... jeder geht seinen Trauerweg auf seine Art und Weise... ich glaube jede von uns kann seine Entscheidung, Reaktion irgendwie nachvollziehen *seufz


    "Denn ohne deinen Schmerz
    Hätte ich nie die Kraft gefunden
    So zu sein wie ich heute bin"
    (Puppenspiel)


    fühl dich gedrückt

  • Hallo zusammen!


    Natürlich, kann man an dem Schmerz zerbrechen, aber mal ganz ehrlich, wieviele Mitglieder sind hier im Forum? Jeder hat Schmerz erlitten und teilweise hat es niemanden interessiert. Es wird sich auch jetzt nichts ändern. "Wir", werden genauso lange wie die Jahre zuvor Wochen, Monate nach einem guten Therapieplatz suchen müssen. Jetzt plötzlich fällt irgendjemandem auf, huch da war doch was? Depressionen? Ach ja, o Mist, da müssen wir mal was tuen. Plötzlich hat fast jeder Spieler Depressionen. Ich hätte die auch, wenn ich Mio. verdienen würde. Da kann ich den Enke, ja ,noch verstehen. Er hat etwas kostbares verloren.



    Ich muß gestehen, ich hatte auch schon den Gedanken, mich umzubringen, vor Jahren. Mein Freund hat sich, damals auf ganz böse, Art von mitr getrennt.


    Er ist Moslem und seine Familie wollte keine Deutsche Frau haben. Er fuhr in den Urlaub und schrieb mir nach drei Tagen." Hier alles klar, ich herate Amella."


    Damals brach eine Welt für mich zusammen. Ich denke, heute!- jeder Mensch hat ein anderes Maß. Ich habe die Jahre danach sehr viel schlimmes durch machen müssen. Eine Beziehung mit purer Gewalt, die mit der Insovens endette, Chris sein Gefängnisaufenthalt, die Monate davor, mit seinen Drogen und dem Alkohol, bis hin zu seinem Tod, aber ich habe seit dem nicht einmal daran gedacht, mich umzubringen, alles diese Dinge habe mich stärker gemacht, man wird aus dem Menschen, der man ist und da gebe ich Zeraphine recht.



    Ich habe einen Film gesehen, indem sind die Eltern von drei Kindern gestorben. Der eine Sohn liebte Baskettball, aber plötzlich wollte er nicht mehr spielen. Er begründette es damit, dass sein Vater, der ja im Himmel ist, entäuscht von ihm wäre, wenn er vielleicht versagen würde. Die Tante sagte dann zu ihm, dass das falsch wäre und egal, ob er versagen würde, sein Vater wäre immer stolz auf seinen Sohn"................

  • huhu,


    ich finde es schrecklich wenn menschen in den suizid gehen. die menschliche gemeinschaft verliert immer viel zu früh eine persönlichkeit mit vielen stärken und talenten. das gilt natürlich auch für jeden tod durch krankheit oder alter.


    doch menschen in diesem suizid haben eine eingeschränkte wahrnehmen von dem was um sie herum passiert.
    traurig finde ich das viele themen in unserer gesellschaft nicht angesprochen werden können oder dürfen. bei menschen wie herrn enke fällt dann plötzlich so ein mangel auf und alle sind entsetzt. warum schreit niemand auf wen ein sandler stirbt? ist das gehalt oder die stellung in der gesellschaft entscheidend für mein mitgefühl?


    ich wünsche mir eine offene gesellschaft in der man über emotionen und problemen reden kann. emotionen sind schliesslich unsere inneren beweger, hoffentlich hin zum nächsten.


    gruss
    burkhard

  • hi Leute


    Meiner Meinung nach wird das ganze nur so breit getreten weil er eine Persönlichkeit war die in der Öffentlichkeit gestanden ist , würde man jeden einzelnen der vor den Zug geht oder sich sonst wie selbst das Leben nimmt einen Artikel in der Zeitung widmen dann wären diese wahrscheinlich so dick wie ein Buch.


    Außerdem glaube ich das es nicht die Depression war die ihn in den Tod getrieben hat, wieviele nehmen sich aufgrund einer Kurzschlussreaktion das Leben ohne ersichtlichen Grund ich zb kenne zwei Fälle in unserer näheren Umgebung (sind zwar schon ein paar jahre her) ein 15 jähriger Junge hat sich in der Garage seines Elternhauses erhängt weil ihm seine Eltern nicht erlaubt haben zu einem Zeltfest zu gehen und ein 12 jähriger ist vom Dach eines Hochhauses gesprungen ; vermutlich aus Schock oder Zukunftsangst; nachdem sein Vater 2 Tage zuvor an Krebs gestorben ist. Das sind jetzt zwei für mich ganz schlimme und unverständliche Handlungen vorallem weil es sich um Kinder handelt.


    Eine Frau die mit meiner Mutter aufgewachsen ist hat sich vor ihrem 40 Gerburtstag vor den Zug geworfen weil sie Angst vor dem Alt werden hatte.


    Die Sache mit dem vor dem Zug werfen: Ich glaube gar nicht das diese Menschen in diesem Augenblick an den Lokführer, Rettungskräfte oder sonstige beteiligete Personen denken wenn sie den Entschluss fassen vor den Zug zu gehen - ihr einziger Gedanke wird dabei sein - wenn ich vor den Zug gehe überrollen mich mehrer Tonnen mit einer rasanten Geschwindigkeit und ich bin zu 100 % tot - dh keine Rettung möglich!!!
    Fährt man hingegen gegen einen Baum kann man nie genau sagen ob man vielleicht schwer verletzt überlebt möglicherweise danach sein Leben im Rollstuhl verbringt und dann gar nicht mehr fähig ist selbt aus dem Leben zu scheiden.


    Außerdem sollte man bei dieser ganzen Presse bedenken eine schwere Depression kommt nicht über Nacht sie schleicht sich an wie der Nebelschleier in der Früh und wenn man stark genug ist kann man sich Hilfe suche und wird diese auch finden. Bestes Beispiel euer tolles Forum man kann hier offen über seine Gefühle und Gedanken sprechen ohne verurteil zu werden.
    Also an euch alle ein ganz großen Dankeschön für eure netten Beiträge ihr habt mir sehr geholfen und ich weiß jetzt an wen ich mich wenden kann wenn ich mal wieder was los werden muss , momentan stecken wir so in Umbaustress das ich gar keine Zeit habe zu grübeln - falls doch logg ich mich ein und lies ein paar Beiträge von euch und ich fühl mich gleich nicht mehr so alleine.


    Mit ganz lieben Grüßen euer
    Trauriger Engel ;) ;) ;)

  • Huhu!


    Burkhard, Du bringst es auf den Punkt. Wenn ein "normaler" Mensch Depressionen hat, dann kräht kein Hahn danach. Wie lange wurde dieses Thema tod geschwiegen und es wird wieder so sein. Die, die in der Öffendlichkeit stehen und unter anderem von den Leuten verdienen die wirklich Probleme haben bekommen jetzt alle einen Psychiater an die Seite gestellt und die Menschen es wirklich brauchen könnten gehen wieder unter.


    Ich mußte z.B., um die Therapie zu machen einen Antrag bei der Krankenkasse stellen um die Sitzungen bezahlt zu bekommen. Es hätte auch sein können, dass sie nicht genehmigt werden. Wenn es so gewesen wäre, frage ich mich mit welchem Recht. Wenn jemand zum Psychologen geht, dann bestimmt nicht weil er Langeweile hat, denn die Sitzungen sind ja kein Kinderspiel. Ich finde sie sehr anstrengend und wie lange braucht man um überhaupt einen Platz zu bekommen. Eine Freundin hat über ein halbes Jahr auf einen Platz gewartet. Was wenn sie wirkliche Depressionen gehabt hätte, dann würde sie jetzt auch auf dem Friedhof liegen?


    Und wie oft wird man mit mitleidigen Augen angeschaut, wenn man mit verklärtem Gesicht durch die Gegend läuft, weil einem die Kraft fehlt alles zu bewältigen und hinter der Hand wird getuschelt die hat Depressionen, die ist bekloppt im Kopf und genau diese Menschen stehen in einem Stadion und weinen um jemanden der unerreichbar für sie ist, oder war und den sie gar nicht persönlich kannten und die Menschen die in der Nähe sind, sind ballaballa. Da liegt doch der Hund begraben. Es wird sich nichts ändern. Es wird vielleicht noch 1 Monat darüber gesprochen und dann ist es wieder Geschichte und die Menschen die wahre Probleme haben, sitzen dann wieder alleine da..............