Liebe Hamida,
Ich habe deine großteils Postings gelesen.
Auch mein Mann ist vor fast 6 Jahren verstorben; er hatte eine Krebserkrankung.
Mein Sohn war damals inmitten einer Ausbildung und meinte eines Tages, es hat ohne Papa alles keinen Sinn mehr. Darauf habe ich dann zu ihm gesagt, dass Papa nicht wollte, dass wir nun unsere (Zukunfts-)Pläne deswegen verwerfen und wir das Leben auch ohne ihn meistern müssen, auch wenn es schmerzt.
Am 20. August 2008 ist mein Mann verstorben und es bricht mir heute noch das Herz, wenn ich zu Orten komme, wo ich mit ihm gewesen bin. Manchmal bin ich auch wieder so dankbar dafür, dass ich mit ihm 19 Jahre meines Lebens verbringen durfte. Es kommt auf die Tagesverfassung an.
Freilich macht man sich Sorgen, was mit dem Kind / mit den Kindern sein wird; wie sie mit dem Verlust eines Elternteils umgehen und das verarbeiten können. Mein Sohn hat nie darüber gesprochen, wie es ihm in dieser Situation geht bzw. ergangen ist, er weicht dem Thema immer aus.
Nun hat mein Sohn voriges Jahr seine Schule mit Matura abgeschlossen, den Zivildienst absolviert und wird im Herbst zu studieren beginnen.
Ich glaube daran, dass unsere lieben Verstorbenen immer bei uns sind, wenn auch in einer anderen Form.
Deine Kinder brauchen dich, aber du musst auch Trauer zulassen können.
Ich wünsche dir alles Liebe