Beiträge von Markus

    Lieber Joachim,


    wir freuen uns hier im Forum immer über "Lebenszeichen"! Man könnte ja auch lesen - "Über_Lebenszeichen" ;-) Auch wenn uns geliebte Menschen vorangegangen sind - wir müssen hier noch ausharren... Wenn Du schreibst, die "schlimmste Trauerzeit ist vorbei" - verstehe ich das richtig, dass so die ganz tiefen Momente der Verzweiflung und das Gefühl "ich kann nicht mehr weiter" einer Trauer gewichen sind, die man schultern kann? Gibt es in der Trauer positive Momente, wo Du so von Herzen dankbar für die gewesene Zeit mit Julian bist?


    Liebe Grüße,
    Markus

    hallo,


    endlich habe ich mich zusammengerissen um euch auch meine geschichte zu schreiben. ich verlor meine tochter vor drei jahren durch drogen. leider hattte sie sich die falschen freunde ausgesucht und uns war es nicht möglich sie da herauszubekommen.


    am 8. mai 2008 um halb elf in der nacht läutete es. es war die polizei und teilte mir mit das meine tochter nicht mehr nach hause kommen wird. sie hat sich am abend gewollt oder ungewollt zuviell gespritzt. ich war so unter schock das ich es momentan gar niicht realisieren konnte.


    erst als mein lebensgefährte auch heraus kam und mir noch einmal sagte das unsere meli wie sie viele nannten nicht mehr heim kommt brach ich zusammen.


    ich informierte noch ihren vater der in irland ist, meine mutter sowie meine schwester.


    danach weckte ich ihren bruder der zu dieser zeit 16 war. wir nahmen uns in die arme und ließen den tränen freien lauf


    danach setzt ich mich auf das bett und fing an den spruch für die pate zu verfassen und gleichzeitig schickte ich mitten in der nacht meinen freunden die ebenfalls kinder hatten folgende sms


    paßt auf eure kinder auf, unsere ist jetzt ein engel und versucht sie zu beschützen.


    danach dauerte es fast drei wochen bis wir unser kind beerdigen konnten. ich war in art trance.


    dann kam die advenzeit, ich hatte keine lust auf deko usw. doch meinen sohn zu liebe hielten wir uns an unser jährliches ritual. dann der hl. abend.


    zuerst friedhof besuch, der sehr emotional war, dann beschärung.


    da es bei uns so ist, das meine mutter, schwester, schwager und neffe (damals 4) am hl. abend zu uns kommen, mußte ich einfach funktionieren. ich hab am tisch einen platz frei behalten mit foto von meinter tochter und meinen geliebten großvater /verstorben am 17.11.2008 und somit waren sie bei uns dabei.


    ich war froh als die beschärung vorbei war und ich mich alleine in mein zimmer zurückziehen konnte. gegen 22.00 uhr bin ich noch einmal, diesmal alleine zum friedhof gefahren, und habe mit melanie gesprochen.


    jetzt werden es die 4. weihnachten ohne unsere tochter und mir graut auch heuer wieder, noch dazu wo ich mit meiner schwester zerstritten bin und meine mutter auf grund eine schlaganfalls 2010 beeinträchtigt ist. ich glaube irgendwie haben wir das unglück angezogen. denn auch die schwester meines lebensgefährten liegt seit vierzehn tagen mit einer gehirnblutung im KH und wird am 6.12. operiert.


    also zum feiern ist mir nicht wirklich zumute aber ich weiß das melanie nicht gewollt hätte das wir traurig sind, sie liebte kekese backen und ihre augen leuchteten auch noch mit 19 jahren wenn sie den geschmückten baum gesehen hat.


    man sagt zeit heilt die wunden, aber es dauert ur lange um nicht bei jeden gedanken an sie in tränen auszubrechen-


    ich nehme auch tabletten sonst würde ich die zeit vor weihnachten nicht aushalten, da ich auch noch voll berufstätig bin-


    ich würde aber allen ein trauerseminar zu besuchen, mir hat dies seht gut getan, mit betroffenen über die unterschiedlichen ursachen des todes zu sprechen


    ich habe mir selber ein weihnachtsgeschenk gemacht und zwar ein engeltattoo mit einen M der mich beschützt und somit ist sie mir noch näher.


    ich wünsche allen trauernden eine besinnliche vorweihnachtszeit


    marion

    Guten Morgen Evi,


    hoffe, Du hast diese Nacht halbwegs schlafen können!? Tatsächlich sind die Passedan Tropfen oft hilfreich, aber leider bei einer "ausgewachsenen" Schlafstörung zu wenig potent. Psychopax hingegen ist ein Beruhigungsmittel, das doch ein Abhängigkeitspotential in sich birgt. Vielleicht solltest Du Deine Ärzte mal auf Trittico ansprechen und ob dieses Medikament mit Deinen Beschwerden einnehmbar wäre. Es ist ein nicht abhängig machendes Antidepressiva mit gut schlafanstössiger Wirkung - ich hatte das mal kurzfristig, als ich Schlafstörungen hatte und es hat wirklich gut geholfen!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Hallo Heinz Dieter, und nochmal... ;-)
    @all,


    dem Posting ist fast nichts mehr hinzufügen, außer dass ich mich freue! Über die positive Aussprache, aber auch darüber, dass der wertvolle Thread weiter hierbleiben kann! Ich bin absolut überzeugt davon, dass er einen unschätzbaren Wert darstellt!


    Danke Heinz Dieter!


    Markus

    Hi Dschina,


    auch von mir noch ein Willkommen hier bei uns im TrauerForum! Deinen geliebten Mann so plötzlich und aus dem Nichts gehen lassen zu müssen, stelle ich mir schrecklich vor. Dein Satz "und dann war ich mittendrin im schlimmsten Augenblick meines Lebens" trifft es wohl sehr genau! Und auch Dein Gefühl, dass Du mit niemanden Deine tiefsten und schmerzhaftesten (und vielleicht auch manchmal "wirren" - die Du selbst schreibst - Gedanken und Gefühle teilen kannst, ist hier die Erfahrung von einigen im Forum!


    Aber hier ist Platz und es ist auch immer jemand da, der zuhört! Trösten wäre zuviel, die Trauer wegnehmen geht nicht - aber "da sein" können wir. Und bitte hab Geduld mit Dir und Deinen Gefühlen - Juli ist so kurz her und es ist völlig normal, dass genau nach dieser Zeit auch erst die Lücke im Alltag richtig sichtbar wird, die Dein Mann hinterlässt! Auch eben das "erste" Weihnachten, der "erste" Geburtstag und der Jahrestag sind sehr schwierige Momente!


    Wenn Du bis jetzt nicht mehr auf dem Friedhof warst und in Übereinstimmung mit Deinem Mann kein besonderes Bedürfnis hast (oder ist es mehr Angst?), dann finde ich die Idee mit dem Zwei auf der Terrasse sehr schön!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Evi,
    liebe Sonja,


    richtiges Familien- und Philosophentreffen hier... ;-) Mein Herz hat innerlich genickt, als ich Eure Beiträge gelesen habe! Es ist schön, Euch als Familie zu erleben, die sich bei aller Verschiedenheit so sehr stützen und halten kann!


    Liebe Grüße und viel Freude im Herzen beim Dekorieren - einer wird bei Euch sein und seine Freude haben!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Liebe Annemarie,


    auch von mir noch ein stilles "Hallo" in unserem Forum! Es tut mir sehr leid, was Du erleben musstest und jetzt Teil der Trauerfamilie bist - wissend, dass das Leben nie mehr so wird wie davor - ja gar nicht werden kann - und trotzdem eben wie Du schreibst - weitergehen muss - Tage mit ruhigem Wasser wechseln sich mit stürmischem Meer, auch oft über Tage und Wochen! Und doch das Wissen, dass jemand hier ist, der Ähnliches erlebt hat, der Dir zuhört und der weiss, dass Trost geben oft nicht möglich ist!


    Vielen Dank für Deine detaillierten Erzählungen - den Brief der Organspendeorganisation fand ich zeitlich auch ziemlich daneben. Umso positiver die Grüne-Punkte-Website - das finde ich ein tolles Vermächtnis Deiner Tochter (auch wenn grad Spam gepostet wurde) - Du kannst die Website ja auch in Deiner Signatur einstellen, damit die Idee in Erinnerung an Deine Tochter Kreise zieht - die Grabgestaltung finde ich sehr berührend!


    Wenn Du die Parte hochladen möchtest, schreibe mir einfach eine PN dazu!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Hi Susanne,


    auf der anderen Seite kann man ja auch sagen: Wenigstens heuchelt sie nicht... ;-) Aber es ist sehr schön, dass es Dir gut geht und wir uns schon bald wieder auf sonnige Fotos von Dir freuen können, während wir hier im Nebel sitzen und warten, dass der Frühling beginnt!! Du hast völlig recht - so ein Unterbruch vom Winter kann stimmungsmässig auch Wunder wirken!


    Alles Gute,
    Markus

    Liebe Maki,


    es ist schön, dass Du hier bei uns bist und ich finde es ehrlich grossartig, dass Du an diesem so schweren Erinnerungstag von "unendlich viel Liebe" sprechen kannst! Abi kann so stolz auf Dich sein!


    In Gedanken bei Dir,
    Markus

    Guten Morgen Lena,


    auch von mir ein Willkommen hier bei uns im Forum! Schön, dass Du zu uns gefunden hast! Fast alle hier tragen die schwere Last, einen geliebten Menschen durch den Tod verloren zu haben! Während die Menschen in der Umwelt oft relativ schnell nach dem Tod wieder in den Alltag zurückkehren, wissen wir hier, dass der Schmerz erst nach einer gewissen Zeit so richtig durchbricht und auch oft länger andauert, als gemeinhin angenommen wird.


    Wir können Dir den Schmerz auch nicht nehmen - und wollen das auch gar nicht - aber bei Dir sein und Dir zuhören, das können wir!


    Liebe Grüsse,
    Markus

    Hi Heinz-Dieter,


    kann mich der Meinung von Christine nur anschließen. Auch wenn es bei Dir so ankommt, aber ein "Jetzt reiß´ Dich mal zusammen" habe ich eigentlich in den vielen verschiedenen Antworten und Beiträgen nicht erkennen können. Auch bleibe ich dabei, dass ich glaube, einen wichtigen Kontrapunkt mit meinem Posting angestoßen zu haben.


    Liebe Grüße,
    Markus

    Guten Morgen Heinz-Dieter,


    es ging und geht mir in keinster Weise um die "Tragkraft" des Forums für so eine schwierige Geschichte - diese haben wir sogar mit Sicherheit! Dein Gedanke "den Thread zu löschen" wäre gut, wenn man damit die Geschichte löschen könnte und die Zeit zurückdrehen, doch da das nicht möglich ist, bleibt nur die Auseinandersetzung. Und als Teil dieser Auseinandersetzung habe ich auch mein Posting verstanden und möchte es gerne von Dir auch so verstanden wissen.


    Es ging mir um Dich und darum, dass wir Dir hier auch hilfreich sein können. Das was ich ausdrücken wollte, war dass man vielleicht mit Hass auf verschiedene Art und Weise umgehen kann - man kann wissen, dass zur Aufarbeitung irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo man sich von diesem Hass lösen muss - wobei ich bewusst schreibe, "wissen", denn wissen heisst ja nicht können oder man kann den Hass wie eine Katze hätscheln und ihn füttern und er wird immer dicker und dicker und die Überwindung immer schwieriger. Und meine Sorge ist, dass wir mit einem eher unreflektierten Verständnis diese Ernährung des Hasses fördern und dass das letztlich nicht gut ist.


    Liebe Grüße,
    Markus

    Hi Walter,


    habe jetzt Deinen Beitrag gelesen und darüber nachgedacht... Dabei fällt mein Blick meistens auf das Tagging unten am Beitrag - CHRISTA ist ganz gross, WALTER etwas kleiner; LIEBE und ZEIT - habe ich jetzt irgendwie noch zwar melancholisch, aber auch schön gefunden.


    Schön auch, wieder mal von Dir zu lesen, auch wenn sich offenbar an Deinem Gemütszustand nicht soviel geändert hat... Mit der "Tonart des einsamen Lebens" kann ich durchaus etwas anfangen, vorallem jetzt in der dunklen Jahreszeit!


    Hoffe, wir sehen uns wieder mal bei einem Forumstreffen?!


    Liebe Grüße,
    Markus

    Hi Heinz,


    schon seit längerem mache ich mir Gedanken zu Deinem Thread, den Grausamkeiten, die Du erdulden musst und auch ganz besonders zu Deinem Umgang damit. Es ist schwer jetzt die richtigen Worte zu finden, aber ganz am Anfang Deines Threads hast Du mal geschrieben, dass es wichtig ist, dass wir hier frei denken und formulieren können... Und irgendwie genau dieser Satz von Dir hat mich dazu gebracht, dieses Posting zu >versuchen<.


    Du hast nach dem Tod von Markus eine ganz schlimme Zeit durchgemacht und eine bestimmte Art gefunden, mit dem Erlebten umzugehen und zu "leben". In diesem Deinem Umgang finde ich dann ganz viel Wut, auch ganz viel Unversöhnlichkeit, Hass und Aggression den Tätern gegenüber. Wenn Du diese Wut und die Aggression hier ins unserem Forum schilderst, erntest Du immer sehr viel Zustimmung und bei einigen ForumlerInnen habe ich das Gefühl, sie müssten sich entschuldigen, wenn sie einen Vergleich zu ihrer Geschichte ziehen, da die Deine doch viel schlimmer ist. Natürlicherweise ist man von den Grausamkeiten der Geschehnisse tief berührt und kann sich das eigentlich nicht im entferntesten vorstellen - weder was Markus erleiden musste, noch was Du durchmachst.


    Und trotzdem habe ich mich immer wieder gefragt, ob dieses Forum und unsere Reaktionen auf Deine Art des Umgangs auf Dauer für Deine Entwicklung hilfreich sind. Natürlich stabilisieren und unterstützen wir Dich und Du erntest Verständnis auf Deinem Weg - doch genau auf diesem Weg muss dann meines Erachtens auch der nächste Schritt kommen - und das Ziel der nächsten Schritte kann nur sein, dass Du auch ein (zuerst kleines) Stück von der Aggression und der Unversöhnlichkeit weg gehst. Ich glaube, dass dieser Hass, der in Dir schwelt, vieles an Aufarbeitung verhindert und Dich eigentlich blockiert - aber das wurde hier noch nie ausgesprochen und daher möchte ich das jetzt einfach mal tun.


    Wie siehst Du das?


    Liebe Grüße,
    Markus

    Hi Tresl,


    es ist wirklich interessant wie viele trauernde Menschen auch dann plötzlich mit der Situation klarkommen müssen, dass die Trauer plötzlich weniger wird, bzw. dass es Momente, Minuten oder Stunden gibt, wo sie gar nicht anwesend ist. Doch es ist halt einfach Trauerliebe und so wie ich die tiefe Liebe, die ich jemandem gegenüber empfinde, nicht immer in der vollen Intensität spüre, ist sie trotzdem da!


    Und ich denke, Dein Dad versteht das und wünscht Dir auch solche "trauerfreien" fröhlichen Momente und ist dann wohl besonders bei Dir - obwohl Du es in dem Moment vielleicht gar nicht spürst!


    Liebe Grüße,
    Markus