• liebe Still Crazy <3


    denke auch sehr an euch... und wünsche euch <3

    es bleibt dabei , sogar immer mehr ...

    ein Leben im JETZT...und JETZT ...und JETZT

    Lebensgrüsse

    eure Claudia Amitola

  • Ich kann leider nur ganz kurz antworten, da ich noch im Büro bin - habe aber an euch gedacht und auf deine Nachricht gewartet.


    Es tut mir so leid für euch - ich muss gerade auch weinen!

    Fühlt euch ganz fest gedrückt! Was soll ich sagen - da fehlen mir gerade echt die richtigen Worte, denn es gibt in dieser Situation nichts zu sagen, was wirklich helfen könnte.

  • Danke, Ihr Lieben, für Euer Mitgefühl!

    Nächste Woche stehen noch Arzttermine an, dann wird ausgearbeitet, wie genau vorgegangen wird. Vermutlich zunächst Strahlentherapie und dann OP. Günstig könnte sein, dass beim letzten CT/MRT noch kein Leberkarzinom sichtbar war. Allenfalls eine isolierte Metastase. Wie es aussieht ist dieser Tumor jetzt aber nicht auf eine Metastase zurück zu führen. Sondern etwas eigenes. Möglicherweise aufgrund der Hormone, die Rudi seit einem Jahr bekommt.

    D. h. diese Geschwulst wurde jetzt vermutlich recht frühzeitig entdeckt. Was in der Regel ja ein gutes Zeichen ist.

    Trotzdem kommt da jetzt eine Lawine auf ihn (und indirekt auch auf mich) zu.

    Einmal sehen, wie sich das alles entwickelt.


    Im Grunde haben wir beide es mit Fassung aufgenommen - es war ja schon vor der Biopsie klar, dass es sowas sein KANN. Trotzdem ist es natürlich ein schwerer Schlag.

    Ich bin so froh, dass Ihr da seid, dass ich hier schreiben kann und Verständnis finde. Auch wenn bei sowas die Worte fehlen (mir ja auch) - es ist gut, dass ihr das seid!

  • Liebe StillCrazy <3 und ja auch irgendwie Rudi<3


    vielleicht für heute denoch machbar...

    "einfach" ...

    auch wenn es leider nicht einfach ist... erst einmal WIEDER "sacken " lassen "....

    und dann ????

    neuer Gedanke

    was möchte ich noch in der verbleibenden Zeit.... auch ganz klar... im Moment gar nicht "über-leg-bar"

    vielleicht doch vorsichtig an diese neuerliche Herausforderung "herangehen"?????<3:30:<3


    Ihr habt mein absolutes MIT-Gefühl

    wie es glaube ich jeder der einen geliebten Menschen bei seinem "Krebsweg" begleitet hat, in sich fühlt/fühlte

    eure Claudia Amitola<3:30:<3:30:<3:30:<3:30:<3:30:<3

  • Liebe Still Crazy,


    oh das tut mir leid für dich und euch, das ist natürlich eine Hammer-Nachricht - und ich wünsche dir und euch viel Kraft dafür ... wie geht es dir und euch denn jetzt?


    Mit großem Interesse habe ich deinen letzten Eintrag gesehen, wie du davon schreibst das "Highlight-Tagebuch" zu führen...und dann weiter überlegst die Highlights weiter zu "kartographieren"...ich finde das ist eine so gute Idee, und so unmittelbar wie du das beschreibst hat das etwas sehr inspirierendes, ansteckendes... sehr hilfreiches ... danke dir fürs Teilen <3


    Heute habe ich viel an dich gedacht deshalb, noch vor deiner zweiten Nachricht... mein Mann wollte mit mir zu einer Burg fahren - ich hatte nicht sonderlich Lust...wäre am liebsten faul zu Hause geblieben an meinem freien Tag...und dann hat so eine Burg für mich auch etwas morbides, das mag ich nicht immer so...und plötzlich entdecke ich am Straßenrand ein Atelier...wir haben gehalten...dort ein junger Künstler der kleine Skulpturen herstellt wie Giacometti...ich durfte sein Atelier besichtigen, das hat mir so gut gefallen, ein Künstler der direkt vor mir steht und mit ihm seine philosophisch anmutenden Werke...definitiv ein Highlight!

    Er hat einen so lebendig aussehenden Esel als kleine Bronzeskulptur gegossen, hat mir das erzählt und dann gegen die kleine Skulptur geschlagen so dass ein Klang entstand...


    beim Weiterfahren hatte ich den Klang noch ganz lang in den Ohren...es hat mich so gefreut...

    und dann dachte ich also an dich und deine Anregung, Highlights zu kartographieren, aufzuzeigen...

    was für eine schöne Inspiration das ist...


    habe dann auch Giacometti nachgehschlagen...

    der sagt

    "man macht nur Fortschritte wenn man nicht mehr weiter weiß"...


    und da kehre ich zurück zu dir, neben dem dass ich dir einfach danke dafür sagen will, dass du so offen über deine guten Strategien sprichst mit Leid und einer sehr kritischen Lebenssituation umzugehen

    und immer wieder so viel Optimismus vermittelst schätze ich dich auch so ein dass du eine Frau bist, die auch wieder weiter weiß nachdem sie nicht mehr weiter wusste...


    ich hoffe ich darf das so sagen und ich hoffe auch du und ihr habt den heutigen Tag soweit gut überstanden<3

    und dass du weiter deine Highlights findest...

    und gute Momente habt, die die ängstigenden erträglich machen


    alles Liebe und danke dir,


    ES IST SCHÖN DASS DU DA BIST


    m <3

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Vielen lieben Dank Euch! Möchte später noch ausführlicher antworten....

    Für jetzt nur kurz....

    Bin mit einem schlechten Gefühl aufgewacht. Irgendwie durcheinander, leicht verwirrt, fühle mich bedroht, verwundbar - es ist eine seltsame Mischung.

    Was wird da auf mich / und zukommen? Habe ich die Kraft dafür? Wie lang eird es dauern, bis ich wieder (halbwegs) mein Gleichgewicht finde?

    Eine ganz neue Art von Krebs.... Was gilt es da zu beachten? Womit ist zu rechnen?

    Es ist alles so nebulos momentan.... Auch wirre Träume (passt ja zu meiner Gedamtbefindlichkeit), das Wochenende als "Galgenfrist", dir Details zum Thema Leberkrebs werden sich dann kommende Woche darlegen.

    Es ist schwierig momentan...

  • Ach Sch...,


    ich hatte vorgestern(?) beim Lesen noch an Dich gedacht - boa, welche Power, welche engagierte Selbstfürsorge! Sind ja sehr wahrscheinlich immer noch da - und dann ein solcher Schlag, auch wenn Ihr es im Gefühl hattet. Mir tut das so leid und mein großes Mitgefühl zu Euch hin!


    Hayat

  • So, jetzt habe ich Zeit zum Schreiben...

    Vielen Dank Euch allen für Eure guten Worte und Gedanken!


    Heute geht es wieder so halbwegs. Der Freitag war ein sehr dichter, vielschichtiger Tag. Da war die schlimme Diagnose. Am Abend waren wir dann beim Ostbahn-Kurti-Konzert in Tulln. (Das war mein Weihnachtsgeschenk an Rudi), ein befreundetes Paar war mit uns unterwegs. Es war ein unglaublich nasser (starker Regen) und anstrengender Abend. Aber Rudi war begeistert von dem Konzert (er ist ein großer Ostbahn-Fan). Für mich war es eher schwierig, mir sind so viele Gedanken durch den Kopf gegangen.

    Gestern dann ein heftiger Tag. Wieder natürlich die neue Diagnose im Kopf, Rudi ist die ganze Zeit im Bett gelegen, starke Schmerzen, keine Energie. Ich konnte es gar nicht mit ansehen. Es war so schlimm.

    Er ist schmerzmässig nicht gut eingestellt. Die Onkologin hält die Medikamentenliste des Hospizteams nicht für passend und hat ihm die Medikamente nicht verschrieben. Also hat er weiterhin zu wenig Basismedikation und zu viel Akutmedikation. Es tut mir so leid - aber ich kann da nichts machen. Er muss sich selber auf die Beine stellen und das verlangen, was er für richtig hält. Diese Entscheidung kann ich ihm nicht abnehmen, und ich kann auch nicht bei jedem Arztbesuch dabei sein. Es ist ein Jammer...

    Er muss sehen, dass er die Medikamente, die er haben will, vom Hausarzt, Urologen - von wem auch immer verschrieben bekommt. Grundsätzlich halten wir die Vorschläge des Hospizteams ja für sehr sinnvoll. Wie gesagt, das muss er in die Hand nehmen.


    Heute geht es ihm wieder erstaunlich gut. er hat sich gestern gut ausgeruht, hat heute sogar das Frühstücksgeschirr abgewaschen. Da fühle ich mich dann auch gleich wohler, wenn ich sehe, es geht ihm besser.

    Später werde ich dann noch allein ins Kino gehen, mir einen unterhaltsamen Film ansehen. Das wird mir auch guttun.


    So vieles gibt es noch zu erzählen....

    Wir haben beschlossen, dass ich im September allein auf Urlaub fahre (eigentlich haben wir unseren Haupturlaub immer im September). Der Urologe war eher dagegen, dass Rudi jetzt verreist. Vor allem wegen der Schmerzen bzw. der Bandscheiben-Sache. Da geschieht jetzt einmal gar nichts (orthopädisch), weil jetzt wieder alle auf die Leber fokussiert sind. Aber - auch da muss er sich selber durchsetzen, ich kann das nicht für ihn tun.

    Aber zurück zum Thema Urlaub...

    Der langen Rede kurzer Sinn: ich werde heuer allein verreisen. Zunächst ein paar Tage auf ein Jazzfestival in der Steiermark (da kommt dann einen Tag später meine Freundin aus Graz dazu, Zimmer ist schon gebucht, wir haben das letzte örtlich passend gelegene bekommen - alles andere wäre zu weit weg).

    Und ein paar Tage später fliege ich für eine Woche nach Valencia. Diese Stadt kenne ich noch nicht, sie hätte mich schon früher einmal interessiert. Flug ist gebucht. Zimmer habe ich gestern reserviert - quasi als Heilmittel gegen den gestrigen Blues. Zum Glück habe ich ein Hotel in direkter Strandlage bekommen, d. h. ich kann schwimmen gehen, ohne Wertsachen mitzunehmen. DAs ist mir wichtig, sonst habe ich beim Baden kein gutes Gefühl, wenn ich immer Angst haben muss, dass mir jemand was klaut. Natürlich, ich könnten jemanden bitten, ein Auge darauf zu haben - aber so ist es mir lieber. Ich habe dieses Ziel sehr bewusst ausgewählt: eine Stadt, in der ich vieles besichtigen kann (sodass mir allein nicht fad wird) - andererseits kann ich auch am Strand relaxen. Ich habe also viele Möglichkeiten.

    Es wird mir schon immer wieder durch den Kopf gehen, dass Rudi mir fehlt - aber dennoch ist es besser zu verreisen als daheim zu bleiben.

    Rudi hat mich übrigens ausdrücklich dazu ermutigt, zu fahren. Das ist mit wichtig, dass er nicht dagegen ist.

    So sieht das derzeit aus. Trotz allem empfinde ich Vorfreude.


    Grundsätzliches zu meinem Highlight-Programm schreibe ich in einem gesonderten Eintrag. Das sollte jetzt einmal ein Update über die Situation hier sein. In der kommenden Woche sind entscheidende Arzttermine. Ich werde Euch natürlich auf dem Laufenden halten, was da herauskommt und wie es mir / uns damit geht.


    Nochmals lieben Dank an Euch alle für's Mitdenken und Euch allen alles Gute <3<3<3

  • Liebe Nebelfrau, liebe Hayat, liebe alle,


    Ich freue mich, liebe Nebelfrau, dass Du die Sache mit dem Highlight aufgegriffen hast und für dich selber auch etwas dazu entdeckt hast :-)

    diese "Hausaufgabe" war eine tolle Idee von meinem Coach, allein schon deshalb, weil sie ausdrückt: auch in einem Leben wie dem meinen derzeitigen kann es Highlights geben. Man muss sich halt ein bisschen darauf konzentrieren, sie auch wahrzunehmen.

    Er war ehrlich erstaunt, wie viel da zusammen gekommen ist.

    Das ist aber auch geschehen, weil ich das Gefühl hatte, ich sollte jetzt (angesichts dieser Aufgabenstellung) dazu sehen, dass ich auch etwas zu berichten habe. D. h. ich habe begonnen, bewusst Highlights zu planen bzw. zu organisieren. Andere sind "passiert" (wie zufällig) - und dann gibt es noch solche, die ich sozusagen in die Wege geleitet habe (z. B. indem ich mit bestimmten Leuten zuerst Kontakt aufgenommen habe - ein lieber Bekannter hat mich dann, Wochen später, zum Essen eingeladen).


    Ich werde das auf jeden Fall weiter machen und - wie gesagt - eine Art Landkarte daraus entwickeln (so der Plan). Darauf kann ich dann, wenn es mir nicht so gut geht und ich mich nicht so gut spüre wie jetzt, zurückgreifen. Ich denke, das kann mir dann eine gute Unterstützung sein.


    Es ist mir wichtig, meinem Leben gegenüber "gerecht" zu sein. Es ist mir wichtig, auch in miesen Situationen (wie der aktuellen) das Positive (das ja fraglos da ist) nicht zu übersehen oder gering zu schätzen. So lange ich das kann, will ich gerecht sein. Es ist für mich fast so etwas wie eine spirituelle Herausforderung, gerecht zu sein. Ich habe das Gefühl, wenn ich es bin, werde ich dafür belohnt.

    Wenn ich zurück denke, an die Krankheit und das Sterben meiner Mutter - auch damals gab es Situationen, in denen ich Freude empfunden habe. Natürlich habe ich getrauert, viel, viel geweint. Aber es gab auch freudige Momente. Es war alles da, die ganze Bandbreite des Lebens.


    Auch mir ist es damals übrigens so gegangen, dass ich zusehen musste, wie das Leben für alle anderen "normal" war und ich war gefangen in der Katastrophe. Es hat weh getan. Es hat mich von den anderen, von ihrer Leichtigkeit und Lebenslust, abgetrennt. Es hat mich sehr einsam gemacht. Und es gab wirklich blöde Meldungen und Aktionen, vom Menschen z. T., die es eiegntlich besser hätten wissen müssen, weil sie viel älter als ich waren. So habe ich das damals gesehen. Naja...


    Auf einige war ich also schon böse. Aber grundsätzlich hatte ich auch damals das Gefühl, dass die Leute nichts dafür konnten, dass dieses Missempfinden der Situation geschuldet war.

    Und ich habe mittlerweile auch mehrfach erlebt, wie hilflos isch war, wenn jemand aus meinem Umfeld einen Trauerfall hatte. Mir war ein paarmal sehr klar, dass ich jetzt in der Normalität leben und der Kollege einen zutiefst schmerzhaften Verlust erlitten hat. Ich denke, das ist eben so... man kann ein Stück weit gegensteuern, aber eben nur ein Stück weit.

    Ja, es tut weh zu sehen, wie andere feiern, während man selber in der Dunkelheit zu versinken droht. Aber ich für mich sehe das so, dass es nicht daran liegt, dass die Menschen böse sind. (Obwohl es natürlich schon einige Ignoranten, einige Fieslinge, gibt - klar.) Es liegt an der Situation.

    Das macht den Schmerz nicht leichter, aber ich möchte mich bemühen, auch da "gerecht" zu sein.

    Ich werde das vielleicht nicht immer durchhalten können. Aber aus jetziger Sicht möchte ich mich zumindest darum bemühen.


    Ich hoffe, Ihr findet mich jetzt nicht besserwisserisch oder so. Es ist nicht so gemeint. Ich wollte nur einmal meine Sicht der Dinge darlegen. Und jeder Mensch hat natürlich seine eigene Situation, sein eigenes Erleben. Was ich hier schreibe, gilt nur für mich. Aber für mich gilt es.


    So, ich denke das ist es jetzt für heute.


    :):):)

  • Liebe StillCrazy!


    Ich bin noch nicht lange in dem Forum! Aber das tut mir so leid das zu lesen!! Ich wünsche euch beiden ganz viel Stärke und Kraft! Ich hoffe das dein Rudi bald schmerzmäßig gut eingestellt wird, damit es für ihn und auch dich erträglicher wird! Es gibt dafür eigentlich keine passenden Worte!


    Alles liebe!!!