Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Liebe Gabi,

    auch ich wünsche dir, dass das zarte keimen langsam und vorsichtig weiter wachsen darf.


    Und trotzdem werden da immer wieder diese Tage sein, an denen du das Keimen weniger spürst.


    Und doch - es ist da.


    Ich freu mich für dich.

    Lg. Astrid.

  • Ihr Lieben, danke für eure Wünsche, momentan keimt bei mir nicht allzuviel.

    Ich weiß nicht recht wie ich alles, was mir widerfährt unter einen Hut bringen soll.


    Da ist einmal die Tatsache, dass ich irgendwie ein sehr geschäftiges Leben für mich getriggert habe, in dem ich immer wieder durch spontane Anrufe und Geschehnisse überrascht werde. Was mich jedesmal aufs neue erstaunt und was ich ganz und gar nicht als selbstverständlich ansehe, sondern mit gehörigem Misstrauen beobachte. Außerdem fühle ich mich mit all den Aktivitäten manchmal auch überfordert, aber ich kann auch irgendwie nicht aufhören damit, weil ich nach wie vor Angst habe, einsam und alleine in meiner Wohnung zu leben.

    Ich habe momentan lieben Besuch und verbringe das Pfingstwochenende mit Gesprächen, verschiedenen Aktivitäten und Essen gehen und da tritt dann auch gleich die Tatsache Nummer Zwei in Erscheinung:


    All die Aktivitäten sorgen dafür, dass die Zeit vergeht, genießen kann ich sie nicht und für Ablenkung sorgen sie auch nicht.

    Immer wenn ich dann wieder alleine meine Wohnung betrete, kommt der große Katzenjammer.

    Und auch unterwegs oder im Gespräch muss ich immer wieder daran denken, Dass meine Mann nicht mehr da ist. Und mir fällt alles wieder ein was wir miteinander geteilt haben und was wir jetzt nicht mehr tun können.

    Und es ist immer noch unglaublich schmerzhaft.

    Daran hat die Zeit von immerhin schon fast einem Jahr gar nichts geändert.

    und es kommt mir immer noch so vor, als hätte ich kein Leben mehr, obwohl jeder einzelne verlebte Tag das Gegenteil beweist.


    Ich habe wirklich Probleme damit klarzukommen, dass mein Leben eigentlich recht erfreulich verläuft, dass ich aber, wenn ich die Wahl hätte jederzeit und mit Freuden dem Tod ins Auge sehen würde.

    Ich will einfach dort sein, wo mein Liebling auch ist und mich nicht mehr mit diesem dämlichen Leben hier auf der Erde herumplagen müssen.

  • Liebe Gabi,bald ein Jahr dass dein Mann sterben musste...und die Zeit läuft weiter,Tag um Tag vergeht,ich empfinde diese zwei Leben,die ich jetzt habe,oft so unwirklich...äusserlich gefasst,organisiert und mit Aktivitäten ausgelastet,innerlich leer,leer,verzweifelt vor Sehnsucht nach meinem Mann,mit dem Wissen ,unsere wunderbare gemeinsame Zeit vorbei,für immer vorbei...unwirklich empfinde ich das,was nun mein Leben ist,es vergeht halt,daran beteiligt bin ich nicht,innerlich rufe ich nach meinem Mann,hole mich,lass mich nicht allein...unvorstellbar mühsam ist dieses Leben ohne wirkliche Freude,ohne ihn.Irgendwie unbeteiligt bringe ich halt die Zeit herum,Tage werden zu Monaten,sie werden auch zu Jahren werden,und meine Hülle nimmt teil und ich bin innerlich leer und doch immer im Zwiegespräch mit meinem Mann,ach du fehlst mir so unendlich.Gefangen im Leben...liebe Gabi,wieder ein Tag,einen lieben Gruß will ich dir schicken,Adi

  • Pfingsten scheint das wohl so an sich zu haben dieses Jahr... ich war an diesem Wochenende mit meinem Mann und den Kindern zelten. Ich hasse zelten, aber den Kindern zuliebe tue ich es natürlich. Aber eigentlich war es "nett" - gesellig und mit Freunden und deren Kindern. Aber ich sitze da und fühle mich einsam. Ich habe früher nicht dauernd und in jedem Moment an meine Mutter gedacht. Jetzt schon. Über allem schwebt immer "das erlebe ich jetzt ohne sie". Irgendwie war sie im Hintergrund immer da, immer anwesend auf eine positive Art. Die Ruhe und die Sicherheit, die immer irgendwie irgendwo schlummerte, selbst wenn ich gar nicht an sie dachte. Ich habe nie so viel an sie gedacht, wie jetzt. Meine Freundin fürs Leben. Und jetzt ist sie immer präsent, dadurch, dass sie in dieser Form nicht mehr da ist. Es hängt immerzu über allem. Dieses allein sein, trotzdem man unter Menschen ist. Man mag auch nichts mehr sagen, weil alle sich wahrscheinlich nur noch denken "oh man, sie kommt immer noch nicht klar. Immer wieder dieses Thema".

    Ich kann dir also nur sagen, du bist nicht allein im allein sein. Mach trotzdem weiter, ich tue es auch. Im Vertrauen darauf, dass. wenn es nicht besser kommt, der Tod ja irgendwann von allein kommt.

  • Ihr Lieben,


    momentan keimt da gar nichts,

    Momentan stelle ich wieder komplett meine Existenz in Frage.

    Es sind jetzt noch genau drei Tage bis zum ersten Todestag meines Mannes und es geht mir so schlecht wie schon lange nicht mehr.

    Zur Ruhe gekommen, richtig zur Ruhe nicht nur erschöpft herumhängen, bin ich schon seit dem Tod meines Mannes nicht mehr und so wie ich monentan drauf bin sehe ich sowieso kein Licht mehr am Ende des Tummels, alles schwarz und eine unendliche Sehnsucht fruisst mich auf,. Alle Strategien versagen.

    Ich sollte mich auf die Arbeit konzentrieren, denn eine Kollegin ist auf Urlaub, die andere im Krankenhaus, daher ist viel zu tun, aber ich kann mich kaum konzentrieren.

    Eigentlich habe ich diese kritische Woche schon gut durchgeplant, um Halt zu finden, aber wie gesagt, mometnan reißt mihc der Strudel mit und ich weiß kaum, was ich tun, denken oder fühlen soll.

    Dazu tut mir aus unbekannten Gründen das linke Knie weh und auch sonst zwickts mich überall.

    Ich bin unausgeschlafen, esse entweder gar nichts oder nur ungesundes Zeugs und kann mich nicht dazu aufraffen, mich um mich zu kümmern und sonst kümmert sich auch keiner um mich. Ich mache schön meine Termine, bekomme Durchhalteparolen bei meinen bezahlten Helfern und auch von meinem wirklich treuen Cousin, das muss ich jetzt echt mal sagen, er ist wirklich eine Stütze in schweren Zeiten und ich sollte ihn viel mehr schätzen, als ich es momentan fertig bringe, aber nicht einmal das gelingt mir gebührend.

    Ich mach jetzt Schluss mir rennt echt die Zeit davon, vielleicht kann ich am Abend noch was Vernünftiges hier beitragen, momentan ist es nur ein dampf ablassen, weil ich nciht weiß wohin ich mit mir und meinen Gefühlen sonst hin soll.

  • Liebe Gabi,ich wollte es gäbe eine Kraft,die alles ungeschehen macht....es bleibt nur dir gute Gedanken zu schicken,sie sollen dir über den heutigen Tag helfen...Morgen..nicht daran denken,die Trauer bestimmt jetzt unsere Zeit,LG Adi

  • Liebe Gabi, ich habe für mich ein Motto entwickelt: an manchen Tagen ist das beste, was man über sie sagen kann, dass sie vorüber sind. Vielleicht bist Du jetzt in so einer Phase. Wir fahren am Heimweg gerade durch eine Gewitterfront. Ich weiß: dahinter ist es wieder freundlich.

    Ich halt Dir die Daumen, dass Du gut durch diese schwierige Zeit kommst :)

  • Liebe Gabi,


    heute werde ich Dich und Hannes mit meinen Gedanken begleiten.


    1 Jahr ohne Deinen Geliebten,

    1 Jahr im seelischen Ausnahmezustand,

    1 Jahr das irgendwie vorüber gegangen ist,

    1 Jahr existiert in einem Leben das man nicht will, das aufgezwungen ist

    1 Jahr voller Tränen , abgrundtiefer Traurigkeit

    1 Jahr ist vorüber , schon-gerade


    Ich umarme Dich und wünsche mir das heute ein Mensch für Dich sein wird an diesem schmerzlichen Tag , der das Unbegreifliche noch stärker ins Bewusstsein holt.


    An Mick´S Platz hier steht neben seiner Kerze, heute auch eine für Hannes.


    LG Gabi mit ihrem Mäuschen

  • Liebe Gabi,ein Jahr,ein Tag,eine Ewigkeit...unwirkliche Zeit...weil ja jeder Tag ohne deinen Mann eigentlich unvorstellbar ist.Und doch,es ist ein Jahr vorbei gegangen,und man wundert sich irgendwie selbst,wie das möglich ist,wie hat man das überlebt?....und die Sonne scheint weiterhin,als ob die Welt nicht stehen geblieben wäre...leben nur mehr mit Gedenktagen...meine Gedanken begleiten heute dich und deinen Hannes,mit eurer Liebe wirst du den Tag ertragen,wie alle anderen auch...ohne Wahl,es ist so,ein lieber Gruss,Adi

  • Liebe Gabi,


    für den heutigen schweren Tag sende ich alle verfügbaren Kräfte aus dem Solling.


    Werde gedanklich bei DIR & HANNES sein.


    Werde die große Jahres-Kerze, die schon für Mick entzündet war, am heutigen Tag für Hannes entzünden.


    Liebste Grüße,

    Uwe

  • Liebe Gabi,


    auch ich werde heute an Dich denken. Ich sende Dir viel Kraft, damit für Dich dieser heutige Tag irgendwie erträglich wird.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Vielen lieben Dank für die zahlreichen Wünsche.

    Gestern mein Geburtstag, heute der Todestag meines Lieblings, ich weiß gar nicht wie ich mich fühlen soll, alles ist so unwirklich!

    Gestern bekam ich derart viele Geburtstagswünsche, wie noch nie zuvor in meinem Leben, denn ich habe meinen Geburtstag nie wirklich gefeiert und bin auch bei andern eine eher schlechte Gratulantin.

    Am Nachmittag hat mich eine Bekannte zum Grillen eingeladen, die ich erst nach Hannes Tod kennen gelernt habe und die auch allein lebt. Einerseits war es rührend, dass sich ein relativ fremder Mensch so um mich gekümmert hat, andererseits fühlt es sich nach wie vor etwas komisch und nicht ganz richtig an. Ich bin dann am frühen Abend heimgegangen und damit ich nicht allein sein muss, bin ich um 20:30h noch ins Kino gegangen. Da waren zwar auch nicht viele Leute, aber wenigstens hat mich der Film abgelenkt.

    Heute ist es noch seltsamer.

    Eigentlich hätte ich den Wunsch verspürt, mir freizunehmen, aber das geht nicht, weil sonst niemand mehr da wäre, der die Arbeit macht.

    Gottseidank ist bis jetzt noch nichts Dringendes hereingekommen, sodass ich alles ein wenig schleifen lasse und um 15h bin ich sowieso weg, da fahre ich nach Aschau und habe eine Einzelsitzung bei einem Medium. Bin schon gespannt, wie es mir damit gehen wird.

    Danach kann ich eine Bekannte besuchen und dann noch den Demo Abend des Mediums und dann ist dieser Tag auch wieder vorbei.

    Irgendwie fühlt sich das, was ich da tue absolut nicht nach leben an, ich schaue einfach nur fassungslos um mich, was da dauernd passiert, während die Zeit vergeht.

    Da ich weiß, dass mein Mann möchte, dass ich mich erhole und lerne mitten im Leben zu stehen und das Leben zu genießen, damit ich meine Aufgabe hier auf der Erde erfüllen kann, nehme ich mich zusammen und lasse mich möglichst nicht mehr von meinem Schmerz in den Abgrund ziehen. Es ist ein harter Kampf, aber ich muss ihn bestreiten, für ihn und für mich selbst, das bin ich uns beiden schuldig!


    Heute Vormittag habe ich auf Facebook zum Jahrestag von Hannes Tod etwas gepostet, das ich genre mit euch teilen möchte: