Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Und schön langsam will ich nicht mehr jeden Tag um mein Leben kämpfen müssen, das ich sowieso nicht mehr will.

    Ich hab einfach die Schnauze voll!!!

    So wie es mir und vielen anderen auch geht.

    Welcher Apostel kommt uns da nun zu Hilfe, denn wir alle haben das Beste für unsere Liebsten gegeben und man hat sie uns genommen, körperlich, physisch nicht mehr da, nur noch ihre Seelen die sind da, aber leider befinden die sich in einer ausserhalb unserer irdisch/physischen Wahrnehmung liegenden Dimension.


    Und die diese Dimension erreichen können, sind rar und haben nicht immer Zeit.


    Das macht die Tragik unserer Situation aus !!


    LG

    Matthias

  • Und jetzt ist es überhaupt nicht mehr in Ordnung, auch wenn ich schon Tage hatte, wo der Schmerz nicht das ganze Leben zugedeckt hat, wofür ich auch sehr dankbar bin.

    Aber mein Leben ist eben nicht mehr ok.

    Liebe Gabi,

    Ja, es ist nicht mehr in Ordnung. Und diesem darfst du auch Ausdruck geben. Gestern las ich irgendwo, "Jede Träne die nicht geweint wird, stellt sich nur hinten an".


    Und wenn es heute für dich nicht in Ordnung ist, dann ist es so! <3

  • Ihr Lieben,


    inzwischen ist dieser Traueranfall wieder beim Abebben, ich konnte mich wieder ein wenig sammeln und neu ausrichten.

    Ich hatte ja am Mittwoch meinen letzten Arbeitstag und seit Freitag habe ich nun gemeinsam mit meinem Cousin eine neue Verpflichtung im Pferdestall angenommen.

    Ab sofort werden wir uns jeden Freitag Morgen um halbacht um 9 Pferde kümmern, füttern, ausmisten, auf die Koppel lassen und so den Freitag Vormittag mit einer nützlichen und schönen Beschäftigung verbringen.

    Für mich ein Anker in diesem neuen Lebensabschnitt ohne Verpflichtungen.

    Eine freiwillige Verpflichtung, die gern gesehen ist, eine echte Hilfe, nicht nur ein Placebo für eine Trauernde.

    Und nicht zuviel auf einmal, sodass ich mich in Ruhe auf meinen neuen letzten Lebensabschnitt vorbereiten kann.

    Ein Geschenk des Himmels und für mich ein weiterer Beweis, dass mein Leben beschützt und begleitet wird.


    Nun ist heute ein ganz spezieller Tag, es sind nämlich genau eineinhalb Jahre vergangen, seit mein geliebter Mann mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Ich habe diesen denkwürdigen Tag in einem Facebook Posting aufgearbeitet, seht hier:


  • liebe Gabi,


    ja, so ist das mit unseren traueranfällen.... wenn sie auftauchen, denken wir es geht nicht mehr weiter, einfach nicht mehr weiter auf diesem sch....weg den wir doch so garnicht uns freiwillig ausgesucht haben und auf keinen fall haben wollten....


    aber dann geht es doch wieder ein bisschen nach oben, wir können wieder luft holen und kraft tanken für die nächste tiefe attacke....


    es ist schön für dich das du eine aufgabe mit den pferden gefunden hast. ein gutes pflaster auf deinem weg :24:


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Gabi,

    Ein sehr berührendes Posting <3 Ich freu mich, dass du eine für dich schöne Aufgabe gefunden hast und wünsch dir viele gute Momente in der neuen Tätigkeit...

  • Ihr Lieben,


    ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich so wenig schreibe, die Zeit rennt mir davon, seit ich meinen letzten Arbeitstag hinter mich gebracht habe sind alle meine Tage seltsam ausgefüllt, ohne dass ich allzuviel dazu getan hätte.

    Es ist ein seltsames Gefühl, denn einerseits deckt es die Trauer zu, wenn man immer was zu tun hat, andererseits fehlt mir im Leben irgendwie der rote Faden und mir kommt nach wie vor alles so unecht vor.

    Ich bin grad dabei Fotos und Videos zu sammeln und möchte mir eine Serie Fotobücher von Hannes Fotos machen, damit ich ihn sozusagen auch offline immer zum Anfassen bei mir habe.

    Irgendwie tröstet mich das Projekt, denn wenn ich diese Fotos heraussuche fühle ich mich ihm so nahe.

    Ich wäre so gerne bei ihm.

    aber das Leben zieht und zerrt an mir.

    Einerseits mein Cousin, dem man nichts aber auch gar nichts vorwerfen kann, er benimmt sich absolut korrekt und genießt sein neues Leben in Kufstein - dennoch habe ich innerliche Probleme diese neue Situation zu akzeptieren und zu integrieren.

    Auch die neue Aufgabe im Pferdestall - einerseits gefällt sie mir, andererseits - ich weiß nicht recht ... ich bin einfach komisch geworden. Haltlos, ziellos, ohne Pläne ... habe mir ein Leben organisiert, ein "Nach Hannes Leben" auf das ich ziemlich stolz sein könnte. Ja wirklich ich bin selbst erstaunt über mich wie ich das alles hingekriegt habe.

    Ich bin in der Tat ziemlich lebenstüchtig und dennoch ist mir alles zu viel.

    Ich mag das alles nicht und wisst ihr warum: Weil es mich jeder Ausrede enthebt nicht mehr leben zu wollen.

    Wenn jemand es schafft sich das Leben gut zu organisieren, bei den Mitmenschen gut anzukommen, um nicht zu sagen gemocht zu werden. Wenn jemand anderen Gutes tut und eine Aufgabe findet, wo sie wirklich gebraucht wird - was gibt es denn da noch für einen Grund nicht mehr leben zu wollen? Mir kommt es vor ich führe das Bilderbuchleben für eine andere Person, eine Person die nicht ich ist.

    Und bei jeder klitzekleinen Schwierigkeit möchte ich aufgeben und einfach nicht mehr da sein.

    Völlig ohne Grund

    Nur weil ER nicht mehr da ist.

    Und weil ihn keiner ersetzen kann.

    Und weil ich mit dem Nichtersatz nicht leben will.

    Und alleine auch nicht.

    Eigentlich gar nicht und doch muss.

    Gestern kam der Brief vom Arbeitgeber, der mein Arbeitsleben beschließt.

    Ich muss mich nun um einige behördliche Dinge kümmern, nachfragen, damit ich nichts versäume. Ich werde das schon schaffen, aber es ist mir irgendwie zu viel, ich hätte so gerne jemanden, der das alles für mich macht, damit ich mich um gar nichts mehr kümmern muss.

    Aber so jemanden gibt es nicht.

    Ihr dürft mich nicht falsch verstehen, mein Mann hätte das auch nicht für mich gemacht, da hätte ich mich auch selber drum kümmern müssen und hab mich zusätzlich teilweise auch um seine Sachen gekümmert.

    Aber alleine die Tatsache, dass er da war, hat mich irgendwie stark gemacht.

    Und ich frage mich manchmal, was tun eigentlich Leute, die sich tatsächlich nicht um diesen ganzen Behördenkram kümmern können?


    Und dann sind da ja noch diese ganzen bescheuerten Feiertage, wo man sowieso niemanden erwischt, weil überall bis nach dem 6. Jänner nur mehr das Notfallprogramm mit der Notfallbesetzung läuft.

    Naja, sei es wie es sei, wünsche ich euch dennoch gesegnete Weihnachten und dass ihr das alte Jahr irgendwie in Frieden ziehen lassen könnt und dass das neue Jahr nicht mehr ganz so schrecklich wird wie das letzte und vorletzte und vorvorletzte bis zurück zu dem Jahr wo noch alles in Ordnung war.

    Und das Foto zum Posting zeigt eins der letzten Jahre in meiner kleinen Familie wo tatsächlich die Welt noch in Ordnung war.



  • Liebe Gabi, ich kenne das auch, dass man sich dabei ertappt, dass es einem nicht sooo schlecht geht, das man das Leben ziemlich gut hinkriegt und dann wiederum fühlt man sich wie ertappt, denn eigentlich kann es a gar nicht so sein, wo er doch nicht mehr da ist. Ich war immer eine selbständige Person und erwarte das auch von mir weiterhin, aber trotzdem tue ich alles schaumgebremst ohne große innere Überzeugung


    Wie schrieb eine liebe Mittrauernde so schön. man wird immer dieses "Heimweh" nach ihm und der Situation haben, Mit dem Wort Heimweh kann ich ganz gut leben, ja, so fühlt es sich vermutlich an, wenn man im Ausland leben muss und Heimweh hat!


    Vielleicht hat ja das neue Jahr Überraschungen für uns bereit, ich hoffe nur gute, denn die schlechten haben mir gereicht.


    Sei herzlich gegrüßt und einen lieben Gruß nach Tirol.

    Petra

  • Danke Petra,


    es ist nicht nur das Heimweh nach ihm, es ist die Sehnsucht nach dem Tod, die mich die ganze Zeit begleitet und gegen die ich mich täglich entscheiden muss.

    Gerade eben, mein Cousin und ich kamen vom Pferdestall heim, wir haben uns ausgearbeitet, er hochzufrieden, ich eigentlich auch zufrieden, aber die Freude, die früher dagewesen wäre, vermissend, bin ich nach Hause gegangen, habe mir ein Bad eingelassen und wie ich so in die Badewanne gestiegen bin, habe ich bemerkt, dass für meinen Körper das Wasser überaus wohltuend und entspannend ist.

    Mir selber aber gings gleichzeitig besch***en wie immer.

    Früher war ich eine Einheit.

    Da ging es mir entweder gut oder schlecht oder mittendrin.

    Und jetzt kommts mir vor als hätte ich mich in verschiedene Bestandteile aufgespalten und würde mich im Hintergrund beobachten wie ein Forscher ein seltenes Insekt.

    "Oh, interessant, seinem Körper tut das warme Wasser gut ..."


    Ich weiß nicht recht, ich will so ein Leben nicht haben!

    Ich habe mich so derart verändert in den letzten eineinhalb Jahren.

    Das bin nicht ich, so bin ich nicht!

    Und mir gehen langsam die Erklärungen aus, weil ich selber nicht mehr weiß was ich von alldem halten soll.

    Diese ganzen Fortschritte und Erkenntnisse, all meine Bemühungen ins Leben zurückzufinden haben irgendwie nur für einen Teil von mir funktioniert, mit dem Ergebnis, dass ich gut mit dem Leben zurechtkomme und gleichzeitig leide ohne dass es die Außenwelt bemerkt.

  • Liebe Tigerlily,

    einfach nur geschehen lassen. Die Trauer stellt alles auf den Kopf und alles dreht sich im Kreis.

    Die Außenwelt, will auch sehr oft gar nicht die Wahrheit, die Trauer in einem Menschen sehen, denn diese

    passt nicht in ihr Leben. Sie wollen lieber über Urlaubserlebnisse und Aktivitäten mit ihrem Partner reden,

    aber auf keinem Fall über Tod, Krankheit und Trauer. Das passt nicht in ihr Leben, bis bei ihnen der Tod an

    die Türe klopft. Leider ist es so. Du könntest zuhause vor lauter Schmerz und Trauer und Einsamkeit selbst

    sterben, wen interessiert das heute noch. Unsere Welt ist sehr egoistisch geworden. Da brauch man sich nicht

    wundern, dass vorne und hinten nichts mehr stimmt. Das ist Gift für unsere Seele und wir merken es nicht.

    Tut mir echt leid für Dich Tigerlily, dass Du diese Herzlosigkeit auch so sehr zu spüren bekommst. Hier kannst

    Du Dir alles von der Seele schreiben, denn hier tragen wir alle das gleiche Leid im Herzen.

    Ja, die Trauer verändert einen Menschen sehr, aber ich selbst finde das ganz in Ordnung. Aber unsere Mitmenschen

    können sehr oft mit unserer rapiden Veränderung nicht umgehen und wollen wieder den Menschen zurück haben,

    wie dieser vor der Trauer war. Aber diesen gibt es nicht mehr. Der ist mit dem geliebten Menschen mit gestorben .

    Und in uns ist ein neuer Mensch entstanden oder ist noch dabei sich zu entwickeln. Ein Mensch der sehr schnell

    spürt ob sein Gegenüber ihn versteht oder nur für seine Zwecke benutzen will. Wir suchen unsere Freunde jetzt

    ganz anders aus. Und das ist in Ordnung.

    Ich wünsche Dir für die Zukunft weiterhin viel Kraft und Mut

    Deinen schweren Weg weiter zu gehen.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • ….und ich dachte noch vor kurzem "die Gabi ist schon einen Schritt weiter als du" Aus deinen Postings hatte ich bis vor kurzem noch Aufbruch gespürt. Vielleicht ist es gerade wieder eine Welle, die dich von oben runterspült und hebt dich doch wieder hoch. Nach meiner Sicht hast du es bisher so gut geschafft, bist so harte Wege gegangen und immer wieder aufgestanden. Ich verstehe aber, dass du dich wie von aussen betrachtest, denn es ist ja eigentlich ein aufgezwungenes Leben, das keiner von uns so wollte und daher - glaube ich - flüchtet man in die AUßenbetrachtung, weil man keine Erklärungen mehr hat.


    Ich habe ein nettes Kartendeck - die kleinen Frauen heißt es. Als vor ein paar Tagen alles ein wenig zu viel wurde habe ich Andi gebeten mich zuführen und hab eine Karte gezogen. Ich zog: Gestalte DEIN Leben! Da wurde mir aber klar, dass ich für mein neues Leben noch keinen Plan habe. Ich finde, es ist alles so vorgegeben. Job, alleine sein, hie und da etwas mit freunden unternehmen - eigentlich wie immer. Das ist aber kein GESTALTEN. Wieviel Selbstgestaltung hat man eigentlich?


    Hoffen wir auf Neues, etwas das wieder Lebensfreude in unser Dasein bringt und vorallem hoffe ich auf Frühling, ich brauche Wärme und Licht!


    Liebe Grüße Petra

  • liebe petra,

    meine tochter wird langsam ungeduldig mit mir und bringt ständig neue vorschläge, wie ich mein leben gestalten könnte.

    aber nichts davon spricht mich wirklich an, ich habe auch keinen plan. wenn ich etwas anfange, muss auch mein inneres

    dabei sein und freude empfinden und nicht nur zeitvertreib .

    ich hoffe auch auf den frühling mit licht und sonne.


    liebe grüße

    flora

  • ich schreibe nicht ... ihr Lieben<3

    sondern

    WIR Lieben<3

    sich von aussen ansehend, Todessehnsucht habend ... die Menschheit grösstenteils als nicht mit Trauernden umgehen könnend ansehen... das "weiter sein" meinend... die Ungeduld selbst bei der Familie verspürend...

    damit lernen wir zu leben.

    Damit es nicht zu theoretisch abgehoben klingt... auch nach fast 7 Jahren der Trauer spüre ich von einer durchaus grossen Zahl von lieben Freunden und auch von einigen aus meiner Familie die Verwunderung dass ich immer noch trauere, obwohl ich sehr glücklich hier in Schweden lebe<3


    Liebe Gabi<3

    eine EINHEIT zwischen Körper und Geist und Seele zu verspüren ist meiner Meinung nach nur immer wieder einmal kurz im Leben zu erreichen... weil das dann wirklich die Vollkommenheit unseres Seins bedeutet .Der "Schleier" der die Erkenntniss verhüllt....wäre dann von uns durchbrochen worden. Wir wären dann WAHRHAFTIG SEHEND geworden.


    Ich wage auch zu behaupten, je älter wir werden und uns immer mehr von geliebten Menschen aus der Familie und dem Freundeskreis vrabschieden müssen umso grösser wird dieser WUNSCH... vielleicht können wir es als WUNSCH ansehen ... vereint zu sein. Natürlich ist es eine gedankliche , seelische Gradwanderung ob es ein WUNSCH ist oder die Verzweiflung unser Leben so zu sehen wie wir es gerade sehen..


    Damit spreche ich uns<3 alle<3 wieder an.


    Nicht nur aus meiner Erkenntniss heraus , sondern von ganz vielen Trauernden hier aus dem Aspetosforum mit denen ich in intensiven Kontakt stehe , Erst zum Ende des zweiten Trauerjahres hatten wir alle völlig realisiert und damit meine ich im tiefsten Innern das so fühlend, das der oder die geliebten Menschen tot sind... in körperlicher Hinsicht...

    Dadurch war für eigentlich alle erst das dritte Jahr ein VORSICHTIGER, lebensbejahender Anfang in ihr ICH LEBEN , welches ja auch leider viel zu schnell für egoistisch , nur auf sich bedacht angesehen wird. Ich kann hier nicht schreiben, was sie alles "gemacht" haben um von der schmerzhaften Trauer in eine liebevoller Erinnerungstrauer zu kommen... aber es war für ALLE kein leichter , ihnen bekannter und vertrauter Weg.


    Meiner Meinung ist die westliche Welt wirklich zu sehr kommerziell ausgerichtet um mit der Gefühlswelt , in der ja auch die Trauer beheimatet ist, uns einen hilfreichen Weg aufzuzeigen. Wir alle hier , da wir ja auch auserhalb gelesen werden können eine Veränderung herbeiführen . Schritt für Schritt.<3


    Je mehr ich mir diese Welt und das Geschehen auf ihr betrachte umso mehr komme ich zu der erst JETZT sanft fröhlichen Erkenntniss, dass jede Erkenntniss die ich gerade glaube zu haben schon wieder durch andere Erkenisse und Erlebnisse ersetzt werden dürfen... Ich bin so FREI das mir einzugestehen.:)


    Liebe Gabi<3 und alle anderen hier in diesem Thread

    wandern wir doch alle gedanklich vereint von Erkenntiss zur Erkenntniss, von einem Erlebniss zu dem anderen Erlebniss mit Beharrlichkeit, Achtsamkeit und Liebe durch unser Leben

    liebe, verbindende Grüsse<3 von Sverja

  • liebe Gabi, liebe Sverja und an alle anderen mitrauernden....


    ich bin ab 1. januar im zweiten trauerjahr... spüre veränderungern in den letzten monaten, die aber immer wieder im tiefen trauertal enden. auch ich habe meine planung ab nächstem jahr, will diese planung eigentlich garnicht, aber eine seite meines ICHS sagt "tu es"... damit es irgendwie weiter geht. ich habe keine ahnung wo mich mein weg hinführen wird. von tag zu tag ändert sich mein zuvertrauen zu allem.


    mir geht es wie gabi/tigerlilly - einerseits möchte ich meinem leben wieder einen sinn geben, andererseits möchte ich erstarren und völlig in dere bewegeunslosigkeit verharren und so schnell wie möglich zu meinem roger kommen.


    aber ich weiss - so einfach ist es halt nicht... also muss ich einfach weiter gehen und versuche irgendetwas sinnvolles aus meinem restlichen leben zu gestalten. vielleicht so ähnlich wie gabi - damit ich keinen grund habe zu sagen "mein leben hat doch keinen sinn mehr"...


    aber dieses sinnvolle gestalten ist so schwer.... und jeder tag ist und bleibt eine herausforderung.... schritt für schritt gehe ich weiter.


    sylvester ist erst mal meine größte herausforderung. mein roger ist seit sylvester 2018 ein jahr in der anderen welt. er ist nebenan - ohne verbindungstür...nur mit kleinen fenstern durch die er ab und zu mein leben begleitet....


    lieber gruß von Bine

  • Zitat

    Ich wage auch zu behaupten, je älter wir werden und uns immer mehr von geliebten Menschen aus der Familie und dem Freundeskreis vrabschieden müssen umso grösser wird dieser WUNSCH... vielleicht können wir es als WUNSCH ansehen ... vereint zu sein.

    Liebe Sverja,


    In diesem Punkt Stimme ich Dir auf jeden Fall zu. Wenn ich oft Fotos ud Videos aus unserem Leben ansehe, denke ich viel zu oft "der ... ist auch schon tot, die ... auch schon gestorben". Gar nicht so selten muss ich auch denken "verdammt, die sind alle schon gestorben, warum muß ich noch hier sein???".


    LG,

    Sky / Robert

  • zuerst einmal Liebe Gabi<3 ich denke du hast Verständniss , wenn ich kurz hier Bine und Robert antworte. Ich hoffe es, wenn nicht werde ich es löschen und dann ihnen in ihren Threads schreiben.


    Liebe Bine<3

    ich werde völlig intensiv an dich an Sylvester denken. Mein tiefstes Mitgefühl<3


    Nicht zu "Beschwichtigung " aber ich finde es sehr gut, dass du wie Gabi Veränderungen in der Trauer fühlst und ein Ich ...oder ICH BIN Leben aufbauen möchtest

    ich bin immer noch der festen Meinung wenn man etwas möchte, nicht in dem Sinne "will", dann kann innerlich etwas "wachsen"...


    Spontan dachte ich gerade , wir wollen vielleicht alle zuviel ?? Vielleicht könnten wir mit " ich möchte" auch entspannter leben??

    liebevolle , sehr mitfühlende Grüsse an dich, liebe Bine

    Sverja

  • Liebe Tigerlily!

    Ich kann das sehr gut verstehen.Ja Ralf war auch immer stolz auf mich,das ich das alles schaffe im Heim,

    aber es war so schön ihm das mitzuteilen wie der Tag war und was ich erlebt habe,aber jetzt macht man

    es,ja es macht mir auch Freude zu sehen,wie sich die Bewohner freuen,aber es ist eben anders.

    Dann fragt man sich warum,wofür und eigentlich hat man nur den Wunsch endlich bei seinem Liebsten

    zu sein.Ja das wird auch erst so bleiben,aber ich denke wir brauchen eine Aufgabe,obwohl sie uns

    immer nur für kurze Zeit ablenkt,aber das ist so.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • liebe Gabi <3:24:

    jetzt schreibe ich noch kurz an Robert


    Lieber Robert


    danke, das wir in dieser Hinsicht die gleiche Erkenntniss immer mehr machen wie ganz bestimmt viele ältere Menschen hier.


    Ich habe es ja selber durch die Reaktionen von den anderen Freunden bemerkt, als die Todesnachicht von meinem Freund, man kann wirklich sagen, für lange Zeit ein Wegbegleiter, mich erreichte. Unsere eigene Sterblichkeit wird uns ja immer bei solchen Nachrichten "vor Augen" geführt...


    Auch ich hatte für eine kurzen Moment nein , keine Panik, aber die sehr eindrucksvolle , starke Empfindung dass unser Leben sehr schnell...wirklich sehr schnell... vorbei sein kann.

    Mehr möchte ich hier nicht schreiben, da dies ja Gabis <3Herzensthread ist.

    Ich wünsche dir eine hoffentlich ruhige Nacht mit sanften Verbundensheitsgefühlen zu deiner Frau<3

    mitfühlende Grüsse Sverja

  • Ihr Lieben,


    im Moment möchte ich mein Leben nicht neu gestalten,

    ich möchte mir auch nicht vorschreiben lassen, wie ich mein Leben zu leben habe.

    Ich lebe so, wie ich es für richtig halte,

    dem Leben einen Sinn geben? Zur Zeit nicht.

    Wahrscheinlich stimmt es tatsächlich dass alles seine Zeit hat und alles

    zu einem bestimmten Moment passiert.


    alles Liebe Maike