Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise,die Sonntage sind schwer,der Sonnenschein,überall Paare und Familien,da wird der Schmerz unerträglich,und wie es anders werden soll,wenn der Mensch fehlt....ich muss mich dann einigeln,dann hab ich das Gefühl mein Mann ist ganz bei mir.Aber man muss dann doch wieder ins Leben,das man zwar so nicht will,das aber da ist,aufgezwungen und Tag für Tag schaffen wir das.Weiter schau ich erst mal nicht,ich hoffe du findest einen Platz für euch zwei,an dem du wieder Kraft tanken kannst,er hilft dir,dein Mann,ganz sicher!

  • ich wollte euch mit meinem Schreiben nicht herunterziehen, aber ich musste meine heutigen Gefühle zum Ausdruck bringen. Wenn nicht hier, wo sonst werde ich in meiner Trauer verstanden.

    Liebe Luise,

    Du hast mich ganz und gar nicht heruntergezogen. Du schreibst wie es für Dich ist. Wenn nicht hier, wo dann?

    Wie geht es Amy? Isst sie?

    Ganz herzlich,

    Tery

  • Meine Lieben,


    heute Abend ist es wieder soweit. Ein Weinkrampf nach dem anderen. Bin total daneben.


    Obwohl mein Neffe auf Besuch bei mir war und sogar 5 Stunden geblieben ist, bin ich traurig und depressiv.


    Wir haben die Compterfestplatten von meinem Mann mechanisch zerstört, damit niemand die Daten auslesen kann.


    Ausserdem einige Sachen ( Monitor, Tastatur, Tower-PC) hat mein Neffe zur Entsorgung mitgenommen.

    Das tat mir so weh! Heinz hatte sich immer so mit seinen Sachen in Acht genommen und sich bei der Anschaffung gefreut, war dann regelrecht aufgeregt.


    2 Monate vor seinem Tod, haben wir noch besprochen, dass wir einen PC Profi beauftragen, der alles wieder anschließt und zum Laufen bringt... wenn es meinem Mann wieder besser geht. Er wollte noch so gern ein Video bearbeiten und fertigstellen.


    Dazu kam es leider nicht mehr. Und nun habe ich alles zerstört! Sein ein und alles.


    Aber ich will nicht, dass irgendeiner die Daten womöglich ins Internet stellt... auf den Festplatten waren auch seine Tagebuch- und andere private Eintragungen, sowie Fotos und Filme.


    Ich habe mir davon nichts angesehen oder gar gelesen. Das ist ein Tabu für mich.

    Obwohl ein Freund von uns mich immer fragt, ob ich die Emails, die sie ausgetauscht haben, gelesen habe. Sie kommunizierten viel, da beide ans Haus gefesselt waren.


    Als mein Neffe gefahren ist... er wohnt ja weiter weg... bin ich zusammengebrochen. Hatte Herzrasen, Schwindel und Schnappatmung. Bin so traurig und verzweifelt.


    Fühle mich mutterseelenallein. Keiner ruft an, denkt an mich... mag mich eigentlich noch irgendjemand? Hat noch irgendeiner Interesse an meinem Leben? Oder ist es egal, ob ich da bin oder nicht...


    Ich weine und weine... mir tut alles weh... was soll ich tun... wie wird es weitergehen?


    Luise

  • Liebe Luise, dass tut mir so leid. Wenn ich Dir doch nur helfen könnte. Warum müssen wir so viel Leid ertragen? Warum durften unsere Liebsten nicht bleiben? Du total am Boden alleine zuhause, ich total am Boden in einer Klinik:13:

    umarme Dich so fest ich kann

    Lg Ingrid

  • Liebe Luise,es ist schlimm dass du so leiden musst,all die persönlichen Dinge vom Liebsten haben ja für uns eine ganz andere Bedeutung(so ist es für mich halt)sie bedeuten Leben....und sie weggeben(müssen) ist jedesmal wieder wie sterben,ich kanns gar nicht,aber das Auto,ich fahre ja nicht,musste sein,stundenlang am Boden zerstört danach,weinen ohne Ende....wie schön war doch unser Leben und jetzt fällt jeder Tag so schwer,unendlich einsam und verlassen fühle ich mich und,liebe Luise ich verstehe dich so gut und schicke dir jetzt einmal eine ganz feste Umarmung

  • Liebe Luise,

    Mir tut es auch leid, daß es dir wieder so schlecht geht.

    Aber du hast dich heute wieder von Sachen deines Mannes getrennt und das tut weh.

    Bei mir ist alles noch genauso wie am 5.12.18.

    Dein Neffe war heute 5 Stunden bei dir und du hattest Gesellschaft von der Familie, das tut gut, aber der Fall danach ist leider um so tiefer,wenn alles ruhig ist.

    Ich drücke dich ganz fest.

    LG Wagi

  • :24::30:<3 was soll ich schreiben liebe Luise ? würde Dir so gerne helfen ! Karlheinz:33:

  • Meine Lieben,


    immer und immer wieder dieses tiefe Loch. Wird es je besser werden? Heute bin ich absolut am Tiefpunkt.


    Bin enttäuscht von meinem Neurologen, den ich schon seit Jahren aufsuche. Er kennt meine persönliche Situation und Krankheiten.


    Vorhin habe ich ein Rezept abgeholt und er hat noch nicht mal wie sonst, gefragt wie es mir geht. Obwohl ich Tränen in den Augen hatte.

    Bin dann aus der Praxis... ohne was zu sagen... sieht man mich schon nicht mehr?


    Nun zuhause und allein... mit Amy und meiner Niedergeschlagenheit... weiss nicht was ich tun soll... schaue nur die Decke an... habe keine Kraft um mich aufzuraffen und mir wenigstens was zu essen zu machen...


    Und so geht es Tag für Tag... das kann es doch nicht sein... das Leben zerrinnt mir zwischen den Fingern...wenn Heinz das wüsste... er würde mir die Leviten lesen und sagen : los, mach was, häng nicht rum, verliere nicht dein Leben obwohl du noch lebst.

    Denke daran, wie gerne ich noch etwas Zeit gehabt hätte... vor einem Jahr hofften wir beide noch auf ein wenig Zukunft. Lebe sie für mich mit.


    Ach, es tut so weh... diese Vorstellung nie, nie wieder Heinz zu sehen, zu streicheln...ihm meine Liebe zu zeigen...


    Dieses endgültige macht mich fertig... damit komme ich nicht klar... träume so oft intensiv von ihm... und dann das Erwachen....


    LG Luise

  • Liebe Luise,ja unsichtbar,das ist der richtige Ausdruck,Trauernde sieht man nicht so gern,maximal 4 Wochen,dann sollte doch alles wieder"normal" sein...Aber wir haben mit unserem Partner auch unser gemeinsames Leben verloren,und das neue Leben das können wir fast nicht ertragen,ich fühle mit dir und hoffe dass du auch diesen Tag wieder, so gut es halt geht,schaffst und ich wünsche dir wenigstens ein/zwei schöne Momente!

  • Meine Lieben,


    es ist noch keine elf Uhr am Morgen und ich weiss nicht, was ich mit mir anfangen soll. Sitze hier herum und bin depressiv und faul.

    Habe keine Aufgabe mehr. Niemand um den ich mich kümmern kann... mit dem ich mich austauschen und Tagespläne machen kann... einfach den Tag strukturieren kann... leben kann.


    Ich bin so einsam. Vermisse meinen Seelenmenschen.


    Alle planen schon das Osterfest mit ihren Lieben. Nur ich weiss nicht, wie ich das wieder überstehen soll.


    Letztes Jahr kam Heinz einen Tag vorher aus dem KH und ich freute mich so. Wir hatten noch etwas Hoffnung und ich habe die Wohnung dekoriert und einige Leckerchen für uns besorgt. Wir waren zusammen.


    Könnte ich die Zeit doch noch mal zurückholen. Ich würde vieles anders machen und die Zweisamkeit mehr genießen.


    Möchte noch einmal mit Heinz reden, noch vieles besprechen und um seine Hilfe in vielen Dingen bitten.

    Und ihm immer wieder meine Liebe zu ihm zeigen.


    Nichts geht mehr.


    ALLES VORBEI... ENDGÜLTIG... FÜR IMMER!


    Ich bin so traurig und allein. Meine Tränen fließen und fließen. Niemand sieht sie... weil ich sie mittlerweile verstecke...


    Ich kann die Fragerei von den wenigen Bezugsmenschen, die ich noch habe, nach meiner Gefühlslage ( "es ist doch schon besser, nicht wahr") nicht mehr hören, geschweige denn beantworten. Was denken die sich eigentlich? Das mein Leben nur kurz aus der Bahn geworfen wurde und nun fast wie früher ist?


    Meine Cousine, die von ihrem Mann nach 36 Jahren verlassen wurde, vergleicht uns. Dabei hat sie täglichen Kontakt zu ihrem Mann... fahren jetzt wieder gemeinsam in Urlaub.. und und und. Sie meint, dass sie ja auch abends alleine ist...wie ich.

    Ich empfinde es als absurd unsere Situation zu vergleichen.


    MEIN MANN IST TOT.


    Sie hat kurz danach zu mir gesagt: Du weißt wenigstens wo dein Mann ist. Wie in dem Witz über die Witwen.

    Allerdings kann sie nach einem geplatzten Hirn-Aneyrisma keine Empathie mehr empfinden. Ihr Wesen hat sich total geändert. Sie war monatelang im KH und

    Reha.


    Nun habe ich etwas mein Herz ausgeschüttet, kann ich ja sonst nirgendwo tun. Falls es euch zu viel ist. lest es das nächste Mal einfach nicht. Wir haben ja alle unsere Probleme, nur manchmal bin ich auf die neidisch, die noch so viel Familie haben oder Menschen in ihrer Nähe.


    LG Luise

  • Liebe Luise,


    es tut mir so leid. Vielleicht kannst Du Dir Ostern einfach etwas Gutes tun? Und wenn es nur eine Kleinigkeit ist, ein Eis essen gehen, einen schönen Blumenstrauß kaufen, einen Kaffee trinken gehen? Auch kleine Schritte sind Schritte.


    Keine Aufgabe mehr zu haben - ja, da verstehe ich Dich gut.


    Und die Aussage Deiner Cousine ist unterirdisch.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Liebe Luise,


    viel Kraft will ich Dir wünschen.


    Und nein es ist nicht viel. Du wirst hier immer liebe Menschen die Dir gerne zuhören und die Dich auch verstehen.


    Oft tut es gut, seine Gedanken und Gefühle von der Seele zu schreiben.


    Liebe Grüße

    Josef

  • Liebe Luise,

    gestern bei meinem Spaziergang, saß ich auf einer Bank und dachte mir: Wie schön, mal alleine zu sein. Keine Kinder, kein Mann, keine Freunde - einfach ich mit mir.


    Und dann kam der Gedanke, wenn das jetzt immer so wäre? Wenn ich nach Hause käme und niemand da wäre?


    Das Allein sein am Abend zwischen durch, kann fein sein.

    Das Allein sein müssen am Abend muss schrecklich sein.

    Der Vergleich deiner Cousine hinkt nicht nur, der fällt auf die Nase.


    Auch wenn Trennung und Scheidung auch eine Trauer auslöst - das will ich gar nicht bestreiten, sondern finde sogar, dass auch diese Menschen manchmal Begleitung brauchen - so ist sie nicht vergleichbar, mit der Trauer nach einem Tod.


    Ich wünsche dir für heute einen Sonnenstrahl in deinem Gesicht.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Luise, es tut mir so leid, dass du gar niemanden mehr um dich hast!

    Ich habe ja auch niemanden mehr, aber ich kann rausgehen und Freunde treffen und Therapie machen und weiß trotzdem nicht was ich mit mir anstellen soll.

    Und mir gehts genau wie dir, wenn du schreibst:


    "Habe keine Aufgabe mehr. Niemand um den ich mich kümmern kann... mit dem ich mich austauschen und Tagespläne machen kann... einfach den Tag strukturieren kann... leben kann."


    Ich sollte jetzt genau eigentlich arbeiten am Computer und nicht im Aspestos Forum schreiben, aber ich hab so gar keinen Antrieb. Gottseidank kann ich mit Jahresende in Pension gehen, aber dann denke ich mir oft, was soll ich danach anfangen, wenn ich dann gar keine Pflichten mehr habe?

    Und die Person mit der ich leben kann fehlt mir genau wie dir, alle anderen sind nur Ablenkung, zählen aber irgendwie nicht richtig, ich fühle mich manchmal schuldig deswegen, kann aber dieses Gefühl nicht leugnen. Es gibt keinen Menschen mehr, der mir etwas bedeutet und dem ich etwas bedeute, denn alle für die das gegolten hat sind tot und besonders Hannes fehlt mir so sehr, dass ich vor Sehnsucht sterben möchte.


    Ich muss mich also an der Nase fassen und feststellen, dass ich es besser habe als du, aber ich muss dir leider auch sagen, das mir das in meinen Gefühlen nur wenig nützt. Es geht mir auch nicht gut und ich kann dich voll und ganz verstehen.

  • Liebe Tigerlily,


    du magst es oberflächlich gesehen etwas besser haben als ich, aber deine Verlustgefühle sind gleich.


    Bei mir ist es leider die körperliche Verfassung, die mich stark einschränkt, die mich hindert an Aktivitäten und sonstigen Veranstaltungen und somit unter Menschen zu kommen.


    Aber zur Zeit habe ich auch mental keine Kraft um den Zustand zu ändern. Ich müsste um einen Pflegegrad und um eine Parkerleichterung kämpfen.


    Das würde viele Arztbesuchen und Anträge bedeuten, davor graust mir.


    Aber irgendwann muss ich anfangen.

    Will mir Hilfe holen, aber dazu muss ich erst aktiv werden. Alles man kann leider telefonisch nicht alles erledigen.


    LG Luise

  • Liebe Luise,

    wünsche Dir viel Kraft für den heutigen Tag :30:


    Leider können wir die Zeit nicht zurück drehen,

    vieles anders machen schreibst Du.


    Ich glaube wir haben alles richtig gemacht,wir liebten unsere Partner,

    wer liebt der macht nichts verkehrt,nur die Liebe zum Partner ist das

    was zählt im Leben.


    Also,wir brauchen nichts anders machen,es war alles richtig so !


    Wie heißt es in dem Film: Love Story


    "lieben heißt niemals um Verzeihung bitten zu müssen"


    liebe Grüße

    Karlheinz:24: