Plötzlich war es still, mein Schatz nicht mehr da

  • Hallo ich bin Ute, habe vor 4 Wochen meinen Lebensgefährten plötzlich verloren. Wir haben mittags noch telefoniert und danach hat er einen Herzinfarkt bekommen. Ich erfuhr erst spät abends davon. Wir hatten so viele Pläne für dieses Jahr und jetzt ist alles vorbei. Ich komme gar nicht damit klar. Anstatt besser wird die Sehnsucht immer schlimmer. Alles erinnert mich an ihn, selbst beim einkaufen kommen mir die Tränen, wenn ich sehe, was er gerne gegessen hat. Ich kann kaum mal an was anderes denken, als an ihn. Habe das Gefühl verrückt zu werden. Er war nach ein paar Enttäuschungen mein großes Glück. Es gibt in meinem Bekanntenkreis ein paar Leute, die meinen, ich müsste jetzt mal an mich denken und mein Leben leben und es wäre nicht mehr normal wie ich leide. Ich habe hier aber viele Geschichten gelesen, wo der Partner auch nach Monaten noch so leidet. Deshalb denke ich, dass meine Verzweiflung nach 4 Wochen doch normal ist oder? Habe schon Familienangehörige und Freunde verloren, aber so gelitten hab ich noch nie. Zwinge mich wieder arbeiten zu gehen. Bin dann ein bisschen abgelenkt, aber wenn dann Feierabend ist, ist es umso schlimmer. Ich weiß nicht mehr weiter. Gucke immer wieder Bilder und lese seine lieben Nachrichten. Mache mir auch Vorwürfe, dass ich an diesem Tag nicht da. Kann mir im Moment nicht vorstellen, dass der Schmerz mal besser wird und ich wieder ein "normales" Leben leben kann.

  • Liebe Pandaline,

    schön, dass du uns gefunden hast.

    Hier bist du gut aufgehoben. Schreibe dir alles von der Seele, wir tun es auch.


    4 Wochen ist nur ein Moment. Du sollst und kannst ja noch gar nicht "normal" sein. Jeder braucht eine andere Zeit um zu überleben. Die, die die etwas anderes sagen, sind dumm und empathielos, haben wohl noch nicht einen grossen Verlust erlitten.

    Also, sei traurig und verzweifelt, solange du es eben bist.

    Sei umarmt.

    LG Luise

  • Guten Morgen liebe Ute,

    willkommen hier im Forum. Hier kannst du alles schreiben, was du denkst, kannst trauern, fragen und weinen...

    Vier Wochen sind eine so kurze Zeit.

    Da ist die Realität wahrscheinlich noch gar nicht richtig bei dir angekommen.

    Jeder geht seinen eigenen Trauerweg. Keiner kennt deinen Weg!

    Ich habe meinen Liebsten vor sieben Monaten ganz plötzlich verloren.

    Deine Vorwürfe kenne ich gut! Du hättest nichts ändern können.

    Magst du noch ein wenig über euch schreiben?

    Liebe Grüße

    Petra

  • Herzlich Willkommen, Ute,

    zunächst mein herzliches Beileid zu Deinem unfassbaren und schrecklichen Verlust.


    Es gibt in meinem Bekanntenkreis ein paar Leute, die meinen, ich müsste jetzt mal an mich denken und mein Leben leben und es wäre nicht mehr normal wie ich leide.

    Du bist hier im Forum genau richtig. Dieses Thema ist für fast alle hier zusätzlich zu ihrem Verlust relevant.

    Lass Dich bitte davon nicht unter Druck setzten, diese Kommentare kommen nur von Personen, die das noch nicht erlebt haben.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Guten Morgen liebe Petra, gerne erzähle ich mehr über mich und meinen Schatz. Wir kannten uns seit 1985, sind aber erst 2016 zusammen gekommen, jeder wohnte noch in seiner Wohnung. Das wollten wir schon lange ändern, dieses Jahr sollte es soweit sein. Sommerurlaub war auch schon gebucht. Ich hatte bisher noch nie einen Menschen, der so war wie er. Fürsorglich, unbeschwert, liebevoll, witzig. Ich war krank als es passierte, eigentlich war ich dann immer bei ihm. Aber diesmal war es nicht so. Er sagte noch, komm zu mir, dann geht's dir wieder besser. Aber ich blieb zu Hause. Mache mir nun solche Vorwürfe, dass ich nicht da war. Denke immer, man hätte ihm dann vielleicht noch helfen können. Nach dem letzten Telefonat dachte ich er wäre unterwegs und hätte sich anschließend was hingelegt, was bei ihm öfter vorkam. Aber als ich bis spät am Abend immer noch nichts hörte, nahm ich Kontakt zu einem Nachbarn auf, der mir dann telefonisch die Horrornachricht überbrachte. Alle sagten, dass es nach der Beerdigung besser wird, was ich auch dachte, da es vor 2 Jahren bei meinem Vater so war. Damals als mein Vater starb, war mein Schatzi mir eine große Hilfe. Er hat meine Launen und mein rumgeheule ertragen und viel mit mir geredet und mir erzählt, wie es ihm nach dem Tod seiner Mutter ging.

    Was ich so schlimm finde ist das Unerwartete. Gerade noch telefoniert und danach ist nichts mehr so wie es war. Wir waren so glücklich. Er sagte immer, warum sind wir nicht schon viel früher zusammen gekommen. Du bist das beste, was mir je passiert ist.

    Ich meine immer, wenn ich ihm sage, wie sehr ich ihn liebe kommt er wieder, so ähnlich wie bei einer Trennung. Habe in den letzten Wochen das Gefühl gehabt, das er bald wieder da ist und wir unsere Pläne fortsetzen können. Wahrscheinlich erkenne ich gerade, dass es nicht so sein wird und deshalb geht es mir jetzt schlechter.

    Meine Freundinnen versuchen alles um mich aufmuntern, wollen mit mir was unternehmen, aber ich mag das im Moment nicht. Kann mich an nichts mehr erfreuen und bin lustlos.

  • Sein Tod hat mir jeglichen Lebensmut genommen. Dachte die ersten 2 Wochen, wenn ich auch sterbe bin ich wenigstens wieder mit ihm zusammen. Ich hab nicht verstehen können, wie er mich einfach zurücklassen konnte.

    Was nach seinem Tod alles noch schlimmer machte, ist die Tatsache, dass ich ja "nur" seine Lebensgefährtin war und nicht mit ihm zusammen wohnte, also hatte ich kein Recht zu bestimmen, wo er beerdigt wird und durfte auch nicht mehr die Wohnung betreten. Da keine Angehörigen gefunden wurden, habe ich es mir zumindest erkämpfen können, ihn in meiner Nähe beisetzen zu lassen (er wäre sonst anonym irgendwo unter die Erde gebracht worden).

    Nun muss ich noch abwarten, was mit der Wohnung geschieht. Ich habe dort noch eigene Sachen und hätte natürlich auch gerne Sachen von ihm als Erinnerung. Das lässt mich natürlich auch kein bisschen zur Ruhe kommen.

    Ich hasse es, wie ich mich im Moment fühle, aber egal was ich mache, ich komme nicht gegen dieses ohnmachtsgefühl an. Ich war immer stark und dachte, mich kann nichts umhauen. Jetzt muss ich feststellen, dass dies ein großer Irtum war.

  • Liebe Ute,

    das tut mir schrecklich leid zu lesen.

    Diese ganzen Umständen lassen Dich noch weniger zur Ruhe kommen.

    Ich bin auch "nur" Lebensgefährtin, doch wir wohnten bereits zusammen.

    Lebst Du in Deutschland? Ich kenne mich mit den deutschen Gesetzen nicht aus. Wer ist denn nun - wenn es keine Angehörigen oder Erben gibt

    für die Wohnung verantwortlich?

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Liebe Ute,

    es gibt keinen Grund Dich dafür zu hassen wie Du Dich fühlst... sei besser wütend. Das Leben hat Dich mit all seiner

    verdammten Ungerechtigkeit erwischt.

    Lass Dir nur keinen Druck machen, das Du im Angesicht dieser Ungerechtigkeit schnellstmöglich wieder "normal" werden musst.

    Nichts musst Du. Dieser Satz, den Menschen Dir gegenüber geäußert haben zeugt nur davon, dass sie nicht wissen wovon sie reden.

    Im Angesicht eines solchen (ungerechten) Kontrollverlusts über das eigene Leben ist so ziemlich jedes Gefühl "normaler" als "normal" damit umzugehen...

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Liebe Ute,


    ich möchte Dich hier bei Uns herzlich willkommen heissen. Das was Du an Kommentaren wie : Du sollst jetzt an Dich denken, nach der Beerdigung ist alles besser u.a.m "kennen Wir alle. Tery hat es ja sehr gut beschrieben, Du musst nichts müssen, diejenigen die solche Sätze über die Lippen bringen wissen nicht wovon sie reden .


    Hoffentlich kannst Du mit dem Nachlassverwalter zu einer Einigung kommen, denn es wäre ja fatal wenn Du nicht einige Erinnerungsstücke behalten dürftest, das mag ich mir nicht vorstellen.


    Für das was jetzt noch vor Dir liegt, wünsche ich Dir viel Kraft und auch die nötige Ruhe,

    Bitte schreibe alles was Dich bedrückt, einer/eine von Uns ist immer da um "zuzuhören " und ein bisschen Unterstützung zu geben.


    LG Gabi & Mäuschen .

  • Liebe Ute,

    ich wünsche dir sehr, dass du einige Erinnerungsstücke aus der Wohnung bekommst.

    Nimm dir die Zeit zum Trauern, die DU benötigst.

    Ich erschrecke mich auch nach sieben Monaten noch,

    wenn jemand an seinem Arbeitsplatz ( wir waren Kollegen) sitzt.

    Manchmal denke ich auch heute noch " Da musst du mal schnell bei ihm anrufen und nachfragen".

    Du siehst, du stehst nach vier Wochen erst am Anfang deines individuellen Trauerweges.

    Liebe Grüße

    Petra

  • Liebe Pandaline, von mir auch ein herzliches Willkommen und mein tiefstes Mitgefühl zu deinem großen Verlust!

    Das ist besonders hart, dass du keinerlei Rechte hast, deinen lieben Mann betreffend und ich hoffe, dass du wenigstens einiges zu deiner Zufriedenheit geregelt bekommst.

    Ich kann dich sehr gut verstehen, so wie die meisten anderen hier.

    Auch wir sind mit guten Ratschlägen überhäuft worden und nach ein paar Monaten ist das Thema Tod bei den meisten Menschen erledigt und niemand will mehr über den Verstorbenen reden, geschweig hat Verständnis für unsere Trauer.

  • Liebe Ute,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Du wirst hier immer liebe Menschen finden die Dich verstehen und vor allem die Dir gerne zuhören.

    Viel Kraft will ich Dir wünschen.


    Liebe Grüße

    Josef

  • Liebe Ute,

    auch von mir ein herzliches Willkommen.


    Die Zeit bis zur Beerdigung ist oft anders, als danach. Denn mit der Beerdigung wurde es vielleicht noch ein bisschen mehr Realität.

    Das bedeutet nicht, dass die Trauer hier ein Ende findet. Es bedeutet nur, dass ein Schritt gemacht wurde.

    Stell dir einen Berg vor, den du besteigen möchtest. Du bist mit dem ersten Schritt noch lange nicht am Gipfel angekommen. Und so

    eine Bergbesteigung braucht Zeit.


    Was habt ihr denn gerne miteinander unternommen?


    Lg. Astrid.

  • Liebe Pandaline, ich fühle so mit dir, weil dein Schicksal dem meinigen ähnlet. Auch ich war nur Lebensgefährtin (bin 7 Tage vor seinem Tod zu meinem Geliebten gezogen). Auch mein Schatz starb 2015 plötzlich, bekam bei einem Motoradtrip mit seinen Kumpels einen Schlaganfall oder Infarkt , durfte den Autopsiebericht nicht einsehen (er war vorher immer gesund).

    Sei froh, dass keine Anghörigen vorhanden waren, mir haben die damals sehr übel mitgespielt (kannst in meinem Thread "das Leben ist so ungerecht.." nachlesen).

    Dieser plötzliche Tod, mit dem man nie gerechnet hätte, ja das ist wahnsinnig schlimm,genauso diese Situation, plötzlich alleine dazustehen und begreifen zu müssen, dass alle gemeinsamen Pläne niemehr realisiert werden können.


    Doch es gibt ein Leben danach,nicht so wie du es dir vorgestellt und gewünscht hast, aber es geht weiter , jeden Tag, Schritt für Schritt.

    Die Trauer bleibt schon Lebensbegleiter, wenn man einen Menschen wirklich geliebt hat (da kommt immer wieder die Frage, was wäre, wenn wir jetzt noch beisammen wären, jedes schöne Erlebnis schmerzt,weil man es nicht mit dem geliebten Menschen teilen kann).


    Doch was mir geholfen hat war die Frage, was sich mein Schatz für mich wünschen würde und so lebe und liebe ich in seinem Sinne weiter. Das hilft mir und auch das Gefühl, dass Liebe nie sterben kann, sondern dass die Verbindung über die Welten hinaus bestehen bleibt.


    Aber der Weg bis dahin, bis man einigermaßen zufrieden leben kann , der ist hart. Man durchquert ein Tal der Tränen, verspürt Mutlosigkeit, und das dauert bei jedem unterschiedlich lange. Ich habe über 2 Jahre gebraucht , um wieder halbwegs geerdet zu sein.

    Und auch heute noch kann es mir passieren, dass ich unerwartet in ein Trauerloch falle.


    Du bist noch ganz am Anfang dieses Weges, also fordere nicht zuviel von dir, du mußt nicht stark sein, du darfst weinen, toben, schreien,denn man muss seine Emotionen ausleben (ich habe damals angefangen in ein Fitnesstudio zu gehen, um mich auszupowern).


    Ich habe auch immer versucht stark zu sein, nicht zu weinen und was passierte: ich bekam wahnsinnige Hals- und Brustschmerzen -

    man erstickt förmlich an ungeweinten Tränen.


    Ich fühle mit dir.......

  • Hallo Ihr Lieben, habe in den letzten Tagen versucht meine Tränen zu unterdrücken genau mit dem Ergebnis, was du Angie64 beschreibst. Hatte Brustschmerzen, dass ich dachte, ich bekomme selbst einen Herzinfarkt.

    Man hat mir an dem Tag gesagt, mein Liebster hatte einen Herzinfarkt/ Herzversagen und es wurde keine Autopsie gemacht, obwohl er alleine in der Wohnung verstarb. Weitere Auskunft erhielt ich nicht. Stelle mir immer wieder die Frage, was ist in den letzten Minuten passiert.

    Es ist schrecklich, wenn man keine genauen Auskünfte erhält, weil man ja "nur" die Lebensgefährtin war.

    Im Augenblick kann ich mir nicht vorstellen, an irgendwas im Leben wieder Spaß zu haben.

    Gestern hat meine Schwägerin mich überredet mit zu einem Karnevalszug zu kommen. Ich dachte versuchs mal, aber es war eine Qual. Musste ständig die Tränen unterdrücken, fand es grausam wie lustig und ausgelassen andere Pärchen waren und der Gedanke, dass mein Schatz das nicht mehr zusammen mit mir erleben kann war furchtbar. Ich war dann froh, als sie mich wieder nach Hause fuhr.

    Klar, für Spaß zu haben ist es einfach zu früh.

    Ich habe angefangen ein Trauertagebuch zu schreiben. Ich schreibe meinem Schatz, wie ich mich fühle und wie der Tag so war, als Ersatz, dass ich es ihm nicht mehr erzählen kann.

    Fand es erst sehr befremdlich das zu machen, aber eine Bekannte, die ihren Lebensgefährten vor 3 Monaten verlor, erzählte mir, dass sie dies auch macht und alle Erinnerungen aufschreibt.

    Ich habe gemerkt, dass es mir schon ein wenig hilft, wenn ich am absoluten Tiefpunkt bin.

    Die Frage, wie es geworden wäre, wenn er noch hier wäre, habe ich mir auch schon gestellt.

    Er hat sich so auf unseren Sommerurlaub am Meer gefreut und auf eine gemeinsame Wohnung. Wir hielten diese ständige räumliche Trennung nicht mehr aus. Das tut so weh, dass nicht mehr mit ihm erleben zu können und seine Freude darüber zu sehen.

    Mein Lebensgefährte hatte selbst kein einfaches Leben, mehrere Stiefväter, mit denen er nicht zurecht kam, mit 20 Jahren Krebs, fiel selbst in ein tiefes Loch, als seine Mutter verstarb, und konnte aufgrund einer Erkrankung nicht gut laufen. Deshalb zog er sich vor ein paar Jahren ziemlich zurück. Als ich dann in sein Leben trat (wir kannten uns ja schon lange) sagte er, dass er wieder neuen Lebensmut habe und das konnte man auch sehen.

    Konnten wir uns nicht sehen, hatten wir täglich ständigen Kontakt. Mehrere Telefonate am Tag, (Guten Morgen und Gute Nacht sagen war ein Muss) tägliche Nachrichten per Messenger.

    Ich merke, wenn ich über ihn erzähle geht es mir besser und auch, dass hier Menschen sind, die ähnliche Schicksalsschläge erlebt haben. Da fühlt man sich verstanden und nicht mehr so alleine mit seinem ganzen Schmerz.

    LG Ute

  • Guten Morgen, Ute,

    es tut mir leid zu lesen, dass es Dir auch körperlich schlecht geht. Es sind so viele offene Fragen...

    Ich bin auch immer wieder sehr froh über das Forum - trotz oder vielleicht gerade wegen der teilweise großen Verschiedenheit der Personen,

    die sich hier treffen gibt es ein großes Verständnis für die individuellen Empfindungen und Arten damit umzugehen.

    Und vor allem: Hier hat niemand Angst vor Trauernden, deshalb versucht Dir hier auch niemand Deine Trauer auszureden.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Hallo Angie64, hab einige Seiten in Deinem Thread gelesen. Teils kommt es mir vor wie meine Geschichte.

    Mein Schatz war auch ein "alter" Biker, seine Lieblingsband waren die Rolling Stones und den Song Wish you where here habe ich rauf und runter gehört. Schrieb er mir doch immer: Wish you where here. Ich habe eine Katze und eine 81jährige Mutter. Vor knapp 2 Jahren verstarb mein geliebter Vater. Mein Schatzi hat mir so über die Zeit hinweg geholfen. Wir hatten auch nur gut 2 1/2 Jahre zusammen. Endlich hatte ich die große Liebe gefunden. Wir waren wie frisch verliebt.

    Ich habe ganz ähnliche Empfindungen, wie du sie hattest. Es ist jetzt knapp über 4 Wochen her, aber es kommt mir manchmal wie eine Ewigkeit vor, als wir uns das letzte Mal sahen. Dann wieder habe ich das Gefühl, als wäre es gerade vorgestern passiert. Das es schon über einen Monat her ist erschreckt mich irgendwie. Das ich schon so lange ohne ihn bin.

    Für andere ist jeder Tag wie immer, für mich nicht mehr, es ist, als hätte er gar nicht existiert. Diese Gefühle machen mir noch zusätzlich Angst.

    Mir wird auch immer gesagt, du bist stark, hast so vieles schon geschafft, er lebt in Deinem Herzen weiter. Das mag zwar alles lieb gemeint sein, aber ich will ihn wieder an meiner Seite, ihn sehen, riechen, spüren, aber das kommt nicht mehr und die Realität ist nicht zu ertragen.

    Habe bei mir in der Wohnung ein paar Klamotten von ihm. Ziehe seine T-Shirts zu Hause auch an ( auch wenn sie viel zu groß sind). Ein Pulli hat noch seinen Geruch, den habe ich neben meinem Kopfkissen liegen. Wenigstens ein paar Sachen die ich von ihm habe.

    Ich denke auch oft, würde ich nicht mehr aufwachen, wäre ich wenigstens wieder bei ihm. Er glaubte an ein Wiedersehen.

    Ich sagte mal zu ihm, wenn deine Mutter wüsste, dass wir jetzt zusammen sind, sie würde sich freuen. Er meinte, die sieht uns jetzt und wenn wir mal zu ihr kommen, wird sie uns das schon sagen. Ich kannte seine Mutter noch.

    Ich hatte auch einen Spitznamen, Pandaline. Dieser Spitzname hat auch eine Geschichte. Ich hatte vor 2 Jahren einen Wildunfall in der Eifel, er war dabei. Mein Auto hatte gut was abbekomnen und ich brauchte einen Leihwagen, bekam einen Fiat Panda. Seitdem sagte er immer, da kommt mein Pandalinchen. Er schrieb mir jeden Tag mehrmals, dass er mich liebt und dass sein Leben durch mich wieder einen Sinn bekommen habe.

    Verwandte hatte er wohl keine mehr. Von denen blieb ich verschont, aber er hatte ein paar "Freunde", die mir nicht gerade gut gesonnen sind. Eine von ihnen war ich ein Dorn im Auge, warum auch immer, hatte sie doch nur ca 2 mal im Jahr Kontakt. Aber diese meinte, sie müsste mir Sachen erzählen, von denen er mir nichts erzählt hat. Sie wäre ja die längste und beste Freundin und ließe sich nicht von mir vertreiben, wo ich doch erst kurz mit ihm zusammen gewesen wäre. Einfach widerlich sowas.

    Ja und nun meinen 3 "Freunde", sie hätten ein Anrecht auf seine Sachen. Mich kotzt das Verhalten so an, aber ich habe keine Kraft mich mit diesen Leuten auseinanderzusetzen.

    Für diese Menschen ist die Trauer längst abgeschlossen, wenn da überhaupt mal eine war.

    Werde Deinen Thread noch weiter lesen....