wie leben ohne meinen Mann

  • Ihr Lieben,


    manchmal fällt es mir schwer nach Hause zu kommen, keiner wartet auf dich, keiner umarmt dich, ich kann es immer noch nicht glauben dass mein Liebster nicht mehr bei mir ist. Vor 4,5 Monaten hat er diese Welt verlassen. Er fehlt mir unendlich, es macht mich krank, zu wissen dass er niemals mehr hier sein wird, nie mehr durch die Tür tritt, mich niemals mehr umarmt, mich niemals mehr küsst. So ein Leben habe ich nicht gewollt.


    liebe Grüße Maike

  • Liebe Maike,

    mir geht es genauso. Keiner da zum Reden, kein liebes Wort... Bin immer froh, wenn meine Kinder aus der Schule kommen (leider auch erst am Nachmittag). Dann gibt es wenigstens mal eine Umarmung... Trotzdem fehlen die Erwachsenen-Gespräche. Er fehlt immer und überall. Aber liebe Maike, wir müssen durchhalten. Lieben Gruß, Pauli

  • Sonntag,gestern jährlicher Familienausflug,das erste Mal ohne meinen Mann,das tut mir so weh und Zuhause überfällt mich dann die ganze Qual,warum darf er das nicht mehr erleben,das werde ich nie begreifen.Ohne ihn fehlt mir einfach an allem die tiefe,echte Freude,eigentlich macht es keinen Unterschied ob ich etwas unternehme oder daheim bin,ich erlebe nichts mehr wirklich,es geht alles an mir vorbei.Wir waren so glücklich miteinander,alleine,ohne ihn....der einzige Trost,das Leben geht auf jeden Fall vorbei,die Zeit bringt mich ihm jeden Tag näher....

  • Liebe Adi!

    Mir geht es auch so ,egal was man machen möchte,man verspürt keine Lust mehr auf nichts.An gar nichts hat man mehr Freude,alles istr einem egal und auch wenn man sich gezwungen hat irgendwo hinzugehen dann wird es zuhause gleich viel schlimmer,wenn man wieder in die leere Wohnung kommt und man kein Glück,kein schönes Erlebnis mit niemandem teilen kann.Da hast du recht,auch ich freue mich über jeden Tag dem ich Ralf näher komme,dann sind wir endlich wieder vereint.Ganz liebe Grüße Helga

  • Ihr Lieben.


    letztes Jahr am 16 September, waren mein Mann und ich auf einer Party.

    Ein guter Freund von uns, feierte seinen 55 Geburtstag. Dieses Jahr habe ich auch eine Eiladung bekommen, sagte diese

    aber ab. Er verstand, und lud mich diesen Samstag zum Kaffee ein.

    Ich bin nicht fähig , mich zwanglos unter fröhlichen Menschen zu bewegen. Ich fühle mich

    extrem verletzlich, verspüre eine große Leere, Tränen kommen ohne Vorwarnung, der Boden unter

    meinen Füßen wird weggerissen.

    Dieser Freund hat mir etwas von Honore de Balzac zum Lesen gegeben.

    Man lebt nicht nur einmal.

    Man lebt zweimal,

    das erste Mal in der Wirklichkeit,

    das zweite Mal in der Erinnerung.

    Menschen leben weiter in denen, die sie nach ihrem Tod zurücklassen

    und denen sie viel bedeutet haben, als sie noch lebten.

    Denen sie weiter viel bedeuten, denn das tun sie ja immer noch,

    auch wenn sie in ihrer körperlichen Gestalt nicht mehr hier sind.


    alles Liebe Maike

  • Liebe Adi,


    das mit der mangelnden Lebensfreude, diese Sehnsucht, dieser Schmerz, das macht alles die Trauer, wie eine schwere Krankheit mit der man leben lernen muss.

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann einmal leichter wird, sodass man gut damit leben kann, dass die Trauer ganz weggeht, daran glaube ich nicht.

    Trotzdem ist jeder neue Tag eine neue Herausforderung und du bist sehr mutig, dich immer und immer wieder der täglichen Herausforderung zu stellen. Gib bitte die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann einmal erträglicher wird. Ich umarme und grüße dich ganz herzlich Gabi

  • Liebe Maike!

    Ja das kann ich auch nicht auf irgendwelche Feiern wo dann viele Menschen sind.Ich habe es einmal probiert und bin zu einer Lesung gegangen,da waren nicht soviele Menschen,aber nur kurz.Wo ich nach draußen gegangen bin und die vielen Menschen gesehen habe,bin schnell nachhause.In der Kirche habe ich noch eine Kerze für Ralf angezündet und dann schnell weg.Ich kann diese Menschenmassen nicht ertragen und überall die glücklichen Paare,natürlich gönnt man es ihnen,aber es tut so weh.

    Liebe Gabi!

    Auch ich gebe die Hoffnung nicht auf,das es für uns auch mal wieder alles erträglicher wird.Ja du hast recht,die Trauer geht nie ganz weg,sie wird uns immer begleiten,aber wir müssen damit leben.Und Ralf hätte gewollt,das es mir gut geht und ich werde versuchen nach vorne zu schauen,auch wenn es schwerfällt.Ganz liebe Grüße Helga

  • Liebe Gabi,du hast ja selbst dieses Trauma erlebt,dass der geliebte Mensch in einem Augenblick nicht mehr da ist,das zu begreifen fällt mir so schwer.Natürlich weiß ich,dass er niemals wiederkehrt ,aber mein Herz will es einfach nicht glauben.Ich weiß,er will,dass es mir gut geht....aber ohne ihn geht es mir halt nicht gut,44Jahre lang war er der Mensch mit dem ich alles ertragen konnte,der mir so viel Liebe gab,der sich an mir freute,jetzt....ich bin gesund,ich habe meinen Sohn,die Enkelkinder,ich sollte doch wohl dankbar sein....aber warum lebe ich und er ist tot?Er sollte leben,sich freuen dürfen an allem,er hat immer so viel gegeben,er hat so viel Liebe und Freude und Glück in unser Leben gebracht,es ist so ungerecht.Am Sonntag hat er Geburtstag,ich weiß gar nicht,wie ich den Tag überstehen soll.Ja,die Zeit geht weiter,und ich damit,aber diese tiefe,selbstverständliche Sicherheit,die mir die Liebe meines Mannes gab,ist vorbei.Für ihn ,mit ihm,das war Glück,jetzt ist das Leben Pflicht,die man erfüllt,so gut es halt geht...und es geht ja auch,aber ich bin mir fremd geworden,gleichgültig,es berührt mich irgendwie nichts wirklich...und statt mit dem liebsten Menschen lebe ich nun mit diesem fremden Menschen,der ich bin,der zwar funktioniert,dass nur die Hülle da ist,sieht man ja nicht.Niemals werde ich mich an das Leben ohne meinen Mann gewöhnen.Einer von zweien,das bin ich,das war ich und will es auch bleiben.Tage,Jahre,sie werden vergehen,ich glaube auch sie werden vielleicht gut werden,aber immer wird er fehlen,das ist wahrscheinlich der Preis,der zu zahlen ist für das Glück das mein Mann mir schenkte,ach ich hab solche Sehnsucht nach ihm.

    Einen lieben Gruss,Adi

  • Noch glaube ich auch, dass das Leben irgendwie zu ertragen sein wird, aber das Glück das wir hatten, kommt nie wieder es ist für immer verloren, das zu begreifen und zu verinnerlichen ist so schwer!

    Immer wieder kommt dieses überwältigende Bedürfnis meinen Mann sehen zu wollen, ihn zu halten, zu fühlen, seine Stimme zu hören.

    Dieses Gefühl ist so überwältigend irgendwie, als würde ich verdursten und das Wasser ist aber mein Mann, den ich unbedingt brauche, so lebensnotwendig!

    Ich denke Ihr wisst ganz genau wie ich fühle und was ich meine!

    Euch allen gute wünsche für den Tag, Karo.

  • Liebe Adi, liebe Karo,

    mein Mann ist heute vor 2 Monaten aus heiterem Himmel verstorben. Zwei Monate alleine - wieviele Monate werden noch folgen? Monate der Tränen, des Grübelns, der Trauer. Erst zwei Monate vom Rest meines Lebens. Unvorstellbar und fast nicht zu ertragen. Wenn ich meine Kinder nicht hätte würde ich morgens nicht mehr aufstehen. Wozu auch? Wir waren unzertrennlich - bis zum 22.07. Dann war alles vorbei...Liebe Grüße, Pauli

  • Liebe Pauli,

    2 Monate das erscheint dir wahrscheinlich unendlich lang und gleichzeitig wie wenn es gestern geschehen wäre.

    Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein und dennoch geht das Leben weiter.

    Wenn du dann liest, dass sehr Viele auch nach vielen Monaten, ja sogar Jahren noch diese tiefe Sehnsucht und Einsamkeit spüren muss dich das sehr erschrecken, habe ich Recht?

    Ich kann dir aber sagen, die Trauer verändert sich und mit ihr der ganze Mensch und auf diese Art und Weise ist sie auch zu ertragen und wird langsam ein Teil von uns.

    Ich kann dir keinen Trost bieten, dass es irgendwann einmal vorbei sein wird, aber ich kann dir sagen, dass man damit leben lernt und dass wir alle hier sehr mutig unterwegs sind und ich hoffe der Austausch in diesem Forum kann dir ebenfalls helfen, diesen Weg zu gehen, Schritt für Schritt in deinem ganz eigenen Tempo.

  • Liebe Pauli,


    mein Mann ist vor 4,5 Monaten verstorben, ich kenne das Gefühl der Leere der Hoffnungslosigkeit.

    Das Leben erscheint ungewohnt, unvertraut, die alltäglichen Momente der Einsamkeit, die Gewissheit, es wird nie wieder sein wie es war.

    Ich stehe an einem Abgrund.

    Ich habe meinen Mann bedingungslos geliebt, jetzt habe ich keine Hoffnung mehr.


    liebe Grüße Maike

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ja diese Einsamkeit ist so unerträglich und ich mag gar nicht an die nächsten Monate denken.Überall in den Geschäften gibt es schon Weihnachtssachen und die Erinnerung ist so groß,weil er ja am 24.12. verstorben ist.Für mich gibt es dieses Jahr kein Weihnachten,Sonst hatten wir immer alles schön geschmückt und viele Kerzen und jetzt,wünschte ich das es vorbei wäre.Ich weiß noch ,das Ralf immer gesagt hat,eigentlich ist das doch ein falsches Fest,vorher Streit um Geschenke usw,und dann Heiligabend haben sich alle so lieb für kurze zeit,ja da hatte er schon recht.Oh Schatz,ohne dich ist in meinem Leben alles halb so leicht,nur mein Herz ist doppelt so schwer ohne dich.

    Liebe Grüße Helga

  • Ja liebe Helga,mir graut auch schon vor Advent und Weihnachten,für meinen Mann und mich war das wie eine5.Jahreszeit,immer eine kleine Adventreise,Kekse backen,Kerzen,alles geschmückt,so schön....am12.12. ist er einfach einen Sekundentod gestorben,ein Augenblick noch Leben,im nächsten Augenblick alles vorbei....ich kann fühlen wie dir zumute ist...ein lieber Gruss,Adi

  • Liebe Hasi, liebe Adi,

    an die Weihnachtszeit darf ich gar nicht denken. Weihnachtsdekoration dieses Jahr? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Auch den Heiligabend hier alleine mit den Kindern und der Oma - unvorstellbar!!!! Silvester das Gleiche. Haben immer mit einem befreundeten Paar gefeiert - bin mal gespannt, ob von denen was kommt. Damit wir in dieser traurigen Zeit was haben, um uns zu freuen, fliege ich nach Silvester mit den Kinden in Urlaub. Da haben meine Männer immer zusammen Skiurlaub gemacht. Ein Kontrastprogramm musste her - jetzt geht es nach Dubai. Da wollte Jens nie hin...

    Liebe Adi, bei meinem Mann war es auch der Sekundenherztod. Man geht zusammen ins Bett, wünscht sich gute Nacht, kuschelt sich aneinander und am nächsten Tag liegt er tot neben mir. Kein Abschied, kein letztes ich liebe Dich. Diese Bilder werde ich NIE aus dem Kopf bekommen😢😢😢😢. Momentan ist sowieso alles schwer zu ertragen. Sobald ich alleine zu Hause bin fließen die Tränen. Alle sagen mir, wie toll ich das mache. Für die Kinder funktioniere ich. Aber innerlich ist alles leer.

    Liebe Grüße, Pauli

  • Liebe Adi, liebe Helga, liebe Pauli,

    Vor der Adventszeit graut es mir auch schon. Letztes Jahr habe ich noch geschmückt, in dem Glauben , Thomas ist Weihnachten wieder zu Hause. Dieses Jahr weiß ich er kommt nicht . Trotzdem werde ich schmücken, meiner Enkeltochter ( sie wird im Oktober 5 Jahre alt) zu liebe. Aber ich mache es nicht mit der Vorfreude auf Weihnachten sondern wahrscheinlich unter Tränen. Das Weihnachtsfest haben wir letztes Jahr schon ohne Thomas verbracht aber noch unter Schock, dieses mal werden wir es bewusster erleben . Davor fürchte ich mich jetzt schon.

    Liebe Helga, bei dir kann ich es komplett nachvollziehen, da dein Mann genau am 24.12. gegangen ist .

    Liebe Adi, bei dir ist es wahrscheinlich genauso wie bei mir , das zweite Mal aber bewusster .

    Liebe Pauli, bei euch ist es das erste Mal , Es wird schwer genug, von daher finde ich das mit dem veränderten Urlaub eine gute Idee.


    Fühlt euch gedrückt


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • ihr Lieben,


    bei uns gibt es zum glück noch keine weihnachtsartikel zu kaufen, das kann sich aber nur noch um tage handeln bis es soweit ist.


    mein roger war ein großer plätzchen-liebhaber, er backte die sogar selbst :), backen war neben garten eh sein hobby :) dieses jahr gibt es keine plätzchen:33:


    roger liebte ausserdem seinen glühwein ab der adventszeit, wir hatten eine ganz bestimmte sorte zuhause, anderer schmeckte ihm nicht... dieses jahr gibt es keinen glühwein. also keinen glühweinduft und keinen plätzchenduft :33:


    schmücken tue ich ebenfalls nicht.... alles bleibt auf dem dachboden.... wohl noch sehr lange.


    ich werde ihm ein grabgesteck auf seinen urnenplatz stellen an weinachten. und an sylvester - sein todestag - eine grabkerze die angeblich für 2 tage brennen soll.... ich hoffe nur, das ich nicht am grab zusammen breche :33: obwohl....fast wünsche ich es mir ;(


    lieber gruß von Bine