wie leben ohne meinen Mann

  • liebe Karo,


    nein, niemand kann ersetzen was wir verloren haben :30:

    ich verstehe dich so gut in allem :30: hier am haus und im haus und im garten... ich habe das gefühl als würde gerade alles zusammen brechen und alle notwendigen reparaturen und arbeiten alle auf einmal über mich her fallen. gleichzeitig weiss ich garnicht wo und wie und was ich zuerst angreifen soll....einiges habe ich angeleiert und sage mir "schön eins nach dem anderen".... aber es ist wie du schreibst - nichts füllt die emotionalen reserven auf.


    dann wieder passieren kleinigkeiten über die ich hier schon schrieb - von denen ich denke sie kommen von roger. keine ahnung ob es so ist, aber ich glaube es und dies hilft mir immer wieder ein bisschen über den nächsten hügel, von bergen will ich garnicht schreiben. aber jeder kleine hügel den wir erklimmen können, bringt uns ein stückchen weiter über den ganzen berg...


    vor ein paar tagen war ich hinter meinem haus auf dem vorplatz (der VOR-platz weil dort die haustür ist) um mit der kehrmaschine die tannennadeln zu beseitigen, das teil ist sooo schwer und alles funktionierte überhaupt nicht, ich war nur am ende und fing an zu weinen und sagte nur "schatz, ich packe das einfach nicht, ich schaffe es nicht!!!" dann machte ich trotzdem wieder weiter, weil, es nutzt ja alles nichts....;(;(;(


    es ist gut, das du deinen selbsterhaltungstrieb in dir hast - solange du den hast geht alles irgendwie weiter liebe karo


    liebe umarmung von Bine:30:

  • Liebe Bine, genau alles bricht über uns herein!

    Mein Mann war handwerklich sehr geschickt, er konnte alles und machte alles selbst.

    Ich bin überhaupt nicht kräftig, so kann ich das total nachvollziehen, wie Du unter dem Projekt "Kehrmaschine" beinahe zusammengebrochen wärst! Aber dass Du unter Tränen weitergemacht hast kenne ich auch! Mann will ja im Sinne des Verstorbenen weitermachen aber manchmal ist es fast nicht zu schaffen!

    Ich muss einfach immer etwas tun sonst halte ich mein jetziges Leben nicht aus!

    Wie Du sagst ein Schritt nach dem andere, nur nicht nachdenken! Sonst krieg ich die Panik weil alles zuviel wird!

    Ich will auch nicht für jede Kleinigkeit jemanden kommen lassen!

    Alles im Haus und Garten ist mit Erinnerungen besetzt, nie mehr ...............!:33:

    Manchmal ist es zum davon Laufen traurig, doch unserem Kummer entkommen wir nicht. Also Tränen abwischen und weiter machen.

    :30: Auch von mir an Dich, lg Karo

  • Es wird langsam Herbst,jetzt kommt unsere Wanderzeit,wir haben so viel Schönes mitsammen erlebt,alleine freut mich das gar nicht.Ich hab's versucht,aber es hat in einem Fiasko geendet,nur Tränen und tiefste Verzweiflung..momentan finde ich mich gar nicht zurecht,das Jahr vergeht an mir vorbei,mich wundert dass es so lange schon ist,für mich beginnt ja jeden Tag auf's Neue diese Sehnsucht und das Heimweh nach meinem Mann und natürlich das Wissen,niemals mehr....niemals kann ich mich an das Leben ohne meinen Mann gewöhnen,Tage,Wochen,Monate,Jahreszeiten,mit mir ohne ihn,das Leben geht einfach weiter,auch wenn Liebe und Glück entschwunden sind,und ich schau halt zu,so lange es dauert....

  • Liebe adi,


    ich fühle mich genau so, keine Perspektive, keine Hoffnung, ich warte auf irgendwas.

    mein Mann kommt nie mehr zurück, nie mehr seine Umarmung fühlen, nie mehr sein Lächeln sehen. Ich ertrage

    das kaum. Nichts wurde besser, im Gegenteil, meine Trauer wird immer schlimmer.

    Ich kann dir nicht sagen, wie lange ich das noch ertrage. Mein Leben ist kein Leben mehr, die Sehnsucht nach meinem Mann

    ist unerträglich.


    alles, alles Liebe Maike

  • Liebe Maike,ich weiß wie unendlich schwer es ist diesen Schmerz zu ertragen,ich kann dir nur mein tiefstes Mitfühlen anbieten,Trost weiss ich auch nicht und wie weitermachen auch nicht,einen ganz lieben Gruß will ich dir schicken,Adi

  • Liebe Adi, liebe Maike!

    Eben zieht ein Gewitter über unser Haus hinweg, es ist dunkel wie am Abend.

    Genau so dunkel schaut es auch in mir aus.

    Ehrlich was erwartet uns?

    Ich bin 64, ein neues Leben anfangen? Wie sollte das aussehen?

    Ich will kein neues Leben, im alten war alles gut, richtig und schön!

    Tag für Tag versuche ich mir einzureden dass ich nur Geduld haben muss, bis es besser und leichter wird.

    Nichts da, gar nichts wird besser! Kann es ja auch gar nicht!

    Lg von Karo:95:

  • Liebe Bine!

    Es ist schön,das für dich die Grabstelle wichtig ist,und das du dich da geborgen fühlst.Sicher freut sich Roger jedes mal und er spürt,das du da bist.Ja heute habe ich auch nur geheult.Ja jeder Tag ist eine Qual ohne Ralf.Am Tag ist man beschäftigt,aber dann kommt da wieder diese Leere und alles erscheint so sinnlos und beim einkaufen dann all diese glücklichen Pärchen.Ich weiß wirklich nicht wielange man noch diese Kraft hat,das alles zu überstehen.Ich hätte nichts dagegen,wenn ich am morgen nicht mehr aufwachen würde,dann wäre ich endlich bei meinem Ralf.Ohne ihn ist es einfachn kein Leben mehr.Nichts macht mehr Spaß.Ja ich weiß,das wir stark sein müssen,aber es ist so schwer und die Tauer nimmt einen so mit.Die Liebe die mir Ralf gegeben hat,die werde ich nie wieder bekommen.Ich wünsche mir jeden Tag,das ich das einfach nur geträumt hätte.LG Helli:30:

  • Sonntag,wie viele mögen wohl noch kommen...immer ohne meinen Mann..

    43 Jahre die Sonntage mit meinem Mann,(ausser wenige Male im Krankenhaus und da haben wir uns natürlich auch besucht),das war Leben,wir waren so glücklich und haben das Beisammen sein genossen,ob mit Familie oder Freunden,herrlich.Jetzt bin ich natürlich nicht immer alleine,aber immer ohne ihn.Das zu begreifen fällt mir so schwer,ich weiß natürlich dass es so ist und ich mein Leben ohne ihn fertig leben muss,aber wie?Ehrenamt,Familie,Ausflüge,Kino,Lesen....alles übertüncht ja nur den unendlichen Schmerz,die Sehnsucht nach diesem einen Menschen,der für mich Liebe,Heimat,Freude,Glück war.Was ich mit den Jahren anfangen soll weiß ich nicht,ich bin mir auch selber so fremd ohne ihn,es fehlt einfach der Blick voll Liebe auf mich,und wie eine Fremde gehe ich nun durch mein eigenes Leben...

  • War heute schon ganz tief unten, in der Nachbarschaft findet dieses Wochenende ein jährlich wiederkehrendes, großes Zeltfest statt. Für meinen Mann war das ein Pflichttermin. Die Musik, die Durchsagen über den Lautsprecher höre ich trotz geschlossener Fenster, es bricht mir das Herz. Vor einem Jahr war ich noch glücklich,

    wir waren vollkommen ahnungslos!

  • Liebe adi,

    Mir geht es genauso. 44 Jahre Seite an Seite, alle Höhen und Tiefen gemeinsam gemeistert.

    Alles was ich jetzt mache, ist nur uebertuenchen und erreicht mein Herz gar nicht mehr.

    Irgendwie innerlich erstarrt oder die andere Seite, so verzweifelt, daß ich fast verrückt werde.

    Tag für Tag zieht sich so unendlich dahin. Ich bin mir auch so fremd, nichts mehr da von der Frau die ich mal war.

    Einen erträglichen Sonntag wünsche ich dir liebe adi.

    LG Wagi

  • Liebe Adi!

    Mir geht es genau so 34 Jahre jeder Tag war schön und man hat sich über jeden Tag den man zusammen verbracht hat gefreut.Doch jetzt kann man sich über keinen Tag mehr freuen.Ich mache zwar viel,aber wenn ich nachhause komme und da ist diese Leere,dann ist das eine Qual.Ohne meinen Mann macht mir gar nichts mehr Spaß.Zu Verantstaltungen gehe ich wiso nicht und alleine spazieren,nein.Ich weiß auch nicht wie ich das noch Jahre überstehen soll und wofür.Es ist doch alles sinnlos.Mir bleiben nur die Erinnerungen an die wunderschöne Zeit mit ihm.Früher habe ich gerne etwas unternommen,aber jetzt ist alles anders,nichts kann einen aufmuntern.Ich weiß auch das ich ich diese schwere Zeit allein meistern muß,aber lieber wäre ich bei meinem Ralf.Er fehlt mir so sehr,ach war das eine schöne Zeit.Es ist so ungerecht:LG Helli

  • kann aber ebenfalls zwei bücher empfehlen von Eva Terhorst "das erste Trauerjahr" und "Alleine weiterleben". diese bücher waren und sind für mich wie eine unheimlich liebevolle umarmung, so lieb wie diese frau schreibt ...

    Das freut mich sehr, Eva Terhorst kann ich aus ganzem Herzen empfehlen. Ihre Bücher gehören auch zu den Besten.

    ich gehe wirklich nicht oft zum Friedhof.Ich fühle da nichts,ist das normal.

    Jeder hat seine ganz besonderen Gedenkorte. Bei dir ist halt der Friedhof nicht dabei. Doch ich bin sicher, dass dir sofort einige Orte einfallen, an denen du die Nähe spürst.

    Ich weiß, Sinn kann nur ich meinem Leben geben,

    der besteht im Moment nur darin, das Notwendigste zu tun,

    damit weder das Haus, noch der Garten und auch ich nicht verkommen!

    Im Moment geht es ums Überleben. Nicht um den Sinn. Der Sinn im Moment ist das Überleben. Wie es seit jeher in Krisenzeiten gegolten hat.

    Damit sich etwas verändern kann an der Krise.

    Und ich finde es so stark, dass du das Notwendigste tun kannst.


    Jetzt bin ich natürlich nicht immer alleine,aber immer ohne ihn.Das zu begreifen fällt mir so schwer,ich weiß natürlich dass es so ist und ich mein Leben ohne ihn fertig leben muss,aber wie?Ehrenamt,Familie,Ausflüge,Kino,Lesen....alles übertüncht ja nur den unendlichen Schmerz,die Sehnsucht nach diesem einen Menschen,der für mich Liebe,Heimat,Freude,Glück war

    so wahre Worte! Und doch ist übertünchen manchmal nicht schlecht, damit du dich erholen kannst, von dem Schmerz!

    Das Begreifen, das GANZ zu begreifen, das dauert lange und das ist auch gut so, denn wenn alles auf einmal bewusst und spür- und fühlbar wäre, dann würde es niemand überleben können. Das Stück für Stück schützt uns auch.


    Seid alle lieb gegrüßt.

    Astrid.

  • Liebe Adi,


    wieder ist ein Wochenende vergangen, ohne unsere Männer, es ist schrecklich, so allein zu sein, aber es ist so, man kann es nicht ändern.

    Gestern war ich alleine auf einem Stadtteilfest. In der ersten Stunde war auch alles gut, dann kamen die Erinnerungen, ich sah die Paare,

    glücklich, Hand in Hand gehend, ich mußte ich Hause.

    Es ist so wie du schreibst, alles übertüncht nur den unendlichen Schmerz. Es wird nie mehr so sein, wie es war, unser Leben hat sich verändert,

    Die Geborgenheit, das warme Gefühl geliebt zu werden, ist nicht mehr. Die Liebe unseres Lebens, hat uns verlassen.

    Ich kann nicht sagen, wie es weiter geht, für mich ist dieses Leben unerträglich.


    Liebe Grüße Maike

  • Ihr Lieben, es tut mir so leid zu lesen, wie ihr euch quälen müsst, bei mir ist es nun schon etwas länger her, über 14 Monate inzwischen und trotzdem kann ich jedes kleine Detail nachempfinden!

    Wie ich in meinem Thread geschrieben habe, gibt es in meinem Leben wieder eine nahestehende, ebenfalls alleinstehende Person, meinen Cousin, der in meine Nähe zieht, sodass wir uns gegenseitig Halt geben können.

    Es ist eben KEINE Liebesbeziehung, kein Mann, den ich in mein Herz lasse, sondern ein eher geschwisterliches Verhältnis, eine Sicherheit nicht komplett allein sein zu müssen, jemanden zum Reden zu haben, gemeinsam Frühstücken und Essen machen, gemeinsam mit dem Hund spazieren gehen etc.

    Einerseits fühle ich Erleichterung, andererseits habe ich weiterhin keinerlei Lebensfreude.

    Es gibt einen Grund weiter zu leben, für meinen Cousin, den ich ja jetzt, wo ich ihn näher kennen gelernt habe auch nicht gleich wieder allein lassen möchte, aber ich denke mir trotzdem manchmal wozu das alles?

    Es geht eigentlich nur um Schadensbegrenzung.

    Darum, irgendwie dieses Leben hinter mich zu bringen und da frage ich mich oft, bleibt das so und wenn ja, wielange werde ich das wohl aushalten müssen?

    Ich komme mir echt manchmal wie ein Alien vor, das einen Menschen spielt.

    Vor allem weil sich alle Freunde und Bekannten viel mehr freuen, dass ich jetzt wieder jemanden Vertrautes bei mir habe, als ich das tue - versteht mich nicht falsch, die Entscheidung, dass wir uns zusammentun begrüße ich sehr! Es fühlt sich auch total richtig an, nur die Sache mit der Freude, die will einfach nicht sein. Ich vermisse meinen Hannes jeden Tag, jede Stunde und jede Minute meines Lebens und gerade jetzt, wo soviel Neues passiert, erzähle ich ihm davon und hätte so gern eine Antwort von ihm, wie er die ganze Sache sieht, so wie früher, als wir uns bei sämtlichen Entscheidungen miteinander abgestimmt haben. Aber sein Bild an der Wand bleibt stumm, ich kann nur meinem Gefühl vertrauen, dass alles in Ordnung ist und das ist so traurig. Meine Lebensfreude und Liebesfähigkeit ist mit meinem Mann mitgestorben, das LEben das ich jetzt führe, mag ich gar nicht so nennen, es ist nur Oberfläche über einem brodelnden Vulkan der Trauer.

  • Liebe Astrid!

    Ja mein Platz für Ralf ist in jedem Zimmer.Überall ist ein Bild von ihm,das gibt mir sehr viel und im Wohnzimmer stelle ich jede Woche eine Rose neben sein Bild.Das finde ich schön.Natürlich gehe ich auch zum Friedhof,aber zuhause ist er mir näher.Und er hat Rosen geliebt,besonders die zweifarbigen.die hat er mir immer geschenkt und er freut sich sicher,wenn ich immer eine hinstelle.Dir auch alles gute.LG Helli

  • Es geht eigentlich nur um Schadensbegrenzung.

    liebe Gabi,


    ich denke, das ist es was mich ebenfalls suchen lässt nach sinnvollem in meinem leben - es geht um SCHADENSBEGRENZUNG.....


    ich weiss nicht, ob ich zuviel erwarte... heilsbringung, gehirnwäsche, aha-erlebnisse..... alles quatsch.... nichts und niemand kann mir den schweren weg der trauer abnehmen.


    ob wir wollen oder nicht, egal welche anstrengungen wir unternehmen, die TRAUER BLEIBT und mit ihr leider auch die erkenntnis vom großen verlust den wir alle erlitten haben :33::33::33:


    heute ist es wieder ganz besonders schlimm...die erkenntnis "NIE MEHR".... ich rede den ganzen tag mit roger, wie ein brabbelndes altes weiblein.... letzte woche ist mir aufgefallen, das ich auch beim einkaufen mit roger rede, frei nach dem motto "welchen käse wollen wir denn heute mal kaufen?"


    solange ich nicht aus dem laden geworfen werde ist mir aber egal was die leute über mich denken...


    lieber gruß von Bine

  • Hallo Bine!

    Mir geht es genauso,weil wir ja auch immer zusammen eingekauft haben,da habe ich dann auch schon öfter gesagt,na was meinst du Schatz und einmal hat jemand gesagt,meinen sie mich,da habe ich nur gesagt,nein alles gut.Ist mir auch egal.Zuhause bin ich die ganze Zeit mit Ralf am reden,was bleibt uns noch und wir müssen es loswerden und machmal denke ich,Ralf hört mich.Das schlimmste ist dann immer wenn ich soviel rede,dann sage ich auch schon mal Los Ralf jetzt sag doch mal was und dann wird einem immer mehr bewußt,das ich nie eine Antwort mehr bekommen werde.Heute war der Onkel von Ralf im Heim und er und seine Frau uvm. spielen Harfe und werden mal für die älteren Leute im Heim etwas spielen,darum hatte ich sie gebeten.Und dann sagte er zu der Chefin,das mache ich nur Helga zuliebe und für Ralf,da kamen mir auch die Tränen.Liebe Grüße Helli

  • Heute ist unser Hochzeitstag...43 Jahre...Verzweiflung,Tränen,Sehnsucht,ohne dich,mein liebster Mann ist das Leben unerträglich einsam,jedes Jahr rote Rosen,diesmal wären es 43 gewesen,nun trage ich eine zu deinem Grab....warum,warum,niemals werde ich das begreifen...