wie leben ohne meinen Mann

  • liebe Maike, danke dir für die lieben worte:24:


    ich war in der endzeit immer mal wieder tage- und nächtelang bei roger, ich durfte in seinem zimmer schlafen, ich wurde einfach "übersehen" weil, sonst hätte ich eine menge geld bezahlen müssen als quasi begleitperson, DAS muss ich der klinik wirklich hoch anrechnen:!:


    ab weihnachten dann bis auf samstagnacht ständig bei ihm und seine freude wenn ich nachts an sein bett kam, was weiss ich, weil mal wieder alles piepste oder medis ausgetauscht werden mussten, oder er einfach unruhig war... diese FREUDE, wenn er mich sah und er einfach nur "mausebär" sagte - das war alle strapazen wert die ich durchmachte - für IHN <3


    wir lebten seit jahren in einer symbiose die von heute auf morgen vorbei war - wir nahmen uns mehrmals am tag in den arm, küssten uns mehrmals am tag einfach so im vorbeilaufen, wir haben immer gesagt "oxigene" austauschen :saint: das wort heisst anders - oxitamin oder so ähnlich, das sind botenstoffe die ausgeschüttet werden durch körperliche berührung und das zusammengehörigkeits-gefühl hervor rufen.... oder so ähnlich;)


    wir liefen automatisch "draussen" hand in hand, das ging garnicht anders. wir nahmen uns am laufband der supermarktkasse in den arm und küssten uns wenn uns danach war.... ich glaube die leute rundherum dachten, wir hätten uns gerade erst kennen gelernt.....


    wir saßen abends beim tv eng nebeneinander, entweder meine beine auf seine gelegt die er dann streichelte, oder er quer auf meinen beinen und ich ihm den rücken streichelte..... alles vorbei ;(;(;(


    wir sagten uns immer mal wieder - mal er mal ich - das wir uns LIEBEN....


    ich habe alles verloren im leben was mein leben ausmachte;(;(;(


    liebe Helga :30:


    für dich wird es nie mehr ein Weihnachten geben, genauso wenig wie für mich ein sylvester


    ich umarme euch ganz lieb:30:

    Bine

  • Liebe Bine!

    Ja bei uns war es genau so.Ralf hat michegal wo immer zärtlich geküßt und das war ihm auch egal ob im Supermarkt bei Feiern,wenn wir zu Besuch waren bei den Eltern,dann war auch immer der Bruder da mit Frau und die schauten dann immer und seine Frau sagte dann immer.Ich beneide euch so sehr,das ihr immer noch so frisch verliebt seid und euch küßt,da kann ich lange warten.Und Ralf sagte immer,nein ohne könnte ich gar nicht und wir lieben uns immer noch wie am ersten Tag,ach war das schön.Und wenn ich manchmal schnell weg mußte zur Arbeit,dann sagte er halt hast du nicht etwas vergessen,also ohne Kuß lasse ich dich aber nicht gehen.Wenn ich daran denke,war das schön.Am besten wäre,wenn der Dezember schon vorbei wäre.Liebe Grüße Helga

  • Momentan geht gar nichts mehr,die Zeit vergeht und ich vermisse meinen Mann täglich mehr.Vor einem Jahr lag ein wunderbarer Herbst vor uns,so viele schöne Ausflüge,wir haben unsere Zweisamkeit so genossen,jetzt habe ich irgendwie Angst vor dem nächsten Tag,Allerheiligen,Advent ,Weihnachten...wie soll das gehen.Ach warum muss ich ohne dich leben mein Mann,ich bin ohne dich so unendlich einsam und traurig und ich weiß einfach nicht,wie leben ohne dich..

  • Liebe Adi, liebe Karo,


    wir haben alle einen unwiederbringlichen Verlust erlitten. Ein Gefühl der Hilflosigkeit, der Leere begleitet uns Tag für Tag,

    Nacht für Nacht. In deinem Inneren quälst du dich, der Schmerz ist kaum zu ertragen.

    Vor 5 Monaten hat mein Mann mich verlassen, der Schmerz hat sich nicht geändert, die Trauer zerreißt mich innerlich

    Es ist kaum möglich, mein alltägliches Leben weiter zu führen.

    Ich möchte bei ihm sein.


    Liebe Grüße Maike

  • sie hatte immer Angst bei Gewitter - heute hat es hier immer wieder gedonnert und kräftig geregnet...

    Beim Donnern hab ich mich dann bei ihr eingehakt, damit sie weiß, dass ich noch immer für sie da bin, sie auch jetzt nicht allein im Regen stehen muss :13:

  • Hallo Ihr Lieben!

    Lange stand ich vor der schmalen Holzbrücke,die sich mit sanften Bogen spiegelte.

    Es war eine Holzbrücke zum Hin und Hergehen

    hinüber und herüber.

    Einfach so.des Gehens wegen und der Spiegelungen.

    Die Trauer ist ein Gang hinüber und herüber.

    Und zurück dorthin,wo man mit der Verstorbenen

    war all die Jahre des gemeinsamen Lebens,

    Wir erinnern uns an glückliche Stunden,anrührende,schwere.........und traurige.

    Und dieses Hin und Hergehen ist wichtig.

    Denn da ist etwas abgerissen.

    Die Erinnerung fügt es zusammen,immer wieder.

    Da ist etwas verloren gegangen.

    Die Erinnerung sucht und findet es.

    Da ist etwas von einem selbst weggegangen.

    Man braucht es.Man geht ihm nach.

    Man muß es wiedergewinnen,wenn man leben will.

    Man muß das Land der Vergangenheit erwandern,

    hin und her,bis der Gang über die Brücke

    auf einen neuen Weg führt. Liebe Grüße Helga von Jörg Zink

  • Vor einem Jahr waren wir unterwegs nach Wien,wunderschöne Tage,jetzt schon so viele Tage ohne dich,mein Mann,und ich bin am Verzweifeln,ohne dich ist alles nichts und ich bin unendlich einsam,nie mehr du....unbegreiflich..

    Sonntage sind besonders schwer,aber eigentlich allen Tagen fehlt der Sinn und die Freude,immer die Sehnsucht nach dir...

  • Liebe Helga,

    den wunderschönen Text über die Brücke, den du zitiert hast, ist von Jörg Zink.

    Würdest du das bitte noch dazuschreiben (Urheberrecht)


    Danke!


    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid!

    Ja habe ich gemacht.Ich hatte die Mappe von der Beerdigung mit einen schönen Texten,aber da standen keine Namen dahinter.Danke das du mich darauf hingewiesen hast.Und schön das es dich gibt.Du findesr immer die richtigen Worte und bist einfühlsam.Du bist das Goldstück hier im Forum.Liebe Grüße Helga:2:

  • Nun ist schon Oktober....die Tage und Wochen vergehen,ich weiß gar nicht wie...in einem Monat Allerheiligen,ich habe jetzt schon Angst davor.Seit 30 Jahren besuche ich mit meinem Mann das Grab meines Vaters,und jetzt...nein das ist zu grausam,wie soll ich das aushalten,und doch muss ich es.Mein Liebster,warum nur,warum?Ich kann es einfach nicht begreifen und die Sehnsucht nach dir,mein Mann wird größer und größer.Mein Leben hat den Mittelpunkt,die Freude,das Glück verloren,ich irre im Dasein umher und finde keinen Sinn mehr.Lebensfroh und glücklich,das war ich,was jetzt noch kommen soll...ich weiß es nicht...

  • Liebe Adi,

    Mir geht es genauso, der Mensch mit dem man morgens aufgestanden ist , für den man alles gemacht hat , fehlt unsagbar . Die Zeit läuft dahin und die Sehnsucht ist stärker als je zuvor .

    Ich drücke dich ganz doll und wünsche dir ganz viel Kraft.


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Eigentlich ist mein Leben zu Ende, doch weil ich es nicht gewaltsam abschließen werde, muss ich weitermachen.


    Gleich nach dem Tod meines Mannes befand ich mich irgendwie in Schockstarre, dann waren 1000 Dinge zu erledigen,

    danach kam eine unentwegte Betriebsamkeit ich stürzte mich in Garten- und Hausarbeit.


    Jetzt ist mir klar dass ich mein Leben nur mehr "fertigleben" werde, etwas anderes ist mir nicht möglich!

    In den Threads hier sehe ich das es Euch genau so, oder ähnlich, ergeht.


    Für Einige wird es bestimmt eine neue Liebe geben, aber ich müsste eine andere werden als die, die ich bin, um nicht allein zu bleiben. Das will ich nicht!


    So lasse ich das Leben an mir vorüberziehen und bin froh wenn ich es einigermaßen ertragen kann, dass mein Mann nicht mehr bei mir ist!

    Euch allen einen halbwegs guten Tag, liebe Grüße von Karo

  • Liebe Karo,

    aus meiner eigenen und der Erfahrung aus vielen Begleitungen kann ich deine derzeitige Sicht sehr gut verstehen. Und ich trage für dich die Hoffnung, von der ich eben weiß, dass sie Realität werden kann. Die Hoffnung, dass du wieder ein lebenswertes Leben leben wirst dürfen.

    Dann wenn der Schmerz seinen Stachel verliert und du deinen Mann so selbstverständlich in deinem Herzen trägst. Nicht nur das Leben mit ihm, sondern auch die Realität des Verlustes. Wenn diese Realität nicht mehr andauernd schmerzt und dir nicht mehr den Atem nimmt und dir auch den Boden unter den Füßen nicht mehr wegziehen wird, dann kann wieder lebenswertes Leben für dich zur Realität werden.


    Diese Hoffnung trage ich im Moment für dich, denn in dir ist der Schmerz und der Stachel des Schmerzes noch viel zu groß dafür.

    Darf ich das für dich tun? Ohne dabei zu übersehen, dass JETZT für dich diese Hoffnung (noch) nicht existiert.


    Ich sende dir liebe Grüße und wünsche dir für heute einen Moment, in dem du ein bisschen Kraft schöpfen darfst.

    Astrid.

  • Ein lebenswertes Leben...ja,das hatte ich ,ein wunderbares Leben,das was übrig ist...für wen?Wozu?

    Leben tut man irgendwie,die Zeit geht vorbei,die Verluste häufen sich,Freundschaften zerbrochen,das Leben zerbrochen und irgendwann dürfen die Scherben gehen...Adi

  • Vielleicht?

    Irgendwann?

    Hoffnung?


    ja, tatsächlich!

    so unmöglich/unglaublich das MOMENTAN klingt (ich habe es auch nicht für möglich gehalten):


    es wird für IMMER schmerzen, die Trauer wird zur ständigen Begleiterin und viele Dinge wird man nicht mehr tun (wollen)

    WEIL man sich schlecht fühlt - nicht NUR, weil man VORHER alles mit dem geliebten Menschen geteilt hat

    - sondern - man fühlt sich auch schlecht weil man sich eventuell auch mal gut fühlen könnte und das DARF NICHT SEIN - ohne die geliebte Seele!!!

    HEUTE kann ich es einigermaßen "nüchtern" beschreiben, morgen vielleicht nicht...

    Dieses Auf und Ab wird wohl auch niemals enden aber das AB ist (bei MIR) nicht mehr ganz so tief

    KEIN/E EINZIGE/R DER GEGANGENEN!!!

    würde wollen/will, dass es uns so schlecht geht!

    verstehen kann das jedoch nur, wer selber immer und immer wieder vor diesem RIESIGEN, SCHWARZEN, so magisch anziehenden, Loch steht/gestanden hat, immer wieder kurz davor, sich doch hineinfallen zu lassen oder gar zu springen - die Verlockung ist groß aber irgendwas blockiert uns dann doch...

    DAS hätte der geliebte Mensch ganz sicher nicht gewollt und niemand möchte diese Seele enttäuschen - welche sich ganz bestimmt und mit tiefster ÜBERZEUGUNG WÜNSCHT, das wir nicht in der Trauer versinken

  • Liebe Adi!

    Ja jetzt diese trüben dunklen Tage und die Sehnsucht nach meinem Schatz wird immer größer.Ja stimmt In einem Monat ist Allerheiligen und ich habe in diesem Jahr auch noch auf dem Totensonntag Geburtstag,ach wäre das Jahr doch schon zu ende.

    Liebe Karo!

    Ja nichts ist mehr wie es war und mir ist alles so egal.Am anfang habe ich mich viel mit putzen und anderem beschäftigt,damit die Zeit rumgeht,jetzt ist es mir egal,wenn nicht jetzt dann später ist doch egal aber irgendwann muß man ja.

    Auch alleine Essen,schmeckt nicht,aber auch das muß man.

    Alleine einkaufen,macht keine Freude,auch das muß man.

    Nur weil wir viele Sachen tun müssen,machen wir es,aber alles ist so sinnlos.

    Meine Gedanken sind immer bei Ralf und ich habe schon so viele Dinge verlegt und an unmöglichen Stellen wiedergefunden,weil meine Gedanken immer bei ihm sind.Ja das ist doch kein Leben mehr.Ja wie du sagst Karo,vielleicht gibt es für einige wieder eine neue Liebe ,was ja auch schön wäre,aber für mich wird es nur Ralf geben,wir wollten zusammen alt werden und da wäre niemals Platz für einen anderen Mann.Da würde ich keinen Gedanken dran verschwenden.

    Liebe Birgit!

    Ja man lebt einfach in den Tag hinein,braucht nichts planen und alles ist einem egal.Macht ja wiso alles keinen Sinn.Wofür soll man noch weiterleben,besser wird es wiso nicht und ohne meinen Schatz ist das kein lebenswertes Leben mehr.Ich umarme euch.Liebe Grüße Helga