Sein Leben wurde viel zu früh beendet

  • liebe Helli,


    danke dir :24:


    bei der trauerfeier hatte ich das gefühl, roger ist anwesend - irgendwo unter der decke schwebte er, und hat die ganze chose mitbekommen.


    liebe helli, ich kann das sehr gut verstehen das du weihnachten völlig anders verbringen möchtest als bisher. letztes jahr schmückte ich garnichts hier im haus, war ja eh nur bei roger im krankenhaus. ja, wir hatten früher auch immer alles zusammen geschmückt - roger hat den baum geschmückt und ich die restliche wohnung.


    ich werde wohl aber viele, viele kerzen dieses jahr hier aufstellen. sonst nichts.


    das mit deinem heimbesuch ist eine schöne und tolle idee, helli. viele menschen die ja niemanden mehr haben oft bzw. die angehörigen sich da nicht so dolle drum kümmern?


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Bine !

    Ja da fühle ich mich auch geborgen,auch wenn mir mal die Tränen kommen,haben alle Verständnis und nehem mich in den Arm.Ja ein paar Kerzen stelle ich zu Weihnachten auch vielleicht hin für meinen Schatz,aber sonst nichts.Ich mag da gar nicht dran denken,wenn alle wieder so glücklich sind und sich darauf freuen.Ich werde die Stadt und den Weihnachtsmarkt auch meiden.Werde an die schöne Zeit denken ,die wir noch miteinander verbringen durften vorher und alles andere ist mir egal.Meine Cousine hat mich jetzt zur Silvesterfeier eingeladen,damit ich nicht allein bin,aber das ist eine Feier wo einige Märchenerzählerinnen etwas vortragen und dann gibt es ein Buffet und ein Glas Sekt.Eine richtige Feier,das hätte ich wiso nicht mitgemacht.Obwohl uns bestimmt nicht danach ist und gerade bei dir.Du Silvester ich Weihnachten.Leider bleibt uns das alles nicht erspart,aber in Gedanken sind wir bei unseren Liebsten und wünschen uns ,das der Dezember schnell zu ende geht.Ich drücke dich.:5:

  • Ihr Lieben,

    warum führt ihr für euch den Trauerflor nicht wieder ein? Die meisten Menschen erkennen ihn. Warum etwas aus der Vergangenheit nicht nützen obwohl es einem nützlich erscheint?

    Lg. Astrid.

  • Hallo Astrid!Schön,das du aus dem Urlaub zurück bist.Ich hoffe,du hattest eine schöne Zeit.Ja ,das könnte man wieder einführen und wenn es für einige wichtig ist und nützlich erscheint,dann finde ich es gut so etwas wieder einzuführen.LG Helli:2:

  • liebe Astrid,


    ich hoffe du hattest einen schönen urlaub und hast dich gut erholt.


    ich laufe eh meist in schwarz herum - trauerflor wäre mir aber zu arg...weiss nicht...:/


    ich habe ein bild vonmeinem schatz im auto angepappt, darauf ebenso ein bild seiner namenstafel am grab.... das reicht mir an wissen, das es andere leute sehen können wenn sie neben mir parken.


    ansonsten gehört meine trauer mir - wer komisch guckt weil ich mit grabesmiene durch die gegend laufe, dem erkläre ich was los ist - das wollen die leute dann garnicht hören, klar.... aber das ist mir inzwischen wirklich ganz egal geworden.


    habe gute und auch schlechte erlebnisse gehabt mit meiner offenheit "draussen", ich nehme es wie es kommt.


    liebe Helli,


    da ich ja jetzt ebenfalls mich ehrenamtlich schlau gemacht habe bzw. schon kontakt geknüpft habe, werde ich es vielleicht wie du halten und dann im heim einige zeit an weihnachten verbringen.


    sylvester werde ich aber hier zu hause bleiben, werde auf den friedhof gehen und irgendetwas gutes vielleicht kochen, sie wie an unserem jahrestag, ich weiss noch nicht.


    zur zeit geht es mir wieder ziemlich schlecht, weiss aber nicht warum. ich muss jeden abend weinen und habe keine lust zu lesen oder tv zu gucken oder sonst was zu machen. ich sitze einfach nur auf dem sofa und gucke raus aus dem fenster, in den himmel und rede mit roger. mir fallen im moment immer wieder situationen ein in denen er mir sooooo leid tat, oder aber auch situationen die zeigten wie eng wir zusammen verbunden sind....


    wir werden den dezember irgendwie zuende bringen, die miesen feiertage und den jahreswechsel schaffen wir :thumbup::thumbup:


    liebe umarmung auch von mir :30:


    Bine

  • Liebe Bine .Das finde ich toll,das du etwas ehrenamtlich machen möchtest.Gestern hat mich auch ein Sohn von einer Bewohnerin gefragt,ob ich mal Lust und Zeit hätte um mich etwas um seine Mutter zu kümmern.Die Frau ist so lieb,da werde ich jetzt ab und zu ein paar Stunden verbringen.Wenn man beschäftigt ist,geht die Zeit wenigstens schnell rum und die Einsamkeit folgt zuhause.Gestern Nacht habe ich von Ralf geträumt vom letzten Jahr auf dem Weihnachtsmarkt und es war so echt und am morgen war ich ganz durcheinander und meine Hand griff in das leere Bett.Lesen kann ich wiso nicht,da die Gedanken immer bei Ralf sind und dann könnte ich das Buch immer wieder von vorne anfangen,aber bis zum Ende würde ich gar nicht kommen.Fernsehen interessiert mich auch nicht,der läuft dann nur nebenbei damit es nicht ganz so still ist.Und heute sind mir soviel Paare entgegen gekommen,die Hand in Hand gingen,ach war das eine schöne Zeit und es tut so weh,das mit anzusehen,dann kommen mir auch immer die Tränen,aber wenn ich weinen muß,dann laß ich es auch raus,das ist mir auch egal,was andere denken,man kann es nicht verdrengen und auch die Tränen kann man nicht zurückhalten und soll man auch nicht.Ja irgendwie müssen wir den Dezember ja rumkriegen ,aber wir schaffen das,auch wenn es so sehr schmerzt.Ich umarme dich Helli:28:

  • Liebe Sora, du setzt dich sehr tapfer mit deiner Situation auseinander und ich kann deine Gefühle total nachvollziehen, es ist einfach ungerecht, dass in einem kurzen Moment ein junges Leben ausgelöscht worden ist und soviele Hoffnungen zerstört wurden und soviele Menschen leiden müssen.

    Für mich liegt in der Erkenntnis, dass nichts ohne Grund geschieht und dass wir alle verbunden sind, auch wenn wir die Schwelle des Todes bereits überschritten haben ein großer Trost, dass es bei dir nicht so ankommt kann ich total verstehen, vor allem, weil ihr euer Leben ja nicht gemeinsam verbringen durftet, weil ihr noch so jung seid, was diesen tragischen Tod noch sinnloser und trauriger erscheinen lässt.


    Ich bin überzeugt, du wirst deine ganz spezielle Art und Weise herausfinden, wie du damit umgehen und trotzdem dein Leben weiterleben kannst, auch wenn bis dahin möglicherweise noch sehr viel Zeit vergehen wird.

    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

  • ihr Lieben,


    das ist schön, Maike, wie du für deinen mann da sein wirst an weihnachten:24:


    danke dir Helli - genau - alle tränen müssen raus, auch wenn manchmal garkeine tränen mehr doch vorhanden sein dürften weil doch schon sooo viele tränen aus einem heraus kamen:33::33::33:


    liebe gabi, wie du weisst glaube ja auch ich an das gleiche wie du - aber im moment finde ich wieder so garkeinen trost in diesem wissen. nein, es kann mich zur zeit nicht trösten, das es einen SINN machen sollte, das roger gehen musste ;(


    aber vielleicht ist ja es, dass ich meinen weg im ehrenamt erfüllen soll, der tiefere sinn hinter allem....


    lieber gruß von Bine

  • Hallo zusammen,

    ich war abgetaucht, weil ich so viel zu erledigen hatte.. und auch ein Stück weit versucht habe, darin Ablenkung zu finden.

    Das waren alles organisatorische Dinge die mit den Unfallfolgen zu tun hatten... also an sich auch nicht schön, aber ich hatte Hilfe dabei und somit auch wieder mehr Kontakt zu Leuten, die es gut mit mir meinen. Das hat mir hier und da auch ein gutes Gefühl gegeben.

    Trotzdem finde ich es immer noch, gerade als junger Mensch, sehr schwer eine Balance zu finden und mit dem allen umzugehen. Ich wurde von der Unfallnachricht damals komplett überrumpelt und bin immer noch dabei, mich zu sammeln.

    Mein "morgens und abends trauern, dazwischen etwas abarbeiten" funktioniert schon seit Wochen nicht mehr, weil ich viel unterwegs sein musste, um Dinge zu erledigen. Der Plan kam einfach komplett durcheinander.

    Ich finde es auch schwer, andere an meiner Trauer teilhaben zu lassen. Ich merke ja auch, ob andere Leute mit mir trauern WOLLEN oder ob sie eher über andere Dinge reden möchten (worüber ich dann auch nicht böse bin). Aber ich frage mich manchmal: Kann ich nur mit euch im Forum trauern oder nur, wenn ich Dinge aufschreibe oder eben in Gedanken? Immer nur abgeschottet von anderen?
    Wo ist Raum für Trauer? Das habe ich für mich noch nicht richtig rausfinden können.


    Und den Verlust erlebe ich erst jetzt so richtig stark. Je mehr sich das Chaos, das der Unfall hinterlassen hat, lichtet, desto mehr wird mir klar, wie einsam ich jetzt bin. Das war vorher noch nicht richtig zu begreifen.

    Mein Schatz war ja mein Anker, mein Ruhepol und mein Zuhause. Ich habe seine Ratschläge und seine positive Art wirklich in meinem Leben gebraucht. Jetzt muss ich mich aus dem Loch herausarbeiten und das ohne seine Hilfe...

    Mir graut es schon vor meinem Geburtstag, vor Weihnachten usw.

    Und ich frage mich wieder, warum es uns als Paar getroffen hat. Nicht dass ich so eine Hölle jemand anderem wünschen würde, aber wir konnten einfach kaum die Früchte unserer Bemühungen ernten... Und andere können einfach unbehelligt ihr Leben weiterleben.

    Ich möchte nicht verbittert werden, aber wie soll man bei so etwas nicht verzweifeln?

  • Liebe Sora ,

    Was wir hier alle gerade durchmachen können nur Menschen mit der gleichen Erfahrung nachvollziehen. Mir ging es vorher genauso, wenn andere ihren Partner verloren haben , hatte ich Mitgefühl aber wie schlimm es wirklich ist konnte ich mir nicht vorstellen . Jetzt weiß ich es besser und akzeptiere Menschen, die damit nicht umgehen können .

    Ich habe einige Menschen um mich herum , die mit mir über meinen Mann sprechen und meine trauer verstehen , das tut gut . Die es nicht möchten , auch ok aber der Kontakt ist auch nur eingeschränkt , von beiden Seiten.

    Am Anfang ist alles unwirklich und irreal , im Laufe der Monate wird es erstmal schlimmer , damit müssen wir uns leider abfinden . Wann es besser wird , ist unterschiedlich.

    Ich merke aber auch , wenn am Tage keine Zeit zum trauern ist , kommt es abends um so schlimmer . Aber ich denke , diese trauerzeit brauchen wir , um zu verarbeiten .


    Fühl dich gedrückt

    Birgit und Fine

  • liebe Sora,


    ich denke, die erste zeit wird noch überdeckt durch das trauma und den schock des ganzen erlebens. mir ging es so. vieles fühlte ich wie durch einen schleier und wie eingefroren - erst mit der zeit kam der schmerz immer schlimmer und auch die erkenntnis darüber das alles unumkehrbar ist...ich glaube, dass dies ein schutz-mechanismus des körper und der seele ist um nicht verrückt zu werden.


    manchmal denke ich, man bekommt alles wohldosiert auf dem tablett serviert, immer gerade soviel wie man noch ertragen kann - nicht mehr, ber auch nicht weniger ;(


    auch denke ich das alle pläne die man sich macht wann man wie trauern möchte, nicht funktionieren, weil wir einfach ausgehebelt und ausgetrickst werden von unseren gefühlen. die lassen sich nicht manipulieren oder in rahmen drängen. ich selbst versuche ja gerade ebenfalls meine trauer zu "kontrollieren" und in rahmen zu zwängen, weil ich sonntag z.b. nicht wie ein alter schrubber mit verheulten augen bei den ehrenamtlern auftreten möchte. aber im grunde ist das alles sinnlos - wir werden eh einfach überrollt von der trauer und ich glaube, das ist im grunde auch gut so weil alles andere nur anstauen würde was eigentlich heraus kommen muss aus uns...


    lieber gruß von Bine

  • Ihr Lieben,


    ja das stimmt, am besten kann man sich immer noch mit den Menschen austauschen, die das Gleiche erlebt haben.

    In meinem Alter gibt es solche (zum Glück?) kaum.. somit sind die Ansprechpartner für mich begrenzt.

    Aber ich bin dabei, mir etwas zusammenzupuzzeln aus Kontakten/Freundschaften aller Art. Und zum Glück (!) gibt es ja noch euch.

    Ich kann anderen auch nicht böse sein, wenn sie mit meiner Geschichte überfordert sind.

    Auf der anderen Seite habe ich mir das Ganze auch nicht ausgesucht und muss irgendwie da durch - und das auch halbwegs gesund.


    Bine, der Vergleich mit dem Tablett trifft es sehr gut.

    Ich habe meine Trauer eigentlich nicht kontrolliert, ich wollte ihr eher morgens und abends bewusst Raum geben. Aber das konnte ich so nicht beibehalten.

    Momentan versuche ich, nur abends in eine nachdenkliche Stimmung zu kommen, damit ich nicht alles verdränge, was auch meistens klappt.

    Natürlich kann ich die Trauer nicht richtig in Bahnen lenken, aber ich würde ihr gern den Raum geben, der ihr zusteht. Denn dass ich bei meinen täglichen Erledigungen nicht in Tränen ausbreche, habe ich schon gemerkt.

  • Ich habe heute Abend zum ersten Mal seit Langem ganz allein gekocht.

    Ich war stolz auf mich, geschmeckt hat's auch. Aber dann flossen wieder die Tränen.

    Dass es Rituale gibt, bei denen man symbolisch für die Toten einen Teller Essen bereit stellt, kann ich gut verstehen. Ich hatte fast auch den Impuls, das zu tun.


    Ein Teller, eine Portion... So ist es leider. Ich kann es nicht ändern.

  • Hallo Sora


    Ich finde es stark, dass du für dich gekocht hast. Auf sich selbst zu achten, halte ich für einen bedeutenden Pfeiler für das weitere Dasein.


    Ich habe „Sora“ noch gegoogelt. Als japanischer Name bedeutet er Himmel. Als kleiner Junge las ich vor mehr als 50 Jahren das Buch „Die rote Zora“, das meine beiden um sieben und sechs Jahre älteren Schwestern damals toll fanden. Mir ist das Bild eines starken rothaarigen Mädchens, das die Anführerin einer Gang war, haften geblieben. Mit dieser Kombination, Himmel und Stärke, wünsche ich dir dass dein noch junges Leben auch wieder sonnigere Zeiten für dich bereithalten wird.


    Auch wenn ich mich selbst noch oft tief im Trauertal aufhalte, glaube ich, auch dank Unterstützung im Forum und von meiner Trauerbegleiterin, dass wir alle uns Zeit lassen müssen. Eine grosse Wunde kann nicht so rasch vernarben.


    Liebe Grüsse

    Nelson_180916

  • Liebe Sora ,

    Für sich allein kochen macht keinen Spaß, trotzdem schön, dass du es gemacht hast und es dir auch geschmeckt hat . Ich habe das Glück, dass meine Kinder, mein Sohn kommt zum Mittagessen und meine Tochter, mein Schwiegersohn und meine Enkeltochter Essen mit mir abends. Ich koche für alle und trotzdem fällt es mir manchmal sehr schwer . Muss ich mal allein Essen, kommt halt auch mal vor , dann sitze ich am Tisch und weine beim Essen und bekomme kaum etwas hinunter .

    Deshalb kannst du mit recht auf dich stolz sein , ist ein winziger Schritt nach vorn .

    Es sind immer nur ganz kleine Schritte , die wir nach vorn machen und manchmal auch wieder zurück aber unser Leben geht weiter und wir müssen versuchen damit klar zu kommen, auch wenn es noch so schwer ist .


    Mach so weiter .

    Ganz liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Hallo Nelson_180916 ,


    ja, ich finde Selbstfürsorge auch wichtig. Mir war es auch damals in der Partnerschaft wichtig, notfalls auch allein zurecht kommen zu können.

    Natürlich ist es jetzt noch mal eine komplett neue Situation für mich, weil ich weiß, dass mein Schatz mir auf ungerechte Art einfach entrissen wurde. Das macht es besonders schwer und schmerzhaft. Aber ich wollte nie zu abhängig von ihm sein und mir auch immer meinen "Sinn" für mich selbst bewahren. Sodass ich auch Dinge für mich tun kann und mir das Sinn und Zweck genug ist.

    Jemand hat mir mal gesagt, gerade beim Kochen für sich selbst sollte man sich Mühe geben und sich auch mal etwas Aufwand machen. Daran versuche ich mich jetzt öfter zu erinnern.


    Vielen Dank für deine guten Wünsche, Nelson.

    Ja, es braucht seine Zeit. Gern wäre ich irgendwo auch wieder "normal". Aber weil ich ihn so geliebt habe, tut es mir jetzt so weh. Und das ist an sich in Ordnung.

    Du wirst auch noch Zeit brauchen und das ist vollkommen okay. Ich finde es nur wichtig, dass wir uns nicht über Wochen einigeln, ich glaube, dann hätten wir verloren.


    Hallo Birgit und Fine,


    das alleine Kochen ging eigentlich relativ schnell und ich fand das noch okay. Das Auftun war dann der grausame Part. Nur ein Teller... Das führt einem noch mal alles vor Augen.

    Allein essen ist jetzt gerade komisch und wird es vielleicht noch für eine Weile sein. Es ist mir aber eigentlich nicht ganz fremd. Ich musste manchmal schon, aus beruflichen Gründen, Zeit getrennt von meinem Schatz verbringen und habe dann vor dem PC gegessen.

    Was nun alles schlimmer macht, ist das Wissen um das, was uns passiert ist und das, wie es eigentlich hätte sein sollen.

    Tagsüber quält mich das weniger, aber in solchen Momenten wie vorhin...


    Ich könnte mir auch öfter gemeinsame Abendessen mit anderen organisieren, aber da mir das auch nicht meinen Schatz zurück bringt und auch keine Lösung für jeden Tag wäre, finde ich es sinnvoller, mich mit der neuen Situation und den Gefühlen dazu allein auseinanderzusetzen. Bis das wieder etwas gesackt ist.


    Manchmal schaffe ich es auch, mich an mein Leben, bevor ich meinen Schatz traf, zu erinnern. Meine Uni-Zeit.. Da war ich auch ziemlich selbstständig, einfach weil ich es sein musste.

  • Ich war stolz auf mich, geschmeckt hat's auch

    Ich bin auch stolz auf dich.

    Ich würde vielleicht nicht unbedingt eine Portion Essen hinstellen (außer du isst sie dann auch auf), doch was spricht dagegen einen Teller und Besteck einzudecken. Einen Versuch ist es wert.


    Manche sagen, dass es ihnen dann leichtere fällt, zu essen und dass sie dann auch reden können, mit dem Verstorbenen.


    Andere wiederum sagen, dass es ihnen das Fehlen noch bewusster macht und sie das gar nicht aushalten und lieber am leeren Tisch essen.


    Du siehst - alles ist möglich.


    Und wenn dir der Gedanke kommt, du könntest einen Teller hinstellen, dann tu das doch. Ein Versuch ist es wert.


    Ich bin stolz auf dich!

    Lg. Astrid.

  • liebe sora,

    das kochen habe ich über die sommermonate fast eingestellt, außer wenn die kinder kommen, dann lohnt es sich auch.

    ansonsten esse ich mittags immer ein müsli mit frischem obst, nüssen und joghurt. das ist ja auch gesund und meist gehe ich damit

    vom tisch und setze mich raus auf die terrasse oder in den garten. gebacken habe ich früher auch wahnsinnig gerne, mein mann

    mochte meinen kuchen sehr. aber für mich alleine ist das einfach zu viel. abends mache ich mir dann einen bunten salat

    und setze mich damit vor den fernseher, ohne wirklich zu schauen, aber es sind dann stimmen im raum und es ist nicht so entsetzlich leise.

    so schlage ich mich bisher durch, das ist beileibe nicht toll, eher eine notlösung. für die wintermonate muss ich dann weitersehen.

    dir weiterhin alles liebe!

    flora

  • Hallo Zusammen!

    Ich habe auch zu Anfang kaum etwas gegessen und manche haben mir etwas gebracht und mich eingeladen,doch ich hatte keinen Hunger.Doch ich war so schlapp und habe dann mindestens 10 Kilo abgenommen und ich wiege nur 60 kg.Ja dann sind alle Werte nach unten gegangen und mein Arzt sagte,das ich etwas machen müßte.Ja mein Mann war Koch und hat 34 Jahre für uns gekocht,ich brauchte das nie und das ist auch für mich eine große Umstellung.Und ich konnte die Küche zuerst nicht betreten,weil ich dort immer Ralf gesehen habe.Viel zugenommen habe ich noch nicht,aber mein Arzt sagte,wenn es gar nicht klappt dann gibt es einen Kurs von der KK.da könnte ich dann mal teilnehmen.Aber ich versuche mir etwas zu machen,aber schmecken tut es alles nicht alleine.LG Helli