Hallo zusammen,
ich bin neu dabei.
Letzte Woche Samstag ist auf der Palliativstation mein Mann verstorben, mit 56 Jahren. Nach Blasenkrebs, zum Schluss mit Metastasen im ganzen Körper.
Ich erspare mir und euch die ganze Geschichte, ich kann nur sagen, dass er alles mitgenommen hat, was geht. Jede kleinste Komplikation, diverse Notfälle und Infektionen, Darmverschluss, seit der Diagnose im Januar 2018 mehr im Krankenhaus als zu Hause.
Ich habe ihn alleine gepflegt, immer an seiner Seite, immer da, bis zum letzten Atemzug. Zum Schluss habe ich nur noch um das Ende gebetet, damit sein Leiden endlich vorbei ist.
Lange haben wir gewusst, was kommt, haben die Hoffnung nie aufgegeben, er war so mutig und hat gekämpft, und doch immer und nun endgültig verloren. Oder seine Erlösung gewonnen. Wie man es sieht.
Und ich? Ich bin in ein tiefes Loch gefallen. Pure Verzweiflung zuerst, Wut auf das unfaire Leben, und jetzt nur noch taub. 18 Monate unter Dampf und Daueranspannung, jetzt Leere. Komme mir vor wie in Trance, ein Zombie, jemand, der rund um die Uhr funktionieren musste und nun in die Ecke gestellt wurde. Nicht mehr gebraucht.
Ich vermisse ihn so sehr, aber ich kann gerade gar nicht richtig trauern, weil diese Leere in mir alles ausblendet. Ich kann erledigen, was ich muss, sei es Bestatter, Grab aussuchen, Planen der Trauerfeier. Aber mehr geht nicht. Ich kann noch nicht einmal mehr Angst um meine Zukunft und vor dem Leben alleine haben. Ab und zu kommen Freunde, die mich da etwas raus holen können. Ich habe auch schon gelacht.... und gleich ein schlechtes Gewissen gehabt. Aber meistens lasse ich persönliche Kontakte nicht zu. Kann über das alles maximal schreiben, aber nicht reden.
Ich finde selber, ich müsste mehr weinen. Ich habe keine Tränen mehr. Eine leere Hülle.
Danke fürs Lesen