Liebe Kornblume,
das ist das Problem. Kaum jemand, dem nicht das widerfahren ist, was uns alle so traurig macht, kann es wirklich beurteilen und deswegen auch oft nicht verstehen. Ich muss Dir beipflichten, für solche Tipps muss ich keinen Psychiater aufsuchen. Du wolltest gern über Deine Mutti reden, und das hat Deine Therapeutin schon nicht begriffen. Der Glücksfall, der einem Trauernden passieren kann ist, jemandem zu begegnen, mit dem man den ganzen Tag - oder immer, wenn einem danach ist - über den Verstorbenen reden kann und im Gegenzug auch gern zuhört, wenn der andere voller Liebe und Begeisterung über seinen Schatz, den er verloren hat, spricht.
Robert Kachler, dessen Buch "Meine Trauer wird Dich finden" ich las, hat seine Einstellung gegenüber Trauernden erst geändert, als sein Sohn tödlich verunglückte.
Ich denke auch, dass man Empathie nicht erlernen kann, entweder man hat sie oder nicht.
Es ist gut für Dich, dass Du in Deinem Glauben gut aufgehoben bist. Dennoch wünsche ich Dir Menschen, die Dich verstehen und Dich trösten können.
Sei lieb gegrüßt
Luse (und Ich)