Kraftlos,haltlos,mutlos,sinnlos

  • Liebe Luise

    Ich habe genau die selben Ängste - sogar die beste Freundin durfte ich in der schweren Zeit nicht besuchen wegen Corona.

    Es ist ja nur erlaubt, kurz vor dem Sterben.

    Als es soweit war, kriegte ich die Bewilligung.

    Sie ist kurz vor meinem Besuch verstorben.

    Ich weiss nicht, wie es weiter gehen soll.

    Lg Brija

  • Liebe Brija,


    es ist alles so schwer... ich weiss auch nicht weiter...


    Wir können nur warten und in Erinnerungen leben... sie trösten kaum... doch wir haben sie noch.


    Mein Mann stand fest im Leben und war

    immer pragmatisch und Optimist... er würde mit mir schimpfen, wenn er meine Lebensunlust und Verzweiflung miterlebte.


    Aber ich kann nicht anders. Ich bin müde.


    LG Luise

  • Liebe Brija, liebe Luise,

    auch ich kann euch sehr gut verstehen und empfinde genau so wie ihr. Fühle mich auch sehr alleine und frage mich, was soll ich eigentlich noch hier. Die Aussicht auf vielleicht noch viele öde freudlose Jahre ohne meinen Andreas macht mir Angst. Zum Glück haben wir dieses Forum. Da können wir uns wenigstens mit Betroffenen austauschen, die uns verstehen. Mit der realen Welt ist das ja nicht immer so einfach. Das wissen wir auch alle.

    Sende euch eine liebe Umarmung :24:

    Lilifee

  • Diese Zeit ist einfach nur schrecklich.

    Ich habe täglich Angst... und es wird immer mehr.


    Kann mich nicht mit jemanden - ausser hier - austauschen. Das setzt mir zu.

    Ich kann Deinen Schmerz nur mit Dir teilen.

    Seit ich mir bei einem Sturz eine Rippe gebrochen habe, da kommt zum Trauerschmerz noch körperlicher Schmerz und auch ichz hoffe--dass das alles einen irgendwann mal vom Dasein befreien MUSS !!


    LG

    Matthias:33::30:

  • Liebe alle

    Ich sitze wieder mal im tiefen Trauerloch.

    Warum muss ich jeden Morgen erwachen?

    Die einzige Kraftquelle sind meine geliebten Katzen.

    Nun muss ich noch einkaufen.

    Mein geliebter Schatz fehlt mir sosehr, ich will nicht ohne ihn leben.

    Was hat das alles für einen Sinn?

    Ich sehe keinen....

  • Liebe Brija,

    wie gut ich Dich verstehen und mit Dir fühlen kann.

    Warum muss ich jeden Morgen erwachen?

    auch mit dieser Frage bist Du nicht alleine. Ich warte sehnsüchtig auf den Tag, an dem sich diese Frage nicht mehr stellt. Weil ich nicht mehr aufgewacht bin.

    Das Leben ohne meinen Andreas ist einsam, kraftlos und sehr ermüdend. Ich bin auch müde und will nicht mehr. Leider habe ich keinen wirklichen Trost für Dich, denn den gibt es nicht. Wissen wir ja alle.

    Ich sende Dir eine ganz liebe Umarmung :30::24::30: , auch wenn die natürlich eine von Deinem Schatz nicht ersetzen kann.

    Lilifee

  • Ich halte es nicht mehr aus...

    Meine grosse Liebe war 13 Jahre älter als ich.

    Wenn ich traurig bin, höre ich immer wieder dieselben Vorwürfe:

    Du bist selber Schuld

    Du hat es ja gewusst, bei diesem Altersunterschied

    Du musstest damit rechnen

    Er war ja krank


    Das alles tut sehr weh und hat nichts mit meiner Trauer zu tun..

    Dieses endlose Leiden, diese Qual

    Ich mag nicht mehr....

  • Liebe Brija,

    das kenn ich auch, zur Genüge. Eben will mich wieder so eine Welle überrollen, ich geh irgendwo in eine Ecke, wo mich Goetz nicht hört, mein Weinen. Das will ich nicht. Es ist grausam, macht mir das Atmen schwer, luftraubend einfach und absolut umklammernd, dieser unheimliche Schmerz der Sehnsucht. Nie mehr.....es ist so irre!!!!! Es tut so weh, Leute.

    Ange

  • Du musstest damit rechnen

    Er war ja krank

    So etwas höre ich von meinem Vater auch immer wieder, naja die Dorit war doch krank---UND DA FRAGE ICH, WER HAT GEHOLFEN,


    man kann DOCH NIEMAND SEINE KRANKHEIT ZUM VORWURF machen---zur NS-Zeit da war das leider soo oder kommen wir wieder langasam in die

    Richtung: Menschen, die krank sind, denen muss die Gemeinschaft und vor allem unser tolles Medizinsystem HELFEN, DENN DIE DENKEN

    SICH IHRE KRANKHEITEN NICHT AUS !!


    Brainstorming im fremden Thread

    Matthias

  • Wenn ich traurig bin, höre ich immer wieder dieselben Vorwürfe:

    Du bist selber Schuld

    Du hat es ja gewusst, bei diesem Altersunterschied

    Du musstest damit rechnen

    Er war ja krank

    Liebe Brija,

    Solche Vorwürfe tun sehr weh. Es macht mich immer wieder sprachlos was Trauernde zu hören bekommen. Etwa bei dem Altersunterschied- das zeigt mir welch komisches Verhältnis die Gesellschaft zum Tod hat. Als ginge es immer nach Alter.

    Und nur weil man mit etwas rechnet, etwa weil jemand krank war, bedeutet es nicht das es weniger weh tut.


    Da hilft oft ein wenig Abstand, bis man selbst wieder etwas mehr Kraft hat.

    Liebe Grüße <3

    Isabel

  • Liebe Brija, liebe Ange, wie gut ich euch verstehe... wie oft habe ich diese Sätze gehört mit dem Alter, sogar von der Schwester meines Mannes... ich habe den Kontakt abgebrochen. Was soll ich mit so einer "Familie" noch anfangen. Da kreuche ich lieber alleine durch die Welt, falle ins Loch und versuche wieder auszukommen, aber Menschen die nicht kapieren, was man verloren hat ud kein Verständnis dafür haben, die brauch ich nicht. Ich wünsch uns dass der Tag bald rum ist und heule mit euch.

  • Liebe Brija mein tiefes Mitgefühl für diesen neuerlichen Verlust!

    Es ist traurig, dass du deine Freundin vor ihren Tod nicht mehr sehen konntest, dennoch ist in mir die tiefe Überzeugung, dass unsere Verbindung mit unseren geliebten Menschen nach deren Tod nicht abreißt.

    Es ist nur so, dass wir sie nicht mehr sehen, fühlen und hören können, sie uns aber schon und dass sie versuchen uns Trost zu spenden auf der geistigen Ebene, wo sie sich befinden.

    LIebe Brija, ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schmerzvoll sich die Einsamkeit und die Sehnsucht nach den geliebten Menschen anfühlt.

    Aber tatsächlich sind wir niemals allein.

    Daran halte ich mich immer fest, wenn ich mich ganz besonders unverstanden und einsam fühle.

    Und mit dem Altersunterschied, da geht es mir genauso. Mein Mann war 16 Jahre älter als ich. Da wäre es auch nicht unerwartet gewesen, dass er früher stirbt als ich. Aber nicht so, nicht aus dem prallen Leben heraus, nicht so völlig unerwartet.

    Und dennoch hat er, in der Rückschau betrachtet, nicht nur für sich selber, sondern auch für mich, den richtigen Zeitpunkt zum Sterben gewählt, das muss ich leider anerkennen, so schmerzlich es auch für mich ist.

    Und was andere Leute sagen, das kümmert mich nicht, vor allem dann nicht, wenn sie niemals so einen einschneidenden Verlust hinnehmen mussten.

    Ich wünsche dir alles LIebe und dass sich die bedrückende EInsamkeit in eine friedvolle innere Stille verwandeln darf. Gabi

  • vielen Dank für eure liebe Anteilnahme

    Die Beisetzung meiner besten Freundin ist morgen

    Ich vermisse sie sehr

    Wir haben täglich telefoniert und uns getröstet und Halt gegeben

    Warum muss ich alles verlieren?

    Es wird immer schlimmer

    Ist die Einsamkeit das Ziel unseres Daseins?

    Ich will so nicht weiterleben

  • Ist die Einsamkeit das Ziel unseres Daseins?

    Ich will so nicht weiterleben

    Liebe Brija,

    das ist wirklich sehr schlimm. Kannst Du wenigstens zur Beisetzung gehen? Ich weiß auch nicht, ob wir nur noch Einsamkeit erwarten dürfen. Aber ich fürchte es, und ich habe Angst davor. Angst, vielleicht noch jahrelang so leben zu müssen. Und wollen will ich das ganz bestimmt nicht, aber wer fragt uns?

    Ich denke morgen an Dich und schicke Dir eine liebe Umarmung :24:

    Lilifee

  • Liebe Brija! Ich wünsche dir für morgen ganz viel Kraft, ich kann mir gut vorstellen, wie sehr du sie vermisst! Sei ganz lieb umarmt! :30: LG Andrea

  • Liebe Lilfee

    Ja ich gehe morgen zur Beisetzung - habe alles organisiert

    Wir treffen uns direkt am Grab, wo auch der Pfarrer die Abdankung hält

    Die Angehörigen mit Abstand, keine Nähe, kein Halten, kein Umarmen

    Kein Traueressen danach

    sofort wieder nach Hause

    Coronazeiten halt....

    Auch ich habe Angst davor noch jahrelang in Einsamkeit mein leben fristen zu müssen...

    Danke für das Drandenken

    BRIJA

  • Da bin ich grad beim Lesen!

    Gelesen habe ich "Die Missionen der Seele" und gerade habe ich "Mutige Seelen" angefangen, das dritte Buch " Jede Seele plant ihren Weg" lese ich mit Sicherheit auch noch, denn ich finde die Ansätze sehr spannend und es macht mir Mut weiterzumachen mit meinem Leben.