Seit 2.6.2019 ohne meinen Mann und Papi

Liebe Liesel!Liebe Pauli!

Ja es ist ganz schlimm diese Weihnachtszeit und ihr beide müßt so stark sein,obwohl euch gar nicht danach ist,

aber die Kinder freuen sich,aber für euch ist es sehr schlimm und es tut so weh.Ich begreife es auch nicht,

warum das Schicksal so hart zugeschlage hat und jetzt ist man ganz allein.Alles haben wir geteilz,

zusammen gemacht und für Weihnachten alles schön geschmückt,aber dieses Jahr kommt eine Kerze

auf den Tisch.Es ist auch so schlimm,da drauße sind alle so glücklich,dann sieht man schöne Paare

und ich frage mich,warum Ralf und warum waren uns nicht noch einige Jahre gegönnt.Wir wollten

zusammen alt werde,Und ich hoffe,das ich nicht alt werde,denn die Vorstellung ohne Ralf und das

noch viele Jahre .nein und ich freue mich über jeden Tag der vergangen ist,dann bin ich wieder

näher bei bei meinem Liebsten,bis wir endlich wieder vereint sind.Liebe Grüße Helga

Ja Liesel

Das kannst du laut sagen und du bist erst 44.Ich bin ja schon 58,aber auch noch zu früh.Ich glaube wenn

man so über 80 ist,dann ist es auch schwer,aber meine Schwiegermutter war krank und dement

und wir haben gewußt,das sie es nicht mehr lange schafft und meinem Schwiegervater hat es

mehr weh getan seinen Sohn zu verlieren als seine Frau.Das sagt er mir immer wieder.

Früher habe ich auch immer gesagt,das ich nicht so alt werden möchte,aber bei uns im Heim

sind noch soviele über neunzig die noch echt gut drauf sind,aber jetzt wäre ich froh,wenn

es nicht mehr solange dauern würde,dann wäre ich endlich wieder bei meinem Schatz!

Liebe Grüße Helga

Hallo ihr Lieben, ich arbeite auch in einem Heim und seit ich wieder da bin frag ich mich (obwohl es nicht gerecht ist ) warum dürfen die so alt werden sie haben ihr Leben doch gelebt und andere müssen so früh gehen. Aber so ist dann Leben nun mal, meistens ungerecht . ja und Weihnachten ist nun auch bald , ich weiß das er gewollt hätte das wir alles so machen wie immer , werden wir auch aber im Inneren ist mir überhaupt nicht danach. Ich bin 48 Jahre ich hatte mit mein Mann keine Kinder , habe aber 2 Mädchen aus erster Ehe . Zum Glück wohnt die jüngste noch zu Hause sonst würde ich durch drehen denn für sie muss ich ja stark sein und es läuft alles weiter. Liebe Grüße und Umarmungen Anett

Hallo Anett!

Ich arbeite ja auch im Heim,aber die Bewohner haben alle auch den Partner oder Partnerin verloren und die meisten

wollen gar nicht so alt werden,viele haben auch keinen Sinn mehr darin gesehen nach dem Tod des Partners,aber

es ist hauptsächlich die Medizin ,die sie am leben hält.Viele können kaum noch etwas alleine,aber was sollen sie

machen,sie warten auf den Tod.Aber du kannst froh sein.das du deine Kinder hast,auch wenn es sicher auch

nicht immer leicht ist ,das du für sie stark sein mußt,aber du bist nicht allein.Liebe Grüße Helga

hallo helga,

ich stelle es mir auch sehr deprimierend vor, im heim auf den tod warten zu müssen und an die wand zu schauen und

auf andere angewiesen zu sein.

da stelle ich die moderne medizin in frage. helga, ich bewundere dich, wie du es aushältst, dorthin zu gehen und

das elend mitanzusehen.mich würde es noch mehr runterziehen.

ich habe meiner tochter schon gesagt, dass ich , im falle einer schweren krankheit,

keine lebensverlängernden therapien, chemos, bestrahlungen.. mitmache.ohne meinen mann an meiner seite,

sehe ich da keinen sinn darin.

liebe grüße

flora

Liebe Flora, auch deshalb war ich fast bis zum Schluß bei meinem Jürgen, um ihm so ein Heim-Leben zu ersparen, bis zum Schluß, wo ich selbst zusammenbrach. Einfach, weil ich tatsächlich nicht mehr konnte. Danach ging es rapide bergab bei ihm. Eben wegen der letzten Zahn-Narkose baute er so rapide ab, ich sehs ja auch immer wieder auf Handybilder und er sagte mir auch: Mein Herzele, jetzt hat es mich zweimal (die Narkose) erwischt, das kann nicht gutgehn. Und zum Schluß in seiner Wohnung noch, als ich merkte, ich k a n n ihm nicht mehr helfen, erst dann bin auch ich zusammengebrochen. Liebe Grüße. Ange

Hallo Flora und Age!

Ja Ralf hat mich auch immer bewundert,das ich das aushalte.Ja unten im Speisesaal sind viele noch ganz gut

drauf,mit denen kann man gut reden und etwas unternehmen.Viele sind ja nur noch im Zimmer,aber mit

denen die noch selbständig runter kommen und das sind viele,mit denen kann man viel Spaß haben.

Die Frau ,die ich 5 Jahre betreut habe ,die war schlimmer und hatte jeden Tag etwas,aber ich hab es gerne

gemacht.Bin schon abgehärtet.Und ich kann das gut trennen.Am Anfang tat es auch mal ganz schön weh.

wenn man jemanden gut kannte und der dann verstorben ist,aber wenn ich die Tür vom Heim

schliesse und komme in meine Wohnung,dann ist das mein Privatleben und das Heim tabu.

Das klappt gut,hab ich mit der Zeit gelernt.Ich möchte auch keine lebensverlängerden Maßnahmen,

wenn ich mal schwer krank werde,da sehe ich auch keinen Sinn drin.Liebe Grüße Helga

liebe ange,

ja, auch du hast bis zur erschöpfung alles für deinen jürgen gegeben, mehr konntest du wirklich nicht tun.

wenn es nicht die narkose gewesen wäre, dann wäre etwas anderes gekommen,wenn seine zeit um war.

wir können es leider nicht verhindern.

liebe grüße

flora

Liebe Flora, Dein Satz tut mir so gut, ich muss ihn ständig lesen. Denn immer wieder denk ich, hätt ich diese zweite Narkose verhindert, wär mein Leben, mein Jürgen, noch da. Hab ich wirklich alles für ihn getan? Es war zum Schluß vieles so nervig für mich, hab ich ihm genug Liebe gezeigt? Sein Sohn sagte zu mir: Ange, Du hast alles getan, bis hin zur Selbstaufgabe. Das gibt mir bisschen Trost. Liebe Grüße an Dich. Ange

liebe ange,

das glaube ich, dass du alles für deinen jürgen getan hast, was du konntest. ich mache mir auch oft vorwürfe,

dass ich manchmal ungeduldig mit meinem mann war, weil er krankheitsbedingt so verlangsamt war.

aber wir sind doch auch nur menschen und nicht unfehlbar und kommen an unsere grenzen.

unsere männer haben unsere liebe sicher gespürt, sonst wären wir diesen schweren weg nicht gemeinsam gegangen.

liebe grüße

flora

Ach liebe Liesel, das denke ich auch immer. Er müsste doch im Garten stehen und das Laub harken, an seinem Schreibtisch hier in Haus sitzen, mit meinem Sohn zum Fußball gehen, jetzt vor dem Fernseher sitzen und die Eintracht schauen und tausend andere Dinge tun. Und vor allem Hand in Hand mit mir durchs Leben gehen. Alles aus... Ich fühle mich auch nach vier Monaten wie im falschen Film!

Ich habe am Tag nach der Beerdigung mit den Tabletten aufgehört, weil ich Angst hatte, abhängig zu werden. Ich wollte wegen der Kinder nichts riskieren. Dafür war ich sehr viel unterwegs, um mich abzulenken. Mittlerweile ist es etwas ruhiger geworden (die Freundinnen haben ja auch ihr Leben) und ich habe nach zehn Jahren wieder angefangen zu arbeiten. Ein neuer Schritt in meinem neuen Leben. Ein Leben, das ich nie mehr führen wollte - ein Leben ohne ihn. Ich weiß nicht, wie ich es ohne ihn schaffen soll! Verdient haben wir das alle bestimmt nicht!

Liebe Pauli 29,

auch ich arbeite, auch ich bin viel unterwegs, aber ich fühle mich, auch in Gesellschaft, sehr einsam.

Mein Leben fühlt sich nicht richtig an, ich vermisse meinen unendlich geliebten Mann.

alles Liebe Maike

Liebe Maike,

Du hast vollkommen Recht. Am Ende des Tages ist man einsam!! Sah gerade eine alte Frau im Restaurant beim Mittagstisch sitzen. Hätte heulen können. Lg Pauli

Ältere Ehepaare rühren mich jetzt auch zu Tränen. Viele Paare in meinem Alter trennen sich hier gerade, aber mein Mann und ich waren uns sicher, dass wir zusammen alt werden. Mein Mann war eine treue Seele. Die Liebe wurde für uns beide jedes Jahr noch inniger und schöner. Und was haben wir uns auf die Zukunft gefreut - auf Urlaube, irgendwann mal Enkelkinder... Jetzt erlebt er nicht mal mehr den Schulabschluss unserer Jungs😢😢😢😢.