Mein geliebter Mann ist plötzlich verstorben, ich bin fassungslos

  • ein liebes hallo an alle,


    in das buch von joan didion werde ich mal rein lesen... im moment sind meine hirnwindungen übervoll mit texten aus trauerbüchern. von eva terhorst gibt es noch ein buch - "das erste trauerjahr" - es war das erste von all den büchern das mich wirklich tief berührt und beeindruckt hat. wer eine liebevolle imaginäre umarmung haben möchte, sollte dieses buch lesen.


    insgesamt denke ich, das die gesellschaft einfach nur egoistisch denkt... niemand darf aus dem rahmen fallen im gesamtbild, alle müssen schön artig SO leben, agieren, sich verhalten wie es uns vorgegeben wird - von den medien und ähnlichem. tod und trauer hat in diesem bild nichts zu suchen.... schöne neue welt.... jeder muss jung, schön, fit, gut gelaunt durchs leben hopsen. und wenn jemand aus dieser rolle fällt, wird er geächtet weil es ja abfärben könnte auf das eigene bild welches man wiederum vor anderen schön und sauber halten will.... da hat ein trauerkloß nichts zu suchen....


    die menschen in der westlichen welt sollen alle schön brav wie die lemminge auf den abgrund zulaufen, ohne groß darüber nachzudenken, ob ein verhalten richtig oder falsch ist.


    aber das unverschämteste an allem ist - das wir trauernde noch nicht mal SO trauern dürfen wie wir wollen, selbst wenn WIR alle anderen damit in ruhe lassen.... nein, es wird verlangt, das wir wieder schön in die reihe trappeln, in der alle anderen auch stehen. vielleicht damit die anderen sich nicht so alleine und falsch fühlen... ich weiss es nicht.


    lieber gruß von Mausebär-Bine

  • liebe Maike,


    es war die richtige reaktion von dir, diese nachbarin einfach stehen zu lassen, als sie sich über das bild deines mannes im auto aufregte:4:


    ich habe ebenfalls ein bild von roger im auto. es gibt doch diese papp-lappen, die man auf das cockpit kleben kann - mit so einem teil habe ich ein bild von roger aufgepappt, sogar schön mit bilderrahmen....


    ich liebe das bild.... roger wird solange gemeinsam mit mir im auto mitfahren wie ICH es für richtig halte!!! wer es damit nicht aushält, muss weg gucken:4:


    liebe umarmung von Bine

  • roger wird solange gemeinsam mit mir im auto mitfahren wie ICH es für richtig halte!!!

    Gute Idee, ich höre mir während der Fahrt die alten Videofilme an, die ich mit dem Diktiergerät aufgenommen habe.

    Aber solche Mitmenschen gibt es leider, ist nicht immer ganz einfach, sie stehenzulassen, stehenlassen ja aber die können sich nicht in so eine Trauersituation einfühlen.


    Liebe Grüsse

    Matthias:22::5:

  • Ihr Lieben!

    Das sich andere immer einmischen müssen oder meinen es besser zu wissen,schrecklich.

    Ich habe auch ein großes Bild im Wohnzimmer an der Wand,das Bild hatte ich auf aufgestellt

    in der Kapelle,aber da lacht er so schön,das war bei unserem letzten Ausflug in meine alte Heimat.

    Und ich habe auch im Schlafzimmer und in der Küche Bilder,so ist er immer bei mir und ich rede

    auch immer mit ihm.Ich brauche das einfach.Liebe Grüße Helga

  • Ach ihr Lieben,

    diese Weihnachtszeit ist einfach nur schlimm. Ich muss ständig an die vergangenen Jahre denken, als die Welt für mich noch in Ordnung war.

    Die Adventszeit war immer so gemütlich und wir haben wundervolle Weihnachtsfeste im Kreis der Familie gefeiert.

    Ganz früher in riesigen Runden mit Eltern, Schwiegereltern, teilweise noch deren Müttern und unseren Kindern.

    Von Jahr zu Jahr wurden die Runde kleiner, erst starben unsere Großmütter, dann unsere Eltern, schließlich blieben nur wir und unsere Kinder übrig.

    Aber auch das war immer so schön und mein Mann hat das Weihnachtsfest genossen, er war ein richtiger Familienmensch.

    Dieser Heiligabend wird ganz anders, ich werde ihn das erste Mal seit 38 Jahren nicht zu Hause verbringen, sondern mit meinem Sohn bei meiner Tochter und ihrem Lebensgefährten sein. Ich bin sehr froh, dass ich an diesem Tag nicht alleine sein muss.

    Tatsächlich steht bei mir jetzt ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer, den haben meine Kinder mit mir gekauft.

    Ich habe ihn wie jedes Jahr geschmückt und hoffe, dass auch mein Mann sich noch irgendwie daran erfreuen kann.


    Liebe Charlott, ich danke dir für deine guten Wünsche!

    Du hast auch so viel Schlimmes erlebt, einfach unglaublich. Ich bin für dich froh, dass du deine Patentochter hast, die sich um dich sorgt.

    Alles Liebe für dich

    Sabine


    Ich nehme euch jetzt alle mal virtuell in den Arm und drücke euch!

  • Liebe Kohlrabenschwarz (- ich mag deinen Nick sehr gerne),


    ja, Weihnachten. Gut, dass du zumindest nicht alleine sein musst, wenn du nicht alleine sein möchtest.


    Ich persönlich weiß im Moment gar nicht, was schlimmer ist: das sehr reale Gefühl, die sehr reale Angst, diese Tage nicht überstehen zu können oder das rationale Wissen, dass wir sie am Ende doch überstehen werden. Sie werden vorbei gehen, wir werden sie hinter uns bringen, irgendwie. Wie das gehen soll, ich kann es mir nicht vorstellen, beim besten Willen nicht. Aber ich weiß, dass es passieren wird. Das ist alles so falsch.


    Liebe Grüße, Sturm

  • Liebe Kohlrabenschwarz!

    Ja an die schönen vergangen Jahre zu Weihnachten muß ich auch immer denken.Wie haben auch Weihnachten

    gemocht und alles schön zusammen geschmückt und zum Weihnachtsmarkt gegangen,das war immer eine

    schöne Zeit,aber 2017 waren wir auch nur im Krankenhaus an den Weihnachtstagen,weil es der Mutter von

    Ralf so schlecht ging und sie ist dann ja im Januar 2019 verstorben und da habe ich noch gedacht,nahoffentlich

    ist im nächsten Jahr nicht wieder etwas schlimmes und bis zum 23.12. war ja auch alles gut und dann

    gerade am 24.12. ging es so schnell und ich konnte das alles gar nicht begreifen und für mich ist der

    24.12.ein sehr schwerer Tag und ich hoffe,das Weihnachten schnell vorbei ist.Es tut so weh,aber

    nicht nur zu Weihnachten auch danach wird es nicht besser werden.Schön,das du in Gesellschaft

    bist,dann bist du wenigstens nicht allein.Alles Gute Helga

    Liebe Sturm!

    Ja wir werden die Tage irgendwie überstehen und sind alle froh,wenn Weihnachten endlich

    vorbei ist.Aber dann kommt Silvester,aber auch das werden wir überstehen,wenn auch

    nur sehr schwer und mit schmerzlichen Erinnerungen,aber wir müssen ja.Ich wünsche dir alles Gute.

    Liebe Grüße Helga

  • ihr lieben,


    ich habe zur zeit keine worte für euch und euren schmerz weil ich erstarrt bin und versuche die kommenden tage einfach nur zu überstehen.


    aber ich möchte euch ganz lieb umarmen und ein bisschen wärme geben :30::30:


    lieber gruß von Bine

  • Ihr Lieben,


    manchmal fühle ich mich wie der von Wolfgang von Kempelen konstruierte und gebaute

    Schachtürke.

    irgendeiner drückt den Knopf und ich führe aus. Das bin nicht ich, das ist irgendeine Person.

    Ich fühle mich fremd im eigenen Körper, alles was ich mache erscheint mir völlig Sinnlos,

    ich frage mich was zur Hölle soll das Ganze, warum soll ich überhaupt leben, wofür?

    Für mich ist mein jetziges Leben total absurd.


    wünsche allen eine ruhige Nacht Maike

  • Weil wir für irgendjemand nicht aufgeben, seien es Kinder oder für einem selbst. Ja, es ist Scheisse, aber wir schaffen es weil wir zu jung oder zu egoistisch sind oder etwas noch zu lernen haben - wer weiß es genau, aber es ist für uns scheinbar nicht vorbei. Also krempeln wir die Ärmel hoch und leben unser ungewolltes Leben weiter!

  • Das Leben geht weiter, ganz egal ob wir dabei etwas tun oder nur still in einer Ecke sitzen oder unter das Deckbett kriechen.

    Es spielt dabei keine Rolle, ob wir uns in Aktivitäten stürzen oder uns verkriechen. Manchmal hab ich mich dabei ertappt, wie ich dachte:

    schon wieder sind 2 Tage ohne meine geliebte Mutti vergangen, wie hab ich das nur geschafft? Ja, auch ich habe mich lange

    wie ein Roboter gefühlt, der irgendwie automatisch funktionierte. Leben konnte man das damals nicht nennen. Es war ein

    erbärmliches Dahinsiechen. Irgendwo immer noch ein stilles, verstecktes Hoffen, dass die Tür auf geht und meine geliebte

    Mutti wieder heim kommt und der Spuk endlich ein Ende hat. Aber dem war leider nicht so.

    Aber glaubt mir, der Schmerz verändert sich, ihr verändert Euch und ohne dass ihr es realisiert, baut sich schön langsam, Stein

    für Stein, ein neues Leben in Euch auf. Manchmal verrutscht ein Stein wieder und ihr müsst diesen wieder zurechtrücken.

    Aber das neue Leben nimmt wieder Gestalt an, ob wir es wollen oder nicht.

    Ich erschrak manchmal dabei, als ich mich ertappte, wie ich lachte. Gleichzeitig spürte ich aber, wie gut mir das tat.

    Auch singen konnte ich wieder. Ich bin Gott so dankbar, dass Er für mich in meiner größten Not da war, sonst wäre ich sicherlich

    erbärmlich unter gegangen. Auch ihr werdet es schaffen, schön langsam Stein für Stein und ihr werdet Staunen, dass das

    Leben Euch führt und Eure Lieben noch für Euch da sind. Nur anders.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Aber glaubt mir, der Schmerz verändert sich, ihr verändert Euch und ohne dass ihr es realisiert, baut sich schön langsam, Stein

    für Stein, ein neues Leben in Euch auf. Manchmal verrutscht ein Stein wieder und ihr müsst diesen wieder zurechtrücken.

    Liebe Kornblume,

    ich hoffe Du hast recht.

    Danke für Deine Zuversicht.

    Denn ich realisiere momentan, dass ich mich verändere. Sehr stark sogar.

    Um bei diesem Bild zu bleiben, momentan lege ich einzelne Steine zusammen,

    doch das Gebäude was daraus entsteht sieht nicht wie ein Leben aus bzw. in dem Gebäude will ich nicht leben.

    Es sieht hässlich und einsturzgefährdet aus.

    Bitte entschuldige, meine Zeilen sollen nicht destruktiv klingen (ich weiß sie tun es trotzdem),

    doch meine Jahresendbetrachtung (um das grausame Wort mit "W" nicht zu verwenden) macht vor nichts halt.

    Herzlichst,

    Tereschkowa


    PS: Liebe Kohlrabenschwarz-Bine, bitte sag mir, ob ich den Kommentar zu mir in den Thread verschieben soll.

    Er ist wirklich nicht tröstend.

  • Liebe Tereschkowa,


    Du musst Dich für Deine Gefühle nicht entschuldigen. Lass all Deine W zu, das gehört dazu. Auch wenn Dein neues Leben

    noch hässlich und einsturzgefährdet aus sieht, das ist in Ordnung, war bei mir zu Beginn auch nicht anders.

    Und Du wirst weiter bauen, ob Du es willst oder nicht und ohne dass Du es merkst wird immer wieder mal ein Stein

    so gebaut werden, dass dieser all die anderen Steine trägt und hält. Sie werden des Öfteren sehr wackeln, vielleicht auch

    wieder ein paar zusammen stürzen, aber dann wird wieder neu aufgebaut und mit der Zeit werden die Steine sich

    immer mehr festigen und von den anderen getragen. Stürzt es wieder ein, fängst Du wieder mit neuen Steinen an.

    Es ist gut möglich, dass Dir dann irgendwann farbige Steine besser gefallen und Du auch neue Formen möchtest und

    so fängt Dein Leben wieder an zu leben. Aber glaub mir liebe Tereschkowa, das brauch Zeit, sehr viel Zeit.

    Bei mir hat es auch sehr lange gedauert, bis ich da angekommen bin, wo ich heute bin. Vieles gefällt mir heute auch noch

    nicht, aber es sind auch schon viele Steine dazu gekommen, die mir sehr gut gefallen. Und ich baue weiter. Mal mehr

    mal weniger. Auch Dein Gebäude wird Dir irgendwann wieder anfangen zu gefallen auch wenn Du es Dir jetzt im Moment

    noch nicht vorstellen kannst. Ich hätte es vor 5 Jahren auch nicht geglaubt.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • liebe Tereschkowa, liebe Kornblume


    dieses "w" geht tief unter die haut, ja.... ich selbst bin zwei geteilt. einerseits existiert "w" für mich überhaupt nicht... alles festliche lasse ich an mir abperlen, mal besser, mal schlechter... alles was ich mitbekomme davon tut weh - innen und aussen... mir wird manchmal übel weil ich vor kummer es kaum ertrage an die gemeinsamen jahresendzeiten zu denken die ich mit ihm verbracht habe....


    andererseits richtet sich mein ganzes denken auf das, was ich für roger geplant habe - für ihn, für sein gedenken, ihm zur erinnerung.


    die planung für "w" hält mich also aufrecht... ebenso die planung für "s"... weiter denke ich im moment garnicht...kann garnicht weiter denken.


    steine habe ich genug herum liegen, alles trümmersteine....ob ich schon genug mörtel habe zum zusammen bauen wird sich zeigen.... ich denke aber eher da ist alles noch sehr einbruchgefährdet....


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Tereschkowa, du musst deinen Beitrag nicht verschieben, ich habe ja ähnliche Gefühle.

    Mein Leben ist wie ein Kartenhaus zusammengestürzt und ich weiß noch nicht, wie ich es wieder zusammensetzen soll.


    Heute habe ich mir ein volles Programm auferlegt, für morgen Kuchen und Kekse gebacken.

    Beim Werkeln in der Küche ist mein Kopf so wunderbar leer und ich muss nicht ständig an meinen verlorenen Schatz denken.

    Nun bin ich fertig geworden und die Gedanken kreisen wieder.

    Mein Mann hätte jetzt gesagt, es duftet so gut in der Küche und dann versucht, Kekse zu stibitzen, ach, nie wieder...

    Dieses "nie wieder" ist so schwer zu begreifen.

    Das erste W ohne meinen geliebten Mann, es liegt wie ein riesiger Berg vor mir.

    Die Stille und Leere im Haus ertrage ich schlecht. Meistens mache ich gleich nach dem Aufstehen Radio und Fernseher an, damit sich etwas bewegt

    und Stimmen zu hören sind.

    Ich wünschte, meine Mutter würde noch leben, mich in den Arm nehmen, herzen und trösten wie ein Kind.

    Danach sehne ich mich jetzt oft.

    Mausebär-Bine, du hast in einem anderen Thread geschrieben, das eine alte Frau gesagt hat, sie hätte regelrecht Heimweh nach ihrem Mann.

    Heimweh beschreibt mein Gefühl gut, so geht es mir auch.


    Ich wünsche euch allen, dass ihr in den kommenden Tagen jemanden an eurer Seite habt, der euch stützt und euch hilft, diese schwere Zeit zu überstehen.

    Ganz liebe Grüße

    Sabine

  • Die W-Feiertage sind überstanden. Ich hatte dafür gesorgt, dass ich an keinem Tag Leerlauf hatte, um die trüben Gedanken wegzuschieben.

    Heiligabend habe ich bei meiner Tochter verbracht, am 1. Feiertag habe ich mit einer Freundin ein Konzert besucht, anschließend sind wir essen gegangen

    und am 2. Feiertag waren die Kinder bei mir zu Besuch.

    Heute bin ich das erste Mal wieder alleine zu Hause und es überkommt mich mit Wucht.

    Habe schon so viel geheult, dass ich fast eine Überschwemmung produziert habe.

    In vielen Momenten komme ich mir wie ein Kleinkind vor, dass alles erst erlernen muss.

    Mein Mann war immer für das Entkalken und Reinigen unseres Kaffeevollautomaten zuständig. Kurz vor seinem Tod hatte er das noch mal gemacht,

    aber jetzt zeigte die Maschine an, dass sie wieder fällig ist.

    Also habe ich mir die Gebrauchsanleitung geschnappt und bin fast daran verzweifelt. Das Entkalken ging ja noch, aber das Herausnehmen, Reinigen und Fetten der Brühgruppe... Die Gebrauchsanleitung ist diesbezüglich für mich ein Buch mit sieben Siegeln.

    Ist ja eigentlich kein Drama, irgendwann werde ich das wohl schaffen, aber heute war es zuviel.

    Dann merke ich, dass ich mich mit vielen Dingen im Haus gar nicht auskenne, das hat immer mein Mann erledigt und ich habe mich auf ihn verlassen, nie zugeguckt und gelernt.

    Vom Einstellen und Programmieren der Heizungsanlage und vielen anderen technischen Sachen habe ich null Ahnung.

    Wenn ich an die Einkommenssteuererklärung im kommenden Jahr denke, wird mir ganz übel. Das hat er auch immer für uns gemacht.

    Ich denke mit Grauen an die Gartenarbeit im Frühjahr, er hat immer die Terrasse gekärchert, die schweren Blumenkübel und Erdsäcke getragen, weil ich das nach einem schlimmen Bandscheibenvorfall nicht mehr schaffe.

    Wir hatten so viele Pläne, wollten im kommenden Jahr im Vorgarten einen neuen Zaun setzen, danach das Wohnzimmer renovieren und und und...

    Ich komme mir total hilflos vor, wenn ich daran denke. Vieles wird allein finanziell nicht mehr realisierbar sein, schließlich ist sein gutes Einkommen weggefallen.

    Wir konnten unseren Kindern jeweils ein Studium und die eigene Wohnung finanzieren, wir haben das auch wirklich gerne gemacht.

    Jetzt, wo das letzte Kind in diesem Jahr in den Beruf eingestiegen ist und wir keinen Unterhalt mehr zahlen müssen, wollten wir es uns gut gehen lassen und aufgeschobene Projekte verwirklichen. Alles vorbei.

    In den ersten Wochen nach dem Tod meines Mannes ist mir sowas nicht in den Sinn gekommen, aber jetzt drängen sich diese Gedanken auf.

    Werde ich es überhaupt schaffen, das Haus alleine zu halten und zu bewirtschaften?

    Will ich überhaupt die Sommerabende alleine auf der Terrasse verbringen? Mit dem geliebten Mann war es wunderschön.

    Wir hatten uns zur Silberhochzeit gegenseitig einen XL Strandkorb geschenkt, in dem haben wir seitdem bei gutem Wetter schon im zeitigen Frühjahr immer mit Decke und heißem Tee gesessen. Ich kann mir nicht vorstellen, sowas noch mal genießen zu können.

    Im Moment stelle ich alles in Frage.

    Alleine macht alles irgendwie keinen Sinn.

    Ich möchte ihn einfach nur wieder bei mir haben!!

  • liebe kohlrabenschwarz,

    oje, das kommt mir alles so bekannt vor! der garten ,das haus,die heizung, das hängt jetzt auch an mir alleine.

    sogar der strandkorb ist gleich, den haben uns die kinder geschenkt. wir saßen da auch so gerne zusammen.

    alleine bleibe ich da immer nicht lang sitzen.

    aber mach mal mit allem ganz langsam, es darf auch mal was liegen bleiben!

    mir fehlt mein mann auch an allen ecken, etwas tröstliches kann ich dir leider nicht sagen.

    liebe grüße

    flora