Mein erwachsener Sohn ist tot

  • Guten Tag,

    auch ich bin bereits länger stille Mitleserin. Ich bin entsetzt über die vielen Schicksale, nehme Anteil an der Trauer und konnte auch diesem Forum viele wertvolle Worte, Hinweise und Hilfen finden, die mich immer wieder erden. In dem Buch "Es ist ok, wenn du traurig bist" befand sich ein Hinweis auf Aspetos. So kam ich hier her und bin mir noch immer nicht sicher, ob meine Registrierung hier richtig ist. Ich lese vorrangig so so viel über verstorbene Eltern und Partner und leider manchmal auch Kinder. Weiß eigentlich jemand, wie die Eltern, bzw die Mütter der verstorbenen Erwachsenen leiden und versuchen mit dem Unglück umgehen? Ich bin so eine Mutter. Vor 18 Wochen ist mein Sohn im Alter von 31 Jahren ohne Vorankündigung (keine äußere Einwirkung, keine Krankheit, keine Drogen oder sonstiges, kein Herzinfarkt, kein Aneurysma) nachts aufgestanden und wurde von seiner Freundin leblos aufgefunden. Nach einer Stunde vergeblicher Reanimation wurde er für tot erklärt. Bis heute ist nicht klar, was passiert ist. Mir brennt das Herz und meine Seele weint. Immer wieder sind Gedanken im Kopf, die fragen, ob er irgendetwas mitbekommen hat, ob er noch einmal kurz bei Bewusstsein war, was überhaupt passiert ist... Diese Nacht war entsetzlich für uns alle.

    Mir ist klar, dass nach so langem Herzstillstand und eventuell geglückter Reanimation die Wahrscheinlichkeit einer Schwerstbehinderung bestanden hätte.

    Viele werden denken, dass er ja schließlich erwachsen war, also sollte man sich nicht zu sehr hinein steigern. Nach 7 Wochen hat jemand zu mir gesagt, ich sollte nun mal langsam wieder klar kommen. Es ist mein Sohn, mein Kind! Ja, er hat lange gebraucht, sich abzunabeln und nur 2 Jahre in seiner ersten eigenen Wohnung gelebt und das Größte seit einem Jahr eine Freundin. Das Verhältnis in unserer Familie war und ist sehr eng und herzlich. Wir haben viel gemeinsam unternommen und uns gegenseitig geholfen.

    Jeder trauert anders, das weiß ich. Mein Mann leidet, aber eben anders. Unsere Tochter vermisst ihren Bruder ganz entsetzlich. Seine Freundin hat noch viele Bilder im Kopf und bezeichnet ihr Leiden zzt eher als Liebeskummer. Wir alle haben Weihnachten und Silvester gemeinsam mehr oder weniger überstanden...

    Mir fällt es auch nach 18 Wochen noch unheimlich schwer, die Gedanken zu ordnen und einfach mal abzuschalten. Jede Kleinigkeit, die an ihn erinnert, bringt Tränen. Die Tage sind lang und die Nächte ohne Träume zu kurz.


    Vielleicht liest dies hier jemand und kann mir sagen, ob andere Mütter erwachsener Kinder ebenso leiden und/oder Wege gefunden haben, mit allem fertig zu werden.

    Liebe Grüße Iris

  • Eine mitfühlende Umarmung sende ich dir, liebe Mutz <3,


    Ich hoffe für dich dass du dieses Forum als eine ebenso liebevolle Untestützung ansehen kannst, wie alle hier.


    Du wirst es von allen Trauernden hier hören , dass du durch 18 Wochen... es ist so kurz, noch so schmerzhaft, dass du noch keineswegs einen Alltag bewältigen kann... und das du in Tränen ausbrichst...

    so begreifbar... obwohl ja das Leid aus dem nicht be-greifen entsteht...


    Ja, in diesem Forum werden am meisten die Trauer um den geliebten Partner und die Trauer von den Eltern beschrieben... Gefühle und Gedanken dazu geschrieben...


    Ich glaube , das es bei dem schmerzvollen Verlust von Kindern sehr, sehr häufig ist, auch bei erwachsenen Kindern,

    das die Eltern erst so aus dem Leben "geworfen " werden,

    dass sie häufig erst einmal " verstummen",

    oder sich ganz real Hilfe, therapeutische Hilfe suchen....


    Dennoch wirst du hier , gerade in den ersten Jahren von Aspetos trauernde Mütter finden und Mütter, die durch Suizied ihr Kind verloren haben.... Ich denke , das du dort auch schon einiges gelesen hast.


    Soooo klar... es ist dein Kind ...

    Unsere Kinder bleiben immer<3 unsere Kinder<3, genauso wie wir immer die Kinder unserer Eltern bleiben.


    Es ist gut , das du das empfinden hast, das ihr trotz der "anders " empfindeten Trauer euch dennoch als eine gemeinschaftlich trauernde Familie anseht.


    Keineswegs möchte ich dich erschrecken, aber es bleibt eine immerwährende Trauer<3

    Sie wird ganz, ganz, ganz, ganz allmählich sanfter...


    Ich habe noch kein Kind verabschieden müssen... aber eine Nichte ... vor fast 23 Jahren...

    Meine Schwägerin und mein Bruder trauern immer noch... Beide waren lange in psychotherapeutischer Behandlung und können heute die Freundinnen ihrer Tochter , die eigene Kinder haben... meine Nichte hatte keine.. sehr gut um sich haben... was für mich sehr beeindruckend ist...


    Aber , es war ein langer Weg bis sie überhaupt eine junge Frau gut um sich haben konnten... Sie haben noch einen Sohn, der auch immer noch um seine Schwester trauert...

    Alle führen ein normales Leben, wenngleich ihre Gesundheit leider nicht die Beste ist...


    Ich habe dir das geschrieben, damit du zumindest eine Geschichte über die immerwährende Liebe zu einem erwachsenen Kind und wie es der Mama JETZT geht , lesen kannst


    Fühle dich liebevoll , sehr mit-fühlend umarmt, wenn du dir das vorstellen kannst<3

    deine Sverja

  • Liebe Iris,

    Dein Verlust tut mir sehr leid... Erst 18 Monate. Es ist ganz normal das du so fühlst. Trauer braucht eben Zeit, und das Umfeld kann nicht nachvollziehen was in dir vorgeht. Nimm dir die Zeit die du brauchst...


    Ich habe zwei Autoren Kolleginnen die ihre erwachsenen Kinder verloren haben. Ich kann dir das Buch von Flor Schmidt empfehlen "Weiter als das Ende", auch sie hat ihren Sohn nach Unfalltod verloren. Und das von Elke Sohler "Jenseits des Dramas", sie hat ihre erwachsene Tochter durch Suizid verloren.


    Es ist unsagbar schmerzhaft sein Kind zu verlieren. Vielleicht hilft dir der persönliche Austausch mit anderen betroffenen Müttern und natürlich Vätern. Es gibt Trauergruppen für verwaiste Eltern, die sich regelmäßig treffen und austauschen.


    Hier im Forum ist immer Platz für deine Anliegen, Emotionen und Gedanken <3

    Isabel

  • Danke liebe Sverja. Es ist wahrscheinlich so, dass Eltern erwachsener verstorbener Kinder eher still sind.


    Liebe Isabell, ich danke auch dir für die Buchempfehlungen. Ich schaue sie mir an. Für die verwaisten Eltern haben wir uns bereits interessiert, sehen aber, dass wir auch dort nicht hin passen.

    Liebe Grüße

  • Liebe Mutz,

    ich habe eben Deine Zeilen gelesen und sie haben mich sehr bewegt. Lass Dich umarmen, auch ich bin eine Mutter und kann Dich sehr gut verstehen. Es ist doch egal wie alt das Kind ist. Meine Mama mit 82 Jahren sorgt sich immer noch um mich. Es hört also nie auf, ein Kind bleibt ein Kind.

    Unfassbar finde ich diese Bemerkung, das Du klar kommen sollst. Nach 7 Wochen. Mit Verlaub ist das wieder eine höchst dämliche Bemerkung.

    Du hast ein Kind verloren, Dein Liebstes, einen Teil von Dir. Das ist einfach entsetzlich und ich finde, Du hast wie jeder hier ein Recht zu trauern. Hier spielt es keine Rolle, um wen wir trauern. Jeder wird mit seinem Leid und seiner Trauer gleichberechtigt gesehen. Von daher schreibe gern weiter hier und tausche Dich aus.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und das Deine Familie weiterhin zusammen hält.

    Grüße von Herzen sendet Dir Ros

  • Liebe Mama Iris<3


    Es ist wahrscheinlich so, dass Eltern erwachsener verstorbener Kinder eher still sind


    Es ist wahrscheinlich so, dass Eltern erwachsener verstorbener Kinder eher still sind

    Da sprichst du etwas sehr Trauriges an..

    Zu dem immer noch häufigen Tabu über den Tod zu sprechen das die Trauer einfach nicht wahr genommen werden will ... dieses häufige "schaue vorwärts", dieses du hast noch Familie...


    dann diese häufige Stille wenn es um das Kind geht ...das erwachsene Kind... aber wie ich geschrieben habe und es ja einfach auch IST... Es bleibt dein Kind...

    sehen aber, dass wir auch dort nicht hin passen.

    vielleicht ... es kam mir spontan in den sinn wie ich es gelesen habe, ob ihr nicht in einem Hospiz in eurer Umgebung eine hilfreiche Trauerbegleitung findet ... Sie bieten ja auch Trauerbegleitungen an ohne das der zu betrauernde in dem Hospiz gelegen haben muss....


    Das siehst jetzt nicht in dem Sinne... immer wieder halte ich Inne und denke an alle die Eltern die um ihre erwachsenen , toten Kinder trauern... und es sind so viele....


    Ich wünsche von ganzem Herzen das dieses "STILLE TRAUERN" dennoch mit der Zeit "lauter " wird... Du der Trauer mehr "Ausdruck" mehr "Laute" geben kannst...<3


    dich VOLL und GANZ RICHTIG in deinem Schmerz angenommen fühlst... Hier... bei realen Menschen um dich herum... und natürlich wäre es schön du würdest Kontakte zu Eltern finden , die auch um ein erwachsenes Kind trauern...


    Fühle dich lieb umarmt<3 wenn du es dir vorstellen kannst

    deine Sverja

  • Liebe Ros, liebe Sverja,

    es ist so,und ich befürchte, fast alle hier mussten sich dumme und verletzende Kommentare anhören. Inzwischen habe ich davon eine umfangreiche Sammlung. Angefangen von anfänglichen Beileidsbekundungen, die im zweiten Satz von eigenen Erfahrungen, ungefragte Informationen über gestorbene Omas und Erlebnisse nach Scheidungen, etc. Scharfe Nachfragen einer Vorgesetzten, weshalb ich keine Beruhigungsmittel nehme und mich quäle und weshalb wir die Wohnungsräumung unseres Jungen keiner Firma überlassen haben, weshalb wir uns selbst um alle seine Sachen kümmern, und...und... und. Die Krönung war ihre Frage: Sagen Sie mal, brauchen Sie das? Brauchen sie es, zur Arbeit zu gehen? Nach diesem Gespräch fiel dann das Urteil, dass ich eigentlich nicht arbeitsfähig bin, mir jedoch gestattet wird, da zu sein, wenn ich es tu Hause nicht mehr aushalte. Sprachlos... Ich arbeite, erfülle meine Aufgaben und dies tue ich gut .Für dss Entertainment der Kollegen bin ich nicht zuständig. Der nächste Schritt war für mich Teilzeit, um diese Demütigungen nicht den ganzen Tag zu ertragen. Der weitere Schritt Antrag auf Home Office am Nachmittag. Ja, solche Dinge lehren einen, zu verstummen, um sich selbst zu schützen. Anfänglich in Verteidigungshaltung gegen alle blöden Äußerungen, jetzt rede ich nur noch mit wenigen über Privates.


    Viel habe ich in den vergangenen Wochen gelesen und versucht und angefangen, nachdem ich wieder einigermaßen klar denken konnte. Aber ich sehe auch das Elend anderer, vor allem meiner Familie. Mit unwahrscheinlich großer Anstrengung versucht man immer, sich gegenseitig aufzubauen. Aber irgendwie bricht man auch immer wieder zusammen. Das Schlimmste ist für mich nicht das eigene Leid. Für mich ist das Schlimmste, dass mein Sohn einfach so gehen musste. Es gibt keine Diagnose, wahrscheinlich aber plötzlicher Herztod. Er hat am Abend mit seinen Kollegen ein wenig Fußball gespielt. Es gibt von diesem Vergnügen ein letztes Foto mit ihm. Jeden Donnerstag Abend höre ich den verzweifelten Anruf seiner Freundin, jeden Donnerstag Abend sehe ich uns im Auto zu ihm rasen, sehe uns im Hausflur auf der Treppe sitzen, weil die Polizei uns nicht zu ihm lässt, habe ich die Befragung der Kripo im Ohr, sehe in sein Gesicht im Schockraum, ... Jeden Donnerstag werden unsere Wecker umgedreht, um die Uhrzeit nicht zu sehen. Jeden Donnerstag Abend trinke ich zu meinem Beruhigungstee 1 Glas Wein und gehe ins Bett, um möglichst schnell einzuschlafen. Ich ertrage es nicht, dass er, der niemanden etwas getan hat, ein fröhlicher Sonnenschein... so schnell, so unangemeldet und ohne Abschied gehen musste. Ich habe solche Angst, irgendwann sein Gesicht und sein Lachen nicht mehr zu hören und seine Stimme, wenn er zu mir Mutz sagt oder Orrr Mutter, wenn er genervt ist.

    Aber wem sage ich das. Eigentlich ist es furchtbar, dass man wildfremden Menschen mehr erzählt, als dem eigenen Umfeld. Chiao Ihr Lieben. Muss jetzt arbeiten.

  • Liebe Mama Iris<3:30:<3


    ich habe mir schon gedacht, dass dein Sohn dich Mutz nannte... und auch das genervte MUTTER kennen glaube ich alle Mütter...


    Voll und ganz glaube ich dir, dass du eine kompetente Frau in deiner Arbeit bist und finde es von dir als eine für dich hilfreiche Einstellung das du deine Arbeitszeit verkürzt hast und auch arbeitsmässig für Home - Office gehst....

    vielleicht , das war bei einigen Trauernden auch so, kam eine völlige Umstellung ihres Berfufsfeldes vor...


    Auch können hier ALLE verstehen , dass ihr die Wohnung eures Sohnes selbst ausräumen wolltet...völlig... und nicht ein Unternehmen beauftragen wolltet... das ist überhaupt nicht möglich !!!


    Ja, es ist grausam, wenn die Polizei kommt und man nicht hinein darf und trotz besserem Wissen ein wenig sich "angeklagt fühlt"... Das geht einem auch so, wenn der geliebte Mensch trotz Pflegedienst und Begleitung von Aerzten zu Hause stirbt...Da muss immer ein Amtsarzt in Deutschland bestätigen, das es ein natürlicher Tod ist... und diese Untersuchung dauert leider auch lange, damit bewiessen ist , das ein natürlicher Tod vorliegt und kein gewaltsamer...

    Aus diesem grunde kannst du LEIDER davon ausgehen , das es ein plötzlicher Herztod bei deinem Sohn war.

    Ich bin mir leider auch sehr sicher das es ein plötzlicher Herztod war ...


    Es ähnelt leider a uch sehr dem Thread einer jungen Frau die ihren Seelenmenschen auch plötzlich verabschieden musste Kathi Maus

    Vielleicht hast du auch ihren Bericht schon gelesen und dir dennoch ein bisschen Trost daraus holen konntest...


    Völlig, völlig...völlig kann ich und viele nachvollziehen dass der Donnerstag ein sehr schwerer Tag für euch ist...


    Am Anfang der Trauer ist es immer der Wochentag mit Uhrzeit zu dem Datumstag des Todes...

    der Datumstag bleibt es eine sehr lange Zeit.. eine sehr lange Zeit ... und der Jahrestag und besondere Tage wie Weihnachten , Sylvester, der Geburtstag des Verstorbenen bleibt es immer...

    Das ist auch völlig GUT und WICHTIG so ...für eine gesunde Trauer... Das mit dem" gesunden" wird auch lange dauern...


    Ich betrachte jede Trauer auch als eine "Tätowierung " ein sehr , sehr schmerzhafter Initiationsritus...

    das verabschieden von einem Leben, was es so nicht mehr gibt...

    Tattoos verblassen mit der Zeit, aber sie bleiben lebenslang...


    Man kann es auch als Wunde ansehen die vernarbt...

    Auch diese Narben bleiben für immer bestehen , verblassen aber auch und werden durch Behandlung und Pflege etwas geschmeidiger wieder...

    sie werden in den Körper damit wieder integriert...


    Genauso ist es mit unserer Trauer von geliebten Menschen... es bleiben sichtbare Vernarbungen oder Tätowierungen.

    Ich kenne übrigens viele Menschen , die sich NIE vorher ein Tattoo gemacht haben, dass sie sichaber nach dem Tod eines machen liessen zur ewigen Erinnerung...


    Liebe Mama Iris<3:30:<3

    das Mutz ist für mich die Herzensverbindung die du zu deinem geliebten Sohn hast<3


    hier kannst du wirklich immer schreiben, was dich belastet ,

    was dich traurig macht,

    was dich fassungslos macht,

    was dich von deinem Umfeld wütend macht...

    und hoffentlich kannst du auch dir immer wieder Energie von uns holen...

    das wünsche ich dir von Herzen<3


    eine mitfühlende , warme , sanfte Umarmung gebe ich dir, wenn du sie annehmen willst<3

    deine Sverja

  • Hallo Mutz, ich habe meinen Sohn im Alter von 16 Jahren am 12.10.2019 Samstags gegen 22.30 durch einen Verkehrsunfall verloren. Mir geht es genauso und mich überkommt immer wieder dieser Schauer und die Übelkeit, wenn ich an die Nacht denke. Ich weiß auch nicht wie das Leben weitergehen soll, für mich ist es jetzt ein verleben der Zeit. Mit jeden Tag denke ich das es ein Tag weniger ist bis wir uns wieder sehen. Ich habe selbst noch drei weitere Kinder um die ich mich kümmern muss und ich bin so dankbar das ich die habe. Es spielt keine Rolle wie alt das Kind ist ob drei, 16 oder 32 es ist das Kind und man ist in jener Nacht einfach mit gestorben. Fühle dich umarmt.

  • liebe Olga,


    auch bei dir... was kann man trösendes schreiben bei dem schmerzlichen Verlust eines Kindes... keine Worte können letztendlich dir Trost geben... aber das ich und wir alle mit dir mitfühlen... das kannst du vielleicht erahnen.

    Ich bin eigentlich hier in Mutz / Iris thread hineingegangen weil es heute Donnerstag ist und lese dann deinen schmerzvollen Verlust...


    Von ganzem Herzen wünsche ich dir , das du dich in deinem Schmerz in diesem Forum aufgehoben fühlst.

    Deine tragische Geschichte erinnert mich etwas an Maki und ihren Trauerweg hier in Aspetos...


    eine sanfte Umarmung<3 schicke ich dir , wenn du sie annehmen magst

    deine Sverja

  • Liebe Mama Iris<3


    jetzt ist der Donnerstag bald für euch alle überstanden... die Uhren waren oder sind noch umgedreht .. ihr versucht euch vielleicht auch jetzt noch etwas trost euch gegenseitig zu geben...

    aber wie ja Olga auch schreibt

    es ist das Kind und man ist in jener Nacht einfach mit gestorben. Fühle dich umarmt.

    da möchte ich jetzt auch dir schreiben

    Fühle dich auch von mir umarmt <3

    sanfte Herzensgrüsse sende ich dir

    deine Sverja

  • Liebe Olga,

    darf ich dich mal ganz vorsichtig in den Arm nehmen?

    So viele wirre Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn dein Kind innerhalb eines einzigen Wimpernschlags nicht mehr da ist.

    All die gut gemeinten Sprüche, ob vom Kalenderblatt, Trauerkarten oder sonstiges sind für alte und oder todkranke Menschen passend. Aber doch nicht für einen jungen gesunden Menschen, doch nicht für ein/dein/mein Kind. Es ist so falsch! Nichts, aber auch gar nichts fühlt sich richtig an.

    Mir geht ständig der Teil eines Gedichts durch den Kopf..."doch in meinem Herzen da ist eine Stelle da blüht und wärmt und lacht nichts mehr..." Das trifft es ziemlich gut.


    Der Rest des Herzens muss sich wieder erholen. Für uns und für unsere Lieben, die ebenso trauern und nicht begreifen können. Die aber für uns da sind... Bei allem Schmerz dürfen wir das nicht vergessen.


    Liebe Sverja,

    danke<3 19 Wochen... Mehr kann ich im Moment leider nicht sagen.


    Liebe Grüße

  • Hallo Mutz, danke dir. Ja der Samstag ist überstanden, morgen hat mein Jüngerer Sohn Geburtstag. Er wird 16, er ist mit Max ein Jahr auseinander. Max hatte am 10 Geburtstag, es war echt eine harte Nummer. Meine Eltern, Schwiegereltern und Schwägerin waren da. Wir hatten gemeinsam Steine bemalt und die dann zum Grab gebracht, Max hatte gerne geangelt und wir haben ihn Lauter Fische gemalt. Gottseidank hatten alle Kuchen und so mitgebracht, ich war nicht in der Lage etwas zu backen. Wir hatten dann das Lied gehört, wenn sich zwei oder drei in meinem Namen versammeln dann bin ich mitten unter Ihnen. Ich kann jetzt wieder weinen und das ist auch gut so. Ich war vorher wie erstarrt und morgen hat mein Jüngerer Geburtstag und er möchte niemanden da haben und ich weiß nicht wie ich handeln soll. Er sagt, er möchte Max nicht einholen vom Alter und er wird morgen 16😢. Wie waren deine Tage?

  • Liebe Olga,

    dein Junge wird immer einen großen Bruder Max haben. Aber er darf und muss auch trauern. Ich bin froh, dass du weinen kannst. Tränen befreien, zumindest für eine kurze Zeit. Ich bin selbst hilflos und kann dir nicht mal den kleinsten hilfreichen Tipp für den heutigen Geburtstag deines Jungen geben. In dem Buch, dass ich ganz am Anfang erwähnt habe, steht dass man alles was einen Würgreiz auslöst eben nicht machen soll. Vielleicht liest eine der Moderatorinnen hier mit und kann einen Rat zum entlang hangeln geben.


    Meine Tage? Am Wochenende waren unsere Tochter und ihr Lebensgefährte bei uns. Ihre Besuche geben uns immer etwas von Familie. Das ist sehr schön. Viel mehr Verwandschaft kann ich kaum bzw. nur selten ertragen. Ende kommender Woche ist mein Geburtstag. Kein Interesse. Wir fahren 3 Tage weg. Bisher ging das nicht. Wir konnten nicht ertragen, über Nacht nicht zu Hause zu sein. Nun ein neuer Anlauf. Anschließend möchten alle gratulieren ?(. Ich habe bis jetzt alle hingehalten und nicht eingeladen. Und es geht weiter mit Geburtstagen ...und am 15. hat unser Sohn Geburtstag. Der Gedanke an Ich eine Feier oder andere Art der Familienzusammenkunft an diesem Tag löst bei mir ein Würgen aus.

    Was sonst noch. Gestern Nachmittag am Grabstein... Ich kann es nicht akzeptieren. Ich ertrage es nicht seinen Namen auf diesem Stein zu lesen. Mir kommt auch das Wort Grab kaum über die Lippen. Ich besuche Flori und es ist sein Platz und er hat "Nachbarn" :13:

  • liebe Olga,


    jetzt habt ihr auch den Sonntag und damit den 16.ten Geburtstag von deinem ein Jahr jüngeren Sohn überstanden...

    Ich denke es war ein überstehen...

    Darf ich fragen, ob ihr irgendwie einen Weg gefunden habt , vor allen Dingen dein 16jähriger Sohn , das er sich ein weiteres Leben mit seinem Bruder Max im Herzen vorstellen kann?

    Ich wünsche es ihm und dir sehr... Ich finde bemalte kleine Gedenksteine einfach darf ich sagen... berührend schön <3


    Wie schon geschrieben , ich betrauere kein Kind , aber eine Nichte... Der Sarg von ihr ( in Australien geht das) wurde von allen Verwandeten und Freunden bemalt... die Liebe ausdrückend...

    Ich schicke dir sanfte Energie , wenn du dir das vorstellen kannst<3

    deine Sverja

  • liebe Mutz,

    auch du hast jetzt das Wochenende überstanden... und wie ich hoffe auch wenn du jetzt arbeitest , ohne irgendwelche Häme von deiner Chefin... das wünsche ich dir absolut.

    Am Wochenende waren unsere Tochter und ihr Lebensgefährte bei uns. Ihre Besuche geben uns immer etwas von Familie. Das ist sehr schön.

    Das ist wahrhaftig schön... und ja, man kann gerade Verwandschaft , wo es keinen Kinderverlust gibt , nur sehr schwer ertragen... Du schützt dich meiner Meinung nach sehr gut<3

    Ja, Geburtstage , oder bestimmte Ereignisstage sind gerade in den ersten 2 Jahren, ja ich bleibe sehr bewusst bei 2 Jahren,,, immer sehr schwer zu bewältigen....

    Meinem Gefühl nach sollte man sie nicht "übergehen" sondern eher eine Art ceremonie an diesem Tag MIT dem geliebten Verstorbenen "einbindend" gestalten...


    Verstorbener fällt mir IMMER noch sehr schwer zu schreiben...

    ch kann es nicht akzeptieren. Ich ertrage es nicht seinen Namen auf diesem Stein zu lesen. Mir kommt auch das Wort Grab kaum über die Lippen. Ich besuche Flori und es ist sein Platz und er hat "Nachbarn"

    Das kann ich gut mitfühlen ... Ich sage und schreibe eigentlich immer noch sehr oft "unsere Gegangenen"... Mein Lebenspartner und viele Freunde und Freundinnen sind in einem Ruhewald, Ruheforst oder Friedwald ... Da kann man etwas etwas mehr das Gefühl von weiterleben haben... obwohl ich mit meinem Hund tagälich 2 mal dort hingelaufen bin...und viele Tränen an dem Baum vergossen habe...

    und am 15. hat unser Sohn Geburtstag. Der Gedanke an Ich eine Feier oder andere Art der Familienzusammenkunft an diesem Tag löst bei mir ein Würgen aus.

    Ich glaube viele kennen dieses Würgen und damit schlecht atmen...

    Hilfreich KANN ... muss aber nicht... bewusstes ein- und ausatmen sein... den Schmerz sich "bewusst ansehen" bis man dadurch etwas zur Ruhe gekommen ist...

    Vielleicht auch für eine gewisse Zeit Heilerde in einen Joghurt einrühren, der die Magenschleimhaut etwas schützt? Ja, es stimmt , das man nichts essen sollte, was einem schon bei dem Gedanken Uebelkeit verursacht.


    Ich finde es "gut" dass ihr zu deinem Geburtstag wegfährt... und ich kann mir gut vorstellen , das alle wirklich guten freunde und Verwandten verstehen können , das es diesmal von deiner Seite her , keine Feier gibt... Bleibe dabei , wenn du e auch nach dem Geburtstag so siehst...


    auch dir sende ich sanfte Energiegrüsse <3

    deine Sverja

  • Liebe Olga, wie geht es dir? Ich bin ziemlich traurig, weil ich dir gar nichts raten konnte bzgl Geburtstag deines Sohnes. Er soll doch auch irgendwann wieder unbeschwert sein und du sollst dich unbedingt um dich selbst kümmern dürfen. Ich hoffe und wünsche, dass ihr den Tag gut hinbekommen habt.

    Bei uns scheint zzt tatsächlich die Sonne und der Himmel ist blau. Eine halbe Stunde war ich unter Mittag draußen. Tat gut. Ich schicke ein paar Sonnenstrahlen.

    Liebe Grüße Iris

  • Liebe Sverja,

    bitte nimm es mir nicht übel. Ich bezeichne dich gerne als die "weise Frau". Du findest einfühlsame Worte und hast oft gute Hinweise oder hilfreiche Ansätze für den Umgang mit dem schlimmen Verlust unserer Lieben und den "Nebenwirkungen", die wir hier alle verdauen müssen. Danke:2: