Mein Leben , mein Herz,meine einzige Liebe,mein Halt ,mein bester Freund .....einfach fort! ein bester Freund ist

  • Hallo, danke für Eure lieben Worte. Ja das war sehr schlimm gestern. Ich hab gestern gedacht .....es reicht....ich mach Schluss ....ich kann in so einer Welt nicht leben und ich bin nicht wie Ronald. Ich steck das nicht so weg. Ich verzweifel an solchen Menschen. Zumal ich ihr auch nie das geringste getan habe was auch nur annähernd dieses Verhalten rechtfertigen könnte. Unterstützung haben wir von seiner Familienseite ja sowieso nicht das ist ja schon schlimm genug.

    Meine Familienseite ist ebenfalls ein Graus...alles zerstritten und zerrüttet, da wissen einige noch nicht mal das Ronald tot ist . Dürfen sie auch nicht weil dann da auch nur schlechtes kommen würde.

    Alles war übertragbar mit ihm zusammen...meinem grossen Halt im Leben . Ich weiß garnicht wie das werden soll. Er war der, der mir Kraft gegeben hat nicht an den Umständen zu verzweifeln ....all die Jahre.

    Erst im Februar dieses Jahres ist eine grosse Katastrophe über uns hereingebrochen die wir noch garnicht durch hatten und erst dabei waren das langsam und vor allem zusammen zu verdauen . Davon hab ich hier noch gar nichts erzählt. Die hatte uns gemeinsam den Boden unter den Füssen weggezogen....dann stirbt Ronald. Die erste Sache noch garnicht richtig verdaut kommt es noch schlimmer.

    Dieses Jahr ...ist einfach nur grausam. Ich hab das Gefühl als wenn ich alle Prüfungen auf einmal machen soll. Es haut mit einer solchen unglaublichen Wucht in mein/unser Leben rein.

    Dann ruft eben der Schornsteinfeger an....er muss noch im September die Messung an unserer Heizungsanlage machen. Unsere Anlage ist alt und nur Ronald kannte sich aus mit dem Ding. Geld um Öl zu tanken habe ich im Moment nicht ....hänge finanziell ja noch im Schwebezustand.

    Ronald wollte sich darum kümmern kurz vor seinem plötzlichen Tod. Manchmal spinnt die Heizung, er hat immer vorher die Messung gemacht , war ja auch indirekt vom Fach. Zum Glück arbeitet mein ältester in der gleichen Firma und ich hoffe die helfen mir.

    Um so etwas muss man sich dann auch noch kümmern .....das Leben läuft erbarmungslos weiter ....einfach so.

    Den Menschen ist es einfach egal in welchem Abgrund man sich befindet.

  • Liebe Anja,

    ich schicke dir einfach mal eine feste Umarmung. Leider wächst man mit seinen Aufgaben und man bekommt manchmal auch Hilfe von unerwarteter Seite, so ist es zumindest mir gegangen. Unsere Lieben sind auch immer bemüht uns beizustehen, ich bemerke es in meiner Ungeduld leider nicht immer.

    Ich wünsche dir trotz allem einen erträglichen Tag.

    Liebe Grüße

    Monika.

  • Liebe Anja,

    es ist nicht allen Menschen egal, wie es Dir geht. Die Sorge um die Zukunft , die finanzielle Situation und vor allem die Sehnsucht nach Deinem lieben Ronald treiben Dich momentan in die Verzweiflung. Ich glaube, dass Dein Mann ein ganz starker war. Aber Du bist es

    auch, warst immer für Deine Liebsten da.

    Deine Kraft kannst Du im Moment nur nicht wahrnehmen. Lass Dich nicht beeinträchtigen von Menschen, die Dir nicht gut tun.

    Spatz hat Recht, manchmal kommt Hilfe von ganz unerwarteter Seite, habe ich auch schon mal erlebt.

    Ich wünsche Dir von Herzen die Ruhe, in der die Kraft liegt.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Liebe Anja


    Meine Therapeutin sagte mir letztes Mal, dass ich jetzt auf mich hören soll und mich von Leuten distanzieren soll die mir nicht gut tun.


    Vorallem jetzt müssen wir auf uns schauen, dass wir nicht zu Grunde gehen.

    Ich weiss das ist nicht einfach (möchte am liebsten auch zu meinem Schatz) aber ich denke das würden unsere Partner nicht wollen.


    Ich drücke dich ganz fest:24:

    Lg Caroline

  • Hallo,

    ja stark war er und vor allem hat er immer die Ruhe bewahrt....dafür hab ich ihn bewundert. Ich war immer diejenige , die sich verrückt gemacht hat. Aber er war der Ausgleich dazu.


    Man wächst mit seinen Aufgaben...da ist was wahres dran. Nur hab ich im Moment das Gefühl ich muss in alle Richtungen mit Lichtgeschwindigkeit wachsen .


    Ja , das hab ich mir heut morgen auch gedacht. Wer mir nicht gut tut...weg damit. Nur die Nachricht von ihr konnte ich gestern nicht verhindern...jetzt hab ich die Nachrichtenfunktion blockiert aber sie hat gestern wohl noch über Handy versucht mich anzurufen. Zum Glück ist sie aber sehr feige, so das ich nicht denke das sie es nochmal versuchen wird

    Hänge grad wieder an meinem Handyvideo vom 26.07. fest ...wo meine/unsere Welt noch in Ordnung war und wir so friedlich und gemütlich auf unserer Terasse sitzen und keiner von uns denkt, das nur ein paar Tage später alles vorbei ist.

    Ich versuch das zu begreifen aber es ist immer noch so unreal für mich.

  • Ich muss einfach loswerden wie gut und wichtig dieses Forum und der Austausch hier ist.

    Man hängt ja manchmal in so gedanklichen Endlosschleifen fest. Wie zb wir wollten zusammen alt werden und nun ist Ronald mit 56 gegangen. Aber ich hab hier gelesen das selbst wenn er noch 20 länger hier gewesen wäre und es wäre dann passiert....es ist und bleibt schrecklich und traumatisch egal wie alt die geliebte Person war oder wie lange man zusammen war....10 , 20,30,40 ....Jahre ....egal , die Zurückgebliebenen machen alle dasselbe durch. Auf eine gewisse Art und Weise hilft das. Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt. Weder von der Zeit wie lange man zusammen war noch vom Zeitpunkt wann im Jahr jemand geht.

    Was mir Angst macht ist das so langsam der allererste Schock nachlässt und so doof wie sich das anhört ....den möchte ich im Moment gern wiederhaben. Er betäubt so schön. Meine Beruhigungstabletten neigen sich dem Ende und ich hab Angst. So ganz langsam, ganz leise kommt das erkennen und alles in mir sträubt sich dagegen.

  • Liebe Anja,

    es ist furchtbar, wie sich die Herausforderungen bei dir gerade türmen!

    Du bist eine starke Frau und im Moment ist es extrem wichtig, dass du nur darauf schaust, was für dich und deine Kinder wichtig ist.

    Alles was nicht lebensnotwendig ist musst du gnadenlos von dir weisen.

    Momentan leben wir alle sowieso in einer extrem schwierigen Zeit und das Rezept, das Grauen zu überstehen heißt "Gegenwart".

    So oft es irgend geht konzentriere dich auf das Hier und Jetzt, das bringt die nötige Kraft, um mit dem Fluss des Lebens mitzuschwimmen.

    Bedenke, dass ihr euch sowieso wiederseht, wenn deine Zeit gekommen ist und dass dein Mann bei dir ist, um dich zu unterstützen.

    Es klingt wie eine abgedroschenen Phrase, aber niemand bekommt mehr aufgebürdet als er schaffen kann.

    Ich schicke dir eine kraftspendende Umarmung und wünsche dir alles Gute für den nächsten Tag.

    Und wenn du diesen überlebt hast kannst du dir auf die Schulter klopfen und stolz auf dich sein, du Liebe.

  • Heute ist wieder so ein Tag....ein Tag den ich am liebsten aus dem Kalender streichen möchte. Hatte gestern einen furchtbaren Abend an dem mich der Schmerz wieder plötzlich vollkommen überrollt hat. Ich bin dann irgendwann völlig fertig und erschöpft eingeschlafen.

    Hab mich dann heute in der Uhrzeit vertan für meine Putzstelle und durfte miterleben wie eigentlich nette Menschen zu empathielosen Menschen mutieren nur weil jetzt ein klein wenig ihr Tagesablauf durcheinandergekommen ist. Der Mann musste nun heute etwas später zum Einkaufen losfahren .....was für ein Drama. Ich hab alles über mich ergehen lassen. Die wissen davon das Ronald gestorben ist . Ich dachte nur wenn euch ein bisschen später zum Einkauf kommen so aus der Bahn wirft....ich weiß was das Leben noch so für Überraschungen für einen bereithält, die das Leben dann so richtig auf den Kopf stellen.

    Ich musste 4 Std. so mit den Tränen kämpfen....wäre Ronald noch an meiner Seite hätte ich es nicht nötig gehabt mich so behandeln zu lassen.


    Das schlimme ist...öffnet man sich den Menschen tut man vor allem eins...man bietet Angriffsfläche und das wird dann ausgenutzt.

    Die wissen das ich auf das Geld angewiesen bin und ich hasse diesen Zustand.


    Nächste Woche fällt das putzen dort aus weil sie so viel unterwegs ist und dann fragt sie mich noch ob das blöd für mich ist!!!!!Jaaaaaa das ist blöd weil mir dann das Putzgeld fehlt.


    Ich hab mir vorgenommen nichts mehr von meinen Umständen zu erzählen wenn es um einen Job geht.Wenn die Leute dann scheisse werden tut es nicht noch zusätzlich weh.

    Dann wird mir wieder schmerzlich bewusst wie sehr mir Ronald fehlt und das ich ein Leben führen soll welches ich garnicht will.


    Auch ich hab Angst...grosse Angst was noch alles auf mich zukommt, was ich noch alles allein bewältigen muss und nichtmal meinen größten Halt im Leben direkt an meiner Seite habe.


    Ich hab Angst das ich es nicht schaffe.

  • liebe anja,

    diese angst kenne ich leider auch. mir hilft, wenn ich in kurzen zeitabschnitten denke, nur tage oder eine woche,

    sonst wird der berg so hoch. ich denke, deine kinder werden dich unterstützen, du bist nicht ganz alleine.

    es ist bewundernswert, wie du trotz allem noch arbeiten gehst.

    ich wünsche dir viel kraft auf deinem schweren weg.

    liebe grüße

    flora

  • Liebe Anja,

    wir sehen sie täglich, die Menschen, die ihr Leben wie gewohnt führen und finden es fremd ,das Leben, das wir früher selbst geführt haben, schon da fängt der Schmerz an. Um wieviel größer ist der Schmerz, wenn wir uns noch unpassende Kommentare anhören müssen. Es tut mir sehr leid, wie sich die Familie, für die Du arbeitest, verhält, das ist nicht nur inhuman, ich finde es unanständig.

    Wir alle führen für einen langen Zeitraum,

    manchmal auch für immer ein Leben, das wir nicht wollen.

    Deine Trauer ist noch so frisch, schau noch nicht so weit nach vorne. Es gibt Dir etwas mehr Sicherheit, kleine Schritte zu machen. Nicht alles wird gelingen, aber das eine und andere schon.

    Hab etwas Geduld mit Dir.

    Viele Grüße

    Sommermond

  • Vielen Dank liebe Flora, ein paar nette und aufmunternde Worte tun so gut.


    Ich hab oft auch Angst zu trauern....angst davor dann in ein tiefes Loch zu fallen und nicht mehr raus zu kommen.


    Ich schnalle mich immer öfter beim fahren garnicht mehr an.....hab ich sonst nie getan. Manchmal denke ich auch ....wenn es vorbei ist dann ist das so. Dann denke ich an meinen 16 jährigen Zuhause und fühle mich so elendig schuldig wegen meiner Gedanken und meiner Gleichgültigkeit mir gegenüber.


    Ich trag jetzt die Verantwortung allein für ihn und auch das macht mir im Moment Angst.


    Alles was wir in den 36 Jahren angeschafft und geplant haben war ja mit dem Hintergrund es zusammen zu schaffen. Ich seh tatsächlich einen riesen Berg vor mir , dabei versuche ich schon bloß nicht in die Zukunft zu schauen , sondern jeden Tag für sich allein zu sehen. Aber wenn ich dann doch mal etwas weiter blinzel kommt gleich Panik auf.


    Ich führe ein Trauertsgebuch...das hilft auch ...aber eben nicht immer. Der Schock legt sich langsam und das macht die Sache kein Stück besser...eher schlimmer.


    Ich fühl mich mit 54 Jahren so unbeholfen wie ein kleines Kind....mit 54!!!! Was für eine scheiss Situation!


    Heut morgen am Stall treffen ich auf den Helfer von meinem Stallvermieter. Er kommt zu mir und drückt mir sein Beileid aus. Gleichzeitig erzählt er mir das seine Frau letztes Jahr im Februar mit 45 einfach vor seinen Augen gestorben ist. Alle Versuche ihr zu helfen haben nichts gebracht.


    Ich wusste das garnicht, kenne ihn ja und hab mich gefragt wieviel Menschen auf die ich treffe hat es noch erwischt?


    Denke...wie konnten wir so naiv und friedlich vor uns herleben und nicht dran denken das sowas passieren kann obwohl es die ganze Zeit offenbar um uns herum passiert.


    Einfach ein schrecklicher Albtraum.

  • Liebe Anja,

    Es gibt Dir etwas mehr Sicherheit, kleine Schritte zu machen. Nicht alles wird gelingen, aber das eine und andere schon

    das ist tatsächlich der einzige Rat, der hilft. Wenigstens ein bisschen.


    Dieser Rat ist auch kein RatSCHLAG ins Gesicht (denn jemandem etwas zu raten in der schlimmsten Zeit, die er durchmachen muss, wird oft als ein Angriff/Bevormundung oder dergleichen verstanden).

    Existenzielle Ängste sind unglaublich schlimm, dazu deine tiefe Trauer ... das übersteigt die Kräfte, die man hat:(

    Ich fühle mit dir, liebe Anja <3


    Kerstin

  • Liebe Anja,

    du bist eine sehr starke Frau, das was du bis jetzt alles geschafft hast, so schwer es auch war, ist bewundernswert!

    Wie Sommermond schon schrieb; in kleinen Schritten denken, du wirst noch vieles bewältigen.

    Sei ganz lieb gegrüßt.

    Coco