Liebe Anja,
du bist das Zentrum deiner Familie, du bist unglaublich wichtig!
Trotzdem weiß ich genau was du meinst, wenn du sagst, du siehst keinen Sinn mehr in deinem Leben.
Denn mir geht es genauso!
Auch bei mir gibt es Menschen für die ich nach wie vor wichtig bin, aber ich habe Mühe das zu erkennen und anzunehmen, was zu einem guten Teil darin liegt, dass ich keine Verantwortung mehr für jemand oder etwas übernehmen will.
Weil ich eben so mit mir und meiner Trauer beschäftigt bin, dass alles andere zu viel ist.
Leider geht das Viele nicht einfach weg, nur weil wir es nicht wollen, im Gegenteil, das Leben mit allen Herausforderungen geht einfach weiter, egal ob es einem zuviel wird oder nicht.
Ich habe diesen Passus in der Gegenwart geschrieben, obwohl das nicht mehr meine momentane Wahrheit ist, weil ich mich jetzt besser hinterfragen kann, weil mir auf eine existenzielle Art der sogenannte Knopf aufgegangen ist.
Aber es ist noch nicht so lange her, da fühlte ich genau wie du und deshalb kann ich auch mit Überzeugung behaupten, dass das normal ist und zur Trauerverarbeitung gehört.
Es gehört auch ausgesprochen, dieses Gefühl der Sinnlosigkeit gehört angesehen und gewürdigt und dann sagst du zu diesem Gefühl der Sinnlosigkeit, dass du es siehst und seine Existenz würdigst, dass es da sein darf, dass du aber nicht vorhast es auszuleben.
Es entspricht nämlich nicht der Realität.
Du liebst deine Familie und möchtest für sie da sein. Dass du das momentan nicht fühlen kannst ist deiner Trauer und den vielen damit zusammenhängenden Problemen geschuldet, das wird sich wieder ändern, versprochen!
Ich sehe es wie Sommermond, professionelle Hilfe für eure ganze Familie wäre sehr wünschenswert und dass eure Kommunikation aufrechterhalten wird und ihr gegenseitig eure verschiedenen Formen, die Trauer zu erleben anerkennen könnt.
Wie ich schon einmal erwähnte, ich glaube in einem anderen Thread.
Zu deiner Frage: "Ich weiß nicht wie man das aushalten soll."
Ich konnte es nicht aushalten.
Ich war völlig verzweifelt und die Stunden und Tage vergingen und irgendetwas hat mich trotz allem irgendwie am Leben erhalten ...
Du musst es nicht aushalten, du brauchst einfach nur irgendwie weiterleben, ihr alle, deine ganze Familie braucht nur einfach irgendwie weiterzuleben und irgendwann, in einer jetzt noch unvorstellbaren Zukunft wird es leichter werden.