Ohne dich weiter machen,wie soll ich das schaffen

  • Liebes Trauerforum,


    Vor 23 Tagen habe ich die Liebe meines Lebens verloren.

    Er ist gegangen einfach so.

    Von jetzt auf gleich.


    Wir haben uns einen Tag vorher noch gesehen.

    Über zehn Jahre waren wir ein Team.

    Wir hatten keine einfache Zeit und erst die letzten Jahre,konnten wir so genießen wie wir es verdient hatten.

    Leid,Sorgen und Tod hat uns immer wieder begleitet.

    Jetzt ist er auch weg.

    Meine Welt steht still.

    Antriebslos, müde,weine den ganzen Tag.

    Beklemmung, Herzrasen.

    Bin alleine

    Kaum Freunde und die sind alle überbeschäftigt.

    Psychologische Unterstützung habe ich.

    Macht den Verlust kein Stück besser.


    Jede Sekunde ist er in meinem Kopf.

    Alles ,einfach alles erinnert.


    Warum er?

    Wie soll ich diese Trauer je überwinden?

    Und ohne ihn weiter machen?

  • Liebe Ohne dich,

    Mein Mitgefühl zu deinem Verlust. 23 Tage ohne die Liebe deines Lebens. Du bist noch mitten im Begreifen. Wenn ein Mensch so plötzlich geht, bleiben so viele Fragen. All diese kann leider niemand beantworten.


    Was ich dir bantworten kann ist, das deine Gefühle alle ganz normal sind am Anfang der Trauer, deine Fragen, deine Verzweiflung. Das alles braucht sehr viel Zeit, bis die Trauer etwas sanfter wird.


    Ich hoffe sehr, dass dieses Forum eine Unterstützung sein kann auf deinem Weg. Fühl dich willkommen <3

    Isabel

  • Liebe Ohne Dich,

    Du hast die Liebe Deines Lebens verloren.

    Es tut mir sehr leid. Ich kann gut verstehen, dass Du verzweifelt bist. Weine alle Tränen, die geweint werden müssen. Deine Trauer ist noch ganz frisch und ich kann mir vorstellen, dass psychologische Hilfe Zeit braucht. Ich weiß, wie sich Einsamkeit anfühlt . Trauer ist ein langer Prozess, Du wirst Besserung und Abstürze erleben. Du musst nicht ohne ihn weiterleben, er ist bei Dir und begleitet Dich auf eine andere Weise, als Du es gewohnt bist. Vielleicht ist es noch zu früh, dass Du das spüren kannst. Liebe und Sehnsucht werden Dich immer begleiten.

    Leider gibt es keinen Trost. Hier im Forum wirst Du Menschen finden, die Ähnliches erfahren mussten, das macht Deine Einsamkeit etwas kleiner.

    Wenn ich darf, möchte ich Dich sanft umarmen

    Stille Grüße

    Sommermond

  • Vielen Dank für eure Worte.


    Eben war ich mit seiner Familie in seiner Halle.

    Dort hat er sein Hobby und alles was dazu gehörte.

    Es war ein weiterer Albtraum,all seine Sachen zu sehen und zu wissen,dass er alles zuletzt berührt hat und alles was danach kommt,nicht mehr er war.

    Kommende Woche werden wir uns das erste mal in seinem Haus treffen.

    Wir haben nicht zusammen gewohnt, aber zusammen gelebt.

    Jedes Wochenende war ich dort und habe Die Zeit mit ihm und unserem Dackelmädchen geliebt und gelebt.

    Am 10. August war ich das letzte mal dort.

    Bei ihm.

    Wir haben uns Montagmorgens wie immer von einander verabschiedet.

    Danach habe ich ihn nicht mehr gesehen oder gehört.

    Am Dienstagabend darauf wurde ich informiert.


    Der Tag an dem ich zu seinem Haus fahre,sein geliebtes Grundstück,mit allem was er dort gemacht hat,alles hat er mit seinen Händen geschaffen.

    Jetzt zu wissen, das alles vergänglich ist,was er geschaffen hat..unerträglich dieser Gedanke.


    Unser Dackel ist nun endlich bei mir.

    Was mein Leben nochmal auf den Kopf stellt.

    Ich bin vollzeit beschäftigt und gebe unser Mädchen auch nicht jedem.

    Wie ich eine Lösung finden soll,die auch er so gewollt hätte,ich weiss es nicht.


    Alles bricht über mir zusammen und keiner meiner Mitmenschen kann es verstehen.


    Vor neun Jahren verlor ich meine Mutter

    Vor sechs Jahren meinen Vater und vor drei Wochen meinen Partner.

    Und ich werde in einem halben Jahr 40.


    Da wird man in zehn Jahren zu einem völlig anderem Menschen.

  • Liebe Ohne Dich,

    all die Erinnerungen, mit denen Du jetzt konfrontiert wirst ,rufen bittersüsse Gefühle wach. Sehr traurig, dass Du in jungen Jahren schon Abschied von Deinen Eltern nehmen musstest. Ich glaube Dir, dass Dich das geprägt hat. Ich finde es rührend, dass Du so sorgfältig mit dem Dackelmädchen umgehst. Ich wünsche von Herzen viel Kraft.

    Sei still umarmt

    SOMMERMOND

  • Heute ist wieder einer dieser grauen Tage

    Ich weine bereits seit dem Aufstehen

    Alles ist so sinnlos ohne meinen großen Schatz

    Habe zwar das eine oder andere geplant, aber diese Unternehmungen alleine ohne ihn,es fühlt sich falsch an.

    Allein und einsam,leer.


    Lotte unser Dackel, treibt mich vor die Tür.

    Das ist aber auch jedes Mal eine Überwindung, weil ich möchte,dass er weiter mit ihr zusammen sein soll!


    Mein Leben ist unvollständig und mir fehlt der Antrieb fürs weiter machen.

    Was soll ich auch weiter machen?

    Ja,ich bin für unser Mädchen da.


    Aber was ist mit mir?


    Kennt jemand eine gute trauerbegleitung im Bergischen Land?


    Bin für jeden Tipp dankbar,da ich mich mit Gleichgesinnten austauschen möchte und das nicht nur per Mail.


    Danke für eure Infos .

  • Liebe Ohne Dich,

    ich glaube Dir, dass alles grau ist und alles für Dich sinnlos ist. Schön, dass Du trotzdem Pläne gemacht hast. Vielleicht hilft das eine oder andere trotz allem, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Leider kann ich zur Trauerbegleitung im Bergischen Land nichts sagen. Üblich neben den professionellen Begleitungen (siehe Internet) bieten soziale Einrichtungen (DRK, Malteser, etc. ) Trauergruppen ortsnah an, darüber hinaus kirchliche Einrichtungen (unabhängig von Konfession) und auch einzelne Städte (Bürgerbüro) sowie Hospize und Bestattungsunternemer .

    Ich wünsche für heute ein paar hellere Momente.

    LG

    Sommermond

  • Liebe Ohne dich,


    mein tiefes Mitgefühl zu deinem Verlust.

    Alles was du schreibst ist mir sehr vertraut, auch wenn ich schon 20 Jahre älter bin als du und mit meinem Mann über 30 Jahre verheiratet war.

    Leider weiß ich über Trauerbegleitung in deiner Region nicht Bescheid.

    Bei mir daheim in Tirol habe ich es so gemacht, dass ich mich beim Bestatter erkundigt habe und durch ihn eine örtliche monatliche Trauerbegleitung gefunden habe. Ich habe auch sehr schnell einen Termin bei einer Psychologin bekommen, die mich nach jetzt 2 Jahren immer noch betreut. Von ihr und von meiner Hausärztin habe ich dann ebenfalls von einer Trauergruppe erfahren die zeitlich begrenzt für ein halbes Jahr ebenfalls monatlich zu besuchen war, allerdings etwas weiter entfernt, was ich damals in Kauf genomen habe, weil ich sowieso einfach nur irgendwie die einsamen Abende rumkriegen wollte.

    Über die Kirche gibt es auch manchmal Angebote die man nutzen kann und ich habe zusätzlich spirituelle Angebote, wie Meditationsabende in näherer und weiterer Entfernung gefunden und genutzt und dadurch wieder andere Menschen gefunden, die mir auf meinem Weg weitergeholfen haben.

    Dazu dann noch Trauergruppen auf Facebook, also alles was ich irgendwie ausprobieren konnte habe ich ausprobiert und einiges ist davon hängengeblieben, anderes habe ich wieder aussortiert, weil es mich nicht weitergebracht hat.


    Ich schreibe dir das, um dich zu motivieren auf jede mögliche Art und Weise zu suchen, was dich weiterbringen könnte.

    Leider hast du den Nachteil deine Trauer in dieser entsetzlichen Coronazeit leben zu müssen, wo es einige Angebote einfach nicht mehr gibt, aber ich drücke dir die Daumen dass du fündig wirst.

    Wenn ich es richtig interpretiert habe, bist du auch die Letzte, die von deiner Familie übrig geblieben ist, so wie ich.

    Leider kann man nicht erwarten, dass Hilfe einfach so stattfindet, wir einsamen übriggebliebenen Trauernden müssen uns unseren Weg selber suchen.

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft! Gabi