Ich habe nochmal im Netz gesucht wie man mit Trauernden umgehen sollte. Und wenn wir hier als Trauernde mit anderen Trauernden umgehen, dann gild das bestimmt zum großen Teil genau so.
Toleranz scheint mir die beste Möglichkeit zu sein. Es ist ja schwierig genug, daß Nicht-Trauernde nur schwer mit uns umgehen können.
Es ist wohl auch so, daß wir, die wir Trauern und mit Trauernden umgehen auch nicht alles richtig machen. Und so kann es zu Spannungen und Konflikten kommen.
Hier jetzt der kopierte Text aus dem Netz:
4. Trauernde aushalten
Die größte Herausforderung für das Umfeld ist meist, die Trauernden auszuhalten, so wie sie sind. Nachfolgend eine Reihe von Punkten, an denen man seine Haltung gegenüber Trauernden überprüfen kann. Diese Punkte sind nicht als Maßnahmenkatalog zu verstehen, den man abarbeitet und dann ist den Betroffenen geholfen. Es geht wie gesagt oft um das Aushalten einer zunächst untröstlichen Situation.
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Einfach da sein.
Zuhören, immer wieder zuhören, anstatt selbst reden. Weniger Betroffene neigen dazu, ihre eigenen Trauererlebnisse auszubreiten. Damit hilft man dem anderen nicht. Das eigene Gefühl der Unbehaglichkeit, des Nicht-Helfen-Könnens aushalten. Eine stille Umarmung hilft oft mehr als viele Worte. Schweigen aushalten. -
Auf vermeintlich tröstende Worte verzichten.
"Das wird schon wieder" ist eine Lüge: Es wird nie mehr so wie vorher, Tote kommen nicht zurück. -
Den Verstorbenen beim Namen nennen, nach ihm fragen.
Viel schlimmer, als von ihm zu reden, ist, den Verstorbenen totzuschweigen. Dabei hilft die Vorstellung, dass man Trauernde durch die Nennung nicht zusätzlich verletzt, denn sie können ohnehin oft an nichts anderes denken. Da hilft das Reden. -
Fragen, wie es dem Trauernden geht.
Wirklich fragen und offen sein für jede Antwort. Manche Trauernde haben schon so viel Unverständnis erfahren, dass sie die Trauer überspielen. -
Die Art der Trauer nicht werten, sondern aushalten.
Die einen stürzen sich in Arbeit, die nächsten grübeln, die dritten fallen von einem Gefühlsausbruch in den nächsten und nicht selten wird die Trauer auch verdrängt, weil sie nicht auszuhalten wäre. Die Art der Trauer wechselt bei vielen. Näheres unter Erstreaktionen auf den Tod naher Angehöriger. -
Die Schwere der Trauer nicht messen und werten.
"Schau, dem geht es doch noch viel schlechter" tröstet nicht, sondern signalisiert: "Stell Dich nicht so an." -
Dem Trauernden nicht seine eigenen Trauererfahrungen überstülpen.
Trauer ist nicht vergleichbar, nicht einmal bei Geschwistern, die die Mutter oder bei Eltern, die ein Kind verloren haben. Unterstützend wirkt Mitgefühl (nicht Mitleid). -
Tränen aushalten und den Trauernden spüren lassen, dass seine Tränen gut sind.
Wenn einem danach ist, auch selbst weinen. -
Trauernden ihre Zeit lassen und sie nicht drängen.
Der Trauernde entscheidet, wann er die Mäntel an der Garderobe wegräumt, ob er das Türschild ändert, wie er das Zimmer des Verstorbenen lässt oder umgestaltet. -
Auf den Trauernden zugehen, aber sich nicht aufdrängen.
Auch nach Monaten, nach Jahren noch. "Melde Dich, wenn Du was brauchst" reicht nicht: Trauernde sind manchmal unfähig, sich Hilfe zu holen, denn sie wissen oft nicht, was sie brauchen. -
Anregungen für gemeinsame Aktivitäten geben, aber nach einer Ablehnung nicht beleidigt zurückziehen, sondern Verständnis zeigen und nach einiger Zeit einen erneuten Anlauf nehmen.
Z.B.: Spaziergang, Wanderung, Grab besuchen, Kino etc. -
Im Alltag Hilfe anbieten.
Einkaufen, waschen, putzen, aufräumen, Gartenarbeit, warmes Essen kochen oder mitbringen. -
An Jahrestage (Geburtstag, Hochzeitstag, Todestag) denken.
Anrufen, Karte schreiben, Blumen schicken, ... Auch an Festen wie Weihnachten und Silvester auf Trauernde zugehen, fragen, mit wem sie den Tag verbringen wollen. -
Es ist nie zu spät.
Auch wenn man erst Monate nach der Bestattung wieder Kontakt hat: Fragen, wie es geht. Nach der Trauer fragen. Nach dem Leben ohne den Verstorbenen fragen.
Tolerant sein, aushalten und auf sie zugehen - das ist im Umgang mit Trauernden besonders notwendig. Dies gilt auch für den Umgang Trauernder untereinander: Achtung und Respekt vor der Trauer und den Gefühlen der anderen. Helfer, Therapeuten und Begleiter sollten zudem darauf achten, dass die nächstbetroffenen Angehörigen vor Wünschen und Erwartungen der weniger Betroffenen geschützt werden.
Ralfsheidemarie