Bruder tödlich verunglückt

  • Hallo ihr Lieben <3


    hab mich schon länger nicht mehr gemeldet, wegen meinen nun seit Dienstag überstandenen Abiturprüfungen. Muss sagen, mir hat das Lernen sehr gut getan, wie auch kurz in der Zeit nach dem Unfall meines Bruders. Ich konnte mich in etwas flüchten und die Außenwelt Außenwelt sein lassen und mich nur auf das "Wichtige" konzentieren. Mein Tag bestand aus Schlafen, Essen, Lernen - und ich muss sagen, ich habs total genossen:D

    Am Dienstag waren wir in einem Aquapark und danach auf einer Gartenparty, Mittwoch war ich im Schwimmbad mit einem guten Freund zum gemeinsamen Jonglieren und gestern feierte meine Mama in einer netten Kaffeerunde ihren Geburtstag. Und heute war ich fleißig am Holzarbeiten mit unserem neuen Rückewagen - ja meine Eltern sagen, oft, dass an mir ein halber Junge verloren gegangen ist - bin halt ein 1000 prozentiges Dorfkind durch und durch. Also bisher eine mehr als gelungene Woche!

    Meine Prüfungen waren total in Ordnung, was mich sehr freut, da ich für mein Tiermedizinstudium einen guten Schnitt einfach brauche. Auch wenn ich jetzt erst mal eine Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten im August beginne, freue ich mich schon auf das Studium. Die Ausbildung mache ich aus vielerlei Gründen: zum Einen kann ich mir einen kleinen Geldpuffer anlegen, lerne alles Verwaltungstechnische (was für eine eventuelle eigene Praxis im späteren Leben sicher von Vorteil sein wird), sammle hier schon ganz viel Berufserfahrung und weiß dann auch, dass es die Tiermedizin sicher ist, mit dem ich alt werden möchte (als Landtierärztin mit Kleintierpraxis). Auch ein Aspekt ist die Pandemie: Ich hoffe, dass es in 3 Jahren wieder möglich ist, sein Studentenleben in vollen Zügen genießen zu können.
    Klar verliere ich dann mehr oder weniger 3 Jahre, bis ich dann mal fertig bin und arbeiten anfange (bin dann 27, wenn ich hoffentlich mein letztes Staatsexamen hinter mir hab), aber hier überwiegen für mich einfach die Vorteile, da ich auch so, wenn Zeit ist, neben dem Studium als ausgelernte Tierarzthelferin an Wochenenden oder so arbeiten kann.

    Das wär jetzt so mein Plan. Ich kann meine Ausbildung auch auf 2 Jahr verkürzen, verkürze aber auf "Nur" 2,5 Jahre, um genügend Berufserfahrung zu sammeln. Außerdem möchte ich dann das "freie halbe Jahr" vorm ersten Semester auf einer Alm verbringen :D

    Das zu meiner jetzigen Situation, ich hoffe euch geht es allen gut!

    Stille Perle ich bedanke mich sehr - solche Nachrichten zaubern einem ein Lächeln aufs Gesicht - vielen vielen Dank!! Fühl dich gedrückt! Solche Menschen wie Du, sind ganz ganz viel wert!

  • Liebe Corny, ich freue mich ,Liebe Stille Perle, ich finde auch toll das es Menschen wie Dich gibt :* ♥️ tut mir leid ,Corny das ich nicht nochmal geantwortet habe. Ist ein schwieriges Thema für mich. Aber ich finde so schön von Dir zu hören. Du kannst glaube ich viele Deiner Ideen verwirklichen weil Du irgendwie :28:bist.🌬♥️🌞🐞Liebe Grüße Kikiro ( Heb lieber zu viel auf und verpacken es erstmal)

  • Liebe Kikiro, liebe Corny 😊😊,


    danke für eure lieben Worte 😊, da werde ich ja rot ...


    dein weiterer Lebens-Ausbildungs-> dann Studien-Plan hört sich prima 👏👏‼️ an, liebe Corny 😊

    Sehr weise durchdacht 🥰.


    Hier in B.-W. donnert , blitzt und schüttet es seit Stunden .

    Juhu diese MEGA Hitze & Schwüle zieht nun ab 😰👍🏻👏.


    Ich wünsche euch eine gute kommende Woche 😎

    liebe Grüße

    Stille Perle 🐚

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich habe mein bayerisches Abitur endlich in der Tasche und das auch noch mit einem Schnitt von 1,1. Innerlich fällt mir da ganz viel Last ab, dass ich mir keine Sorgen machen brauche, nicht in mein Traumstudium der Veterinärmedizin später zu kommen.


    Andererseits kommt da mein Perfektionist raus und dass ich nie mit mir zufrieden sein kann. Ganz oft hatte ich jetzt den Gedanken, hät ich mich noch mehr reingehangen, hät halt auch eine Null nach dem Komma stehen können. Eigentlich freue ich mich gar nicht so drüber bzw. kann es auch einfach nicht, weil ich noch mehr erwartet hätte und ich immer mehr erwarte als es realistisch möglich ist.
    Da bin ich ganz furchtbar..

  • Was zählt wirklich im Leben?

    ich kann nur für mich sprechen….

    Nur der Weg….. denn der Weg ist das Ziel

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Corny 😃


    ich freue mich mit dir 😊 und gratuliere dir 🥂 zu diesem fantastischem Ergebnis ❣️😊👍🏻.


    Was mich, als Mama, jedoch dabei etwas traurig macht ;

    ist deine „Unzufriedenheit“ und der Hang zum Perfektionismus 😞.


    Im Leben gibt es immer ein ⬆️➡️⬇️,

    Das darf man lernen,

    sonst kommt die Zeit wo man Dies schmerzlich lernen muss .


    In meinem Freundeskreis gibt es auch 2-3 „fast oder schon erwachsene Kinder“ die ständig meinen NOCH besser ... sein zu wollen.

    Ausser dass sie mit der Zeit ziemlich unzufrieden werden & 2 sogar psychische Probleme dadurch bekamen, bringt Übereifer rein gar nichts !

    Im Gegenteil es schadet eher bzw. hemmt Einen ...

    Du verstehst sicher, was ich meine.


    Tu dir Dies nicht an, BITTE !

    Warum denn nie/ nicht zufrieden sein mit einer/deiner Leistung ??

    Auch ein 2. oder 3. Platz ehrlich erworben ist herrlich 😊.


    Man kann & braucht in keinster Weise immer der/die Beste sein.

    Indem was Andere sehen.


    SO wie man ist,

    genau so

    ist man „gut & genug“ !!❣️


    Du hast mit deiner fantastischen Leistung dein dir gestecktes Ziel „für dein Traumstudium“ zur Einschreibung erreicht 👏💫

    klasse !


    Also nochmals ❤️Lichen Glückwunsch zum super tollen Abi 💕


    Ich drück dich lieb

    Stille Perle 🐚

  • Hallo ihr Lieben,


    ich mache ja vorm Studium noch die Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten - und Montag gehts los.


    Eigentlich doch ein Grund zur Freude, aber innerlich habe ich ganz ganz viele Ängste, Unsicherheiten Sorgen.

    Komm ich mit dem Team gut klar, stell ich mich allzu blöd an, hoffentlich keine Missgeschicke, Fehltritte - was auch immer.


    Und ganz besonders belastet mich der Weg in einen neuen Lebensabschnitt. Ein weiterer neuer Lebensabschnitt ohne meinen Bruder. Es macht mich einfach so unfassbar traurig, dass ein neuer Abschnitt beginnt - ohne ihn.

    Ich weiß natürlich, dass ich ihn immer im Herzen bei mir habe, dennoch ist er mein großer Bruder und ist halt nicht da. Die Tränen kullern, Trauer, Vermissen, der Wunsch, ihn nochmal zu sehen. Nochmal umarmen, seine Stimme zu hören, seine Nähe zu spüren. Dieses starke Gefühl des Vermissens, das Gefühl innerlich einfach zu zerbrechen, weil man ihn so stark VERMISST.


    Ein riesen Danke an Euch <3

  • Liebe Corny,


    ja ich verstehe Dich gut ich denke das hier viele verstehen denn für uns alle fühlt es sich so an als würde ein neuer Lebensabschnitt beginnen nach dieser Pandemie und wir alle beginnen ihm ohne unsere Lieben.....wir kämpfen uns langsam Stück für Stück zurück in ein Leben in ein anderes Leben das nie wieder so sein wird wie es war, immer mit dem Schmerz in unserem Herzen und die Narben die es hinterlassen hat.


    Das bleibt auch die Ängste weil wir unsere Vertrauten nicht mehr bei uns haben mit denen wir unsere Ängste und Sorgen geteilt haben und die Frage wie gehen andere damit um Außenstehende wenn sie davon erfahren.


    Es zerreißt einen einfach jedes mal aufs Neue und trotzdem sind wir mit ihnen im Herzen verbunden und versuchen Stück für Stück weiter zu machen aufzustehen auch wenn wir immer wieder dazwischen wanken und hinfallen.

    Der Abgrund ist nicht mehr ganz so nah wie er mal war und das ist gut so jedenfalls für mich.

    Weil ich Sie immer bei mir habe und daran glaube das sie mich hält, und Dank dem Forum hier und den Menschen.


    Vlg. Linchen

  • Hallo ihr Lieben,


    hatte gerade den Moment, dass mir einfach vieles im Kopf rumschwirrt und ich ewig nachgedacht habe, bei wem ich mich melde, was mir jetzt helfen könnte - bis mir der Gedanke an Euch und dieses Forum kam. Danke.


    Hier einen "Rückzugsort" zu finden, einen Ort, an dem sich andere deine Gedanken durchlesen und antworten. Es tut mir soo GUT. Es gibt mir ganz ganz viel zurück.



    Heute hatte ich meine zweite Covid-Impfung. Mir hats vor 5 Jahren schonmal ein wenig den Kreislauf runtergehauen, bei einer anderen Impfung. Seit dem aber nie wieder und auch bei der ersten hat mir nichts gefehlt. Aber heute..


    Sofort nach dem die Nadel drin war, sind mir einfach die Tränen runtergelaufen. Und ich habe begonnen, zu hyperventilieren. Haben mir dann gleich ein Wasser gebracht und ich konnte kurz durchatmen. Dann hab ich mich in den Wartebereich gesetzt, in dem man bei uns - zum Glück - noch 15 min warten muss, bis man dann nach Hause gehen darf.


    Da wurds dann schlimmer. Ich hab einfach Angst vor Spritzen und bei mir kommt dann sowas immer danach. Mich erinnerts sehr an meine Panikattaken, die ich zum Glück schon lange nicht mehr hatte. Aber war ganz ähnlich.

    Ein Sanitäter kam dann auch zu mir und hat mich mitgenommen, dass ich mich hinlegen konnte. Ich war am hyperventilieren, hatte eis- wirklich eiskalte und schwitzige Hände und Füße, durch die Atmung dann auch Kribbelgefühle in Finger und Kinn und hab dann auch angefangen, am ganzen Körper zu zittern. Wahrscheinlich durch die Angst hat mir einfach der Kreislauf versagt. Reine Kopfsache - hab mich dann einfach extrem reingesteigert. Mich erinnerts halt total an Panikattaken.


    Und ja. Der Sanitäter war 21, sprich ca. in meinem Alter, und war eigentlich wirklich schön, sich mit ihm zu unterhalten. Bin dann fast 2 h auf dieser Liege gelegen und er hat mich betreut. Haben viel geredet. Auch über den Unfall meines Bruders. Auch über viele banale Dinge, aber halt auch über das.

    Was total schön war - wirklich so schön - er hat genauso reagiert, wie ich es mir von Menschen wünsche, mit denen es im Gespräch zu diesem Thema kommt: Er war ganz offen, nicht eingeschüchtert, hat nicht die Stimme gesenkt, sondern einfach ganz normal mit mir geredet. Ganz normal. Hat gefragt, wies passiert ist. Und einfach total normal reagiert. Ja, über sowas kann ich mich total freuen. Es war echt schön.


    Ich verlange natürlich von keinem, dass er mit mir darüber sprechen muss, mich was fragen oder so - auf keinen Fall, aber einfach daraus kein Tabuthema zu machen, nichts besonderes, ganz normal in der Lage zu sein, darüber zu reden - erst jetzt im Nachhinein wird mir bewusst, wie sehr wertvoll sowas ist.



    Auf der anderen Seite beschäftigt mich einfach diese Situation von heut morgen im Impfzentrum. Ich bin eine Perfektionistin, möchte alles gut machen und nicht auffallen. Und ich fühl mich ungut, wenn ich daran denke, weil ich so verletzlich war und normal immer die Starke bin, sich nichts anmerken lässt und immer einen Top-Eindruch vermittelt. Hab heut tausendmal gesagt zu ihm, dass ich mich normal "nicht so anstelle". Mir wars unangenehm, peinlich. Total doof oder?

    Und der ganze Tag eben diese Gedanken mit den Panikattaken im Kopf, der Tod meines Bruders. Und nie gewusst, wohin mit meinen Gedanken.


    Jetzt stehn sie hier. Jetzt gehts mir besser. Danke an jeden, der sich das hier durchliest und auch antwortet. Ich freue mich einfach so sehr über Antworten. <3